2009, Folge 24–32

  • Folge 24
    Als der Herzog und die Herzogin von Windsor im April 1941 in Florida anlegten, glaubten sie, sie könnten mitten während des Zweiten Weltkriegs ein paar entspannte Tage an Amerikas Sonnenküste verbringen. Aber: Am Vorabend hatte US-Präsident Theodore Roosevelt persönlich eine außerordentliche Geheimdienstoperation angeordnet. Die Überwachungsprotokolle wurden erst kürzlich der Öffentlichkeit zugänglich. Auf 227 Seiten zeichnet dieser FBI-Report über den abgedankten britischen König Edward VIII ein unglaubliches Bild. Der Herzog und die Herzogin von Windsor haben kaum verhüllt Nazi-Sympathien gehegt und mit Adolf Hitlers Drittem Reich konspiriert. Der Vorfahre von Königin Elisabeth II war als Marionetten-König vorgesehen, hätte Hitler England besiegt. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDo 13.05.20103satOriginal-TV-PremiereDo 18.06.2009ORF 2
  • Folge 25
    Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs an Österreichs Grenze zum damaligen Ostblock begann im Frühsommer 1989 – vor 20 Jahren – ein historischer Umbruch. Das Ende des Kalten Krieges zwischen einem kommunistisch beherrschten Osten und dem Westen ermöglichte erst den Fall der Berliner Mauer, die Wiedervereinigung Deutschlands und ein Neues Europa. Stacheldraht, Minenfelder und Wachtürme – hunderte Kilometer schreckenerregender Grenze hatten das Leben im Osten und Norden Österreichs bestimmt. Am 27. Juni durchschneiden die Außenminister Ungarns und Österreich den rostigen Stacheldraht in der Nähe von Sopron/​Ödenburg. Der Eiserne Vorhang ist löchrig geworden. Vier Monate werden genügen, um den Sowjetblock zum Einstürzen zu bringen. Die Teilung Europas ist überwunden. 20 Jahre danach ist die Teilung Europas überwunden? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 25.06.2009ORF 2
  • Folge 26 (45 Min.)
    Die Dokumentation spannt einen zeitlichen Bogen von der Eroberung Polens ab 1. September 1939 bis zum Beginn des Feldzuges gegen die Sowjetunion im Juni 1941. Die schnellen militärischen Siege über Polen, Norwegen, Holland, Belgien oder Frankreich erweckten den Eindruck, die Wehrmacht wäre ebenso unbesiegbar wie ihr oberster Feldherr. Der Film analysiert Hitlers Kriegsmotive und Kriegsziele, die Hintergründe für die raschen Siege, aber auch die Folgen für die überfallenen Länder. Eine Dokumentation von Andreas Novak (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.04.20103satOriginal-TV-PremiereDi 01.09.2009ORF 2
  • Folge 27
    „Uns wurde noch beigebracht: Es ist süß, für das Vaterland zu sterben!“ Wie der Großteil seiner Klasse in einem Grazer Gymnasium meldet sich auch Dietrich Ascher 1940 freiwillig zur Wehrmacht, trotz seiner jüdischen Vorfahren: „Wir wollten einfach Helden werden!“. Mehr als drei Millionen deutsche Soldaten griffen am 22. Juni 1941 überraschend die Sowjetunion an. Dort, an der Ostfront, sah die nationalsozialistische Führung ihr eigentliches Kriegsziel: die Vernichtung des Bolschewismus als ideologische Konkurrenz und die Gewinnung von „Lebensraum“ für die „arische Rasse“ – durch die teilweise Vertreibung und Ermordung der Bevölkerung Osteuropas. Wieder sollte es ein „Blitzkrieg“ werden mit einem triumphalen Sieg innerhalb weniger Monate.
    Aber es kam anders: Vier Jahre später war die Ostfront das Synonym für die furchtbarsten Schlachten, die höchsten Opferzahlen und die größten Verbrechen dieses Krieges. Nach den Landungen der Alliierten in Italien und Frankreich stand das „Dritte Reich“ in einem völlig aussichtslosen Dreifrontenkrieg und verlangte von seinen Soldaten trotzdem immer noch den „erbitterten Kampf bis zum Endsieg“. Erst im Mai 1945 war der Zweite Weltkrieg in Europa endlich zu Ende, die Wehrmacht geschlagen, die Überlebenden aus den Konzentrationslagern befreit. Der „Führer“ entzog sich wie viele Mittäter durch Selbstmord der Verantwortung. Der erste Teil der dreiteiligen Dokumentationsreihe „Der 2. Weltkrieg“ widmet sich den Kriegsjahren 1941 bis 1945. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMi 07.04.20103satOriginal-TV-PremiereDo 03.09.2009ORF 2
  • Folge 28
    Während des Zweiten Weltkrieges gab es genug Menschen, die Fahneneid, „Führertreue“ und militärische Pflichterfüllung weder mit ihrem Weltbild noch mit ihrem moralischen Gewissen vereinbaren konnten. Als Vaterlandsverräter, Feiglinge, Kameradenschweine wurden Wehrmachtsdeserteure und militärische Widerstandskämpfer jahrzehntelang bezeichnet. Deshalb schwiegen sie. Selbst in der Familie waren ihre Kriegserlebnisse tabu. Die gesellschaftliche Ächtung hat ihr Leben geprägt – bis heute. Einer von ihnen war August Weiss.
    Der überzeugte Katholik beging schon früh Fahnenflucht und kam in ein sogenanntes Wehrmachts-KZ in Norddeutschland. Vernichtung durch Arbeit war dort die Devise. Er magerte auf 33 Kilogramm ab. Dann meldete sich der überzeugte Antimilitarist für ein Bewährungsbataillon. Er wollte nur Eines: Überleben – und den verhassten Nationalsozialismus untergehen sehen. Doch trotz Fronteinsatz bei diversen Himmelfahrtskommandos, mehrmaliger Verwundung und Kriegsgefangenschaft blieb er für viele ein Verräter. Der oberösterreichische Bauer Johann Maxwald verstümmelte sich selbst, um sich so der Wehrmacht zu entziehen.
    Er wollte mit den Verbrechen, die er sah, nichts zu tun haben. Richard Wadani lief direkt an der Front über, unbewaffnet, mit einem kleinen weißen Tuch. In britischer Uniform kam er nach Wien zurück. Aber dort wurde er nicht als Befreier, sondern als Vaterlandsverräter empfangen. Die dritte Folge der Dokumentarreihe „Der 2. Weltkrieg“ stellt die Geschichten und Beweggründe von Wehrmachtsdeserteuren und militärischen Widerstandskämpfern vor. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 08.04.20103satOriginal-TV-PremiereDo 10.09.2009ORF 2
  • Folge 29
    Die vierte Folge beschäftigt sich mit den vielen Facetten nationalsozialistischer Verbrechen im Namen von Rassenkampf, Pflichterfüllung und „Führereid“, mit Opfern und Tätern. Detailliert setzt sich der Film auch mit den verschiedensten medizinischen Experimenten auseinander, die in den Konzentrationslagern und NS-„Forschungsstellen“ meist an Polen und Russen durchgeführt wurden, um das Überleben der Frontsoldaten unter extremen klimatischen Bedingungen zu gewährleisten. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereFr 09.04.20103satOriginal-TV-PremiereDo 17.09.2009ORF 2
  • Folge 30
    Die Verbrechen, die die Nationalsozialisten im Namen von Rassenkampf, Pflichterfüllung und „Führereid“ verübt haben, sind zahlreich – von den ersten Gasmorden in Schloss Hartheim bis zu den industrialisierten Massenmorden in Auschwitz, von tödlichen Medizinexperimenten in Ravensbrück bis zum vernichtenden Arbeitseinsatz im Rüstungsbetrieb des KZ Aflenz. Menschen wurden Opfer des Rassenwahns, weil sie nicht dem „arischen“ Herrenrassenideal entsprachen. Sie wurden verfolgt, verschleppt, vernichtet – im Krieg der „Herrenmenschen“ gegen die „Untermenschen“. Einer von ihnen war Norbert Lopper, Jahrgang 1919. Lopper war ein talentierter Wiener Fußballer der 1930er Jahre.
    Weil er aus einer jüdischen Familie kam, wurde er deportiert. „Ich habe nicht geglaubt, dass ich wieder raus komme, ich habe faktisch mit dem Leben abgeschlossen“, erzählt Lopper, der die Vernichtungsmaschinerie in Auschwitz überlebte. „Ich war auf einmal nicht mehr die Irma Trksak, ich war nur mehr die Häftlingsnummer 14177.“ Irma Trksak kam ins KZ Ravensbrück, weil sie als Slawin nach der NS-Rassenlehre als minderwertig und als aktive Sozialdemokratin als politisch gefährlich galt. Sie entkam der Gaskammer, die Todesgefahren in den verschiedensten Arbeitskommandos erlebte sie jedoch ebenso hautnah wie medizinische Experimente.
    Wer einmal zum Feindbild stigmatisiert war, hatte nur geringe Überlebenschancen. Das Töten sogenannter Untermenschen blieb im NS-Staat sanktionsfrei, es war „Dienst an der Gesellschaft der Herrenmenschen“ und brachte Beförderung. Die zweite Folge der Dokumentationsreihe „Der 2. Weltkrieg“ rekonstruiert den Weg vom Feindbildaufbau bis hin zum durchgeführten industriellen Massenmord. Er zeigt die Zusammenhänge zwischen Kriegsführung und Vernichtungsmaschinerie, zwischen Euthanasie und der medizinischen Versorgung von Kriegsverwundeten. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.04.20103satOriginal-TV-PremiereDo 24.09.2009ORF 2
  • Folge 31
    Vor 20 Jahren im November 1989 begann der Untergang der „Deutschen demokratischen Republik“. Die untergegangene DDR: Nicht zuletzt durch den Kino-Erfolg „Good Bye, Lenin!“ erlebte sie eine mediale Auferstehung – weltweit. Im Mittelpunkt standen stets der Alltag, das Leben, die Erfahrungen von Menschen im Arbeiter- und Bauernstaat. Bisweilen waren die heiteren Erinnerungen und schnurrigen Anekdoten nostalgisch angehaucht – Kitsch und Klischees statt Wissen und Wahrheit. „Ein Leben hinter der Mauer“ vermittelt Geschichte in ihren großen Zusammenhängen. Im Zentrum aber steht das Leben und Erleben von Menschen, die die DDR aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln kennen gelernt haben. Amateurfilme, Fotos und Dokumente zeigen ein anderes, ein privates Bild der DDR abseits der offiziellen Propagandafilme des Regimes. Eine filmische Aufarbeitung von 40 Jahren Leben im realen Sozialismus. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 15.10.2009ORF 2
  • Folge 32
    Am 9. Oktober 1989 demonstrierten mehr als 70.000 Menschen in Leipzig. Es war dies die größte freie Demonstration seit dem Aufstand im Jahre 1953 in der DDR. Der friedliche Protest schockte das DDR-Regime, das hilflos zwischen gewaltsamer Niederschlagung des Protestes und ohnmächtiger Wut schwankte. Der Schrei „Wir sind das Volk!“ hallte immer lauter durch die Straßen und bereitete den Sturz des kommunistischen Regimes vor. Zehntausend DDR-Polizisten wurden gegen die Menge der Demonstranten aufgeboten. Wie durch ein Wunder fiel kein Schuss. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 29.10.2009ORF 2

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