2017, Folge 1–20

  • Folge 1
    Michael Sehr ist ausgebildeter Tiernotfallsanitäter. Vor zehn Jahren hat er die Tierrettung Rhein-Neckar gegründet. Michaels Job fordert den 36-jährigen Pfälzer an sieben Tagen in der Woche. Rund um die Uhr ist er mit seinem Team an ehrenamtlichen Helfern abrufbereit und im Einsatz. Sein Job ist seine Leidenschaft. Das Privatleben musste bisher immer hintenan stehen. Doch das wird sich in Kürze ändern: Michael Sehr wird zum ersten Mal Vater. Die Reportage „Der Tierretter: Einsatz für Vierbeiner in Not“ begleitet Michael Sehr ein halbes Jahr lang mit der Kamera und erzählt, wie der frisch gebackene Vater die Balance zwischen Job und Familie bewältigt, wie er seinen eigenen Ansprüchen und denen seiner Lebensgefährtin gerecht wird und trotz allem Zeit für seinen Sohn Luca findet.
    Knapp 2.000 Einsätze fährt die Tierrettung Rhein-Neckar im Jahr. „Viele Menschen sind da völlig realitätsfremd, die denken immer, das ist alles süß und putzig, was wir machen. Dass wir den ganzen Tag nur Katzenbabys retten.“ Dabei ist die Tierrettung eine gefährliche und spannende Arbeit, die den Tiernotfallsanitäter immer wieder vor neue Herausforderungen stellt. Sei es, dass zwei illegal gehaltene Hängebauchweine aus einer Mietwohnung geholt werden müssen, ein kranker Fuchs aus einer Wohngegend entfernt oder ein entlaufener Angsthund mittels Blasrohr betäubt werden muss, damit er vom Tierarzt untersucht werden kann.
    Die bezahlten Einsätze decken gerade so die laufenden Kosten. Michael Sehr war schon immer mehr Idealist als Geschäftsmann. 70 Prozent seiner Einsätze betreffen Wildtiere. Wenn Spenden nicht reichen, bezahlt sie der Tierretter aus eigener Tasche. Auf Dauer keine Lösung, vom Idealismus allein lässt sich keine Familie ernähren. Mit der Geburt von Baby Luca wird Michael Sehr sein bisheriges Lebensmodell auf den Prüfstand stellen müssen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 09.01.2017SWR Fernsehen
  • Folge 2
    Die 72-jährige Franziskanerschwester Ines ist eigentlich längst im Ruhestand, doch sie hat eine neue Passion für sich entdeckt: Sie begleitet Flüchtlinge bei ihrer Integration in Deutschland. Es begann im Frühjahr 2015, als im Kloster Weingarten 39 überwiegend afrikanische Flüchtlinge einquartiert wurden. Da im Kloster bereits seit 2010 keine Mönche mehr lebten und die Räume leer standen, war es naheliegend, dass die katholische Kirche den Platz nutzt und ihrer Hauptaufgabe nachkommt: Nächstenliebe. Mit Tatkraft und nie nachlassender Geduld begleitet Schwester Ines „ihre“ Flüchtlinge und hilft ihnen, in Deutschland Fuß zu fassen.
    Sie kämpft für Arbeits- und Ausbildungsplätze, gegen Bürokratie und vor allem für Menschlichkeit. Ein Team des SWR hat Schwester Ines und fünf der Flüchtlinge über mehrere Monate hinweg beobachtet. Gelingt die viel beschworene Integration? Können Sprachbarrieren überwunden werden? Was ist notwendig, um Mitglied einer, teils skeptischen, deutschen Gesellschaft zu werden? Efrem und Solomon aus Eritrea sind auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz.
    André Michel aus Kamerun würde gerne als Maler arbeiten und als gläubiger Katholik mit über 30 endlich seine Firmung begehen. Gebremedhin aus Eritrea möchte mit seiner Frau zusammenziehen, aber sie ist in einem Flüchtlingslager im badischen Bühl untergebracht. Kann sie zu ihm nach Weingarten ziehen? Francis aus Kamerun hat sich hier in eine Frau verliebt, die aus Mazedonien nach Deutschland geflüchtet ist. Inzwischen haben sie ein gemeinsames Baby, aber dürfen sie überhaupt hier bleiben? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 16.01.2017SWR Fernsehen
  • Folge 3
    Thomas Meidlinger kommt, wenn andere am liebsten weglaufen: Er ist Schädlingsbekämpfer und Tatortreiniger. Zusammen mit seinem Team kümmert er sich um Bettwanzen in Wohngemeinschaften, Wespennester auf Balkonen oder um Ratten in der Kanalisation. Früher hieß sein Beruf noch Kammerjäger, dem bis heute ein negatives Image anheftet. Mit diesen Vorurteilen kämpft Thomas Meidlinger auch heute noch. Manchmal bitten ihn Kunden, dass er – der lieben Nachbarn wegen – seinen Wagen um die Ecke parkt. Meidlinger arbeitet nur mit der großen Giftspritze. Er nutzt bei der Schädlingsbekämpfung auch biologische Wirkstoffe oder arbeitet, zum Beispiel bei der Bettwanzenbekämpfung, nur mit Hitze. Neben Beseitigung zählt zu seinen Aufgaben auch Prävention, denn auch in der hochzivilisierten Umgebung sind Schädlinge häufiger, als man vermutet.
    Tauben bauen beispielsweise gerne Nester in Solaranlagen. Wenn diese nachgerüstet werden müssen, rückt das Team aus Neuhausen bei Stuttgart mit dem Kran an und installiert Dornen und Gitter. Schädlinge gehören zu Thomas Meidlingers Alltag, doch wenn es um Messi-Wohnungen und Tatorte geht, kommt auch Thomas Meidlinger fast an seine Grenzen. Die Hinterlassenschaften einer Leiche wegzuräumen, die über Monate in der Wohnung lag, nimmt auch ihn ziemlich mit. Die Reportage zeigt den Alltag des Schädlingsbekämpfers und begleitet ihn in vermeintliche Tabuzonen der Gesellschaft. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 30.01.2017SWR Fernsehen
  • Folge 4
    „Das hier ist meine Adoptivmutter – und das meine leibliche Mutter … und da an ihrer Hand, der Junge, das könnte mein Bruder sein …“, sagt Gisela Diemert und deutet auf ein ca. 70 Jahre altes Schwarzweißfoto. „Ja, das sieht sehr danach aus“, stimmt Susanne Panter zu. „Haben Sie denn noch irgendwelche anderen Anhaltspunkte?“, fragt die „Aufspürerin“. Gisela Diemert schüttelt den Kopf. Der Kontakt zu ihrer leiblichen Mutter riss nach der Adoption ab – und die Adoptivmutter wollte ihr nichts über den „Jungen auf dem Foto“ sagen.
    Gisela Diemert ist mittlerweile 75 – und nie ist ihr der Gedanke an ihren Bruder aus dem Kopf gegangen. Jahrelang hat sie immer mal wieder nach ihm gesucht, aber sie weiß noch nicht einmal, ob er in Polen geblieben oder, wie sie, nach Deutschland ausgewandert ist. Ihr Bruder muss etwa zwei bis drei Jahre älter sein als sie – das heißt, die Chance ihn lebend anzutreffen, wird von Jahr zu Jahr geringer. Deshalb hat Gisela Diemert sich an Susanne Panter gewandt. Ein letztes Mal noch will sie es probieren! Die erfahrene Personensucherin hat schon um die 3000 Menschen aufgespürt, aber sie gibt zu bedenken: „Es kann sein, dass viele Akten während des Krieges oder danach verloren gegangen sind – dann haben wir kaum eine Chance.“ Ein halbes Jahr später sitzen Gisela Diemert, ihr Sohn Willy und Susanne Panter im Flugzeug Richtung Kattowitz.
    Die polnischen Behörden arbeiten sehr langsam. Deshalb haben sie sich entschlossen, vor Ort zu suchen. Die erste Spur führt zu dem Wohnhaus des leiblichen Vaters von Gisela Diemert. Er hat ihre Mutter wohl noch in den ersten Monaten der Schwangerschaft „vor die Tür gesetzt“.
    Aber vielleicht leben in dem Haus des Vaters noch Nachfahren, die ihr einen Tipp geben können. Rein rechtlich hätte Gisela Diemert sogar Erbanspruch auf das Haus, aber darum geht es der alten Dame nicht. Sie will ihre Wurzeln kennenlernen: „Es war immer wieder diese merkwürdige Leere in mir“, sagt sie. „Man will wissen, wo man herkommt, warum man weggegeben wurde und ob man Geschwister hat – das ist einfach so …“ Der nächste Weg führt zum Standesamt.
    Vor Ort bekommen sie endlich die Dokumente, auf die Susanne Panter vergeblich ein halbes Jahr gewartet hatte – u. a. die Sterbeurkunde der Mutter. Was dort steht, verschlägt allen die Sprache: Die Mutter ist erst vor drei Jahren verstorben! Sie wurde 95 Jahre alt! Als hätte sie darauf gewartet, dass Gisela Diemert ihre Mutter doch noch finden würde. Einerseits sind sie schockiert und traurig, dass sie sich „gerade so verpasst“ haben – andererseits sind die Chancen groß, dass sie an der letzten Wohnadresse der Mutter Menschen treffen, die sie noch gekannt haben, etwas von ihr erzählen können – und gegebenenfalls auch wissen, wo Gisela Diemerts Bruder wohnt – der „Junge auf dem Foto.“ Eine spannende Reise durch Niederschlesien beginnt.
    Eine Reise mit wunderbaren Begegnungen und unglaublichen Wendungen, eine Reise, die viele Fragen beantwortet – und neue aufwirft. Susanne Panter selbst ist tief berührt, kann stellenweise die Tränen nicht ganz unterdrücken: „Ich versuche, meine Aufträge mit einer gewissen professionellen Distanz durchzuführen. Aber das gelingt nicht immer – und in den letzten Jahren immer weniger. Ich werde dünnhäutiger.“ (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.02.2017SWR Fernsehen
  • Folge 5
    Sie hat es geliebt, gerufen zu werden, über nächtliche Landstraßen zu einer Frau in den Wehen zu fahren, deren Geburt im privaten Raum zu begleiten und die Nachsorge von Säugling und Mutter zu betreuen. Das war Anja Lehnertz Leidenschaft. Trotz fünf Kindern, die sie alleine großzieht, hat sie als einzige freiberufliche Hebamme noch Geburten betreut. Alle anderen hatten angesichts der steigenden Haftpflichtversicherungen bereits aufgegeben. Dann musste auch Anja Lehnertz aufgeben. Ihren Kampf, den schweren Entscheidungsprozess sowie schließlich die letzten Hausgeburten hat das SWR Fernsehen bereits für einen Film („Anjas letzte Hausgeburt“) begleitet.
    Nun ist es ein halbes Jahr her, dass Anja Lehnertz schweren Herzens ihre Tätigkeit „an den Nagel gehängt“ hat. In dieser Reportage begleitet ein Kamerateam sie bei ihrer Suche nach einer neuen beruflichen Möglichkeit. Denn sie hat nicht nur ihren Beruf, sondern vor allem ihre Berufung aufgegeben. Eigentlich wollte sie ihrem angestammten Job ganz den Rücken kehren, die Stelle im Krankenhaus nur solange weitermachen, bis sie eine Alternative finden würde. Dann kam der Flüchtlingsstrom nach Deutschland. Mehr als 1.000 wurden in einer Kaserne bei Trier unterbracht. Anja Lehnertz war sofort zur Stelle, um ehrenamtliche Hebammenhilfe zu leisten.
    Unschlüssig, wie sie sich beruflich orientieren wollte, kam ihr das ehrenamtliche Engagement gerade recht. Sie hat nun mehr Zeit für die Kinder und auch mehr Zeit für sich. Sie beginnt zu laufen und lernt dabei einen neuen Mann kennen. Doch dann kommt alles anders: Ihr Haus brennt aus. Es ist unbrauchbar. Von heute auf morgen sind sie obdachlos. Die Reportage zeigt ihre ersten, verzweifelten Schritte in eine ungewisse Zukunft. Der Zuschauer erlebt, wie sie mit dem eigenen und dem Trauma ihrer Kinder umgehen lernt. Kann sie überhaupt jemals wieder in ihr Haus einziehen? Wie wird Anja Lehnertz sich von diesem Schicksalsschlag erholen? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.02.2017SWR Fernsehen
  • Folge 6
    Deutsche TV-PremiereDi 07.03.2017SWR Fernsehen
    Erstausstrahlung ursprünglich für den 06.03.2017 angekündigt
  • Folge 7
    Frank Roth ist ein Kämpfer. Der 44-Jährige ist im Hauptberuf selbstständiger Putzmann. Weil er aber mit seinen 17 Putzstellen auf gerade mal 1.000 Euro netto kommt, arbeitet er zusätzlich als Hausmeister. Und er verdingt sich seit Jahren als Aufbaukämpfer bei Boxkämpfen, ist „Fallobst“ für kleine Gagen. So kann er seinen Kindern und seiner Frau Birgit kleine Wünsche erfüllen. In diesen oft abgesprochenen Kämpfen erlebte Stiefsohn André als Sekundant in der Ringecke oft hautnah mit, wie sein Vater ein ums andere Mal betrogen wurde: Das Ergebnis war vorher abgesprochen, Frank hatte von vornherein keine Chance.
    Oft erst auf den letzten Drücker verpflichtet, war er auch körperlich selten in Top-Form. Zum Abschluss seiner 20-jährigen Boxlaufbahn will Frank jetzt endlich einen „richtigen“ Kampf machen. Mit optimaler Vorbereitung und einer fairen Chance. In all den Jahren hat er seinen Stolz meist heruntergeschluckt und nie nachgekartet. Das ist auch einigen Matchmakern in der Szene aufgefallen und so wird Frank, wenn alles klappt, im Spätsommer tatsächlich um die WM boxen. Plötzlich aber droht alles zu scheitern. Nachdem Frank sich beim Fußballspielen mit seiner 13-jährigen Tochter den kleinen Finger der Schlaghand kompliziert gebrochen hatte, macht ihm plötzlich der Rücken zu schaffen.
    Sein Arzt und auch Ehefrau Birgit wollen von seinen Comeback-Plänen momentan nicht mehr viel wissen. Frank selbst will den Traum allerdings noch nicht ganz begraben. Woher nimmt Frank da die Kraft, sich jeden Tag wieder zu behaupten? Woher seine fast immer spürbare positive Energie mit den Jobs als Putzmann und Hausmeister, in denen er nicht nur schlecht bezahlt wird, sondern auch höchst selten positive Bestätigung erfährt? Und ob der ersehnte Kampf um die Weltmeisterschaft jemals stattfinden wird, steht wieder einmal in den Sternen.
    Eines aber bleibt bestehen: Diese Familie lässt sich – aller Nackenschläge zum Trotz – nicht unterkriegen. Wo andere längst aufgegeben hätten, machen die Roths weiter. Aufs Sozialamt zu gehen, war für sie nie eine Option. Frank will seinen Mann stehen und selbst für seine Familie sorgen. Dass ihm das bis heute – auch unter oft schwierigen Bedingungen – immer gelungen ist, macht ihn stolz. Und wer weiß: Vielleicht wird er ja noch wahr – der große Traum des Hausmeisters, der Weltmeister werden will. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.03.2017SWR Fernsehen
  • Folge 8
    Raimund Friderichs hat eine Vision und konkrete Aufgabe: Er leitet den Forstbetrieb des Fürsten von Hohenzollern und soll den Wald für die nächsten Generationen vorbereiten. In der 30-minütigen Reihe „MENSCH LEUTE“ gibt der studierte Förster, Zimmermann und Waldorfpädagoge Einblicke in seine tägliche Arbeit. Friderichs beschäftigt sich mit der Frage: Wie sieht der Wald der Zukunft aus? Der Klimawandel setzt dem Wald zu: Die Fichte, bisher der wichtigste Baum für die Forstwirtschaft, schwächelt. Jüngstes Vorhaben von Raimund Friderichs ist das Douglasien-Projekt: Die Douglasie erträgt heiße und trockene Sommer deutlich besser als die Fichte.
    Ist sie der Baum der Zukunft? Ein weiteres wirtschaftliches Zukunftsthema ist das Projekt „Stammbaum“, das mit einer Hochschulabsolventin entwickelt wird: Bestattungen unter Bäumen gibt es bereits. Auch Taufen, Trauungen oder Goldene Hochzeiten könnten Anlass für ein Ritual im Wald sein. Vielleicht in einem romantischen Landschaftspark direkt an einer Donauschleife? „Wir sind der innovativste Forstbetrieb der Republik, wir bauen auf, wir stellen Leute ein, wir wachsen.“ Ein großes Wort von Raimund Friderichs, ein Ökonom durch und durch. Dennoch ist er der Nachhaltigkeit verpflichtet und richtet seinen Blick weit in die Zukunft. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.03.2017SWR Fernsehen
  • Folge 9
    Hermann Kipnowski ist 81 Jahre alt und andere Menschen in seinem Alter lesen ihren Enkeln Märchen vor oder genießen einfach ihren Ruhestand. Nicht so der ehemalige Polizist aus Aachen: Er versucht, den Organisatoren von „Kaffeefahrten“ das Handwerk zu legen. Bei solchen Veranstaltungen werden Senioren mit Gratisbusfahrten, Geschenk- und Gewinnversprechen angelockt und dann von geschulten Verkäufern überredet, für Tausende von Euro Nahrungsergänzungsmittel, Matratzen oder andere wertlose Sachen zu kaufen. Hermann Kipnowski will dieser Form des Betrugs ein Ende setzen und ist deshalb wieder im Dienst. Er will die Senioren auch vor sich selbst schützen, denn viele alte Menschen fahren mit, weil sie einsam sind, sich langweilen und somit leicht zum Opfer werden.
    So wie Renate Duchilio: Die 66-Jährige hat auf einer Kaffeefahrt für 1.800 Euro Magnetpflaster gekauft, die sie angeblich vor Krebs, Alzheimer und anderen Krankheiten bewahren sollen. Als sie gemerkt hat, dass sie betrogen wurde, war es zu spät. Jetzt will sie noch einmal an einer Verkaufsveranstaltung teilnehmen – um die Veranstalter auffliegen zu lassen. „MENSCH LEUTE“ begleitet Hermann Kipnowski und Renate Duchilio auf Kaffeefahrten, zeigt die Verkaufspraktiken der Veranstalter und spricht mit Betroffenen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 27.03.2017SWR Fernsehen
  • Folge 10
    Karola Becker (51) aus Rehweiler will das Leben von Demenzkranken verbessern. Oft leben Patienten in einem immer dunkel werdenden Nebel, nach und nach verlieren sie die Anbindung zur Welt. Für die Betroffenen und Angehörigen ist das ein schmerzlicher Prozess. Karola Becker versucht den Prozess aufzuhalten und die Selbstständigkeit der Patienten ein Stück weit wiederherzustellen. Mit einer Videokamera nimmt sie ihre Patienten in Alltagssituationen auf und versucht anschließend genau zu analysieren, wo sie ansetzen muss, um bestimmte, verlorengegangene Fähigkeiten wieder „hervorzuholen“. „Mensch Leute“ hat die engagierte Therapeutin bei ihrer Arbeit begleitet.
    Während der Dreharbeiten ist es ihr gelungen, die 83-jährige Magda Knapp wieder zum eigenständigen Trinken zu animieren. Die Dame hat an einem Drehtag sogar wieder gesprochen und Scherze gemacht. Bei allem Erfolg, ist es für Karola Becker und die Betroffenen aber ein stetes Ringen, die Patienten wieder ein Stück weit in ihr altes Leben zu holen. Für die Therapeutin ist es ein Grundbedürfnis, die Menschen nicht allein zu lassen. Oftmals übergeht sie dabei aber auch ihre eigenen Bedürfnisse. Sie ahnt, dass sie dieses Engagement nicht ewig leisten kann. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 03.04.2017SWR Fernsehen
  • Folge 11
    Für Günther Weilharter ist Tunnelbau wie ein Virus. Mehr als 30 Jahre ist der Mann aus der Steiermark schon im Geschäft. Er gehört zu den 120 Mineuren, Schlossern, Technikern und Maschinenmeistern, die dicht gedrängt in einem Containerdorf am Stuttgarter Nordbahnhof wohnen. Zwölf Stunden sind sie unter Tage. Bei künstlichem Licht, Hitze, Lärm und Staub wird die Tunnelröhre mit Sprengungen und überdimensionalen Bohrmaschinen vorangetrieben. Dann wechselt die Schicht. Ihre Freizeit verbringen die Arbeiter im Containerdorf, auf ein paar Quadratmetern Wohnfläche. Außenstehende können sich einen solchen Alltag kaum vorstellen.
    Doch Günther Weilharter will keine andere Berufswelt. In ganz Europa ist der Bauleiter schon herumgekommen. Er hat sich daran gewöhnt, meistens weit weg von seiner Familie in Österreich zu sein. Stuttgart ist seine Heimat auf Zeit. Nach Schichtende hat er sogar noch die Kraft, die Umgebung mit dem Fahrrad zu erkunden. Zehn Tage wird gearbeitet, dann haben die Tunnelbauer fünf Tage frei. Das unstete Leben und die gesundheitsbelastende Arbeit führen allmählich zu Nachwuchsproblemen in der Branche. Aber Weilharter bleibt dabei. Sein Ziel ist immer der nächste Durchbruch. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 10.04.2017SWR Fernsehen
  • Folge 12
    Er wohnt mitten im Wald bei Koblenz in einer winzigen Hütte – ohne Strom, ohne Heizung und ohne Telefon. Seit 30 Jahren lebt Pater Wolfgang Götz wie ein echter Einsiedler. Der 70-Jährige hat sich gegen das weltliche Leben entschieden – und für ein Leben mit Gott. Im Winter, bei Eiseskälte und Schnee, ist das Leben mitten im Wald nicht immer einfach für den Pater. Holz hacken für den kleinen Ofen fällt ihm mittlerweile immer schwerer. Auch überwältigt ihn nach 30 Jahren manchmal noch die Einsamkeit im Wald. Dabei ist diese ja grundsätzlich gewollt. So ist er nicht abgelenkt und kann sich voll und ganz auf seine Gebete konzentrieren. „Wenn ich nicht glauben würde, wäre das Leben, das ich führe, komplett sinnlos“, sagt der Pater. „MENSCH LEUTE“ hat Wolfgang Götz ein Jahr lang immer mal wieder im Wald besucht und gefragt, was ihn zu einem Leben als Einsiedler bewegt hat. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 17.04.2017SWR Fernsehen (RP)
  • Folge 13
    Die Zahl der Wohnungseinbrüche hat in Rheinland-Pfalz einen Rekordwert erreicht. Dafür machen die Ermittler von Polizei und Landeskriminalamt vor allem albanische Banden verantwortlich. Die brechen tagsüber in rheinland-pfälzische Wohnungen ein und erbeuten hochprofessionell und organisiert ein Vermögen – das ganze Jahr hindurch. Um die ansteigende Bandenkriminalität in Rheinland-Pfalz zu bekämpfen, wurde in jedem der fünf Polizeipräsidien eine „Arbeitsgruppe Bande“ gegründet. In der Reportage „Der Banden-Jäger“ begleitet der SWR den Ermittler Dirk Sträßle aus Ludwigshafen. Seine Aufgabe ist es, Einbrüche und andere Straftaten zu sammeln und die Täter zu ermitteln. Die Reportage zeigt, wie „Der Banden-Jäger“ dabei vorgeht und wie Spuren und Taten miteinander verknüpft werden. Welche Erfahrungen hat er gemacht, welche Strukturen bereits aufgedeckt und wie arbeitet er mit dem Landeskriminalamt sowie mit Kollegen aus anderen Bundesländern und aus Europa (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 24.04.2017SWR Fernsehen
  • Folge 14
    Für viele Fahrradfahrer gilt Stuttgart als Härtetest. Automassen, Feinstaub und Berge verlangen den Radlern einiges ab. Unter anderem durch die E-Bike-Technologie zeichnet sich jedoch eine Trendwende ab. Sogar junge Menschen steigen darauf um, erklimmen mit dem E-Bike die Höhen. Ältere genießen die neue Fitness, das Ausdauertraining, das das Fahrradfahren mit sich bringt. Zusätzlich erspart das Fahrrad den Ärger mit Parkplatzsuche und Knöllchen sowie die Stunden im Stau. Eine steigende Anzahl von Menschen in der Landeshauptstadt begreift, dass sich etwas ändern muss, wenn man in Stuttgart nicht ersticken will.
    Geholfen wird den neuen Radlern bei Hotte Hoss, einer kleinen Radwerkstatt in der Stuttgarter Innenstadt. Auf ihn trifft zum Beispiel Franziska Villari, die junge zweifache Mutter, die den Umstieg wagt. Sie verkauft ihr Auto und transportiert ihre Kinder jetzt mit einem E-Lastenrad. Klappt das? Und lohnt es sich finanziell, eine Fahrradwerkstatt zu betreiben? Noch sind unter den Stuttgarter Radfahrern viele Idealisten – aber es werden mehr, die genug haben vom Ärger mit dem Auto auf der Straße. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.05.2017SWR Fernsehen
  • Folge 15
    „Ich bin konzentriert, kämpferisch, glücklich und erfolgreich“ – diesen Wahlspruch wiederholte der Häftling Charles Graf Abend für Abend in seiner Gefängniszelle immer und immer wieder. Er half ihm, als erster und einziger Boxer aus einer Zelle heraus Deutscher Meister zu werden. Seinen Wahlspruch gibt er heute an die schwererziehbaren Jugendlichen weiter, die er trainiert, und mit ihm startet er ein Experiment in einem Gefängnis: Ist es möglich, sein Anti-Aggressionsprogramm „Boxen gegen Gewalt“, mit dem er seit vielen Jahren erfolgreich in Problemschulen arbeitet, auch mit Gefangenen umzusetzen? Die Gefängnisleitung der JVA Hohenleuben in Thüringen (die Charly Graf bei einer Lesung seiner Biographie kennengelernt hat) vertraut seiner Idee soweit, dass sie einem dreiteiligen Workshop zustimmt – obwohl sich schon im Vorfeld viele dagegenstellen, „dass den Knackis jetzt auch noch das richtige Zuschlagen beigebracht wird.“ Was als Wagnis startet, wird für alle Beteiligten ein unvergessliches Erlebnis für die Gefangenen, die sich der Herausforderung stellen, ein Projekt, das ihr Leben verändert.
    Und für Charles Graf, dem unehelichen Kind eines farbigen GIs und einer Fabrikarbeiterin, dem Barackenjungen, dem Boxtalent, das mit Muhamad Ali verglichen wurde, dem Zuhälter und Zuschläger, der zehn Jahre in Gefängnissen saß, dem Gewalttäter, den der RAF-Terrorist Peter-Jürgen Boock im Hochsicherheitstrakt von Stammheim zum Lesen und Nachdenken brachte, dem Buchautor, der es geschafft hat, sich eine neue bescheidene Existenz als Sozialarbeiter der Stadt Mannheim aufzubauen – für diesen 65-Jährigen mit den vielen Leben wird es eine ganz neue Erfahrung – und vielleicht eine neue Perspektive für die nahe Zukunft, wenn er von der Stadt gegen seinen Willen in Rente geschickt wird. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.05.2017SWR Fernsehen
  • Folge 16
    Deutsche TV-PremiereMo 29.05.2017SWR Fernsehen
  • Folge 17
    45 Jahre alt sind die Briefe, die Hans-Wilhelm Ermen sorgsam sortiert nach Datum in den Händen hält. „Drei Jahre lang haben wir uns noch geschrieben, nachdem wir uns kennengelernt hatten – insgesamt zwölf Mal. Auf Sandies letzten Brief habe ich nicht mehr geantwortet“, sagt der charismatische Boxer, Lehrer, Journalist und Schauspieler, der seit vielen Jahren in der Eifel lebt. „Vor Kurzem habe ich diese Briefe wieder gefunden – und sie haben mich sehr berührt.“ Seitdem will er wissen, was aus seiner Jugendliebe Sandie geworden ist, wie es ihr geht, will sich entschuldigen, dass er ihre Freundschaft damals so uncharmant beendet hat.
    Susanne Panter hört aufmerksam zu. Sie kann ihn verstehen – es ist nicht ihr erster Auftrag dieser Art: „Jugendlieben-Suchen gibt es immer mal wieder“, sagt die rothaarige, sympathische Frau mit mehr als 15 Jahren Suchdiensterfahrung. „Meist sind es ältere Menschen – und nicht selten geht es dabei auch um die Suche nach einem Partner und die Hoffnung, dass die ‚Gefühle von damals‘ wieder aufblühen.“ Und genau das ist es, was Susanne Panter anfangs irritiert: Ihr Klient ist seit 40 Jahren glücklich verheiratet … „Kein Problem“, beteuert er – und seine Frau sitzt neben ihm und stimmt zu: „Das war vor meiner Zeit und wir wissen, dass wir zusammengehören.“ Die Aufspürerin ist erleichtert – und startet mit den ersten Recherchen.
    Sie findet heraus, wo Sandie heute lebt: in Australien! Ein absolutes Katastrophenland für die Suche nach Personen: riesengroß, strengster Datenschutz, Zeitverschiebung. Sie kommt von Deutschland aus nicht weiter und beschließt, vor Ort weiterzusuchen. Es bleibt eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen, aber es gibt einen Strohhalm, an den sich die Aufspürerin klammert: Sandie ist Jüdin – und jüdische Gemeinden sind im Allgemeinen sehr gut organisiert.
    Susanne Panter gelingt es, Kontakt zu einem alten Rabbi zu bekommen. Ihre Hoffnung ist, dass er Sandie vielleicht persönlich kennt oder jemanden nennen kann, der ihnen weiterhilft. Eine abenteuerliche Suche quer durch Western Australia beginnt. Unterwegs fragen sie sich immer wieder: „Haben wir uns übernommen? Ist Australien einfach zu groß? Oder treffen wir vielleicht doch noch jemanden, der jemanden kennt, der jemanden kennt …?“ (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.06.2017SWR Fernsehen
  • Folge 18
    Noch außer Atem, mit Tränen in den Augen und glücklichem Lächeln steht Inge Friedmann in der Boxentür und bestaunt das erste Fohlen der Saison. Tatkräftig half die Züchterin dem Pferdenachwuchs auf die Welt auf ihrem Arabergestüt Lunzenhof in Zell am Harmersbach. Das erste Fohlen der Saison hat lange auf sich warten lassen. Zwölf Tage über Termin, das bedeutet für Inge Friedmann viele Nachtwachen und Sorgen. Für Stute Tuhfah, eine vielversprechende Tochter des Stars-Hengstes „Al Lahab“, ist es das erste Fohlen. Eigentlich hat Inge Friedmann genug mit Küchen zu tun.
    Ihre Familie verdient ihr Geld mit Großküchen für Restaurants, Hotels und Krankenhäuser. Doch eine Fohlengeburt „ist jedes Mal aufregend wie das erste Mal“, sagt Fohlenmutter Inge Friedmann. Wochenlang muss sie mit einem Minimum an Schlaf über die Runden kommen. Hengst „Al Lahab“ heißt übersetzt „die Flamme“. Der Weltchampion ist bei Araberzüchtern in der ganzen Welt bekannt. Es gibt kaum eine Show, die das Pferd aus Zell am Harmersbach nicht gewonnen hat. Für die Friedmanns ist der begehrte Zuchthengst eher ein Familienmitglied – obwohl unvorstellbare Summen für ihn geboten wurden, wird er nicht verkauft.
    Im Moment macht sich das Züchterpaar Inge und Hans-Jürgen Friedmann aber Sorgen um seine Gesundheit: Muss der Hengst in die Klinik? Der Film begleitet die Züchterin Inge Friedmann durch den turbulenten Alltag eines Gestütes mit mehr als dreißig Arabern. Geburten, Krankheiten, manchmal auch Tode und daneben noch die Großküchen halten Inge Friedmann auf Trab. Doch alle Mühen sind vergessen, wenn die Fohlen auf wackeligen Beinen ihre ersten Sprünge neben der Mutter machen und alle gesund sind. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.06.2017SWR Fernsehen
    Erstausstrahlung ursprünglich für den 29.05. und 30.05.2017 angekündigt
  • Folge 19
    Sascha Idziaszek ist 45 Jahre alt und damit ein Youngster im Eifeler Kloster Himmerod. Sascha will Mönch werden, dem Weltlichen den Rücken kehren. Kein Internet mehr, kein Stadtbummel, keine Exzesse – und keine Beziehung, kein Sex. Schon einmal war Sascha Idziaszek kurz davor, in die Mönchsgemeinde von Himmerod einzutreten, aber dann verliebte er sich. Sieben Jahre lang blieb er dem Kloster fern. Die Beziehung zu seiner Freundin scheiterte und Sascha stellte sein weltliches Leben wieder in Frage. Es zog ihn zurück nach Himmerod und zu Gott. Die Mönchsgemeinschaft berät sich: Nehmen sie den Abtrünnigen wieder auf? Bekommt er eine zweite Chance? Er bekommt sie. Doch er muss ganz von vorne beginnen: als Postulant. Wird er es beim zweiten Anlauf schaffen und in die Mönchsgemeinde aufgenommen werden? Ein Jahr lang begleitet „MENSCH LEUTE“ Sascha auf seinem Weg. Hoffnung und Zweifel sind seine ständigen Begleiter. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 03.07.2017SWR Fernsehen
  • Folge 20
    Jochen Meyburg und Jeannine Lacroix kämpfen in der Kinderklinik Heidelberg um jedes junge Leben. Sie arbeiten im Kinderpalliativ-Team Rhein-Neckar. Wenn die Krankheit allerdings stärker ist als lebensrettende Maßnahmen, sollen die Kinder ihre letzten Wochen in der Familie zu Hause ohne Schmerzen verbringen, begleitet von den beiden Palliativ-Medizinern und ihrem Team. Dennis ist eines dieser betreuten Kinder. Er ist 17 und hat Leukämie. 90 Prozent der Kinder mit dieser Krebserkrankung können heute geheilt werden. Dennis nicht. Er hat zwei Stammzelltransplantationen hinter sich und keine Lust mehr – auf die Schmerzen, auf die Klinik, auf die Ungewissheit. Deshalb hat er seine Familie gebeten: Bitte lasst mich sterben! Ein paar Monate hat er noch, wenn es gut läuft.
    Dieses kurze Leben will er nun nutzen. Sein ganzes Glück ist ein kleiner Hund, den er sich gekauft hat. Zwei Dinge will er unbedingt noch machen, ehe er geht: im Auto über den Hockenheimring brausen und seinen 18. Geburtstag feiern. Das Palliativteam macht solche Dinge für Kinder wie Dennis möglich. Sie lindern Schmerzen, organisieren Pflege, hören zu und unterstützen, wenn das Kind gehen muss. Jochen Meyburg und Jeannine Lacroix gründeten zusammen mit der Mannheimer Kinderklinik und einem Stab aus Ärzten und Pflegern das Kinderpalliativ-Team Rhein-Neckar. Eine hochemotionale Arbeit und belastend – doch die Ärzte sind überzeugt von ihrem Tun und der Sinnhaftigkeit. Denn am Ende ist noch viel Platz für Glück. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 10.07.2017SWR Fernsehen

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