Meine DDR
D 2009
  • Dokumentation
  • Dokumentation in 4 Teilen
Deutsche TV-PremiereDas Erste
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Fast 20 Jahre nach ihrem Ende wird über die DDR lebendiger denn je diskutiert. Der Streit um die Deutung des SED-Regimes ist ein wiederkehrender Beiklang der politischen Debatte der Bundesrepublik. Einigkeit besteht noch lange nicht, auch wenn die Einheit längst vollzogen ist. Solange aber das biografische Gepäck der ehemaligen DDR-Bürger nicht ernst genommen wird, wird auch die DDR noch lange durch die politische Kultur spuken.
Wie sah sie aus, die Alltagswirklichkeit der DDR-Bürger? Der Film „Meine DDR“ unternimmt einen Erklärungsversuch. Über zwei Jahre lang hat ein wissenschaftlich begleitetes Projektteam Biografien von DDR-Bürgern aus allen Zeitabschnitten und Lebensbereichen recherchiert und mehr als einhundert Interviews geführt. In diesem Film erzählen zehn ehemalige Bürger der DDR von Politik und Alltag in dem sozialistischen Staat, von Illusionen und Realitäten. Entlang der Chronologie von 1945 bis 1990 entwickeln sich aus den individuellen Lebenslinien Spannungsbögen, die mit den Ereignissen der Zeitgeschichte interagieren. Die Zeitzeugen illustrieren keine historischen Fakten, sondern treiben durch ihre Lebenswege die Erzählung voran. Die historische Analyse weicht einer Spurensuche vor Ort, nah an der gefühlten Wahrheit des Einzelnen, und schafft dadurch Verständnis für unterschiedliche Positionen.
Es sind teils bekannte, teils unbekannte Menschen, die die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf eine Zeitreise durch ihr Leben und 40 Jahre DDR-Geschichte nehmen. Ihre Lebensläufe werfen ein neues Licht auf die historischen Eckpfeiler der DDR-Historie und legen offen, warum der zweite deutsche Staat ein schwieriges Land war, was ihn zusammenhielt und warum er unterging.
Da ist Elfriede Wojaczek-Steffke, die in die Wirren des 17. Juni geriet, deren Hochzeitsgäste durch den Bau der Mauer nicht anreisen konnten, die kurzzeitig als IM geworben wurde und noch vor dem Mauerfall die Staatssicherheit öffentlich anklagen wird. Ganz anders erlebt Friedrich Wolff die DDR. Er gehört seit der ersten Stunde zu ihren vehementen Fürsprechern und verteidigte als Rechtsanwalt unter anderem Erich Honecker und die Demonstranten vom 17. Juni 1953. Ein Opfer der DDR-Justiz wird Ernst Jennrich, als sein Vater in einem der Schauprozesse zum 17. Juni unschuldig zum Tode verurteilt wird. Edgar Most, jüngster Bankdirektor der DDR, hilft mit, das Erdölkombinat Schwedt aufzubauen. Bettina Wegner wählt den unbequemen Weg des Widerstandes und findet in ihren Liedern klare und kritische Worte für einen besseren sozialistischen Staat. Der Staatsbürgerkundelehrer Detlef Scheibe verliebt sich unsterblich in eine Französin und heiratet sie 25 Jahre später. Als die Kluft zwischen offizieller und inoffizieller Sprache für sie unerträglich wird, reist die Ingenieursfamilie Stolte 1984 über die bundesdeutsche Vertretung in Budapest nach Westdeutschland aus. Der Schauspieler Jan Josef Liefers trifft während einer Großdemonstration überraschend auf den Ex-Geheimdienstchef Markus Wolf. Die Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld legt sich mit dem Regime an und wird vom eigenen Ehemann bespitzelt. Die Pionierleiter-Studentin Janet Oldinski fällt durch einen schweren Autounfall ins Koma und verpasst dadurch das Ende der DDR.
Ein subjektiver Chor von Einzelstimmen verschafft dem TV-Publikum Einblick in das Innenleben des untergegangenen zweiten deutschen Staates. Die im kollektiven Gedächtnis verhafteten kleinen und großen historischen Schnittstellen verbinden die verschiedensten Biografien und weben ein Netz, welches auch die kontroversesten Ansichten vereint. Die DDR-Historie beeinflusste die Lebensgeschichten manchmal schicksalhaft, manchmal ist sie, wie das Sparwasser-Tor 1974, ein vergangener Glücksmoment. Der Erinnerung wert ist sie für Ost und West in jedem Fall.
Neu entdecktes Archivmaterial und unveröffentlichte Privataufnahmen dokumentieren unbekannte Seiten der DDR-Geschichte. Durch die Recherchen zu diesem Film fand sich u. a. ein Filmdokument aus dem Jahr 1963, in dem Grenzsoldaten offen über ihren Schießbefehl reden. (Text: ARD)

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