Staffel 1, Folge 1–20

Staffel 1 von „Medizin in fernen Ländern“ startete am 03.03.2014 bei arte.
  • Staffel 1, Folge 1 (26 Min.)
    Auf Okinawa, einer kleinen Insel vor der japanischen Küste, wird das Altern wie eine Kunst praktiziert. Viele Inselbewohner werden über hundert Jahre alt! Man sagt, das Geheimnis ihres langen Lebens liege in einer harmonischen und geselligen Lebensweise, körperlicher Betätigung und persönlicher Entfaltung bis zum letzten Atemzug. Auf Okinawa wird Bernard Fontanille ausnahmsweise nicht von einem Arzt erwartet – denn hier ist jeder sein eigener Doktor. Fontanille fährt ins Dorf Okinawa, um herauszufinden, warum Frau Toyama mit ihren 91 Jahren so fit und frisch ist wie eh und je. Die Rentnerin verkörpert ein Phänomen, das man in Expertenkreisen das „Wunder von Okinawa“ nennt. Frau Toyama sagt, sie besitze vier Schlüssel zum würdigen Altern – der wichtigste sei das „Ikigai“, das, „wofür es sich zu leben lohnt“. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 03.03.2014arte
  • Staffel 1, Folge 2 (26 Min.)
    Die Mongolei ist ein weites Land mit ausgedehnten Bergregionen und Steppen, die unendlich weit zu sein scheinen. Wie funktioniert die ärztliche Versorgung, wenn man mehrere Hundert Kilometer von der nächsten Stadt entfernt wohnt? Bernard Fontanille reist in die Mongolei, in eine entlegene Region westlich der Hauptstadt Ulan-Bator. Nach einer 17-stündigen Autofahrt über unbefestigte Schotterstraßen erscheint Puji Choisurens Jurte endlich am Horizont. Puji Choisuren ist traditioneller Heiler, vor allem aber Viehzüchter: Gemeinsam mit seinen Söhnen kümmert er sich um mehrere Hundert Rinder, die in der umliegenden Steppe grasen.
    Zu den mongolischen Heilmethoden gehören auch Massagen, wie die sogenannte Baria Zasal. Dabei handelt es sich um eine Akupressur-Therapie, die von tibetanischen Techniken und Ayurveda beeinflusst ist und die Zirkulation von Blut, Energie und Körperflüssigkeit anregen soll. Pujis Familie lebt in einem Zeltlager, das im Tal gleich neben einer Hügelflanke liegt. Die unendliche Weite der Steppe, in die man von ihren wenigen Jurten aus blickt, macht den Besucher aus der Fremde schwindeln – doch Puji ist hier geboren und kennt deshalb das Gebirge wie seine Westentasche. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.03.2014arte
  • Staffel 1, Folge 3 (26 Min.)
    Die Shaolin-Mönche sind für ihre spektakulären Kung-Fu-Kampfkünste weltbekannt. In China werden sie jedoch auch für ihre traditionellen Heilmethoden geschätzt, die auf einer genauen Kenntnis der menschlichen Anatomie, der Wirkung zahlreicher Heilpflanzen und der Anwendung unterschiedlicher Massagen beruhen. In einigen entlegenen Gebirgsregionen Chinas trifft man auch heute noch auf einige alte Kung-Fu-Meister, die das Wissen ihrer Ahnen bewahrt haben. Bei einem Treffen mit Meister Xingzhen erhält der Arzt Bernard Fontanille einen Einblick in die fast vergessenen Kulturen des alten chinesischen Weltreiches, entdeckt die Geheimnisse des Kung-Fu und erforscht die Heilmethoden der Shaolin-Mönche. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 05.03.2014arte
  • Staffel 1, Folge 4 (26 Min.)
    China gilt als Ursprungsland der modernen Medizin. Viele der traditionellen Therapeutika und schmerzlindernden Substanzen stammen aus der Natur. Und die chinesische Pflanzenwelt gehört zu den reichsten der Erde. In einigen entlegenen Dörfern des Landes gibt es noch Heilkräuterhändler, die mit den heilenden Eigenschaften Tausender Pflanzen vertraut sind. Bernard Fontanille reist nach Baisha in der Provinz Yunnan. Die ehemalige Hauptstadt der Naxi, einer ethnischen Minderheit in China, hat sich seit ihrer Gründung im 13. Jahrhundert kaum verändert.
    Hier lebt Doktor Ho, einer der letzten Kräuterhändler des Landes. Der alte Mann steckt voller Energie: Neben seinem kleinen Geschäft und dem Garten, in dem er sich jeden Tag hingebungsvoll um seine Pflanzen kümmert, führt er eine eigene Klinik, die von Patienten aus ganz China besucht wird. Doktor Ho und sein Sohn, der ebenfalls Arzt ist, leben im Einklang mit den Bergen der Umgebung und der Natur und glauben an die enge Verbundenheit der Welt der Pflanzen mit der des Menschen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 06.03.2014arte
  • Staffel 1, Folge 5 (26 Min.)
    Ob bei der Behandlung von Malaria, der Desinfizierung von Wunden aller Art oder der Zahnhygiene – die Kenntnisse der traditionellen Heilkräuterhändler aus dem Hirtenvolk der Massai im Osten Afrikas stehen der modernen Medizin in nichts nach. Die Hirtennomaden, die heute vielfach gezwungen sind, sesshaft zu leben, legen großen Wert darauf, sich im Einklang mit der Natur zu befinden. Ihre Heiler und spirituellen Führer kennen die lindernden und heilenden Eigenschaften zahlreicher Pflanzen ihres Lebensraumes. In dem majestätischen Buschwald von Tsavo erfährt Bernard Fontanille einige ihrer Geheimnisse und gibt sie an die Zuschauer weiter. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 07.03.2014arte
  • Staffel 1, Folge 6 (26 Min.)
    Jedes Jahr im Juni fährt eine Armada aus über 600 Booten im Golf von Biskaya auf Thunfischfang. Mehr als 200 Meilen vor der spanischen Atlantikküste gehen Tausende Fischer einem der gefährlichsten Berufe der Welt nach. Sie begeben sich stets in dem Wissen auf das unruhige Meer hinaus, dass sie im Falle eines Unfalls mehrere Tage brauchen, um das nächstgelegene Festland zu erreichen. Doch zum Glück gibt es das spanische Krankenhausschiff „Juan de la Cosa“, auf dem die Fischer in Notsituationen ärztliche Hilfe finden. Im Hafen der nordspanischen Stadt Santander geht der Notarzt Bernard Fontanille an Bord dieses weltweit einzigartigen Schiffes. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 10.03.2014arte
  • Staffel 1, Folge 7 (26 Min.)
    Dass es im Dorf Jawalke wie in ganz Indien an medizinischer Versorgung mangelt, liegt an der hohen Bevölkerungsdichte und dem Kastensystem, das den unteren Gesellschaftsschichten den Zugang zu Kranken- und Pflegediensten versperrt. Um die 240 Familien im Dorf zu betreuen, hat man Frauen, die zuvor weder lesen noch schreiben konnten, in Erster Hilfe ausgebildet. Aber auch nach ihrer Ausbildung sind sie weder Hebammen noch Ärzte, sondern Unberührbare im Dienste des Volkes. Auch Sambaï Salve, eine 61-jährige Arbeiterin aus der Unterschicht, wurde von der Aroles-Initiative in einem auf Praxis und Beobachtung ausgerichteten Crashkurs zum „Health Worker“ geschult.
    Gemeinsam mit Bernard Fontanille trägt sie die Instrumente zusammen, die sie für ihre Visiten in den Nachbardörfern benötigt. Mit Blutdruckmessgerät, Stethoskop, Waage und Notizheft bewaffnet macht sie sich auf den Weg, um Frauen und Kinder zu besuchen. 632 Babys hat Salve bereits auf die Welt geholfen, ohne je einen Todesfall zu beklagen – darauf ist sie besonders stolz. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.03.2014arte
  • Staffel 1, Folge 8 (26 Min.)
    In Brasilien leben rund 650.000 indigene Ureinwohner, die 220 ethnischen Gruppen angehören und 180 verschiedene Sprachen sprechen. Jede dieser Sprachen besitzt ein eigenes System zur Bezeichnung und Erklärung der verschiedenen Krankheiten und ihrer Heilmethoden, die oft mit schamanischen Praktiken und Pflanzenheilkunde verbunden sind. Die Ärzte, die in den abgelegenen Regionen des Parque Indígena do Xingu im nordöstlichen Mato Grosso arbeiten, müssen mit dieser ihnen fremden Kultur gut vertraut sein. Die meisten Xingu-Indianer lassen sich höchst ungern von einem modernen Mediziner behandeln. An der staatlichen Universität São Paulo hat Dr. Douglas Rodrigues deshalb das Projeto Xingu gegründet, das junge Ärzte und medizinisches Personal auf den Umgang mit den Indianern vorbereiten soll.
    Bernard Fontanille trifft die 32-jährige Krankenschwester Vânia Rabelo, die den Studiengang absolviert hat und seit drei Jahren im Xingu-Park bei den Kaiabis lebt. In Anwesenheit des Pajé, des traditionellen Heilers des Dorfes, erzählt sie von den kulturellen Besonderheiten des Stammes: „Die Kaiabi-Frauen mögen es zum Beispiel nicht, wenn man bei der Geburt eines Babys die Nabelschnur durchtrennt. Sie glauben, dass dies der Gesundheit schadet.“ (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 12.03.2014arte
  • Staffel 1, Folge 9 (26 Min.)
    Der afrikanische Kontinent ist reich an Mysterien, alten Bräuchen und seltenen Religionen, die oft im Widerspruch zu den rationalen Theorien des Westens stehen. Johannesburg, die größte Stadt Südafrikas, mutet mit ihren Wolkenkratzern, Einkaufszentren und Märkten sehr modern an. Doch auf dem Faraday-Markt mitten in der hektischen Metropole kann man traditionelle afrikanische Heilmittel erstehen, die lange als Hexen- und Zaubermittel verschrien waren, heute aber noch von 80 Prozent der südafrikanischen Bevölkerung eingesetzt werden. Hier trifft sich Bernard Fontanille mit Franck Chauke, dem Vorsitzenden des Vereins „Traditional Healers“ aus der Provinz Limpopo.
    Chauke hat ein medizinisches Ausbildungszentrum eröffnet, in dem die Studenten sowohl die traditionellen Heilkünste als auch die Grundlagen der modernen Medizin erlernen. Nach mehrstündiger Autofahrt erreichen Bernard Fontanille und Franck Chauke das Buschdorf Mopani. Auf dem staubigen Vorplatz seiner Hütte untersucht Chauke hier jeden Morgen bei Sonnenaufgang zahlreiche Patienten. Manche legen bis zu 50 Kilometer zurück, um von ihm behandelt zu werden. Der Arzt ist stolz auf seine Rolle als Gemeindepatriarch und geschmeichelt, seine Kenntnisse mit seinem französischen Kollegen Bernard Fontanille teilen zu dürfen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 13.03.2014arte
  • Staffel 1, Folge 10 (26 Min.)
    Im Nordosten Kambodschas liegt an der Grenze zu Vietnam die wilde Urwaldregion Mondulkiri (wörtlich ins Deutsche übersetzt: „Begegnung der Hügel“). Vor dieser herrlichen Kulisse lebt seit über 3.000 Jahren die Volksgruppe der Bunongs. Der Alltag in den kleinen Gemeinden, die verstreut auf den Hochebenen liegen, folgt eigenen Gesetzen. Die traditionelle kambodschanische Medizin hat im Laufe der Zeit viele buddhistische, ayurvedische und chinesische Einflüsse in sich vereint und so ein reiches und komplexes System entwickelt, das sich an die Bedürfnisse und Lebensbedingungen jeder Region anpassen lässt.
    Die Bunongs haben sich die medizinischen Kenntnisse ihrer Vorfahren bewahrt, die von den „Krus“ verkörpert werden. Nur diese geheimen, überall respektierten Heiler haben Zugang zu den Weisheiten des Waldes und beherrschen die jahrhundertealte Pflanzenheilkunde der abgelegenen Region. Heute haben sie die zusätzliche Aufgabe, das Erbe ihrer Kultur zu bewahren. Der Nachwuchskru Dim erklärt Bernard Fontanille, was das tausendjährige Wissen der Krus so wertvoll macht. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 14.03.2014arte
  • Staffel 1, Folge 11 (26 Min.)
    Die über 17.000 indonesischen Inseln tragen so exotische Namen wie Java, Borneo, Sulawesi und Pulau Roti und liegen wie auf einer Perlenkette aufgereiht im Indischen Ozean. Pulau Roti, die südlichste Insel des indonesischen Archipels, befindet sich rund 500 Kilometer nordöstlich der australischen Küste. Da sie vom Massentourismus bislang verschont geblieben ist, haben sich die Bewohner ihre traditionelle Lebensweise bewahren können. Die riesigen Palmyrapalmen, die den Küstenstreifen säumen, machen den Reichtum der Insel aus: Die Menschen ernten ihre Nüsse, verarbeiten ihr Holz zu Möbeln, ihre Blätter zu Säcken und Kleidern und ihren Saft zu Zucker und Wein. Außerdem besitzt die Palmyrapalme auch heilende Kräfte. Die Medizinmänner Joseph und Jonas zeigen Bernard Fontanille die traditionellen Heilmethoden, die auf der Insel Anwendung finden und die auf einer eigenen Beziehung zwischen Arzt und Pflanze beruhen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 17.03.2014arte
  • Staffel 1, Folge 12 (26 Min.)
    Um nach Katine zu kommen, einem Ort rund 200 Kilometer östlich von der ugandischen Hauptstadt Kampala, fährt Bernard Fontanille auf roten, staubigen Schotterpisten durch ausgedehnte Obstplantagen. Esther Madudu empfängt den Arzt an den Toren des Krankenzentrums. Strom gibt es hier keinen, denn die Solarzellen funktionieren längst nicht mehr. Esther arbeitet seit über zehn Jahren als Hebamme in Katine. Gemeinsam mit ihrer einzigen Kollegin bringt sie täglich mehrere Babys auf die Welt und betreut wöchentlich 35 bis 40 schwangere Frauen. Doch die beiden Hebammen sind weit mehr als einfache Geburtshelferinnen: Sie übernehmen auch die psychologische Betreuung der Mütter, die Vorbeugung und Behandlung von Malariafällen und die Impfungen.
    Am Abend, wenn es auf der Station ruhiger wird, macht Esther noch einige Hausbesuche. Auch wenn sie Beruf und Familie manchmal nur schwer unter einen Hut bringen kann, die engagierte Hebamme denkt gar nicht daran, ihren Job aufzugeben. Ihr Einsatz für Mütter und Neugeborene hat auch einen biografischen Hintergrund: Esther selbst kam zu früh auf die Welt und verdankt ihr Leben einer Hebamme, die sie heute noch manchmal besucht. Ihr beherzter Einsatz in Katine wurde mit einer Nominierung für den Friedensnobelpreis 2015 gewürdigt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.03.2014arte
  • Staffel 1, Folge 13 (26 Min.)
    Im Osten der indischen Region Ladakh, wo die tibetische Hochebene von mehreren Tälern durchschnitten wird, liegt die Wüstenlandschaft Rupsuh. In der menschenleeren Region trifft man höchstens auf einige Nomaden, die ihre Yakherden auf die höher gelegenen Weiden treiben, oder ein paar Mönche auf dem Rückweg zu ihrem Kloster. Das Leben hier ist hart – und die Nomaden fürchten die Natur ebenso sehr, wie sie sie verehren. Auf dem Dach der Welt, an der Grenze zu den unbewohnbaren Landschaften, gibt es kaum Wasser und Weideflächen.
    Die Nomaden sind der ständigen Kälte, dem Staub und der Sonneneinstrahlung schutzlos ausgesetzt und von der Zivilisation so weit entfernt, dass sie im Notfall auf ärztliche Hilfe verzichten müssen. Auch das Krankenhaus des Hauptortes Leh ist mangels Transportmittel oder wegen der verschneiten Straßen oft nur schwer erreichbar. Seit 2002 reist deshalb ein tibetanisches Ärzteteam das ganze Jahr lang durch die verlassenen Wüsten von Chang Tang, um die Viehzüchter zu besuchen.
    Dr. Dekue, die Leiterin des Projekts, hat sich nach ihrem Studium in traditioneller Medizin ihren größten Traum erfüllt und ihr Leben in den Dienst der tibetanischen Flüchtlingsnomaden gestellt. Im grauen Morgenlicht, während die Viehzüchter ihre Kühe melken, steigt Bernard Fontanille in den Notarztwagen des Ärzteteams. Er will seine Kollegen bei ihren Besuchen in den 5.000 Metern hoch gelegenen Nomadencamps begleiten und dabei einen Einblick in die traditionelle tibetanische Medizin erhalten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 19.03.2014arte
  • Staffel 1, Folge 14 (26 Min.)
    Varma Kalai heißt wörtlich ins Deutsche übersetzt „Kunst der Lebenspunkte“. Es ist eine tamilische Kampfkunst, die auf den wissenschaftlichen und medizinischen Erkenntnissen der Siddhi, spirituellen und übernatürlichen Kräften und Fähigkeiten, beruht. In dem kleinen Dorf Kovalam trifft Bernard Fontanille zwischen Reisplantagen und Schotterstraßen einen ihrer Meister. Zusammen mit dessen jungen Schülern entdeckt der Arzt, was den Kampfsport so einzigartig macht: Er beruht auf der genauen Kenntnis der empfindlichsten Punkte des menschlichen Körpers, von den Gelenken bis zu den lebenswichtigen Organen. Die Schüler lernen, wie man diese Punkte erkennt und behandelt – um zu kämpfen, aber auch zu heilen. In Indien haben die Siddhars, die Varma Kalai beherrschen, sogar den Ruf, das Leben eines Menschen ganz nach Belieben verlängern oder beenden zu können. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 20.03.2014arte
  • Staffel 1, Folge 15 (26 Min.)
    Nepal zieht sich wie eine gigantische Treppe vom Dach der Welt im Norden bis zur indischen Grenze im Süden. Dazwischen liegt auf 2.000 Metern Höhe das Land der Gurung, im Herzen der Region um den Manaslu-Gipfel. Auf Sanskrit bedeutet der Name dieses Achttausenders „Berg der Seele“. Dörfer mit Terrassenanbau scheinen förmlich an den abschüssigen Steilhängen zu kleben. Die in dieser Region Nepals vorherrschende Ethnie der Gurung ist im Himalaya beheimatet. Noch vor nicht allzu langer Zeit wurden die gefürchteten Gurung-Krieger für die Gurkha-Bataillone der britischen und indischen Armee rekrutiert.
    Heute verbringen die Bewohner dieser entlegenen Dörfer einen Großteil ihrer Zeit mit Warten. Keine Straße führt zu ihnen, nur schmale Wege durchziehen das Land. Die Gurung leben von der Feldarbeit. Zwar haben die Gurung aufgrund der Abgeschiedenheit ihre traditionelle Lebensweise bewahrt, doch die gesundheitliche Versorgung ist sehr schlecht. Um Abhilfe zu schaffen, hat die nepalesische Regierung seit den 90er Jahren ein Netzwerk öffentlicher Ambulanzen im ländlichen Raum eingerichtet.
    Doch es finden sich nur wenige Ärzte in Nepal, die dort ihren Beruf ausüben wollen. Deshalb ist heute ein einziger Arzt für die gesamte Provinz am Manaslu zuständig: Dil Prasad Gurung. Der Monsunregen ist in dieser Jahreszeit ebenso heftig wie kurz. Tiefe Wolken treiben unentschlossen zwischen Himmel und Bergen dahin. Auf kleinen Feldwegen, die sich in der Unendlichkeit der Vegetation zu verlieren scheinen, macht sich Bernard in dieser Folge auf einen fünfstündigen Fußmarsch in das Dorf Laprak. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 21.03.2014arte
  • Staffel 1, Folge 16 (26 Min.)
    Südkorea ist eine kleine Republik auf der koreanischen Halbinsel, zwischen Nordkorea und Japan. In den letzten 25 Jahren wuchs das einst unterentwickelte Land zu einem der einflussreichsten Staaten des Fernen Ostens heran. Doch der rasante Rhythmus der modernen Zeiten macht die Bevölkerung anfälliger und „westliche“ Krankheiten breiten sich aus. In einem Land, das sein Wachstum vor allem der Wissenschaft und der Technologie verdankt, bietet der Schamanismus den Koreanern einen spirituellen Rückzugsraum – unabhängig von sozialer Schicht, Alter und Geschlecht. An der südkoreanischen Ostküste erforscht Bernard Fontanille die jahrhundertealten Praktiken der Mudang.
    Er reist auf die Insel Cheju, wo schwarze Klippen und grüne Reisplantagen die Landschaft prägen. Der lokale Wahlspruch lautet „Samda“ – übersetzt: „drei Dinge, die es auf Cheju im Überfluss gibt: Wind, Felsen und Frauen“. Hier trifft Bernard Fontanille eine schamanische Heilerin, die bei ihren Patientinnen als Gottesbotschafterin gilt, und 80-jährige Freitaucherinnen, die als lebende Meeresgöttinnen gelten – zwei Gesichter der Insel Cheju, die von der ungewöhnlichen Beziehung ihrer Bewohner zu den Geistern und der Natur erzählen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 24.03.2014arte
  • Staffel 1, Folge 17 (26 Min.)
    Der majestätische Mekong fließt durch die tibetischen Hochebenen, verzweigt sich in den Tälern in pulsierende Stromschnellen oder ergießt sich in friedliche Seen. In der Regenzeit füllen seine Wassermassen den kambodschanischen See Tonle Sap in der Nähe der Tempel von Angkor. Das Leben am See ist nicht leicht. Der jahreszeitliche Wechsel zwischen Trockenzeiten und Überflutungen unterwirft die Menschen dem Rhythmus der Natur. Hier folgt das Leben anderen Gesetzen als im übrigen Land. Der See bestimmt, was man isst, wo man schläft, wie man lebt, lernt und stirbt – und wie man Krankheiten heilt. In den schwimmenden Dörfern gibt es nicht nur Kirchen, Polizeiwachen und buddhistische Tempel, sondern neuerdings auch ein Ärzteteam. Gemeinsam mit den einheimischen Medizinern macht Bernard Fontanille einen Krankenbesuch auf dem See. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.03.2014arte
  • Staffel 1, Folge 18 (26 Min.)
    Die Insel Bali ist eine hinduistische Enklave im islamisch geprägten Indonesien. In den vulkanischen Landschaften leben die Menschen in kleinen Gemeinden unter den wachsamen Blicken von Göttern und Geistern. Hier wohnt jeder Bewegung etwas Heiliges inne, und das Streben nach Schönheit und Wohlbefinden gehört zum Lobpreis der spirituellen Macht. Das hinduistische Zentrum Gunung Agung, das „Haus der Götter“, steht auf dem höchsten Vulkan der Insel. Um herauszufinden, mit welchen Methoden man auf dieser geweihten Erde seine Krankheiten heilt, trifft sich Bernard Fontanille mit dem Hindu-Meister Mangku Tambun. Als einer der letzten „Balianen“, wie die traditionellen Heiler auf Bali heißen, ist Mangku Tambun, Arzt und Priester in einem, der die göttliche mit der menschlichen Welt verbindet. Auf Bali kann man über Tanz, Musik, Opfergaben, Masken und Pflanzen mit den Geistern in Kontakt treten und von ihren heilenden Kräften profitieren. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 26.03.2014arte
  • Staffel 1, Folge 19 (26 Min.)
    Das Schiff „Selva Viva“, das Bernard Fontanille in Belen besteigt, könnte gut aus einem Roman des kolumbianischen Schriftstellers García Márquez stammen. Auf der Brücke wird der Arzt schon ungeduldig von vier peruanischen Kollegen erwartet: In weniger als zehn Tagen will das Team 20 Dorfgemeinschaften besuchen und rund Tausend Ureinwohner kostenlos behandeln. Obwohl die Stadt Iquitos nicht weit entfernt liegt, haben die meisten Bewohner des Flusses Marañón noch nie einen modernen Arzt aufgesucht. Während die „Selva Viva“ den Fluss hinabfährt, tauchen im Kielwasser des Schiffes die ersten Kanus mit Fischern und Kindern auf. Wenn das Ärzteteam in einem Dorf ankommt, muss es sich zunächst mit dem Ältestenrat und den örtlichen Heilern beraten – für Bernard Fontanille eine willkommene Gelegenheit, sich über die spezifischen Bedürfnisse der Dorfgemeinschaft zu erkundigen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 27.03.2014arte
  • Staffel 1, Folge 20 (26 Min.)
    Die Kallawayas, die fahrenden Ärzte der Anden, leben im bolivianischen Apolobamba-Ödland. Der Ruf dieser Medizinmänner, die gleichzeitig Ärzte, Apotheker, Pflücker, Händler und Präparatoren sind und die Pflanzenwelt der Anden wie ihre Westentasche kennen, geht weit über die Landesgrenzen hinaus. Viele schreiben ihnen sogar übernatürliche Kräfte zu. Auch im Zeitalter der modernen Medizin zollt man den Kallawayas noch ungebrochenen Respekt. Zusammen mit Aurelio, der die heilenden Eigenschaften von rund tausend verschiedenen Pflanzenarten kennt, reist Bernard Fontanille in die Kallawaya-Hochburg Chari. Aurelio hat sein medizinisches Können von seinem Vater erlernt und gibt es heute an seinen Sohn Emilio weiter – und zwar auf „Juyai“, der Geheimsprache der Kallawayas. Bernard und Arturo fahren durch die Anden bis zur legendären Minenstadt Potosí, wo die Minenarbeiter den großen Aurelio schon ungeduldig erwarten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 28.03.2014arte

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