bisher 21 Folgen (Spezial), Folge 1–21

  • Folge 1 (135 Min.)
    Den Sozialismus mit der Waffe in der Hand gegen den kapitalistischen Feind zu verteidigen, das war der Auftrag der Soldaten in der DDR. Rund 2,5 Millionen junge Männer haben von 1956 bis 1990 den grauen Waffenrock getragen. Was offiziell gerne als „Ehrendienst“ verkauft wurde, war für viele Rekruten ein notwendiges Übel. „MDR Zeitreise spezial“ erzählt die Geschichten vom Dienst in der Nationalen Volksarmee aus der Perspektive der Rekruten und Soldaten, richtet den Blick auf die besondere Truppe der Bausoldaten und fragt, was aus den Soldaten und Waffen nach der friedlichen Revolution geworden ist.
    Die Filme im Einzelnen: Bis zum letzten Zapfenstreich – Alltag in der NVA Anfang der 1970er-Jahre war die NVA zu einer relativ schlagkräftigen, modernen Armee im Rahmen der östlichen Militärkoalition herangewachsen und avancierte unter Honecker zu einer Art Musterschüler der Sowjetarmee. Im Herbst 1989 ist es damit dann plötzlich vorbei. Die Ereignisse überschlagen sich und einzelnen Truppenteilen droht sogar der Einsatz gegen die eigenen Leute – gegen Demonstranten in Leipzig.
    Es kommt zu Streiks und Befehlsverweigerungen. Kurze Zeit später ist die DDR Geschichte, und mit ihr auch die NVA. Michael Erler erzählt die Geschichte der Armee aus der Sicht von Rekruten und Soldaten von Anfang der 1970er-Jahre bis zum letzten Zapfenstreich 1990 – den Alltag der Armee vor dem Hintergrund historischer Ereignisse und Zäsuren. Was wurde aus der NVA? Eine Armee tritt ab, ohne, dass ein einziger Schuss fällt.
    Am 3. Oktober 1990 übernimmt Bundesverteidigungsminister Gerhard Stoltenberg die Kommandogewalt über die aufzulösende, juristisch bereits nicht mehr existierenden NVA. Reinhard Joksch geht in seiner Dokumentation der Frage nach, was danach mit dem gigantischen Waffenarsenal passierte. Denn nicht alles ging dabei mit rechten Dingen zu und vieles ist bis heute unbekannt. Rund um den Globus ist damals verteilt worden, was die einst hochgerüstete Militärmacht zum „Kampf gegen den Imperialismus“ angesammelt hatte.
    Was davon ist heute, 25 Jahre später, noch existent? Oder ist sie inzwischen ganz und gar verschwunden, die NVA? Waffenlose Front – Die Bausoldaten in der DDR Der Spaten auf der Schulterklappe war das Erkennungszeichen der Bausoldaten, der waffenlose Einheit innerhalb der Nationalen Volksarmee. Anscheinend kam der selbsternannte „Arbeiter- und Bauernstaat“ damit „großzügig“ jenen entgegen, die aus Gewissensgründen keinen Dienst an der Waffe leisten wollten.
    Informiert wurde die Öffentlichkeit aber kaum über diese Möglichkeit. Bausoldat werden, das bedeutete oft: keine Chance auf einen Studienplatz, Schikane durch Vorgesetzte, harte und gefährliche Arbeit und Dienst weit weg von zu Hause. Als Drückeberger galten die Bausoldaten bei den Vorgesetzten und für die Stasi waren sie ausgemachte Feinde des Systems. Dennoch sind in den 25 Jahren bis zum Ende der DDR rund 15.000 junge Männer Bausoldaten geworden – mit weitreichenden Konsequenzen für ihr privates und berufliches Leben. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.02.2016MDR
  • Folge 2 (90 Min.)
    Vor 60 Jahren wurde der erste Wartburg auf der Leipziger Frühjahrsmesse präsentiert. Auf den Tag genau, heute vor 25 Jahren am 10. April 1991 rollte in Eisenach der letzte seiner Art vom Band, drei Wochen später folgte in Zwickau der letzte Trabant. Über dreißig Jahre lang waren die beiden Zweitakter aus dem Straßenbild der DDR nicht wegzudenken. MDR Zeitreise Spezial erzählt von Mangelwirtschaft und Erfindungsreichtum, von heimlicher Ingenieurskunst und realsozialistischem Design – Geschichten von DDR-Bürgern und ihren treuen Begleitern: den Legenden auf Rädern.
    Die Wartburg-Story Eisenach 1955. Hinter verschlossenen Werkstüren und zunächst ohne den Segen der Partei entwickeln die Thüringer Autobauer das erste Automobil der DDR, das sich mit West-Modellen messen kann. Und schon ein Jahr später sind die Wartburg 311-Modelle ein internationaler Hit auf der Leipziger Frühjahrsmesse. Der technischen und optischen Weiterentwicklung schiebt die DDR-Führung aber bald einen Riegel vor. Als der Wartburg 1988 endlich serienmäßig einen Viertaktmotor bekommt, ist es zu spät – mit der Wende kommt das Ende und am 10. April 1991 verlässt der 1.837.708te und letzte Wartburg das Werk.
    Der Film rekonstruiert ein besonderes Stück DDR-Wirtschaftsgeschichte. Zeitzeugen aus der Entwicklung und Produktion kommen dabei ebenso zu Wort wie Mitglieder des Politbüros und Fans des zum Kultmobil gewordenen Wartburg. Die Trabant Story 1957 schlägt die Geburtsstunde des Trabant – der ostdeutschen Antwort auf westliche Kleinwagen. Preiswert, robust, leistungsstark – so soll er sein und die Rennpappe ist es, die DDR-Bürger viele Jahre lang trocken zur Arbeit bringt, als Arbeitspferd und Transporter dient und die ganze Familie in den Urlaub kutschiert.
    Gehasst und geliebt im Alltag der DDR, hat er noch heute seine Fan-Gemeinde. Der Film erzählt von den gescheiterten Versuchen, dem Trabant ein zeitgemäßes Design und eine moderne technische Ausstattung zu geben, Geschichten von kleinen Veränderungen und von fantastischen Produktionssteigerungen. Langjährige Besitzer, aber auch Trabi-Hasser erzählen, wie der Trabant den Alltag des DDR-Lebens prägte und zum Synonym wurde für den Mangel, der überall herrschte, aber auch für die kleinen Freuden, für Improvisation und Erfindergeist. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.04.2016MDR
  • Folge 3 (140 Min.)
    Merseburg, 1916: Mit der Grundsteinlegung für das Ammoniakwerk beginnt die Geschichte der Leuna-Werke, eine Industriegeschichte, die ihresgleichen sucht. Die schnell wachsenden Fabrikanlagen zur Produktion chemischer Stoffe veränderten in den kommenden Jahrzehnten die ganze Region. Die Produkte Sprengstoff, später Düngemittel, Braunkohle-Benzin und Polyethylen spielten in der Geschichte des 20. Jahrhunderts über Deutschland und Europa hinaus eine wichtige Rolle. Mirko Drotschmann präsentiert in einem Zeitreise Spezial die Geschichte des Industriestandtortes Leuna und die Geschichte einer ganzen Region, die wie keine andere von der Chemie-Industrie geprägt wurde.
    Ammoniak und Salpeter, synthetisches „Leuna-Benzin“ erzeugt in damals modernsten Hochdruckanlagen, in den dreißiger Jahren wurden aus den exportorientierten Chemie-Unternehmen der I.G. Farben Unterstützer und Mittäter der Nationalsozialisten. Nach dem Krieg galt die Parole „Chemie gibt Wohlstand, Brot und Schönheit“, die „Chemisierung der Volkswirtschaft“ sollte vorangetrieben werden. „Plaste und Elaste aus Schkopau“ wurde ebenso ein DDR-Markenzeichen wie „Agfa“- und später „Orwo“, mit fatalen Folgen für die Umwelt.
    Schkopau, Leuna, Wolfen, Bitterfeld, Piesteritz, die Wende 1989 bedeutete für das Chemierevier regelrecht das Aus. Arbeitslosigkeit, Abwicklung und Abriss bedrohte die gesamte Region. Doch heute wird hier wieder mit hochmoderner Technik erfolgreich produziert. Allein in Leuna gibt es heute wieder rund 9.000 Arbeitsplätze. „Buna, Leuna & Co.“ erzählt die Geschichte des Chemiedreiecks von den Anfängen der Teerfarben-Chemie vor dem ersten Weltkrieg über die Ära der „I.G. Farben“ und ihrer Verstrickung in die Verbrechen des Nationalsozialismus bis zur sozialistischen Chemieindustrie, die mit „Plaste & Elaste“ den Sozialismus zum Sieg führen wollte. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.05.2016MDR
  • Folge 4 (190 Min.)
    Über ein Vierteljahrhundert trennte die Mauer Ost- und Westberlin, riss Familien auseinander und trennte Freunde. Für viele DDR-Bürger, die in die Freiheit wollten, wurde sie zur Todesfalle. Zum Jahrestag des Mauerbaus vor 55 Jahren zeigt „MDR Zeitreise Spezial“ einen Themenabend, in dem sich international renommierte Filmemacher auf ganz besondere Weise mit der Mauer und der innerdeutschen Grenze auseinandersetzen. Aus völlig unterschiedlichen Perspektiven blicken sie auf den Mauerbau und seine Folgen. Die Familie – Ein Film von Stefan Weinert Günther Litfins einziges Verbrechen war, in Freiheit leben zu wollen.
    Er war der Erste, der den Fluchtversuch über die Mauer mit dem Leben bezahlte. Die Familien der Opfer leiden bis heute. Filmemacher Stefan Weinert hält sich mit seinem Kommentar zurück, er lässt die Betroffenen sprechen. Die Geschichte, ihre Zahlen, Fakten und Statistiken, sprechen ihre eigene radikale Sprache. Der Film „Die Familie“ ist ein schmerzhafter, berührender und unermesslich wichtiger Einblick in die jüngste deutsch-deutsche Geschichte. Mauerhase – Ein Film von Bartek Konopka und Piotr Rosolowski Was hat die Berliner Mauer mit Kaninchen zu tun? Es mag absurd klingen, aber neben allem Schrecken und Unrecht war der Todesstreifen auch ein Lebensraum, dessen Bewohner keine Verfolgung und nicht um ihr Leben fürchten mussten.
    Trotzdem ging es ihnen am Ende dann doch an den Kragen. Genauer gesagt: ans Fell. Der Geschichte der eingemauerten Kaninchen haben sich die polnischen Filmemacher Bartek Konopka und Piotr Rosolowski angenommen. Im Stil eines Märchens ist ihr Film „Mauerhase“ eine tragikomische Parabel auf das Leben eines Volkes hinter Schloss und Riegel: die Geschichte der deutsch-deutschen Teilung aus der Perspektive von Wildkaninchen.
    Wo ist die Mauer? – Ein Film von Elke Sasse und Stefan Pannen Auch über 25 Jahre nach dem Fall der Mauer ist sie in den Köpfen der älteren Generation noch präsent, doch für die Jüngeren und für heutige Berlinbesucher ist sie nur noch Geschichte. Und im Stadtbild von Berlin ist sie kaum noch auffindbar. „Where is the wall?“ begleitet den japanischen Fotografen Takahisa Matsuura auf der Suche nach dem, was in Berlin von der Mauer blieb. Sie stellt Menschen vor, die die Mauer gebaut, sie abgerissen und aufbewahrt haben. Und sie führt an Orte in aller Welt, an denen die letzten Mauerstücke gelandet sind. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.08.2016MDR
  • Folge 5 (135 Min.)
    Moderiert von Mirko Drotschmann Ob Beat oder Rock, Hullygully oder Twist, 40 Jahre lang tanzte die Jugend in der DDR nach ihren Liedern. Und das nicht immer im Takt der Partei. City, Karat, die Puhdys, Rockhaus, Nina Hagen – die „MDR Zeitreise spezial“ begleitet das Who is Who der DDR-Musik auf der Gratwanderung zwischen Fans und Funktionären, zwischen Westtrend und Ostidentität, zwischen Anpassung und Aufbegehren. Dabei hatte sich die Staatsführung seit Gründung der DDR wahrhaft bemüht, die nationale Musikkultur in den Dienst des Klassenkampfs zu stellen. Kindergartenkids trällerten Arbeiterlieder, Kollektive tanzten im sozialistischen Geist den Aufbau-Walzer.
    Doch populär waren diese Kreationen in der Bevölkerung nie. Die Musik und Jugendkultur des Westens waren immer Vorbild. Westplatten hatten Kultstatus. In den Diskotheken und im Radio durften diese Platten natürlich nicht gespielt werden. Darüber wachte eine Anordnung aus dem Jahre 1958, die bis zum Ende der DDR ihre Gültigkeit behielt: „60:40“ war die Zauberformel: 60% aller aufgeführten Werke mussten von Komponisten aus dem Ostblock stammen. Die Diskjockeys, offiziell „Schallplattenunterhalter“ genannt, mussten Listen über die gespielten Titel führen und die Staatssicherheit wachte über die Einhaltung der Vorgabe.
    Mit langen Haaren, selbst genähten Parkas und Jeans-Imitaten versuchen die Jugendlichen in Ostdeutschland an den Zeitgeist im Westen anzuknüpfen. Doch die Hippies Marke Ost entsprechen so gar nicht dem Bild „sozialistischer Persönlichkeiten“. Die Staatsführung reagiert mit Verboten. Erst in den 1970er-Jahren entspannt sich die Lage etwas. Bands wie City, die Puhdys und Karat dürfen unter den nun wohlwollenden Augen der Partei sogar im Westen auftreten.
    Die Hochzeit des Ostrocks beginnt. Bei der Jugend in der DDR stehen dennoch auch die Westbands hoch im Kurs – das zeigt sich beim Eklat um die geplatzte Udo Lindenberg-Tournee 1984 bis hin zu den begehrten Auftritten internationaler Musiker im Rahmen des „Festivals des politischen Liedes“. Spätestens im Juli 1988, als sich 250.000 Jugendliche in Berlin-Weißensee zum Open-Air-Konzert von Bruce Springsteen versammeln und inbrünstig „Born in the USA“ singen, wird deutlich, dass es mit der DDR und ihrer Jugend so nicht mehr lange weitergehen wird. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 03.10.2016MDR
  • Folge 6 (270 Min.)
    Vor 40 Jahren wurde Wolf Biermann aus der DDR ausgebürgert. 23 Jahre lebte und arbeitete der Liedermacher in der DDR. Für ihn war der Arbeiter- und Bauernstaat lange Zeit der Versuch, das „Paradies auf Erden“ zu schaffen. Die Frage für ihn war nur, wie macht man das am besten? Und daran rieb sich der Dichter und Sänger mit den Mächtigen. Gitarre gegen Staatsmacht, Sänger gegen Diktatur – das ist die Geschichte von Biermann und der DDR. Biermann sang gegen „die da oben“ an, und Honecker machte das Biermann-Problem zur Chefsache.
    Mehrmals versuchte der Staat, den Sänger loszuwerden, ehe 1976 dann die Gelegenheit kam: Die DDR lässt Biermann im Westen auftreten und verweigert ihm die Wiedereinreise. Es folgte ein Sturm der Entrüstung in Ost und West. Prominente Künstler, unter ihnen Günter Kunert, Manfred Krug und Armin Müller-Stahl, sowie zahlreiche DDR-Bürger im ganzen Land protestierten gegen die Entscheidung der Parteiführung. Der Film beleuchtet die Ereignisse der Ausbürgerung, schaut aber auch auf Biermanns Leben in der DDR und zeigt exklusiv und erstmalig das erste öffentliche Konzert des Liedermachers nach 25-jähriger Zwangspause in voller Länge: „Ich bin sehr froh und sehr aufgeregt.
    25 Jahre wurde ich verboten, und ich werde nie vergessen, wem ich das zu verdanken habe. Aber ich werde auch nie vergessen, wem ich zu verdanken habe, dass ich hier heute singen kann – Euch.“ Mit diesen Worten begrüßt der Liedermacher sein Publikum am 1. Dezember 1989 in Leipzig. Ein Biermann wie in den besten Tagen – Zornig, radikal und zärtlich. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.11.2016MDR
  • Folge 7 (170 Min.)
    Im Westen wurde er mit dem Friedensnobelpreis geehrt und glühend verehrt. In seinem eigenen Land ging er als meist-gehasster Politiker in die Geschichte ein: Michail Gorbatschow. Der Film gewährt uns Einblick in das Leben des Mannes, der in der UdSSR umwälzende Veränderungen ausgelöst hat. Auf Reisen im In- und Ausland, im Kreis seiner Angehörigen, in mondäner Gesellschaft: Gorbatschow beeindruckt nach wie vor durch sein Charisma und seine innere Ausgeglichenheit. Er ist aber auch ein trauriger und einsamer Mann, seit seine Frau Raissa 1999 starb. Mit leichten Pinselstrichen und ohne jeden Kommentar zeichnet Filmemacher Vitali Manskij ein ergreifendes und feinfühliges Porträt dieses erstaunlich zugänglichen Mannes.
    Geboren in der Sowjetunion Film von Sergei Miroshnichenko 28 Jahre lang hat der russische Filmemacher Sergei Miroshnichenko seine Protagonisten begleitet und schafft einen faszinierenden Einblick in die Alltagswelt der russischen „Wendekinder“. „Geboren in der Sowjetunion“ erzählt die Lebensgeschichte sehr verschiedener Menschen, die in einem Land geboren wurden, das es plötzlich nicht mehr gibt. Ergreifende Geschichten von Erfolg und Scheitern, von Optimismus und dem Erliegen von Versuchungen.
    Wie sehr hat sich das Leben der Protagonisten mit 28 Jahren von dem ihrer Eltern zu Sowjetzeiten verändert! Der Wandel ist so grundlegend und umfassend, dass das Material, welches in den 80er Jahren gefilmt wurde, heute so aussieht, als sei es mehrere Generationen alt. „Geboren in der Sowjetunion“ ist mehr als ein Film über das Leben in der postsowjetischen Ära, auch mehr als eine Ansammlung dortiger Biografien. Es ist ein Film über das Erwachsenwerden, über Träume und Hoffnungen, Realitäten und Enttäuschungen und die große Frage, was das Leben für jeden Einzelnen so bereithält. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.11.2016MDR
  • Folge 8 (225 Min.)
    Vor 80 Jahren – am 13. Februar 1937 – erblickt im vogtländischen Morgenröthe-Rautenkranz Sigmund Jähn das Licht der Welt. Von hier aus macht er sich auf den Weg zu den Sternen und wird weit über die Grenzen der DDR hinaus berühmt. Zum 80. Geburtstag des Weltraumpioniers gratuliert Moderator Mirko Drotschmann mit einem „MDR Zeitreise Spezial“ – einem Themenabend ganz im Zeichen der Faszination Kosmos. Wir schauen auf die Biographie Sigmund Jähns von seiner Buchdruckerlehre über den Dienst als Kampfpilot, den Umzug nach Moskau und die Kosmonautenausbildung bis zum Start der Sojusrakete am 26. August 1978. Die vom Kosmonautenfieber gepackten Kinder in der DDR sind genauso Thema wie die staatliche Instrumentalisierung der Erfolge in der Raumfahrt.
    Außerdem erzählen wir die „Gagarin-Story“ und spüren weiteren packenden Biographien von Jähns Kollegen aus den sozialistischen Bruderstaaten nach – den Vorzeigekosmonauten von Polen bis Kuba, von Ungarn bis Vietnam, die von ihren Ländern in den Orbit geschickt wurden. Sigmund Jähn – Der erste Deutsche im All Weiter als er reiste kein DDR-Bürger: Sigmund Jähn.
    Jedes Kind kannte den Namen des ersten Deutschen auf einer Erdumlaufbahn. Schulen und Straßen wurden nach dem 1937 im vogtländischen Rautenkranz geborenen NVA-Generalmajor a.D. benannt. Doch welcher Mensch verbirgt sich hinter dem von Leonid Breshnew zum „Helden der Sowjetunion“ und von Erich Honecker zum „Fliegerkosmonauten der DDR“ geadelten Jähn? Heldenhaft sei er nie gewesen, so der heimatverbundene Himmelsstürmer im Interview: „Was braucht es einen Helden, wenn du festgeschnallt in einer Rakete sitzt und das Ding mit dir einfach losknallt?“ Und als während des Kopplungsmanövers von Sojus 31 mit der Raumstation Salut 6 die Schleusentür versagte, hörten die aufgeregten Diensthabenden im Moskauer Kontrollzentrum den Vogtländer lachen.
    Niemand überstand die Trainings-Torturen in der Zentrifuge und auf dem „Teufelsstuhl“ so folgenlos wie Jähn. Und wenn in der NVA eine havarierte MiG 21 auf den ersten Probeflug nach erfolgter Reparatur ging, wer saß da wohl im Cockpit …? Keine Frage: Jähn kam hoch hinaus und stapelt tief.
    Das Porträt „Sigmund Jähn – Der erste Deutsche im All“ anlässlich seines 80. Geburtstages liefert nicht nur eine spannende Chronologie zum Interkosmosflug UdSSR/​DDR im August 1978, sondern kommt dem fliegenden Vogtländer menschlich näher als jede Dokumentationzuvor. Jähn bilanziert Wahrheiten und Irrtümer seines Lebens, blickt zurück auf seine arme und doch reiche Kindheit, beschreibt die härtesten wie faszinierendsten Momente seiner Pilotenlaufbahn und erzählt über seine Eltern, Ehefrau Erika, seine zwei Töchter und die Enkelkinder.
    Wenn ich groß bin, flieg ich zu den Sternen Die Kinder in der DDR waren von einem Virus befallen. Das Krankheitsbild: Kosmonautenfieber. Der Start der ersten Sputniks löste einen wahren Boom aus und nach dem ersten bemannten Weltraumflug durch Juri Gagarin 1960 gab es kein Halten mehr. Natürlich wollten die Genossen die Erfolge der sowjetischen Raumfahrt zum Aufpolieren des eigenen politischen Renommees nutzen. Da kam ihnen der Start des ersten deutschen Kosmonauten Sigmund Jähn 1978 gerade recht.
    Der bescheidene Held aus Morgenröthe-Rautenkranz wurde nach seiner Rückkehr auf eine gigantische Jubeltournee geschickt. Die Dokumentation zeigt die ehrliche Begeisterung der „jungen Kosmonauten“ genauso wie den ständigen Versuch, das Thema politisch auszuschlachten. Fliegerkosmonauten In der viel beachteten internationalen Koproduktion „Fliegerkosmonauten“ werden all die Kollegen Jähns aus den „sozialistischen Bruderstaaten“ vorgestellt, die seinerzeit – wie er – als Vertreter ihres Landes in den Orbit geschickt wurden.
    Der Film zeigt packende Biographien der Vorzeigekosmonauten von Polen bis Kuba, von Ungarn bis Vietnam, denn die letzten sozialistischen Helden waren Söhne von Traktoristen, Büffelhirten, Schuhmachern oder Sägewerksarbeitern. Volksnahe, handfeste, strahlende junge Männer, die über Nacht zu gefeierten Stars wurden. Was ist nach dem Fall des Eisernen Vorhangs aus ihnen geworden? Die Gagarin-Story „Juri, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Wir geben dir alles mit, was du brauchst, Verpflegung, Sauerstoff und eine Pistole …“ Mit diesen Worten versucht Chefkonstrukteur Koroljow Juri Gagarin kurz vor seinem historischen Kosmos-Flug zu beruhigen.
    Es ist der 12. April 1961. Juri Gagarin ist der erste Mensch, der die Schwerkraft der Erde überwinden soll. Nach seiner sicheren Rückkehr auf die Erde ist Gagarin ein gefeiertes sozialistisches Idol. Der Film schaut hinter die Kulissen der Helden-Inszenierung. Weggefährten und Freunde geben erstaunliche Einblicke in die wahre Geschichte des Kosmonauten Nr. 1. Wie erlebte er seine Karriere? Wie wurde er fertig mit dem Ruhm und dem Helden-Kult? Seine Zweifel und Ängste, seine Eskapaden und schließlich sein geheimnisumwitterter Tod. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.02.2017MDR
  • Folge 9 (90 Min.)
    Manfred von Ardenne engagierte sich nie selbst politisch, war aber als innovativer Wissenschaftler und erfolgreicher Unternehmer Nutznießer dreier Regime. Ardennes Rolle in den diktatorischen Systemen des Dritten Reiches, der Sowjetunion und der DDR werden in einem „MDR Zeitreise Spezial“ beleuchtet. Moderator Mirko Drotschmann präsentiert zwei Dokumentationen über Ardennes Forschung im Dienste der Mächtigen und seine Rolle im sowjetischen Atomwaffenprogramm. In der DDR kannte fast jedes Kind seinen Namen. In der Ulbricht-Ära war Manfred von Ardenne der Vorzeigewissenschaftler des Regimes. Und auch wenn sich unter Honecker das Verhältnis abkühlte, blieb Ardennes Sonderstellung unangetastet.
    Spekuliert wurde über den Wert seiner wissenschaftlichen Arbeit ebenso wie über das Maß der Privilegien, die ihm die Mächtigen gewährten. Der Film „Manfred von Ardenne – Der wendige Baron“ zeigt, welchen Preis der Baron für die Erfüllung seiner Forscherträume in den Gesellschaftssystemen, in denen er lebte und wirkte, zu zahlen bereit war. Der Film „Triumph über die Mächtigen – Eine Reise in die sowjetische Vergangenheit des Manfred von Ardenne“ begleitet Thomas von Ardenne, den Sohn des bekannten Wissenschaftlers, nach Suchumi in Georgien. Dort steht das Institut, das Manfred von Ardenne von 1945 bis 1955 mit 126 deutschen und 51 russischen Mitarbeitern leitete.
    Für den Forscher Ardenne und seine Familie war es eine Zeit des „wohlbehüteten Daseins“ unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen. Nun will sein Sohn erkunden, auf welche Weise Ardenne am Bau der sowjetischen Atombombe mitgewirkt hat. Kam er freiwillig nach Suchumi? Was geschah tatsächlich in der scheinbaren Wissenschaftsidylle am Schwarzen Meer, die der berüchtigte Geheimdienstchef Stalins persönlich leitete? Begleitet wird Thomas von Ardenne von Klaus Thiessen, der als 18-jähriger Laborant in Suchumi eng an der Seite von Manfred von Ardenne arbeitete. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.05.2017MDR
  • Folge 10 (155 Min.)
    Florida, Mallorca, London und Rom – unglaublich schön, unglaublich weit weg für den DDR-Urlauber. Was bleibt, liegt meist zwischen Fichtelberg und Kap Arkona, zwischen Lodz und dem Schwarzen Meer. Doch auch hier funktioniert Urlaub nicht einfach so. FDGB-Ferienheime sind auf Jahre ausgebucht, Privatquartiere Mangelware, Fernreisen kaum zu bezahlen. Im Ausland bestimmt die harte Währung, wer sich etwas leisten kann und wer eben nicht. Ferien unter diesen Bedingungen? Katastrophal. Oder einfach schön? Im „MDR Zeitreise Spezial“ reisen Urlauber von einst an die Strände von heute.
    Moderator Mirko Drotschmann präsentiert fünf sehr unterschiedliche Rückblicke auf die schönste Zeit des Jahres. Albena – was ist heute noch zu erkennen vom einst paradiesischen Strand am Schwarzen Meer? In den 70ern wird der Massentourismus hier eilig aus dem Boden gestampft. Immerhin garantieren die Hotels Seeblick für jedes Zimmer. Die kleine Bucht wird zum Urlaubsmagneten. Doch was passiert, wenn die Touristen ausbleiben? Oberhof – im Winter 1973 eröffnet das Hotel Rennsteig.
    Ein Lottogewinn ist damals wahrscheinlicher, als in diesem Hause einen Ferienplatz zu bekommen. Wer hier übernachtet, zahlt den Preis je nach Einkommen. Und er bekommt ordentlich was geboten, nicht nur, was das erstaunlich schlüpfrige Nachtleben betrifft. „Die Weite suchen“ – das ist das Motto von Familie Schuster. Der Filmemacher erinnert sich an die großen Ferien. Invasion der Urlauber und Nischen ungetrübter Urlaubsfreude. Ein animierter Film als ganz eigene Erinnerung an eine vergangene Zeit.
    Warnemünde – das Fünf-Sterne-Hotel „Neptun“ als Dreh- und Angelpunkt für Feriengäste aus aller Welt. Davon träumt die DDR – bis die Regierung 1971 etwas anderes beschließt: das „Neptun“ soll ein Hotel der Arbeiter und Bauern sein, Devisenbringer und preiswertes FDGB-Wohnen in einem. Gemeinsam mit Urlaubern und Mitarbeitern von damals erinnert sich der frühere Hotelchef an den Spagat zwischen den Urlaubern im Pelz und denen in Pantoffeln – und an die eigentümlichen Wege, die er ging, um beide unter einem Dach zu halten. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.06.2017MDR
  • Folge 11
    Das Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm, kurz DOK Leipzig genannt, gilt als das älteste Dokumentarfilmfestival der Welt und eines der führenden auf dem Gebiet des internationalen künstlerischen Dokumentar- und Animationsfilms. In diesem Jahr feiert es sein 60-jähriges Jubiläum. „MDR Zeitreise Spezial“ mit Moderator Mirko Drotschmann blickt zurück auf 60 Jahre Festivalgeschichte. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.10.2017MDR
  • Folge 12
    Präsentiert von Mirko Drotschmann 10 Jahre warten und dann 20 Jahre gemeinsam durch dick und dünn! Der DDR-Bürger und sein Trabant – das war eine Liebe fürs Leben. Er war laut, stank, klapperte, aber mit ein bisschen Glück brachte er seinen Besitzer zuverlässig ans Ziel. So zuverlässig, dass auch 60 Jahre nach der Geburt des Trabi noch mehr als 33.000 seiner Art durch das nun vereinte Deutschland kurven. Wir blicken zurück auf 60 Jahre Trabant-Geschichte, erzählen von seinen ersten Stunden in Zwickau, seinen weiten Reisen um die halbe Welt und von den merkwürdigen Blüten, die die Liebe zu diesem treuen Begleiter bis heute treibt.
    Die Trabant Story Zum 7. November 1957 ist im Automobilwerk Zwickau alles geplant – das Jugendaktiv P50 gebildet, ein Wettbewerb zum 40. Jahrestag der Oktoberrevolution gelaufen, und alle im Werk aufgerufen, für den „Neuen“ einen Namen zu finden: Muldeperle, Zwickel oder Lux? Doch die Jury entscheidet sich für „Trabant“, nach dem Start des ersten künstlichen Erdtrabanten, des Sputnik. Der Trabant wird das Straßenbild der DDR prägen und er wird zum Synonym für den Alltag: den Mangel, die Begrenzung, den Ersatz, der überall herrscht.
    Aber auch für die kleine Freuden, die Nischen, die Improvisation, den Erfindergeist. Go Trabi go forever Im Sommer 1990 fällt die erste Klappe zum Film „Go Trabi go“. Die ostdeutsche Familie Struutz begibt sich auf Urlaub, und nicht wie sonst an den Balaton oder die Ostsee. Nein. Nach Italien! Es ist das Jahr eins nach der Wende. Treuer Gefährte – das Familienauto: der himmelblaue Trabant „Schorsch“. Mehr als ein Vierteljahrhundert danach steht Wolfgang Stumph alias Udo Struutz am Ausgangspunkt der damaligen Reise. Auf dem Hof in Bitterfeld-Greppin beginnt die Spurensuche nach den damaligen Drehorten, ehemaligen Kollegen, einstigen Protagonisten, Kinobesuchern, Fans.
    Was hat sich verändert? Wie hat er, wie haben die Kollegen vor 25 Jahre die Dinge gesehen, wie sehen sie sie heute? Wieder mit dabei: ein himmelblauer Trabant. Die abgefahrensten Trabi-Geschichten Wer hat den Längsten? Den Schnellsten? Den Saubersten? In sechs Kurzfilmen besuchen wir die coolsten Rennpappen von heute und ihre Fahrer oder besser „Neu-Erfinder“. Wo fahren sie noch – und vor allem wie? Und warum ist der kleine Stinker von 1957 einfach nicht tot zu kriegen? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.11.2017MDR
  • Folge 13 (60 Min.)
    „MDR Zeitreise Spezial“ blickt zurück auf die Geschichte der Paulinerkirche. Im Jahr 2005 wurde der Grundstein für das neue Paulinum gelegt, grobe vier Jahre Bauzeit waren geplant. Das Vorhaben dauerte aber fast dreimal so lang. Nun endlich, am 3. Dezember 2017 wird der Bau offiziell eröffnet. „MDR Zeitreise Spezial“ schaut zurück auf die turbulente Bauzeit, die Diskussionen, die Probleme aber auch auf alles Neue und Erhaltene, das auch einen wichtigen Bezug zur gesprengten Universitäskirche aufzeigt. Die Toten der Paulinerkirche. Ein Film von Detlef Urban. Länge: 43:35. Im Mai 1968 wurde die Leipziger Universitätskirche St.
    Pauli trotz vieler Proteste und Unmut in der Bevölkerung gesprengt. Eine Kirche, die über 700 Jahre das Stadtbild geprägt hatte, die den Krieg heil überstanden hatte und die damals die am meisten genutzte Kirche in der Innenstadt war, diese Kirche störte die Vorstellung von der neuen, sozialistischen Stadt. In den letzten Jahren meldeten sich Zeitzeugen zu Wort, die den Verdacht bekräftigen, vor der Sprengung seien 800 Gräber im Untergrund der Kirche geplündert und die Toten klammheimlich bei Nacht entsorgt worden. Der Film zeichnet die Ereignisse im Mai 68 nach und versucht das Rätsel um die Toten der Paulinerkirche zu lösen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.12.2017MDR
  • Folge 14 (60 Min.)
    „MDR Zeitreise Spezial“ gewährt mit dem Film „So lebte das Politbüro“ exklusive Einblicke hinter die Kulissen der Macht. Mit Witz und Ironie beschreiben die Kinder der einstigen DDR-Mächtigen ihre Kindheit im goldenen Käfig. Kindheit und Jugend in Wandlitz – das war ein zwiespältiges Leben mit Privilegien und oft kritischer Distanz zur Lebensfremdheit und ideologischer Enge der Eltern. Die Hausangestellten von Wandlitz: Für die Kinder des Politbüros waren sie der Elternersatz. Sie spielten die Nanny, kontrollierten die Hausaufgaben und spendeten Trost in Sachen Liebesschmerz: Und ganz nebenbei putzten sie die Gemächer der Mächtigen. Dabei erfuhren sie Dinge, die sonst keiner erfuhr. Und „MDR Zeitreise Spezial“ blickt zurück in das Jahr 1945, um die dramatische Geschichte der „wahren“ Beate Ulbricht zu erzählen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.01.2018MDR
  • Folge 15 (60 Min.)
    Warum hieß der Broiler Broiler? Wie lang war die längste Schlange vor dem Konsum? Und wer kennt noch den blauen Würger? Merkwürdigkeiten aus 40 Jahren DDR-Versorgung. Heute Geschichten, die man sich lachend erzählt, früher oft recht unangenehme Realität: Einen Beutel Apfelsinen gab es zu Weihnachten auf Zuteilung, die gute Wurst gab es unterm Ladentisch. Und so etwas wie Kiwi sahen viele DDR-Bürger zum ersten Mal 1989. Dabei gab es ja nicht nichts. Für regionales Gemüse sorgten zum Beispiel die Kleingärtner. Wuchs hier der weiße Kohl in Massen, so hieß es: „Sauerkraut ist gesund!“, und die Versorgung mit Vitaminen war gesichert. Wenn gar nichts mehr half, dann füllte Schnaps so manche Lücken im Regal. Der war immer reichlich zu bekommen. Im Zeitreise Spezial „Mahlzeit DDR“ erzählen wir vom Alltag im Osten, vom Reizthema Versorgung und wie Erfindergeist und Humor über manche Lücke hinweghalfen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.01.2018MDR
  • Folge 16
    Fast 50 Jahre waren Hunderttausende Soldaten, Offiziere und Zivilangestellte der Sowjetarmee in der DDR stationiert. Eine Zeit, die Spuren hinterließ. 1994 zogen die letzten Sowjetsoldaten ab und hinterließen leere Militärkasernen, Truppenübungsplätze und viele Erinnerungen. MDR ZEITREISE Spezial begibt sich auf Spurensuche. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.02.2018MDR
  • Folge 17
    Mirko Drotschmann unternimmt eine Zeitreise zu den Anfängen des Sexgeschäfts kurz nach der Wende in der DDR. In der Zeit vom November 1989 bis zum März 1990 war auch auf dem Sex-Markt und in der Sex-Kultur auf einmal alles möglich. Umtriebige Geschäftsleute aus West und Ost erkennen schnell die neuen lukrativen Betätigungsfelder. Beate Uhse überschwemmt die Noch-DDR mit prallen bunten Katalogen, der Playboy präsentiert eine nackte Magdeburger Zahnarzthelferin als erstes DDR-Playmate. Pornoproduzent Harry S. Morgan aus dem Westen filmt DDR-Paare beim Sex und ist erstaunt über das selbstbewusste Auftreten der Frauen.
    Die Besucher der Sex-Messen staunen nicht weniger über das wilde Treiben von Porno-Stars wie Dolly Buster. Videotheken, die die heiße Ware an den Mann bringen sollen, schießen wie Pilze aus dem Boden. Erotikgroßhändler drängen auf den Ost-Markt und fallen in das kleine „unverdorbene“ Land ein, um zu verkaufen, was sich verkaufen lässt. Das Geschäft mit den neuen Sex-Utensilien, die vielen zunächst so neu sind wie manche exotische Südfrucht, erweist sich schnell als lukratives Modell. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 17.04.2018MDR
  • Folge 18
    Deutsche TV-PremiereSo 27.05.2018MDR
  • Folge 19
    28 Jahre nach der Wiedervereinigung driften in der Realität Ost und West politisch immer weiter auseinander. Der Osten ist längst nicht mehr der homogene Landstrich mit den immer gleichen Problemen. Er ist Hochglanz und Verlorenheit, Weltspitze und Absturz, voller junger Hoffnung und alter Angst – geprägt immer noch vom Drama der Treuhand, von De-Industrialisierung, Hartz IV, von den Vielen, die weggehen und Wenigen, die bleiben, von hochinnovativen Unternehmen, abhängigen verlängerten Werkbänken, von fieberndem Aufbruch, mitfühlender Sozialpolitik, von konservativem Roll-Back und wütender Destruktion. Das „Zeitreise Spezial“ blickt zurück und ergründet, was genau der Osten Gesamtdeutschland gebracht hat. Ist der Osten vor allem ein Werkzeug für die Marktwirtschaft gewesen, um Absatzmärkte zu erschließen? Wer braucht den Osten und was haben wir dem Osten zu verdanken? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.06.2018MDR
  • Folge 20
    Erstaunlich, aber wahr: Die DDR war eine Seefahrer-Nation! Die DSR – die Deutsche Seerederei Rostock – war eine der Größten in Europa. In besten Zeiten waren 200 Schiffe auf hoher See für die DDR unterwegs. Und das in einem Land, das bei seiner Gründung gerade mal ein einziges fahrtüchtiges Schiff besaß! Dabei hat die Geschichte der Seefahrt in der DDR mit Sehnsucht nach fernen Ländern kaum etwas zu tun. Devisen einfahren lautete das Gebot, Güter versenden, Rohstoffe importieren. Außerdem hatte der FDGB versprochen, tausende Werktätige dürften die Ozeane bereisen. Und da musste eben eine Flotte her. Im „MDR Zeitreise Spezial“präsentiert Moderator Mirko Drotschmann mit „DDR ahoi – Helden der See“ und „Der Fluch der Arkona“ zwei sehr verschiedene Rückblicke auf die Seefahrt im Osten. MDR-Dok. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.07.2018MDR
  • Folge 21
    Im MDR Zeitreise Spezial „Prag – Eine bewegte Stadt“ präsentiert Moderator Mirko Drotschmann zwei Reportagen mit Geschichten von Menschen, die den Prager Frühling miterlebt haben und Geschichten von Pragern, die heute das Leben der Stadt prägen. Eine Zeitreise in die Seele der Goldenen Stadt. In der Reportage „Es roch nach Krieg“ beleuchtet Filmemacher Michael Feldmann die Ereignisse in der CSSR um das Jahr 1968/​69. Den „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ mit allen Mitteln bekämpfen – das war das Ziel von SED und Staatssicherheit in Sachsen. So jedenfalls beschreibt es der damals junge Historiker Hartmut Zwahr. Hunderttausende verfolgten die Entwicklung in Prag. Zeitzeugen wie der Leipziger Kabarettist Bernd Lutz Lange kommen zu Wort und Klaus Kukuk, Dolmetscher bei vielen Treffen der Ostblockführer im Frühjahr und Sommer 68. Es entsteht ein einmaliges Zeitdokument der Krise des Sozialismus.
    Mein Prag in der Tram 22 Reporter Danko Handrick begibt sich auf die Suche nach der Seele einer Stadt. Die Tram 22 ist mehr als eine Straßenbahn. Sie ist der Puls der Stadt. Nirgendwo kommt man dem goldenen und dem grauen Prag so nah, wie bei einer Fahrt vom historischen Zentrum bis hinaus zu den grauen Plattenbauten der Vorstadt. Alte Paläste und Arbeiterhäuser ziehen vorbei. Für den Film trifft der Reporter Künstler und Touristen, Wissenschaftler und Winzer, Schaffner und Schiffer. Eine Reise mit der Straßenbahn durch die Geschichte einer Stadt. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.08.2018MDR

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