2005, Folge 35–44

  • Folge 35 (45 Min.)
    Der Kaledonische Kanal: Mit Hilfe von 29 Schleusen werden die Nordsee und der Atlantik verbunden. – Bild: NDR/​Britain on view (S2) NDR P
    Der Kaledonische Kanal: Mit Hilfe von 29 Schleusen werden die Nordsee und der Atlantik verbunden.
    Der Canal du Midi wurde 1680 nach Plänen von Pierre-Paul Riquet fertiggestellt – damals ein unglaubliches Werk. 10.000 Arbeiter haben es vollendet. Obwohl Riquet keine naturwissenschaftliche Ausbildung hatte, fand der königliche Steuerbeamte aus Béziers eine Möglichkeit, den höchsten Punkt, die Schwelle von Naurouze, zu überwinden. Der Caledonian Canal in Schottland ist hundert Kilometer lang und verbindet Nordsee und Atlantik. Drei schottische Seen – „Lochs“ – durchziehen die künstliche Wasserstraße und sind der Grund dafür, dass die sparsamen Schotten nur 35 Kilometer Kanal bauen mussten.
    Zusammen mit den Seen hatten sie so einen Schifffahrtsweg von rund hundert Kilometern Länge. Der Suezkanal führt 160 Kilometer vom Mittelmeer bis zum Roten Meer. Die Stadt Port Said verdankt ihre Existenz ausschließlich dem Kanal und wurde wie dieser Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut. Für Ägypten ist der Suezkanal eine Goldader. Rund zwei Milliarden Dollar Kanalgebühren spült er jährlich in die Staatskasse.
    Der Schiffsausrüster Tiessen in Kiel existiert seit 1927. Der Laden versorgt Schiffe, die den Nord-Ostsee-Kanal passieren, mit Proviant. Das traditionsreiche Geschäft hat alles auf Lager, was man braucht, um ein Schiff seeklar zu machen. In Kiel am Kanal gab es früher 14 Schiffsausrüster. Ganze drei sind übrig geblieben. Mitten durch Panamas Dschungel führt der Panama-Kanal. Der Kanal spart den Umweg rund um Südamerika. Statt achttausend Kilometer sind es von der Karibik bis zum Pazifik nur noch achtzig. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 06.01.2005NDR
  • Folge 36 (45 Min.)
    Das legendäre Kap der Guten Hoffnung ist gar nicht die südlichste Spitze des afrikanischen Kontinents. In Wirklichkeit liegt sie 150 Kilometer weiter östlich. Dort trifft das kalte Atlantikwasser auf den warmen Strom des Indischen Ozeans. Das schafft besondere maritime Lebensbedingungen. So hat sich hier eine kostbare Wasserschnecke angesiedelt, die Abalone, die von Küstenbewohnern illegal gefangen wird. Der Polizist Johann Erasmus jagt die „Wilderer“ zu Wasser und an Land. Das „mareTV“-Team begleitet ihn bei seinen oft gefährlichen Einsätzen. Außerdem besucht „mareTV“ den Hai-Forscher Michael Scholl, der in Gaansbaai die Wanderungen des großen weißen Hais erforscht. Nirgendwo auf der Welt gibt es so viele Exemplare des berüchtigten Killers wie hier.
    Das Kap der Guten Hoffnung wird auch „Kap der Stürme“ genannt. Die Wucht der Naturgewalten hat hier unzählige Wracks vor der Küste zurückgelassen. Zum Beispiel das des Dampfers „Birkenhead“, nach dem der „Birkenhead-Ruf“ benannt ist: „Frauen und Kinder zuerst von Bord!“ Dem Kapitän hat er nicht das Leben gerettet: Er ist mit den meisten Männern seiner Besatzung ertrunken. Der Südzipfel Afrikas, das ist nicht nur grandiose Landschaft, sondern auch eine faszinierende Tierwelt und Artenvielfalt. So ziehen gigantische südliche Glattwale nur wenige Meter vom Ufer entfernt vorbei. Paviane ernähren sich hier von Meeresfrüchten und Pinguinschwärme haben sich unmittelbar am Stadtrand der Metropole Kapstadt niedergelassen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 10.02.2005NDR
  • Folge 37 (45 Min.)
    In Carry le Rouet an der Côte d’Azur haben nur noch eine Handvoll Fischer die begehrte Lizenz zur Seeigelernte, denn die Tiere sind vom Aussterben bedroht. Ihre Innereien gelten in Frankreich als Aphrodisiakum und Delikatesse. Über 30 Seeigelgerichte stehen auf der Speisekarte der Franzosen: von Seeigel mariniert bis zur Seeigel-Crème. In steilen fjordartigen Buchten, den Calanques, pflücken Taucher die seltenen Tiere vom Felsen. Vom Billigfisch zur Edelsprotte: Um 1880 gab es von Kiel bis Eckernförde über 40 Fischräuchereien, die Kieler Sprotten waren Volksnahrungsmittel.
    Es wurde so viel gefangen, dass die Fische als Dünger auf den Feldern landeten. Inzwischen gibt es nur noch wenige Fischräuchereien, die Kieler Sprotte wird als Spezialität in die Welt verschickt. Grüner Glibber mit drei Sternen: An den Küsten von Wales findet sich neben Yorkshire Pudding auch etwas völlig Unerwartetes auf der Speisekarte: Sea Weed, Algen. Schwarzgrün schimmert die breiige Masse, die eher an Kuhfladen erinnert. Bara Lawr ist der walisische Name der langfaserigen Alge der Gattung Porphyra umbilicalis, die auf Felsen im Wasser wächst. Die Ernte draußen im Watt wird immer mühseliger und die Spezialität immer teurer, denn die Alge macht sich rar.
    In Manhattans China Town gibt es nichts, was es nicht gibt. Die Chinesen haben China in die Neue Welt „verpflanzt“ und natürlich auch ihre Küche mitgenommen. Wie selbstverständlich verkaufen chinesische Fischhändler die exotischsten Meeresspezialitäten, von Quallensalat bis zur getrockneten Seegurke: „Buddha springt über die Mauer“ heißt eine trübe Kräutersuppe mit gekochter und genoppter Seegurke, eine vitaminreiche Nachspeise, die Wunder wirken soll gegen Haarausfall und Arthritis. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 03.03.2005NDR
  • Folge 38 (45 Min.)
    Reiche Küste: Costa Rica – Land zwischen Karibik und Pazifik.
    Die schmale Landbrücke, die Nord- und Südamerika miteinander verbindet, trennt die beiden größten Weltmeere: den Atlantik und den Pazifik. Dazwischen liegt Costa Rica. „mareTV“ zeigt das Leben an den Küsten dieses kleinen mittelamerikanischen Landes. Auf der Halbinsel Osa am Rio Tigre gab es in den 1970er- und 1980er-Jahren einen regelrechten Goldrausch. Die Zeiten haben sich geändert, doch ein paar Goldsucher hoffen nach wie vor auf den großen Fund im Flussbett. Nur noch rund 35.000 Indianer leben in Costa Rica. Einige Nachfahren dieser Ureinwohner*innen verdienen mit Purpurschnecken ihren Lebensunterhalt. Begehrt ist das Meerestier vor allem wegen des Farbstoffes, den es absondert. Mit ihm färben die Indianer direkt am Strand Garne und Stoffe.
    „mareTV“ beobachtet auch die Kaffeeernte in Costa Rica. Traditionell wird hier von Hand gepflückt. Das ist Schwerstarbeit, nur sieben bis zwölf Körbe schaffen geübte Arbeiter*innen am Tag auf den in den Hochebenen gelegenen Plantagen. Kaffeetrinker*innen schwören auf die aromatische Bohne, die im Klima zwischen den Meeren reift und die halbe Welt erobert hat. Und ein norddeutsches Original gibt es zu besichtigen: An der Pazifikküste, zwischen Puntarenas und der Halbinsel Nicoya verkehrt das Fährschiff „Frisia VIII“. Es stammt von der Nordseeküste: 1962 nahm es dort seinen Dienst als erste Autofähre zwischen dem Festland und den Ostfriesischen Inseln auf. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 07.04.2005NDR
  • Folge 39 (45 Min.)
    Istanbul ist keine Stadt am Meer, sondern eine Stadt im Meer, eine Wassermetropole: Der Bosporus verleiht Istanbul seinen Glanz, er verbindet das Schwarze Meer mit dem Marmarameer, Asien mit Europa. Es ist nur ein Katzensprung vom einen zum anderen Kontinent. „mareTV“ begleitet Fährmänner, die täglich Händler, Pendler und ganze Güterzüge zwischen Oxident und Orient hin und her schippern und dabei immer wachsam sein müssen. Mit 50.000 Schiffen pro Jahr gehört der Bosporus zu den am meisten befahrenen Wasserstraßen der Welt. Neben der Hagia Sophia, die jahrhundertelang die größte Kirche der Welt war, ist die Galatabrücke das Wahrzeichen Istanbuls und Lebensmittelpunkt einer der quirligsten Städte der Welt.
    Den ganzen Tag hoffen hier Angler auf ihr Glück und Schiffsausrüster auf gute Geschäfte. Am Eingang des Bosporus geht es beschaulicher zu. Auf den Prinzeninseln sind Autos verboten. Dafür hat die Hauptinsel Büyükada den wohl größten Pferdetaxistand der Welt. Jedes Frühjahr werden Hunderte von Kutschen und Pferden für die Sommersaison auf die idyllischen Eilande verschifft. „Das Magazin der Meere“ erzählt die Geschichte der alten Ruderer am Goldenen Horn, die seit Jahrzehnten mit Muskelkraft Gläubige zu Moscheen und Kirchen bringen. Und außerdem begibt sich „mareTV“ zur Nordseite des Bosporus, an die wunderschöne Schwarzmeerküste. „mareTV“ ist eine Koproduktion mit der Zeitschrift „mare“. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 12.05.2005NDR
  • Folge 40 (45 Min.)
    Die Menschen an der Pommerschen Bucht leben in einer einzigartigen Landschaft zwischen Greifswalder Bodden und Stettiner Haff. Immer im Frühjahr spannt Inselwart Wolfgang Göttel auf der Greifswalder Oie seine „Japan-Netze“. Er wartet auf Zugvögel, die dort auf ihrer Reise gen Norden Rast machen. Zu Hunderten fängt er sie ein um sie zu beringen, bevor sie weiterziehen dürfen. Usedom fasziniert durch seine Gegensätze: An der Ostseeküste liegen die mondänen „Kaiserbäder“ Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck, im Hinterland finden sich noch ursprüngliche Dörfer wie Ost-Klüne. Bootsführer Sörensen vom Bundesgrenzschutz trifft an der Grenztonne auf das polnische Kontrollboot. Einmal im Monat kommt ein Beamter des EU-Nachbarn an Bord und fährt mit auf Streife durchs Stettiner Haff. Doch bei den Fischern hört die deutsch-polnische Freundschaft auf: Um Stör, Hering und Aale gibt es einen starken Konkurrenzkampf. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 02.06.2005NDR
  • Folge 41 (45 Min.)
    Das Magazin ist diesmal randvoll mit pittoresken, bizarren und unglaublichen Geschichten rund um höhere Wesen in tieferen Gewässern – Zum ersten Vollmond im April beschwören die Moken, thailändische Seenomaden, die Götter: Sie zimmern ein kleines Schiff, welches sie mit bösen Geistern und allem Schlechten beladen aufs offene Meer treiben lassen. Die Alten tanzen sich in Trance, die Jungen freuen sich, dass es einmal im Jahr elektrischen Strom gibt und „gucken“ Karaoke. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDo 01.09.2005NDR
  • Folge 42 (45 Min.)
    Neufundland liegt am äußersten Ende der kanadischen Ostküste. Die meisten Menschen verbinden den Namen der Insel mit Einsamkeit, Wildnis und Abenteuer, denn viele Orte Neufundlands sind nur mit Boot oder Hubschrauber erreichbar. Neben der atemberaubenden Landschaft wird die Insel aber auch durch ihre schrulligen und liebenswerten Charaktere geprägt: Zweimal die Woche bringt Fährkapitän Brian Dunford Lebensmittel, Kleidung und Post nach Francois an der Südküste. Jake Kennedy ist einer der wenigen, die noch morgens um drei Uhr vom Hafen Cupids aus auf Fischfang gehen. Die Arbeit ist mühsam und lohnt sich kaum noch. Die meisten seiner Kollegen haben längst aufgegeben, seit die Fangquoten für Kabeljau drastisch herab gesetzt wurden. Al Keats und seine Söhne gehen auf Goldsuche. Schon Als Vater hat es durch die Nuggets zu Reichtum und Ruhm gebracht. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 06.10.2005NDR
  • Folge 43 (45 Min.)
    Sardinien: Hier gibt es die „Bottarga“, den Italienischen Kaviar aus dem Rogen der Meeräsche.
    Um „Kaviar alla Sardegna“ dreht sich alles in dem kleinen Ort Cabras auf Sardinien. Dort leben die Fischer vom Rogen der Meeräsche. Mit äußerster Vorsicht lösen sie die Eier aus dem Bauch des Fisches, um sie dann nach überliefertem Rezept an der Luft zu trocknen. Auf Sizilien, in der kleinen Hafenstadt Terrasini, macht Versteigerer Vito Viviano die Nacht zum Tag. Laut geht es zu, wenn in der Fischauktionshalle der frische Fang an den Mann gebracht wird. In Italien tragen Lebensretter Fell statt Badehose: Wasserrettungshunde bewachen dort 8.000 Kilometer Küste. Am Lago d’ Iseo in Norditalien werden sie für ihren gefährlichen Einsatz trainiert. Die „Squadra del Trallalero“, die singenden Hafen- und Werftarbeiter von Genua, lassen sich nicht von ihrer Tradition abbringen: Ihr besonderer Gesangsstil entwickelte sich vor über hundert Jahren in den Kaschemmen des Hafenviertels und wird bis heute gepflegt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 03.11.2005NDR
  • Folge 44 (45 Min.)
    Für viele Azorenreisenden die schönste Stadt: Horta auf der Insel Faial.
    Die Azoren – Grüne Gipfel im Atlantik: Neun Inseln mitten im Ozean. Alpenlandschaften mit Kraterseen, Stierkämpfe ohne Blut, Essen aus dem Vulkan – spannend, sympathisch, skurril. Für die meisten Atlantiküberquerer ist Faial das Traumziel. Nach wochenlangen Strapazen auf hoher See zieht es sie nicht nur in den Jachthafen mit traumhaftem Blick auf den höchsten Berg Portugals, den Pico. Auch „Peter’s Bar“ lockt – nicht nur mit kühlem Bier. Beim Besitzer versorgen sich die Seeleute mit Post von zu Hause und Kontakten zu frischen Crewmitgliedern. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDo 01.12.2005NDR

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