2010, Folge 84–103

  • Folge 84 (45 Min.)
    In der Bucht von Ilulissat vor Grönland kracht es lautstark im größten Gletscher der nördlichen Erdhalbkugel. Von der Mitternachtssonne beschienen, setzt sein schmelzendes Eis kontinuierlich Sauerstoff frei, der das Wasser zum Sprudeln bringt. Eine bizarre Welt aus Eis, Licht und Luft. Während des kurzen Sommers schlafen die Grönländer nicht viel. Jeder, der mehr als drei Stunden im Bett verbringt, gilt als Langschläfer. So geht es auch dem Inuit Christian. Nachdem er einige Jahre in der Hauptstadt Nuuk lebte, ist er wieder in sein Heimatdorf Qeqertarsuaq zurückgekehrt. Das Stadtleben fand er langweilig. Mit 4.000 Einwohnern ist Ilulissat die drittgrößte Stadt in Grönland. Auf dem Fleischmarkt kann man Fleisch und Blubber kaufen.
    Bei Letzterem handelt sich um Robbenspeck, der ein gefragter Leckerbissen in Grönland ist und somit interessant für Uta und Ingo Wolf aus Thüringen, die ein kleines Restaurant betreiben. Moortaaraq Petersen und sein Sohn Karl-Freddy sind Knochenschnitzer. Sie sind in ganz Grönland wegen ihrer Tupilait bekannt, jener kleinen Talismänner, mit deren Hilfe man der Legende nach gute Wünsche verschenken, aber auch Flüche verhängen kann. Brauereimeisterin Helle Leed hätte oft Gründe, das Eis zu verfluchen. Mühsam bahnt sich die junge Dänin zusammen mit dem Inuit Jörgen Kristensen auf einem alten Holzkutter einen Weg durch die Gletscherschollen, um Eisfische zu angeln. Eine weitere Spezialität von Helle ist das Brauen einer Biersorte mit Beerengeschmack. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 07.01.2010NDR
  • Folge 85 (45 Min.)
    Kaum ein anderes Land vereint so viele Gegensätze, Klischees und Träume wie Kuba. Die Menschen, die auf der Karibikinsel leben, nehmen Fremde freundlich auf, begeistern sich für Musik und gelten als äußerst erfindungsreich. So baute zum Beispiel Ismael Lima, der als Fischer im Küstendorf Boca de Camarioca lebt, kurzerhand einen Lkw-Reifenschlauch zum Fischerboot um, weil für ein eigenes stabiles Boot aus Holz das Geld fehlte. Ismael lobt die Vorzüge seines Gummiboots, es sei billig zu warten und leicht zu manövrieren – nur Fische mit Stacheln solle man besser meiden.
    Währenddessen freuen sich die beiden Reifenflicker Ito und Iván auf den April. In der Nähe der durch die vor 50 Jahren gescheiterten Offensive der US-Amerikaner berühmten Schweinebucht findet dann nämlich eine ganz andere Invasion statt: Zehntausende Krabben tragen hier jedes Jahr vier Wochen lang ihre Eier in die offene See. Auf ihrem Weg müssen sie die Küstenstraße überqueren. Und die massenhafte Krabbenmigration verursacht zahlreiche geplatzte Autoreifen – sehr zur Freude von Ito und Iván. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 04.02.2010NDR
  • Folge 86 (45 Min.)
    Kilometerlange Sandstrände, raue Steilküsten, Lagunen, tiefe Wälder und schroffe Berge: das sind die vielen Gesichter der Garden Route. „mareTV“ bereist Südafrikas legendären Küstenstreifen von Hermanus bis Port Elizabeth. Auf die ersten Europäer, die sich mit dem Schiff diesem Gebiet näherten, wirkte diese Landschaft wie ein farbenprächtiger Garten. In der Lagune von Knysna hat sich ein Team von Biologen der Rettung eines einzigartigen Meeresbewohners verschrieben. Das Knysna-Seepferdchen ist eine eigene Art und vom Aussterben bedroht.
    Ein Teil der Garden Route wird von der historischen Bahn Outeniqua Choo-Tjoe befahren. Mit seiner Dampflok zieht Lokführer Sydney Güter- und Personenwagen auf einer spektakulären Strecke: Einige Kilometer führt sie auf Stelzen mitten durchs Meer. Bei Hartenbos passiert der Zug einen Eisenbahn-Friedhof, auf dem ganze Loks auseinander geschweißt werden, und im Bahnhof von Mossel Bay kann man sogar in abgestellten Schlafwagen übernachten. Stachelrochen sollte man normalerweise nicht zu nahe kommen. Aber der Stachelrochen von Struis Bay ist zahm.
    Vor 20 Jahren schwamm er an die Küste. Die Fischer versorgten ihn im Hafen mit Leckerbissen. Heute frisst er sogar den Schwimmern aus der Hand. Als das Two Oceans Aquarium Kapstadt den Rochen eingefangen und in ein Becken gesetzt hatte, gingen die Einwohner von Struis Bay auf die Straße. Bis sie ihren Rochen zurück hatten … Höhepunkt einer Reise durch die Region Garden Route ist der Tsitsikamma-Nationalpark. In der Sprache des afrikanischen Volkes Khoi Khoi bedeutet Tsitsikamma „Ort der vielen Wasser“. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 04.03.2010NDR
  • Folge 87 (45 Min.)
    Eine Metropole auf dem Wasser. Dort, wo die Newa in den Finnischen Meerbusen fließt, ließ Zar Peter der Große Anfang des 18. Jahrhunderts eine prachtvolle Stadt bauen: St. Petersburg. Mit ihren Brücken, Palästen und goldenen Kuppeln zählt sie zu den schönsten Städten der Welt. Auch – oder gerade im Winter. Schon seit Wochen ist die Newa mit dickem Eis zugefroren. Doch vor der berühmten Peter-und-Paul-Festung werden täglich neue Löcher in die Eisschicht gehauen. Hier treffen sich die „Walrösser“, so nennen sich die Eisschwimmer. Auch Andrei Kudryanov taucht hier seit Jahrzehnten nach Feierabend in die Kälte ab.
    Er hat es nicht weit. Tagsüber ist er für die Uhren in der Festung zuständig. Für Anton Volkov fühlen sich die minus 20 Grad nicht wirklich kalt an. Der 18-Jährige kommt aus Sibirien und ist Kadett an der Makarov Marineakademie. Im Winter liegen die Schiffe fest, da heißt es viel Theorie büffeln. Die Ausbildung ist vielfältig: Ballett gehört ebenso dazu wie Kickboxen. „Und im Winter leider auch Schneeschippen“, sagt Anton Volkov. Konstantin Volgin zieht es so oft wie möglich raus aus St.
    Petersburg. Frühmorgens macht er sich Wurstbrote ohne Butter, denn die würde dort, wo er hinfährt, gefrieren. Begleitet von zwei Freunden geht es mit dem Auto durch die verschneite Stadt und dann weiter auf den Finnischen Meerbusen. Ruckzuck bohren die Männer ein Loch ins Eis und bauen ein kleines Zelt darüber, als Schutz vor dem beißenden Wind. Dann hocken sie dort, drei Tage. So lange muss es auch mal ohne Wodka gehen. Denn zum Eisangeln braucht man eine äußerst ruhige Hand. Außerdem trifft das „mareTV“-Team die Frau, die den Pferdeschlitten wieder nach St. Petersburg brachte. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 18.03.2010NDR
  • Folge 88 (45 Min.)
    Sandstrände, soweit das Auge reicht, prunkvolle Hotels und eine malerische Hansestadt – die Danziger Bucht ist Polens „Perle der Ostsee“ und gilt als eine der schönsten Gegenden des Landes. Aber die Region hat noch mehr zu bieten als ihre Natur. Um ihren Schutzheiligen gnädig zu stimmen, halten die Fischer der Halbinsel Hela einmal im Jahr eine Messe – auf See. Tagelang schmücken sie ihre Schiffe und fahren in einer beeindruckenden Prozession aufs Meer hinaus. Der Elbing-Osterode-Kanal ist eine weltweit einmalige Binnenwasserstraße – und ein Denkmal hydrologischer Kunst. Die Wasserspiegeldifferenz beträgt mancherorts knapp 100 Meter und wird hier nicht nur mit Schleusen überwunden: Die Schiffe werden tatsächlich bis zum Frischen Haff auf Schienen versetzt und, an Drahtseilen befestigt, mittels Wasserkraft betriebener Turbinen fortbewegt.
    In der Danziger Bucht gibt es kaum ein Wrack, das die Mitglieder des Danziger Tauchclubs „Haifisch“ nicht schon erforscht hätten. Der Leiter des Vereins, Jerzy Janczukowicz, ist ein Urgestein des polnischen Tauchsports. Er bewahrt die Schätze, die er unter Wasser gefunden hat, zu Hause auf. Seine skurrile Villa ist Vereinsheim, Wohnhaus und Museum zugleich. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 01.04.2010NDR
  • Folge 89 (45 Min.)
    Eine Inselgruppe im Atlantik: Die Kanaren sind vulkanischen Ursprungs, vor Millionen Jahren aus dem Meer entstanden. 300 Sonnentage im Jahr locken die Urlauber – doch abseits der Touristenhochburgen haben die Eilande noch viel Ursprüngliches. Mit Fremden kommt Don Agustin nur äußerst selten in Kontakt. Don Agustin ist Bauer auf Gran Canaria und verliert keine Silbe zu viel. Wenn doch mal Besucher kommen, liegt das an seinem spektakulär gelegenen Acker: Jeden Tag steigt der 80-jährige Don Agustin einen steilen Pfad hinab in den kreisrunden Vulkankrater Caldera de Bandama, um nach seinem Gemüse zu sehen. Einst gab es hier unten sieben Gehöfte, doch alle Bauern haben aufgegeben.
    Nur Don Agustin erntet hier noch etwas. Er kann sich darauf verlassen, dass er dort seine Ruhe hat. Die Touristen scheuen den halsbrecherischen Ab- und Aufstieg. 300 Jahre lang gab es keine Meeresschildkröten auf den Kanaren. Mit einem ehrgeizigen Projekt sollen sie wieder angesiedelt werden. Jedes Jahr werden rund 1.000 Eier von den Kapverdischen Inseln eingeflogen und an der Playa de Cofete auf Fuerteventura vergraben. Das Team um den Biologen Tony Gallardo zieht die geschlüpften Baby-Meeresschildkröten liebevoll groß, um sie schließlich auszuwildern. Ein mühsames Unterfangen: Verschmutzung, Überfischung und illegaler Fang zerstören die Nester.
    Sie werden zwar nicht mehr gebraucht, sind aber für Leandro und seine Freunde unverzichtbar: die kanarischen Esel. Etwa 70 gibt es noch auf Lanzarote. Leandro und seine Freunde haben extra einen Verein gegründet, damit die Esel erhalten bleiben. Leandro selbst setzt el burro (deutsch: der Esel) sogar noch auf dem Feld ein – aber noch lieber reitet er auf ihm zusammen mit seinen Vereinskameraden zum Strand und veranstaltet ein Picknick. Außerdem probiert das „mareTV“-Team die legendären Quesadillas von Marisol Gutiérrez auf El Hierro. Die Bewohner sind süchtig nach dem landestypischen, untertellergroßen, süßen Käsekuchen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 15.04.2010NDR
  • Folge 90 (45 Min.)
    Eine Landschaft, in der sich Küste und Meer auf vielfältige Weise verbinden: Buchten, Landzungen, Sandbänke und 144 Inseln – das ist die Bay of Islands im Nordosten der neuseeländischen Nordinsel. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 06.05.2010NDR
  • Folge 91 (45 Min.)
    Mehr als 30.000 Schiffe nutzen jedes Jahr den Nord-Ostsee-Kanal, die Abkürzung zwischen Nord- und Ostsee. Die meist befahrene künstliche Wasserstraße der Welt führt durch eine vielfältige Landschaft. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 20.05.2010NDR
  • Folge 92 (45 Min.)
    Sie ist die größte Flussmündung der USA – eingerahmt von den Bundesstaaten Virginia und Maryland. Die Indianer nannten die Bucht Chesapeake, „mächtiges Wasser“. Meerestiere wie die Blaukrabbe bestimmen seit jeher das Leben hier. Sie werden von den Bewohnern rund um die Bucht nahezu kultisch verehrt – und gegessen. Crisfield, ein kleiner Ort am Ostufer der Chesapeake Bay, nennt sich sogar „Blaukrabben-Hauptstadt der Welt“. Einmal im Jahr rennen die Schalentiere beim „Crab Derby“ um die Wette. Und die Fischer der Bay trainieren fleißig fürs „High Speed Crab Boat Docking“ – das Hochgeschwindigkeits-Krabbenkutter-Anlegen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 03.06.2010NDR
  • Folge 93 (45 Min.)
    Lange goldfarbene Strände, einladende Buchten und dicht bewaldete Berge – „Vorgarten Gottes“ nennen die Bulgaren ihr Land. „mare TV“ erkundet Bulgariens Schwarzmeerküste von Sosopol bis zur rumänischen Grenze, von Sonnen- bis Goldstrand. Der ehemalige Matrose Georgi nahm es mit dem „Vorgarten Gottes“ wörtlich: Nachdem er endgültig an der Schwarzmeerküste in der Bucht von Sosopol „vor Anker ging“, übernahm er eine Kneipe. Er pflanzte dort die exotischsten Gewächse, Souvenirs von seinen Seereisen. Nun gleicht seine „Bar Tropical“ dem Garten Eden. (Text: hr-Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 15.07.2010NDR
  • Folge 94 (45 Min.)
    Bornholm gehört zwar zu Dänemark, doch das Festland ist fast 150 Kilometer entfernt – sicherlich ein Grund, warum sich die Bornholmer nicht so richtig zum Königreich zugehörig fühlen. Ihre „gefühlte“ Hauptstadt ist nicht Kopenhagen, sondern das verschlafene Ronne. Die Bornholmer sind stolz auf diese Eigenständigkeit. Auf ihrer Insel gibt es schließlich alles, was es auch auf dem Festland gibt, nur noch schöner, besser, leckerer, wie sie sagen – etwa Familie Kofoed, die Heringsräucherer von Svaneke. Senior Jan-Ole steht schon seit über dreißig Jahren fast täglich am Räucherofen, inzwischen gemeinsam mit seinem Sohn Ricko.
    Jeden Morgen um vier Uhr legen die beiden los und „zaubern“ aus dem einfachen Silberhering die würzig-goldene Fischdelikatesse. Das dauert vier Stunden, jede Räucherrunde läuft ein wenig anders – je nach Temperatur, Luftdruck und Windstärke. Auch für die 77-jährige Tove Andersen beginnt der Tag früh. Noch vor Sonnenaufgang schlurft sie auf Badelatschen durch den kleinen Ort Listed, vorbei am Hafen zu „ihrer“ Lagune.
    Dort steigt Tove ins Wasser, ganz gleich wie kalt es ist. Nach ihrer „Trainingseinheit“ kann sie vom Wohnzimmer aus das Leben im kleinen Hafen beobachten. Tove kennt jeden, und jeder kennt Tove. Seit vierzig Jahren sind Kapitän Peter Jensen und seine Crew ein eingeschworenes Team auf dem Postschiff „MS Peter“. Sie fahren damit zu den Erbseninseln, die etwa eine Stunde Seereise von Bornholm entfernt liegen. Dort leben nur neunzig Menschen, die aber versorgt werden müssen. Jeden Morgen verladen Jensen und seine Männer Lebensmittel, Baumaterialien und die Post auf das Schiff.
    Nach der Anlieferung trifft man sich zum kurzen Schnack im kleinen Gasthaus Christianso oder zum Essen beim Hafenmeister. Dann geht es wieder zurück nach Bornholm. Landwirt Jesper Poulsen hat etwas Neues im kleinen Ort Pedersker im Süden Bornholms gewagt: Früher hatte er Erdbeerfelder wie die anderen Bauern auch. Er war aber mit dem Preis unzufrieden, den er für die Früchte erzielen konnte. So kam ihm die Idee, Wein anzubauen. Er holte Reben aus Deutschland, pflanzte sie in einer Nacht- und Nebelaktion auf seine Felder und wurde Dänemarks erster Winzer.
    Der erste Jahrgang seines Rotweins war innerhalb weniger Stunden ausverkauft. Aber in diesem Jahr ist es deutlich zu kalt, und Jesper Poulsen befürchtet einen mäßigen Wein-Jahrgang von Dänemarks Sonneninsel. Bornholm gehört zwar zu Dänemark, doch das Festland ist fast 150 Kilometer entfernt – sicherlich ein Grund, warum sich die Bornholmer nicht so richtig zum Königreich zugehörig fühlen. Ihre „gefühlte“ Hauptstadt ist nicht Kopenhagen, sondern das verschlafene Ronne.
    Die Bornholmer sind stolz auf diese Eigenständigkeit. Auf ihrer Insel gibt es schließlich alles, was es auch auf dem Festland gibt, nur noch schöner, besser, leckerer, wie sie sagen – etwa Familie Kofoed, die Heringsräucherer von Svaneke. Senior Jan-Ole steht schon seit über dreißig Jahren fast täglich am Räucherofen, inzwischen gemeinsam mit seinem Sohn Ricko. Jeden Morgen um vier Uhr legen die beiden los und „zaubern“ aus dem einfachen Silberhering die würzig-goldene Fischdelikatesse.
    Das dauert vier Stunden, jede Räucherrunde läuft ein wenig anders – je nach Temperatur, Luftdruck und Windstärke. Auch für die 77-jährige Tove Andersen beginnt der Tag früh. Noch vor Sonnenaufgang schlurft sie auf Badelatschen durch den kleinen Ort Listed, vorbei am Hafen zu „ihrer“ Lagune. Dort steigt Tove ins Wasser, ganz gleich wie kalt es ist. Nach ihrer „Trainingseinheit“ kann sie vom Wohnzimmer aus das Leben im kleinen Hafen beobachten. Tove kennt jeden, und jeder kennt Tove.
    Seit vierzig Jahren sind Kapitän Peter Jensen und seine Crew ein eingeschworenes Team auf dem Postschiff „MS Peter“. Sie fahren damit zu den Erbseninseln, die etwa eine Stunde Seereise von Bornholm entfernt liegen. Dort leben nur neunzig Menschen, die aber versorgt werden müssen. Jeden Morgen verladen Jensen und seine Männer Lebensmittel, Baumaterialien und die Post auf das Schiff. Nach der Anlieferung trifft man sich zum kurzen Schnack im kleinen Gasthaus Christianso oder zum Essen beim Hafenmeister. Dann geht es wieder zurück nach Bornholm.
    Landwirt Jesper Poulsen hat etwas Neues im kleinen Ort Pedersker im Süden Bornholms gewagt: Früher hatte er Erdbeerfelder wie die anderen Bauern auch. Er war aber mit dem Preis unzufrieden, den er für die Früchte erzielen konnte. So kam ihm die Idee, Wein anzubauen. Er holte Reben aus Deutschland, pflanzte sie in einer Nacht- und Nebelaktion auf seine Felder und wurde Dänemarks erster Winzer. Der erste Jahrgang seines Rotweins war innerhalb weniger Stunden ausverkauft. Aber in diesem Jahr ist es deutlich zu kalt, und Jesper Poulsen befürchtet einen mäßigen Wein-Jahrgang von Dänemarks Sonneninsel. (Text: hr-Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 05.08.2010NDR
  • Folge 95 (45 Min.)
    Die Prinzeninseln sind wie eine schwimmende Oase vor den Ufern von Istanbul: Sommerresidenz der Reichen und Ausflugsziel für jedermann. Insulaner wie Sommerfrischler genießen das beschauliche Leben und die Ruhe auf dem kleinen Archipel: der Kutscher wie die Opern-Diva, die Katzenretterin wie der Berufstaucher. „Mare TV“ erkundet das Paradies im Marmarameer. Die Prinzeninseln liegen zwar vor den Ufern der Zwölf-Millionen-Metropole Istanbul, dennoch sind sie ein Stadtteil davon. Den Namen bekam der aus neun Inseln bestehende Archipel im Marmarameer, als Söhne von Sultanen hierher verbannt wurden, um Thronfolgestreitigkeiten zu vermeiden.
    Die Istanbuler sagen meist nur kurz Adalar – die Inseln. Autos dürfen hier nicht fahren. Staatsgründer Atatürk hatte es so verfügt, um seine Ruhe haben. Das einzige Verkehrsmittel dort sind Pferdekutschen – und davon gibt es reichlich. Der 17-jährige Fäthi Yilmaz ist hier Kutscher. Den Beruf hat er vom Vater „geerbt“, auch der Großvater saß schon auf dem Kutschbock. Seine Familie hat miterlebt, wie die Reichen aus Istanbul auf der Hauptinsel Büyük Ada prunkvolle Sommerresidenzen mit prächtigen Gärten errichteten und damit das Gesicht der Inseln prägten.
    Zu jedem Haus auf der Insel hat Fäthi eine Geschichte zu erzählen. In einer der noblen Holzvillen wohnt Aysel Yenal. Sie ist Hobbygärtnerin und „Herrscherin“ über einen großen Park, den die 83-Jährige selber pflegt. Noch stolzer ist sie aber auf die Einrichtung ihres Hauses, das zu Beginn des vorigen Jahrhunderts erbaut wurde. Das Klosett ist handbemalt und stammt, wie die Fliesen, aus Deutschland. Ein paar sind ihr kaputt gegangen. Nun sucht die alte Dame auf der ganzen Welt Ersatz. Angetan von der Architektur auf den Inseln ist auch Judith Mok aus Irland. Die Operndiva weilt nur für einen Tag auf den Prinzeninseln.
    Sie möchte Kraft tanken nach einer Konzertreihe in Istanbul. Im Hotel Splendid, einem Atriumbau aus Holz, entdeckt sie eine unerwartet gute Akustik – und nutzt die Gelegenheit für eine spontane Stimmprobe, sehr zur Freude der anderen Gäste. Nicht ganz so leicht nimmt Serco Eksiyan das Leben auf den Inseln. Der erfahrene Taucher sieht das Paradies bedroht. Seit vierzig Jahren kennt er die Unterwasserwelt im Marmarameer und trauert um den Rückgang des Korallenreichtums und der Fischschwärme vergangener Tage. Serco will vor den Adalar aufräumen und sucht nach verlorenen Fischernetzen, tödliche Fallen für die Meeresbewohner. (Text: hr-Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 19.08.2010NDR
  • Folge 96 (45 Min.)
    Im Westen der Jadebusen, im Norden die Nordsee, im Osten die Weser und im Süden die Hunte – kaum eine Region in Deutschland ist so vom Wasser umschlossen und durchzogen wie die Wesermarsch, eine der wasserreichsten Regionen Deutschlands. Die „große Liebe“ von Martin Sievers ist schon ein bisschen reifer: „Anita“ ist ein Krabbenkutter, der bereits 1956 vom Stapel lief. „Aber top in Schuss“, sagt Sievers. Mit 27 Jahren ist er der jüngste Krabbenfischer von Fedderwardersiel und seit Jahrzehnten der erste, der diesen Beruf wieder ergriffen hat. Zur Jungfernfahrt schmückten die anderen Kapitäne ihre Kutter und geleiten den jungen Kollegen hinaus in die Nordsee.
    Udo Hilfers freut sich auch über Nachwuchs. Seiner aber hat rote Schnäbel, trägt schwarz-weißes Federkleid und stakst mit dürren Beinen über saftige Marschwiesen. Hilfers ist der „Storchen-Papa“ der Wesermarsch. In seiner Storchenpflegestation päppelt er verletzte und hilflose Tiere wieder auf. Bisher hatte Hilfers noch für fast jedes Storchen-Malheur eine Lösung parat. Vor Kurzem ließ er für einen Storch sogar eigens eine Schnabelprothese von einer befreundeten Zahntechnikerin anfertigen.
    Die Bewohner von Harriersand waren schon immer etwas anders. Sie nennen sich Inselfreunde und behandeln ihr Eiland mitten in der Weser wie ein kostbares Juwel. Schließlich ist Harriersand eine der größten Flussinseln Europas. Die Inselfreunde beobachten sehr genau, wer ihr Reich besucht – und vor allem, wie das geschieht. Wer die Fähre „Guntsiet“ nimmt, hat schon mal gute Karten. Denn die „Guntsiet“ ist so klein, dass sie keine Autos mitnehmen kann. Nur wer ohne Auto kommt, kann sich Chancen auf einen Zeltplatz ausrechnen. (Text: hr-Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 02.09.2010NDR
  • Folge 97 (45 Min.)
    Steile Klippen, geschützte Buchten, breite Sandstrände – es ist schwer zu sagen, welcher Ort in der Normandie der schönste ist. Die spektakulären Felsenbögen von Etretat gehören auf alle Fälle dazu. Der Maler Claude Monet verewigte sie in seinen berühmten Bildern. Die Abtei auf dem Mont Saint-Michel ist seit Jahrhunderten die berühmteste Pilgerstätte Frankreichs. Doch auf dem Granitfels im Ärmelkanal ist von Besinnlichkeit nur noch wenig zu spüren. Die Pilger der Neuzeit sind jährlich drei Millionen Touristen, die die zum Weltkulturerbe der UNESCO zählende Insel heimsuchen. Deutlich entspannter geht es auf den Chausey-Inseln zu. Der verwunschene Archipel besteht bei Flut aus über 50 kleinen Inseln, von denen nur eine bewohnt ist. Bei Ebbe sollen es genau 365 Inseln sein. Der knorrige Hummerfischer Fredo kennt hier jeden Felsen. Seine Frau Odile lebt schon seit den 1970er Jahren auf dem Festland. Die Reportage aus der Reihe „mare TV“ stellt die Normandie und ihre Bewohner vor. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 16.09.2010NDR
  • Folge 98 (45 Min.)
    Schneebedeckte Gipfel, tosende Wasserfälle, steile Felsklippen: Der Sognefjord in Norwegen ist Europas längster Meeresarm und berühmt für seine spektakuläre Landschaft. In der Mitte des Fjords leben Turid und Ingebrigt Findebotten in der kleinen Bucht Finnabotn. Den alten Hof, seit dem 17. Jahrhundert im Besitz der Familie, haben die beiden zu einem kleinen Gästehaus mit neun Zimmern umgebaut. Auch die norwegische Königin war schon zu Besuch. Aleksander Fedin kocht dort. Fast alles, was er für seine Gerichte braucht, holt der Este selbst aus dem Wald: Pilze, Beeren, Kräuter. Und aus dem Fjord: „Muscheln, Algen, Krebse – traumhaft“, freut sich Aleksander. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 07.10.2010NDR
  • Folge 99 (45 Min.)
    Wenn Léonce Arseneau abends über die Lagune zurück zum Anleger fährt und die Muscheln, die er eigentlich für die Familie gefangen hatte, mal wieder alle selbst aufgegessen hat, dann packt es ihn: Dann möchte er sein Glück teilen und das Geheimnis der Îles de la Madeleine – Magdalenen-Inseln – in Worte fassen: „Wir sind eine Nation, wir sind Akadier!“ Die Magdalenen-Inseln im Sankt-Lorenz-Golf vor Kanadas Atlantikküste: kilometerlanger Sandstrand wie in Nordfriesland, Abbruchkanten aus rotem Sandstein wie auf Helgoland und Lagunen von pazifischem Ausmaß. Fast alle 12.000 Bewohner sind Nachkommen der Akadier. Das waren französische Siedler, die im 18. Jahrhundert aus ihrer Heimat, den heutigen kanadischen Provinzen New Brunswick und Nova Scotia, vertrieben wurden. Auf die unbewohnten Inseln konnten sie nichts mitbringen – außer ihrer Geschichte. Die zelebrieren sie bis heute. (Text: hr-Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereFr 22.10.2010NDR
  • Folge 100 (45 Min.)
    Die Orkneyinseln, das sind ca. 70 Inseln vor der Nordostküste Schottlands, zwischen Nordsee und Atlantik. Mit ihren schroffen Felsen hat die Inselgruppe ihren ganz eigenen, landschaftlichen Charme. Den 20.000 Orkadiern, wie die Inselbewohner genannt werden, sagt man eine liebenswerte Verschrobenheit nach. Das „mareTV“-Team besucht einen pensionierten Seemann mit grünem Daumen, trifft Muschelsammler im Rückwärtsgang und hebt zum kürzesten Linienflug der Welt ab. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 04.11.2010NDR
  • Folge 101 (45 Min.)
    Am Nantucket Sound vor der Küste Neuenglands ist der Walfang – wie ihn Kapitän Ahab in „Moby Dick“ machte – zwar längst Vergangenheit, aber Inseln wie Nantucket oder Martha’s Vineyard sind noch vom Geist der goldenen Epoche geprägt: prächtige Villen, pittoreske Häfen, endlose Strände. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 18.11.2010NDR
  • Folge 102 (45 Min.)
    Grüne Steilufer, weiße Sandstrände, verwunschene Kanäle: Die Küste an der Irischen See von Dublin bis zur Insel Rathlin, die zu Nordirland gehört, ist landschaftlich äußerst abwechslungsreich. Die Bewohner sind stur und spleenig. Sehr charakteristisch für die Ostküste Irlands sind die so genannten Martello Towers, die das britische Empire zur Zeit der napoleonischen Kriege errichtete. Heute sind sie bei spleenigen Reichen beliebt: Niall O’Donoghue hat mehr als eine Million Euro in seinen Turm Nummer sieben an der Bucht von Killiney, einem Vorort von Dublin, investiert. Er wollte alles so originalgetreu wie möglich restaurieren und ließ sogar eine funktionstüchtige Kanone gießen.
    Zu seinem großen Bedauern darf er die aber nur einmal im Jahr abfeuern. Sein prominenter Nachbar Bono, Sänger der irischen Rockband U2, hatte sich über den ständigen Kanonendonner beschwert. In Lusk, etwas nördlich der irischen Hauptstadt, trifft das „mare TV“-Team einen Pferdetrainer, der seine Schützlinge mit Meereswellness auf Trab bringt. Adrian McGuinness schwört drauf: „Es gibt nichts Besseres für geschundene Pferdebeine als das Meer!“ Deshalb lässt der Rennpferdetrainer seine Schützlinge regelmäßig „Salzwasser treten“.
    Die „nasse Kurmethode“, so hofft McGuinness, soll seinen Pferden besonders beim anstehenden Profirennen von Laytown den entscheidenden Vorteil verschaffen. Denn das findet am Strand statt. Auf Rathlin Island leben nur noch hundert Menschen. Es gibt zu wenige Jobs dort. Auch die Fischer-Brüder Liam und Benji McFaul können kaum noch vom Hummerfang leben. Deshalb züchten sie jetzt zusätzlich Rinder und zählen Vögel im Auftrag der Königlichen Gesellschaft für Vogelschutz. Eine „Inselflucht“ käme für die beiden dennoch nicht in Frage: Die Teilnahme am jährlichen Modellbootrennen im Inselteich ist schließlich Ehrensache. (Text: hr-Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereFr 03.12.2010NDR
  • Folge 103 (45 Min.)
    Der pazifische Nordwesten der USA ist ein Labyrinth aus Meeresarmen, Inseln und weit verzweigten Buchten. Wasser gibt es hier reichlich, auch von oben. Aber das stört die Bewohner hier wenig. Denn das Leben an, auf und mit dem Wasser macht gelassen. Die Nonnen von Shaw Island sind ein Musterbeispiel für die spezielle Lebensart an der Pazifikküste. Die Benediktinerinnen des Klosters Our Lady of the Rock bewirtschaften nämlich auch noch eine Farm. Das ist gar nicht so einfach auf der Insel, denn sie wissen nie, ob sie das Heu trocken in die Scheune bekommen.
    Und ihre Alpakas, Verwandte der Lamas, sind zwar göttliche Geschöpfe, aber ein wenig hinterhältig. Mutter Oberin Therese und ihre Schwestern sind sich dennoch sicher: Hier ist ihr Platz, hier gehören sie hin. Einen festen Platz haben auch die Verkäufer von Pike Place Fish, dem bekanntesten Fischhandel von Seattle. Samuel Samson und seine Kollegen sind berühmt für ihre flotten Sprüche und für ihre Wurftechnik! Denn der Lachs, den sie hier verkaufen, wird nicht über die Ladentheke gereicht, sondern geschleudert. Die „Show der fliegenden Fische“ dauert täglich zwölf Stunden, sechs Tage die Woche, immer vor Publikum.
    Ein anstrengender Job, aber welcher Fischverkäufer schafft es schon, in Zeitungen und Hochglanzmagazinen erwähnt zu werden? Tief unten im Watt von Puget Sound versteckt sich eines der merkwürdigsten Meerestiere: die sagenumwobene Geoduck, die Elefantenrüsselmuschel. Nur die Rüsselspitze der Muschel ragt bis an die Oberfläche, der Rest kann sich bis zu anderthalb Meter darunter befinden. Ein Fall für die Geoduck-Jäger Langdon Cook und John Adams. Der Kampf mit der Muschel lohnt sich, im Restaurant bezahlt man bis zu 200 Dollar für ein Exemplar.
    In Asien gilt die Elefantenrüsselmuschel als hoch wirksames Potenzmittel. „mareTV“ begleitet Langdon Cook und John Adams bei der Ausgrabung einer Geoduck. Seit dem Hollywoodstreifen „Schlaflos in Seattle“ mit Tom Hanks ist das Leben auf einem Hausboot weltweit Sehnsucht vieler Menschen. „mareTV“ besucht auf dem Lake Union eine Hausbootsiedlung. Die Bewohner haben ihr Glück auf dem Wasser gefunden. Ihr größter Luxus ist dabei der Verzicht auf Luxus. Versorgungsfahrten werden hier mit dem Tretboot erledigt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 16.12.2010NDR

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