2011, Folge 1–18

  • Folge 1 (30 Min.)
    Der Bedarf der internationalen Industrie an raren Bodenschätzen ist gigantisch. Dabei geht es schon lange nicht mehr nur um Erdöl oder Gas. Im Hightech-Zeitalter bestimmen Stoffe wie Europium, Germanium, Indium und Neodym die Zukunft vieler Schlüsselindustrien. Hunderte Hightech-Produkte, von grüner Technologie bis zu elektronischen Waffen, würde es ohne diese „neuen“ Rohstoffe nicht geben. Der weltweite Konsumhunger macht viele dieser Metalle zu rarer Ware. Zumal sie überwiegend aus einem einzigen Land kommen: China. Aus dieser Abhängigkeit wollen die Industrieländer ausbrechen, denn die Volksrepublik setzt ihr Quasi-Monopol strategisch ein.
    Immer wieder drosselt China Förder- sowie Exportmengen und reduziert so künstlich die ohnehin knappen Ressourcen. Rund um den Globus sind deshalb moderne Schatzsucher auf der Jagd nach bislang unentdeckten Lagerstätten – mit höchst unterschiedlichen Methoden. Während große Rohstoffunternehmen in Nordamerika die begehrten Bodenschätze mit Hightech-Unterstützung suchen, graben sich in Zentralafrika illegale Minenarbeiter unter unmenschlichen Bedingungen mit bloßen Händen in die Erde. Möglicherweise schlummern verborgene Schätze sogar in heimischen Mülldeponien und warten nur darauf, geborgen zu werden. (Text: 3Sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 04.03.20113sat
  • Folge 2 (30 Min.)
    Die Mongolei ist eines der rohstoffreichsten Länder der Welt. Jetzt erlebt das zentralasiatische Land einen radikalen Strukturwandel von der traditionellen Viehwirtschaft zu einer Bergbau-Nation. In der abgelegenen mongolischen Gobi-Wüste entsteht zurzeit eine der größten Kupferminen der Welt. Die kanadische Ivanhoe Mines und der mongolische Staat bauen in Oyu Tolgoi mehrere Minen und eine Anlage zur Verflüssigung von Kupfer. Auf einem Gelände so groß wie Manhattan arbeiten rund 4.000 Menschen. Auch viele junge Mongolen wie Ganmunkh Bansaikhan. Der 25-Jährige stammt aus einer Nomadenfamilie und arbeitet jetzt als Mechaniker.
    Der Export von Kupfer, Gold und Kohle soll der Mongolei in den kommenden Jahren ein enormes Wirtschaftswachstum verschaffen. Vor allem die Nachbarstaaten China und Russland interessieren sich für die begehrten Rohstoffe. Bislang profitieren aber nur wenige Menschen von dem Boom. So lebt ein Drittel der Bevölkerung unter der Armutsgrenze, viele am Rande der Hauptstadt von Ulan Bator. Die meisten von ihnen waren Nomaden und hielten Vieh. Doch die Viehzucht steckt in der Krise. Vor allem in den langen, kalten Wintermonaten sterben regelmäßig Millionen von Tiere. Viele Mongolen sind gezwungen, ihre traditionelle Lebensweise aufzugeben. (Text: 3Sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 11.03.20113sat
  • Folge 3 (30 Min.)
    Japan, drittgrößte Volkswirtschaft der Welt, durchlebt seine größte Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. Nach Erdbeben und Tsunami droht jetzt auch noch eine nukleare Katastrophe. Eine Million Japaner flüchten vor Zerstörung und radioaktiver Strahlung. Das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro“ fragt nach den ökonomischen Folgen dieser Katastrophe. (Text: 3Sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 18.03.20113sat
  • Folge 4 (30 Min.)
    Schweden boomt wie kaum ein anderes Land in Europa. Das Königreich jenseits der Ostsee erwartet für dieses Jahr ein sattes Wachstum von vier Prozent und gehört mit seinem sozialorientierten Wirtschaftssystem zu den erfolgreichsten und reichsten Staaten der Erde. Nach dem Zusammenbruch des real existierenden Sozialismus und der Krise des westlichen Kapitalismus geht der Blick nach Norden: Führt der Weg zur idealen Gesellschaftsordnung über Stockholm? Familie Stenbeck jedenfalls profitiert vom schwedischen Sozialstaat. „Man zahlt hier hohe Steuern. Aber wir bekommen dafür auch viel“, sagt Vater Aje Stenbeck.
    Beide Eltern können dank der vom Staat finanzierten Kinderbetreuung ihren Beruf ausüben. Das Schlagwort vom „Armutsrisiko Familie“ ist in Schweden unbekannt. Bei der Geburtenrate nimmt Schweden sogar einen Spitzenplatz in Europa ein. Dennoch: „Für Kleinunternehmer ist es hier keine Bullerbü-Idylle“, meint die Stockholmer Schmuckdesignerin Hedvig Westermark. Mit viel Bürokratie, hohen Steuern und Sozialabgaben plagt sich die Stockholmer Schmuckdesignerin ständig herum. Für Rücklagen bleibe nichts übrig. (Text: 3Sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 25.03.20113sat
  • Folge 5 (30 Min.)
    „Besser als gar kein Job“, sagt der 19-jährige Son. Der Nigerianer betreibt mit ein paar Kumpels im Nigerdelta eine illegale Raffinerie. Aus dem Wasser des Nigers filtern sie Ölreste – die Folge von Umweltverschmutzung und Vandalismus. Für den Schwarzmarkt brennen sie daraus Benzin, Kerosin und Diesel. Nigeria gehört zu den ölreichsten Ländern Afrikas, und alle wollen an dem Schwarzen Gold mitverdienen: Internationale Konzerne, Politiker und Schwarzhändler. Das Öl ist die Haupteinnahmequelle des Landes und sorgt für stabiles Wirtschaftswachstum. Doch Korruption verhindert die gerechte Verteilung der Einnahmen: Bis zu 60 Prozent der Erdöleinnahmen sollen in privaten Taschen verschwinden. Extremer Reichtum und bittere Armut liegen vor allem in Nigerias Hauptstadt Lagos dicht beieinander.
    Die Öl-Milliardäre dort tragen ihren Reichtum offen zur Schau. Nirgendwo sonst in Afrika fahren so viele Luxusautos durch die Straßen. Nur wenige Kilometer entfernt in den Slums leben die Menschen im Müll – ohne Trinkwasser, ohne Elektrizität. Zu Tausenden strömen sie dennoch täglich in die Stadt, weil es nur dort Hoffnung auf Arbeit gibt. Die extremen sozialen Gegensätze lähmen das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Hinzu kommen gewaltsame Auseinandersetzung zwischen Moslems und Christen. Die politische Instabilität bremst die Entwicklung des Landes zusätzlich. Daran werden auch die Anfang April 2011 anstehenden Wahlen des Präsidenten und des Parlaments wohl kaum etwas ändern. (Text: 3Sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 01.04.20113sat
  • Folge 6 (30 Min.)
    Carmen Castañeda ist jung, hübsch, hat zwei kleine Kinder – und muss sie nun alleine durchbringen. Denn Carmens Ehemann Juan ist tot, erschossen im Dienst. Er war Polizist in Ciudad Juarez, der gefährlichsten Stadt der Welt. Die meisten Gewalttaten gehen auf das Konto von Drogenbanden. Welches der rivalisierenden Drogenkartelle den Mord an Carmen Castañedas Ehemann auf dem Gewissen hat, wurde nie geklärt. Die mächtigen Drogenkartelle terrorisieren Mexiko. Seit vier Jahren tobt ein gnadenloser Drogenkrieg, dem bislang 35.000 Menschen zum Opfer fielen.
    Die Regierung versucht erfolglos, die Macht der Drogenbosse zu brechen. Denn die Polizei arbeitet oft für die besser zahlenden Kartelle. Und selbst viele Bürgermeister und Parlamentarier wurden über Nacht verdächtig reich. Drogen sind in Mexiko ein Milliarden-Geschäft. Kokain, Heroin und Marihuana zählen zu den wichtigsten Exportprodukten des mittelamerikanischen Staates. Jedes Jahr fließen allein durch die Drogendeals mit den USA 40 Milliarden Euro in die mexikanische Wirtschaft.
    Weltweit gibt es kaum ein Geschäft, das so profitabel ist wie der Drogenhandel. Die Einnahmen aus den illegalen Geschäften kurbeln nicht nur die Schattenwirtschaft an, sondern speisen zugleich die legale Wirtschaft. In strukturschwachen Regionen sind die Drogenbosse Arbeitgeber, Sozialamt und Gerichtsbarkeit in einem. Nun versuchen die Kartelle sogar, die Ölexporte des Landes unter ihre Kontrolle zu bringen, mit denen sich der Staat finanziert. Gelingt ihnen dies, wird Mexiko endgültig zur Drogenhochburg. (Text: 3Sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 08.04.20113sat
  • Folge 7 (30 Min.)
    Von wegen London, Berlin, Paris: Der Mittelpunkt Europas heißt Gelnhausen-Meerholz! Ausgerechnet auf einem Acker am Rande dieser hessischen Kleinstadt haben Wissenschaftler die geografische Mitte der EU ausfindig gemacht. Auch das wirtschaftliche Herz des Kontinents schlägt dort, wo die geografische Mitte liegt. Nicht unbedingt in Gelnhausen-Meerholz, aber in Deutschland und Polen, in Tschechien und der Slowakei, dem industriell geprägten Zentrum Europas. Die Außenposten aber, Länder wie Griechenland, Portugal und Irland, verlieren durch hohe Schulden oder schwache Wettbewerbsfähigkeit an wirtschaftlicher Bedeutung.
    Den Herzschlag Europas hört man aber nicht nur in den Ballungsräumen und Industriekonglomeraten. Heilbronn zum Beispiel zählt gerade Mal 120.000 Einwohner, aber mehr Weltmarktführer als jede andere Stadt in Deutschland. Und in Karlsruhe schlägt das Internet-Herz, denn dort steht das Rechenzentrum des größten Webhosters Europas. Ein wahrer Hochsicherheitstrakt, in dem der Geschäftsverkehr vieler Unternehmen sowie die Hälfte aller deutschen E-Mails abgewickelt werden – jeden Monat ein Datentransfer von neun Millionen Gigabytes. (Text: 3Sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 15.04.20113sat
  • Folge 8 (30 Min.)
    China macht mobil: In nur zwei Jahrzehnten gelang in den Millionenstädten des Landes der Umstieg vom Fahrrad aufs Auto. Paradebeispiele sind die alte Messestadt Guangzhou (Kanton) und die neue Retortenstadt Shenzhen vor den Toren Hongkongs. Der Ballungsraum mit 50 Millionen Einwohnern gilt als „Fabrik der Welt“. Dort lässt China immer mehr Autos – statt Billigspielzeug – fertigen. Mit von der Partie sind VW mit neuen Fabriken und Daimler mit neuen Partnern. Gemeinsam mit BYD, Chinas erfolgreichstem privaten Autohersteller, bauen die Stuttgarter ein sauberes Elektrofahrzeug für die 180 Millionenstädte des Riesenreichs. Geplanter Verkaufsstart im größten Automarkt der Welt: 2013. Mit seinen Elektroautos will China auch die Automärkte in den USA und in Europa erobern. (Text: 3Sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 29.04.20113sat
  • Folge 9 (30 Min.)
    Was wissen chinesische Arbeiter über Deutschland? Wie viele Stunden arbeitet ein Ingenieur in Deutschland, wie viele sein Kollege in China? Und wie organisieren Frauen jeweils den Alltag zwischen Beruf und Familie? Längst ist China für die Exportnation Deutschland als neuer Absatzmarkt mit Milliarden Konsumenten nicht mehr wegzudenken. Doch es könnte anders weitergehen, als sich das Europa und die USA erhoffen. Denn China plant seinen Aufstieg ohne den Westen. Schon jetzt hat die Volksrepublik China Deutschland vom dem Spitzenplatz verdrängt. Deutschland droht Marktanteile selbst in seinen Vorzeigebranchen Automobil- und Maschinenbau zu verlieren. Gleichzeitig gründen immer mehr deutsche Firmen mit chinesischen Partnern gemeinsame Unternehmen. (Text: 3Sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 06.05.20113sat
  • Folge 10 (30 Min.)
    Autorin Antje Pieper hat für „makro“ Mafia-Opfer und Mafia-Jäger in Italien besucht, die Spur der organisierten Wirtschaftskriminalität von Palermo bis Mailand verfolgt. Dabei ist sie auf neue Geschäftsfelder der Mafia gestoßen – Bauindustrie und Finanzwesen -, die an Bedeutung gewinnen. Große Bauprojekte wie die Expo 2015 in Mailand sowie die Mailänder Börse erscheinen demnach als diskrete Geldwaschanlagen. Selbst der Fußball diene der Mafia als Mittel zur Geldwäsche und als Eintrittskarte in die „bessere Gesellschaft“. Denn auf den Ehrentribünen der Fußballstadien sitzen reiche Unternehmer und einflussreiche Politiker. „makro: Mafia in Nadelstreifen“ zeigt weiter, dass die Mafia im Wettgeschäft auch den Norden infiltriert, vor allem die Region rund um Mailand. (Text: 3Sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 20.05.20113sat
  • Folge 11 (30 Min.)
    Dachten die Europäer wirklich, die Probleme in Griechenland seien ausgestanden? Das Land sei mit Hilfe der milliardenschweren Hilfspakete auf dem Weg der Besserung? Die aktuellen Meldungen holen die vereinigten Europäer derzeit brutal zurück in die Realität. Statt kleiner zu werden, wächst der Schuldenberg Griechenlands weiter, ein „Rettungsplan 2.0“ muss her. Und an der Peripherie der Währungsunion lauern mit Irland, Portugal, Spanien, Italien und Belgien weitere Wackelkandidaten. Gleichzeitig mit dem Schuldendruck wächst in den nord- und mitteleuropäischen Geberländern der Zorn der Bürger auf die Notleidenden. Um die gemeinsame Währung am Leben zu erhalten, verpfänden ihre Regierungen große Teile ihres Staatshaushalts. Damit soll Schluss sein, ist die einhellige Meinung. Aus der wirtschaftlichen Krise droht nun auch eine politische zu werden. Das geeinte Europa erlebt einen erneuten Stresstest. „makro“ berichtet über „Europa im Stresstest“. (Text: 3Sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 27.05.20113sat
  • Folge 12 (30 Min.)
    Zentimeterarbeit in 70 Metern Höhe: Patrick Gasper steht auf dem Stahlgerüst eines Strommastes und verlegt die tonnenschweren Leitungen. Als sogenannter Steiger montiert Gasper Hochspannungsmasten für den Netzbetreiber Amprion. „Das ist Gewohnheitssache. Die ersten paar Tage waren schwer, aber jetzt habe ich mich daran gewöhnt“, sagt er. Seine Firma will in den kommenden Jahren drei Milliarden Euro in den Ausbau der Netze investieren – dringend notwendige Investitionen. Denn um verstärkt alternative Energien nutzen zu können, müssen die Stromnetze erneuert und ausgebaut werden. Intelligente Stromnetze müssen künftig Energie über weite Strecken innerhalb Europas transportieren und Schwankungen in der Versorgung ausgleichen können.
    Seit der atomaren Katastrophe in Japan scheint der Atomausstieg abgemachte Sache. Die Frage ist nur, wann er möglich ist. Selbst Konservative wollen die Kernkraftwerke in Deutschland rasch abschalten. Experten halten den Ausstieg schon 2015 für realisierbar. Bis 2050 könnte sich ganz Europa mit Ökostrom versorgen. Neben der Solarenergie gilt Windenergie als jene Zukunftstechnik, die am meisten von der Energiewende profitieren könnte. Im Ärmelkanal steht der weltweit größte Hochsee-Windpark, und auch vor deutschen Küsten setzt man auf Watt aus dem Meer.
    Erst kürzlich ist der erste kommerzielle Offshore-Windpark in der Nordsee ans Netz gegangen. Davon profitieren vor allem Betreiber und Hersteller von Windkraftanlagen. Für einen schnellen Ausstieg aus der Kernkraft sind aber auch neue Ideen zur Energieerzeugung gefragt. Zum Beispiel könnten Unternehmen in der Produktion entstehende Abwärme wieder als Energie nutzen. Abfälle aus Holz oder Kunststoffreste könnten in Vergasungsanlagen in synthetisches Erdgas verwandelt werden, Niederschläge in den Alpen über Wasserspeicher Strom liefern. Erste Versuchsanlagen gibt es bereits für jedes dieser Beispiele. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 10.06.20113sat
  • Folge 13 (30 Min.)
    Chile ist ein Musterbeispiel dafür, wie ein Land die Globalisierung als Sprungbrett nutzen kann. Der Andenstaat glänzt mit der höchsten Wirtschaftsleistung pro Kopf in Lateinamerika. Als größter Kupfer-Förderer der Welt profitiert Chile von den hohen Metallpreisen. Der Bergbau ist nach wie vor die dominierende Branche, doch auch die hoch technisierte Agrarindustrie beliefert inzwischen die ganze Welt mit Lachs, Früchten und Wein. Frühzeitig hat Chiles Wirtschaft auf Computer, Software und Internet gesetzt. Das kleine Land mit seinen 17 Millionen Einwohnern ist auf Augenhöhe mit den mächtigen Industrienationen der Welt. Selbst die Folgen des verheerenden Erdbebens am 27. Februar 2010 hat die Wirtschaft erstaunlich rasch überwunden.
    Die materiellen Schäden schätzt die chilenische Regierung auf 22 Milliarden Euro. Seit 15 Jahren wächst die Wirtschaft im Schnitt um fünf Prozent, belegt bei internationalen Vergleichen zu Themen wie Lebensqualität und Wettbewerbsfähigkeit vordere Plätze. Ihr Erfolgsgeheimnis: beharrliche Armutsbekämpfung, staatliche Exportförderung und verstärkte Techniknutzung. Dank einer konsequenten Privatisierung liegt der Staatsanteil unter 20 Prozent – in Deutschland sind es noch fast 50 Prozent. Chile hat sich zum marktwirtschaftlichen Musterschüler entwickelt. Mit dem Wirtschaftsaufschwung sind in der Sechs-Millionen-Metropole Santiago die Elendsviertel verschwunden, die in Rio, Bogota und Mexiko immer noch das Stadtbild prägen. (Text: 3Sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 17.06.20113sat
  • Folge 14 (30 Min.)
    Ab dem 26. Juni 2011 kämpft die deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen bei der Frauen-Fußball-WM erneut um den Titel. Darauf sind die Damen ziemlich gut vorbereitet, denn die amtierenden Weltmeisterinnen absolvieren deutlich mehr Länderspiele als ihre sportlich weniger erfolgreichen männlichen Kollegen. Ganz anders in der Wirtschaft: Dort dominieren die Männer das Spiel. Nur in jedem elften deutschen Chefsessel sitzt eine Frau. Woran liegt das? An den Frauen selbst, wie Bascha Mika, ehemalige Chefredakteurin der „taz“, behauptet? Oder doch an der fehlenden Quote? Norwegen macht eindrucksvoll vor, wie Frauen der berufliche Aufstieg mit einer Quote gelingen kann. 40 Prozent der Chefposten börsennotierter Aktienunternehmen sind dort dank gesetzlicher Unterstützung in Frauenhand. Höchste Zeit also für einen Wechsel in der Mannschaftsaufstellung auch bei uns? (Text: 3Sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 24.06.20113sat
  • Folge 15 (30 Min.)
    Rund um den Nordpol werden die letzten noch unerschlossenen Rohstoff-Reserven der Erde vermutet. Der Klimawandel weicht den Eispanzer im Norden zunehmend auf, der Zugang zu den erhofften Schätzen scheint in Reichweite zu rücken. Lange hatten die Grenzen im Eismeer kaum Bedeutung. Heute dagegen streiten sich die arktischen Anrainerstaaten Russland, Norwegen, Dänemark, Kanada und die USA um mehrere Gebiete im Arktischen Ozean. Die Militärpräsenz wird ausgebaut, es wird vermessen und kartografisiert. Denn wer wissenschaftlich nachweist, dass der eigene Festlandsockel sich unter der Eiskappe fortsetzt, kann dort künftig Rohstoffe abbauen.
    Die Zeit drängt: 2013 müssen die Staaten ihre Gebietsansprüche bei den Vereinten Nationen anmelden. In der Vergangenheit galt die Schatzsuche in der Arktis als zu teuer und zu aufwendig. Doch jetzt graben sich Bergbau-Unternehmen immer weiter in die arktische Wildnis vor. Kanadisches Eisenerz beispielsweise soll bei den einheimischen Inuit für Arbeitsplätze und Aufschwung sorgen und zugleich den Stahlhunger der europäischen Autoindustrie bedienen. Es geht aber auch um Gold, Zink, Erdgas und vor allem um Öl: Der arktische Kontinentalsockel könnte eines der größten Öl-Fördergebiete der Erde werden.
    Mehr als 20 Prozent der weltweit bisher unentdeckten, abbaubaren Vorräte werden dort vermutet. Grönland ist bei der Ölsuche im Meer mit Probebohrungen bereits vorgeprescht, getrieben vom Wunsch nach wirtschaftlichem Wohlstand und politischer Unabhängigkeit von Dänemark. Erste Funde machen tatsächlich Hoffnung auf mehr. Russland wiederum beansprucht gut die Hälfte der Region für sich allein: Als Folge des Klimawandels könnte das wirtschaftliche Machtzentrum der Welt künftig am Polarmeer liegen. (Text: 3Sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 01.07.20113sat
  • Folge 16 (30 Min.)
    Die Situation in vielen Kulturbetrieben spitzt sich immer weiter zu. Sinkende Zuschauerzahlen und leere öffentliche Kassen könnten in manchen Opern und Theatern schon bald für den letzten Vorhang sorgen. Der einzige Ausweg scheinen neue Geschäftsmodelle zu sein. Das Festspielhaus Baden-Baden ist dank kreativer Ideen der drohenden Pleite entgangen. Heute ist Baden-Baden das einzige deutsche Opern- und Konzerthaus des Kontinents, das im Betrieb ohne öffentliche Subventionen auskommt. Ein Drittel des Jahresetats liefern private Spender, zwei Drittel kommen aus dem Kartenverkauf. Von der neuen Attraktivität des Festspielhauses profitiert auch die Stadt selbst.
    Opernbesucher bringen dem Kurort fast 50 Millionen Euro ein. Ein professionelles Management, bei dem Kultur und Kommerz Hand in Hand gehen, macht auch das renommierte Städel-Museum seit Jahren vor. Museumsdirektor Max Hollein hat einen gesunden Sinn für Sein und Haben, verbindet Benefit und Benefiz wie kaum ein Zweiter der Branche. Er führt sein Haus wie ein Markenprodukt, mit eigenem Internet-Blog, Seiten auf Twitter, Facebook und Youtube. Mit Patenschaften für Treppenstufen, Oberlichter oder einen ganzen Saal bringt er Kunst und Geld zusammen. (Text: 3Sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 08.07.20113sat
  • Folge 17 (30 Min.)
    Römische Büsten, ägyptische Statuen, griechische Vasen, babylonische Münzen und gotische Waffen: Zehntausende Sammler in aller Welt jagen nach den Schätzen vorchristlicher Kulturen, fasziniert von der Idee, ein echtes Stück Vergangenheit ihr Eigen zu wissen. Auch als Statussymbol und Geldanlage taugen die bis zu mehrere tausend Jahre alten Kunstgegenstände. Fast überall auf der Welt ist die Ausfuhr historischer Güter verboten, und dennoch werden Jahr für Jahr Tausende neue und gänzlich unbekannte Antiken angeboten. Schwer vorstellbar, dass diese Objekte legal nach Deutschland gekommen sein sollen. Nach Einschätzung von Christian Manhart, Leiter der UNESCO-Sektion für Museen und Kulturgüter, gehe der Umsatz mit geraubter Kunst in die Milliarden und werde durch die Nachfrage aus reichen Nationen angeheizt: „Die Raubgrabungen wären natürlich nicht möglich ohne unsere Sammelwut.“ (Text: 3Sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 15.07.20113sat
  • Folge 18 (30 Min.)
    Vor acht Jahren ging Argentinien nach langer Misswirtschaft Pleite, stellte die Zahlung seiner Auslandschulden ein und entkoppelte die eigene Währung vom US-Dollar. Die Folge waren zunächst Aufstände, Armut und Ratlosigkeit. In den Jahren darauf fand Argentiniens Wirtschaft jedoch zum Wachstum zurück. Aufgegebene Fabriken wurden von den Arbeitern weitergeführt, der Hunger Chinas bescherte den argentinischen Bauern große Nachfrage nach Soja und Fleisch. Auch Bodenschätze erlebten in dieser Zeit eine Renaissance. Nicht zuletzt durch die Suche nach Lithium, dem Treibstoff der Elektroautos und Mobiltelefone. Ist Argentinien also wieder auf dem Weg zur alten Stärke? Die Regierung unterstützt Unternehmen und die Bevölkerung mit ökonomischen Schutzmaßnahmen: So darf argentinisches Rindfleisch nicht exportiert werden, damit es für Argentinier bezahlbar bleibt.
    Gleichzeitig dürfen keine Lebensmittel importiert werden, die auch in Argentinien hergestellt werden. Offiziell wächst die Wirtschaft wieder. Doch die Wirtschaftszahlen hinter den Wachstumsaussagen sind unzuverlässig. So liegt zum Beispiel die tatsächliche Inflationsrate weit über der offiziellen. Und bei allem Wachstum hält sich die Armut hartnäckig. Argentinien ist ein Land voller Widersprüche. Wie schaffen es Unternehmen und Bürger, dennoch durch das Labyrinth aus politischen und wirtschaftlichen Kapriolen zu kommen? Wohin führt Argentiniens Weg? (Text: 3Sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 22.07.20113sat

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