2008/2009, Folge 199–218

  • Folge 199
    Hans Dietrich Genscher Er lenkte fast 20 Jahre lang die deutsche Außenpolitik und erlebte als Minister weltpolitische Krisen wie die Invasion der Sowjetunion in Afghanistan 1979. „Die aktuelle Eskalation im Kaukasus ist besorgniserregend“, sagt Genscher. Jetzt sei die Stunde der Diplomatie. Eduard Schewardnadse Der frühere sowjetische Außenminister und spätere georgische Staatspräsident Eduard Schewardnadse verurteilt den Einmarsch der russischen Armee in sein Heimatland. „Was Russland macht, ist illegal und ungerecht.“ Peter Scholl-Latour Der preisgekrönte Journalist und Bestsellerautor („Russland im Zangengriff“) berichtet seit mehr als einem halben Jahrhundert von den Brennpunkten der Weltpolitik.
    Im Georgienkonflikt sieht er eine Machtdemonstration Russlands mit weltpolitischen Folgen. „Wir sind mitten im Kalten Krieg“, sagt Scholl-Latour. Lothar Loewe Der langjährige ARD-Korrespondent in Washington und Moskau warnt vor zu viel Verständnis gegenüber Russland. „Mit einem so undemokratischen Russland kann man keine enge Freundschaft unterhalten.“ Loewe berichtete 1956 vom Ungarn-Aufstand und 1968 aus Moskau über den Einmarsch russischer Truppen in Prag. Gabriele Krone-Schmalz Die frühere Moskauer ARD-Korrespondentin sieht in dem militärischen Vorgehen der Russen auch eine Reaktion auf den Westen: „Auf eine andere, moderatere Sprache hat der Westen ja nicht reagiert: Die NATO-Osterweiterung wurde durchgezogen, obwohl es nachweislich feste Zusagen gab, die NATO nicht nach Osten auszudehnen“, sagt die Russlandexpertin und Autorin des Buches „Was passiert in Russland?“.
    Erhard Eppler In den 80er Jahren war er einer der Väter der Friedensbewegung. Der SPD-Vordenker ist seit dem Georgienkonflikt in großer Sorge um den Weltfrieden. „Was wir im Augenblick erleben, ist die Rückkehr des Kalten Krieges“, sagt Erhard Eppler. Wie das ausgehe, sei offen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.08.2008Das Erste
  • Folge 200
    Herbert Ehrenberg Unter Bundeskanzler Helmut Schmidt war Herbert Ehrenberg bis 1982 Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung. Mit der Sozialpolitik der vergangenen Jahre geht das SPD-Urgestein hart ins Gericht. „Die Unternehmensgewinne steigen seit Jahren erheblich, doch Löhne und Renten stagnieren. Das kann doch kein Sozialstaat mehr sein“, meint Ehrenberg. Hans Friderichs Der ehemalige FDP-Politiker Hans Friderichs war von 1972 bis 1977 Bundeswirtschaftsminister unter Willy Brandt und Helmut Schmidt. Er gehört zu den wenigen Spitzenpolitikern, die in den 70er Jahren in die Wirtschaft wechselten; Friderichs wurde Vorstandschef der Dresdner Bank.
    Bis heute ist der 1931 geborene Jurist ein gefragter Ratgeber von Wirtschaftsunternehmen, u.a. als Aufsichtsrat. Daniel Goeudevert Der gelernte Literaturwissenschaftler machte eine erstaunliche Karriere in der Autoindustrie bis in die Vorstandsetagen von Ford und VW. Daniel Goeudevert gilt bis heute als Querdenker unter den Managern Europas. Der Franzose warnt vor den Folgen einer von Gier geprägten Kapitalwirtschaft. Wenn die Jagd nach dem Profit alles andere überlagere und die Moral vergessen werde, drohten der Gesellschaft fatale Folgen, so der Bestsellerautor. Karl-Heinz Grasser Der langjährige Finanzminister von Österreich gilt als Vertreter einer liberalen Wirtschaftsordnung und plädiert für die Stärkung des Leistungsprinzips.
    Durch Ausgabenkürzungen und Steuersenkungen sanierte er den österreichischen Bundeshaushalt. Nach dem Ende seiner Amtszeit wechselte er in die Privatwirtschaft und ist heute Teilhaber eines Bankhauses. Gernot Pflüger „Gleicher Lohn für alle“ lautet der Grundsatz im Medienunternehmen von Gernot Pflüger. Bis auf die beiden Geschäftsführer und die Lehrlinge verdienen alle 24 Mitarbeiter ein Einheitsgehalt. Feste Hierarchien gibt es nicht. „Das könnte auch bei einem Weltkonzern mit 20.000 Angestellten funktionieren“, ist sich Pflüger sicher. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.09.2008Das Erste
  • Folge 201
    Gloria Fürstin von Thurn und Taxis In den 80er Jahren sorgte Gloria Fürstin von Thurn und Taxis für Schlagzeilen als „enfant terrible“ des deutschen Adels. Doch seit dem Tod ihres Mannes im Jahr 1990 hat sich ihr öffentliches Leben gewandelt. Heute gilt die dreifache Mutter als erfolgreiche Unternehmerin und Oberhaupt der Familie. Für viele überraschend bekennt sich Fürstin Gloria in den letzten Jahren immer wieder zu ihrem Glauben und verteidigt Werte und Traditionen der Katholischen Kirche. Jetzt hat die Anhängerin von Papst Benedikt XVI. gemeinsam mit dem Kölner Erzbischof ein Buch veröffentlicht, das unter dem Titel „Die Fürstin und der Kardinal“ für Aufsehen sorgt.
    Joachim Kardinal Meisner Er wuchs in der DDR auf, wurde dort katholischer Seelsorger und Bischof, bis ihn Papst Johannes Paul II. 1988 überraschend zum Oberhaupt des Erzbistums Köln ernannte. Joachim Kardinal Meisner gilt als Verfechter einer konservativen Haltung in der Katholischen Kirche. Manche Kritiker halten den Theologen und Duzfreund von Papst Benedikt XVI. gar für reaktionär, weil er etwa in Fragen der Sexualmoral scharf und kompromisslos argumentiert. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 09.09.2008Das Erste
  • Folge 202
    Manfred Krug: „Er ist vielleicht der einzige Star, der Osten und Westen gleichermaßen repräsentierte“, schrieb das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ über den Schauspieler, Sänger und Schriftsteller Manfred Krug („Liebling Kreuzberg“). Im letzten Jahr feierte er seinen 70. Geburtstag und sagt von sich selbst: „Ich bin gerne Rentner.“ Das klingt kokett, hat doch der frühere „Tatort“-Kommissar, der 2001 seinen letzten Einsatz hatte, gerade einen Band mit Kurzgeschichten („Schweinegezadder“) geschrieben. Nach vielen Jahren gibt Manfred Krug in „Menschen bei Maischberger“ sein erstes großes Fernsehinterview.
    Charles Brauer: Erst waren sie Kollegen vor der Kamera, dann wurden sie Freunde. 15 Jahre lang bildete Charles Brauer mit Manfred Krug in 38 „Tatort“-Folgen das legendäre Hamburger Kommissar-Duo Stoever/​Brockmöller. Ihre gemeinsamen Sangeseinlagen inspirierte sie zu einer gemeinsamen Jazz-CD, die mit der Goldenen Schallplatte ausgezeichnet wurde. Anders als sein Freund Krug steht Charles Brauer, der als Elfjähriger 1946 seine erste Filmrolle übernahm und später von Gustav Gründgens engagiert wurde, noch heute auf der Bühne. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.09.2008Das Erste
  • Folge 203
    Seit dem 2. September 2003 begrüßt Sandra Maischberger jede Woche am Dienstagabend Gäste, deren Engagement, Themen und persönliche Schicksale die Moderatorin ins Zentrum ihrer Sendung stellt: kritisch und anteilnehmend, unaufdringlich, aber unnachgiebig. Sandra Maischbergers Gesprächsführung und Themenwahl trifft den Nerv der Zuschauer. So wurde ihre Sendung im Jahr 2008 – bis zur Sommerpause – im Durchschnitt von 1,60 Millionen Zuschauern (das ist ein Marktanteil von 11,3%) gesehen. „Menschen bei Maischberger“ feiert am 23. September 2008 sein fünfjähriges Bestehen und die 200. Sendung.
    „Sandra Maischberger ist eine außergewöhnliche und exzellente Moderatorin. Sie eint zwei sehr unterschiedliche Attribute zur journalistischen Perfektion: ihre bewundernswerte Sensibilität und ihre Fähigkeit, freundlich, aber bestimmt und unerschrocken nachzufragen. Sandra Maischberger hat dem späten Dienstagabend im Ersten ein unverkennbares Gesicht gegeben“, so Dr. Günter Struve, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen. Der Fokus der Sendung hat sich im Laufe der fünf Jahre geändert: Von Einzelgesprächen und Prominentenrunden zu Beginn entwickelte sich die Talkshow immer mehr hin zu einer themenorientierten Gesprächsrunde, die politische Inhalte, soziale gesellschaftliche Entwicklungen in Bereichen wie Altern, Rente oder Arbeit bis hin zu religiösen Themen aufschlussreich bündelt und intensiv beleuchtet.
    So diskutierte Sandra Maischberger im Oktober 2007 den Fall des 17-jährigen Marco, der monatelang in türkischer Untersuchungshaft saß, mit dessen Familie und Sachverständigen, dachte mit ihren Gästen über das Geschäft mit der Schönheit und über die Angst, hässlich zu sein nach (22.1.2008), fragte nach den Grenzen der Medizin (6.6.2006) und ob Esoterik mehr Lebenshilfe oder Psychofalle sei (22. 8. 2006).
    Sie begrüßte zu Einzelgesprächen gleich dreimal den Altbundeskanzler Helmut Schmidt (20.1. 2004, 12.6.2007, 20.5.2008), im Juni 2007 zusammen mit Richard von Weizsäcker, Bundespräsident a.D., traf den Couturier Karl Lagerfeld in Berlin (5.12.2006) oder führte ein bewegendes wie kontroverses Gespräch zum Thema Contergan (6.11.2007) mit Betroffenen und der selbst schwerbehinderten Hauptdarstellerin Denise Marko aus dem vieldiskutierten Zweiteiler im Ersten, „Eine einzige Tablette“. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.09.2008Das Erste
  • Folge 204
    Sie sind das berühmteste Brüderpaar der deutschen Politik: Hans-Jochen Vogel, ehemaliger SPD-Vorsitzender (82) und Bernhard Vogel (75). Der langjährige CDU-Ministerpräsident glaubt nicht an einen Linksrutsch in Deutschland. Sein älterer Bruder fürchtet, dass die Finanzkrise der Linkspartei nützt: „Was wir im Augenblick auf dem Bankensektor erleben, wird sich gut in die linke, populistische Agitation einfügen.“ (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 30.09.2008Das Erste
  • Folge 205
    Ingrid Otto Ihr Fall sorgt in diesen Tagen bundesweit für Aufsehen: die Berliner Rentnerin (70) ist in Deutschland eines der ersten Opfer der US-Finanzkrise. Sie verlor ihre Ersparnisse, weil der Bankberater ihr zu einer hochriskanten Anlage riet. Ingrid Otto kaufte sogenannte Zertifikate der amerikanischen Pleitebank Lehman Brothers. Frank Lehmann „Ich würde den Menschen gerne garantieren, dass ihr Geld sicher ist, aber ich kann es nicht“, sagt der langjährige ARD-Börsenexperte. Der studierte Ökonom mahnt zur Ruhe: ?Wenn alle Menschen ihr Geld aus der Bank tragen, dann kommt die große Weltwirtschaftskrise ? mit allen Konsequenzen.? Fritz Vogt Bis vor wenigen Monaten leitete der gelernte Bauer Deutschlands kleinste Bank.
    Fritz Vogt (77), dessen Großvater 1890 im schwäbischen Dorf Gammelsfeld die Raiffeisenbank gründete, ist ein scharfer Kritiker der Großbanken. Das Credo des bekennenden Antikapitalisten: „Das Kapital muss dienen, nicht herrschen.“ Joachim Llambi Der Frankfurter Börsenmakler sieht die jetzige Krise gelassen. „Mit der Weltwirtschaftskrise 1929 ist das, was im Augenblick passiert, nicht zu vergleichen.“ Der Geschäftsführer einer Investmentbank fordert Eigenverantwortung: „Keiner wird gezwungen, sein Geld an der Börse anzulegen.
    Wer es tut, muss damit rechnen, dass die Kurse auch mal fallen.“ Rudolf Hickel Der Bremer Wirtschaftsprofessor fürchtet den Zusammenbruch des Finanzsystems und fordert staatliche Maßnahmen: „Die Bank um die Ecke stürzt erst dann ab, wenn im Herdentrieb alle ihre Bankeinlagen stürmen. Noch gelingt es, dies zu verhindern. Deshalb muss jede Bank, die strategisch wichtig ist, abgesichert werden.“ (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.10.2008Das Erste
  • Folge 206
    Das Thema: „Banken wanken, Börse am Boden: Rente in Gefahr?“ Gäste: Rudolf Dreßler (SPD-Sozialexperte) Bernd W. Klöckner (Finanzberater und Rentenkritiker) Jürgen Fliege (TV-Moderator) Christoph Keese (Journalist und Manager) Heidemarie Schwermer (führt ein Leben ohne Geld) Rudolf Dreßler Der SPD-Sozialexperte und Kritiker rücksichtsloser Banker fühlt sich nach den Milliardenverlusten an den Börsen bestätigt: „Die staatliche Rente ist, verglichen mit dem kapitalfinanzierten System, immer noch das Sicherste für die Menschen.“ Bernd W. Klöckner Der Finanzberater und Rentenkritiker (Buch „Schafft die Rente ab!“) sieht in der aktuellen Krise keinen Grund, von privater Vorsorge abzusehen.
    Im Gegenteil: „Die gesetzliche Rente ist durch die Krise bedroht. Wenn nach Entlassungen die Arbeitslosigkeit steigt, fehlen den Rentenkassen Beiträge.“ Die Auswirkungen bekämen dann die Rentner zu spüren. Jürgen Fliege Der Fernsehmoderator bereut seine private Altersvorsorge, weil die versprochene Rendite einer Lebensversicherung ausbleibt und er damit Geld verliert. „Es ist doch ein Skandal: Man wird vom Staat angetrieben, privat vorzusorgen und dann verspekulieren die Herren das an der Börse.“ Christoph Keese Der Journalist und Verlagsmanager hält die momentane Hysterie für unbegründet.
    „In einigen Jahren wird sich kein Mensch mehr an die heutige Krise erinnern. Eine Krise hilft, Fehler zu korrigieren.“ Christoph Keese warnt vor zu lauten Rufen nach einem starken Staat: „Keine andere Wirtschaftsordnung bringt so vielen Menschen Wohlstand wie der Kapitalismus.“ Heidemarie Schwermer Die ehemalige Psychotherapeutin lebt freiwillig ohne Geld. Vor zwölf Jahren gab sie Wohnung und Praxis auf, verschenkte ihren Besitz und ist seitdem arm, aber glücklich, wie die 66-Jährige sagt. „Die Finanzkrise ist eine große Chance für die Menschen, denn das Materielle wird viel zu wichtig genommen.“ (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 14.10.2008Das Erste
  • Folge 207
    Peter Struck „Deutschlands Sicherheit wird auch am Hindukusch verteidigt.“ Mit diesem legendären Satz lieferte der damalige Verteidigungsminister 2002 die Begründung für die Bundeswehrmission in Afghanistan. Von der Bundeskanzlerin, aber auch von den Bundestagsabgeordneten fordert der SPD-Fraktionschef ein stärkeres Engagement. Die Politik müsse „wirklich klar machen, worum es geht. Es geht darum, dass die Soldaten in einem Kampfeinsatz sind und dass sie dabei sterben können.“ Peter Scholl-Latour Deutschlands erfahrenster Kommentator weltpolitischer Krisen zeichnet ein düsteres Bild: „Die Situation in Afghanistan hat sich nicht verbessert, sondern im Gegenteil Tag für Tag verschlechtert – derart verschlechtert, dass der Konflikt bereits über die Grenzen nach Pakistan übergreift.“ Der Bestsellerautor fordert einen Strategiewechsel: „Man muss mit den Taliban ins Gespräch kommen.“ Michel Friedman „Wir müssen noch mindestens zehn Jahre in Afghanistan bleiben“, erwartet der streitbare Journalist.
    Michel Friedman, der gerade von einer Afghanistanreise zurückgekehrt ist, sieht keinen Grund für Entwarnung: „Der Terrorismus ist noch lange nicht bekämpft. Die Bedrohung für Deutschland ist immer noch aktuell und groß.“ Frank Dornseif Der ehemalige Hauptfeldwebel wurde in Afghanistan 2003 Opfer eines Selbstmordanschlags, bei dem vier seiner Kameraden starben. Frank Dornseif überlebte mit schweren Verletzungen. Bis heute leidet der Familienvater an einem psychischen Trauma. Seine Angstzustände bekommt er nur mit Medikamenten in den Griff. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 21.10.2008Das Erste
  • Folge 208
    Gäste: Peer und Gisela Augustinski Fast genau vor drei Jahren erlitt der Schauspieler (68) einen schweren Schlaganfall. Alarmzeichen zuvor gab es keine: „Ich habe nie geraucht, hatte nie Übergewicht, war immer sportlich“, sagt Peer Augustinski. Die Folgen veränderten sein Leben über Nacht: Seit dem Schlaganfall ist Augustinskis linke Körperhälfte vollständig gelähmt. Mit eiserner Disziplin kämpfte sich der gebürtige Berliner ins Leben zurück, stets unterstützt von seiner Frau Gisela. Sigi Harreis Als die TV-Moderatorin („Die Montagsmaler“) eines Nachts mit starken Schmerzen aufwachte, erkannte sie nicht, dass es die Symptome eines Herzinfarkts waren.
    Sie glaubte, sich bei Renovierung ihres Hauses überanstrengt zu haben. Erst als sie Atemnot bekam, alarmierte sie den Notarzt. „Seelischer und körperlicher Stress in der Zeit vor dem Herzinfarkt waren bei mir der Auslöser. Ich habe die Symptome aber nicht wahrgenommen.“ Prof. Dr. Karl Max Einhäupl Der Chef der Berliner Charité ist einer der führenden Schlaganfall-Experten Deutschlands.
    Das Entscheidende sei, dass ein Schlaganfall sofort behandelt werde. Vor allem Betroffene sollten Symptome wie Taubheitsgefühle nicht unterschätzen und falsch deuten. „Die ersten drei Stunden sind entscheidend“, so der renommierte Neurologe. Dr. Robert Pfitzmann Chefarzt Dr. Robert Pfitzmann (44) kämpfte mit einem Ärzteteam fünf Stunden lang vergeblich um das Leben seines Vaters Günter Pfitzmann. Der beliebte Schauspieler („Praxis Bülowbogen“) starb 2003 an seinem dritten Herzinfarkt. Sein Sohn erklärt, was Patienten und Angehörige im Notfall beachten sollten. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.10.2008Das Erste
  • Folge 209
    Peter Sodann: Seine Nominierung zum Bundespräsidentschaftskandidaten der Linken vor wenigen Wochen überraschte ganz Deutschland. Und mit seiner Pointe, als „Tatort“-Kommissar Deutsche Bank-Chef Ackermann verhaften zu wollen, sorgte er für Aufregung. „Mein Herz hat immer links geschlagen“, bekennt der Schauspieler Peter Sodann, der mit der Ungerechtigkeit unserer Gesellschaft hart ins Gericht geht. Sein Credo: „Ich will immer noch den Sozialismus aufbauen – oder etwas Ähnliches.“ (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.11.2008Das Erste
  • Folge 210
    Die Gäste: Hans Weiss Vor genau 25 Jahren erschien Hans Weiss’ Bestseller „Bittere Pillen“, der bis heute in vielen Neuauflagen über Nutzen und Nebenwirkungen von Arzneimitteln aufklärt. Der Medikamentenexperte kritisiert die Korruption im deutschen Gesundheitswesen. „Es ist erschreckend, wie viel Macht die Pharmakonzerne über deutsche Ärzte haben“, sagt Hans Weiss. Statt der Entwicklung guter Medikamente und der Patientenbetreuung stehe der Gewinn an erster Stelle. Beate Tepper Vor fünf Jahren erlitt die damals 53-Jährige einen Herzinfarkt.
    Weder sie noch ihr Arzt glaubten an ein Medikament als Auslöser. Erst als Beate Tepper über ähnliche, auch tödlich verlaufene Fälle in den USA erfuhr, wurde ihr bewusst, dass das millionenfach verkaufte Schmerzmittel „Vioxx“ den Herzinfarkt verursacht haben könnte. Ihre Klage gegen den Hersteller, der nicht über Nebenwirkungen informiert hatte, blieb bislang erfolglos. „Vioxx“ allerdings ist mittlerweile vom Markt genommen. Prof. Dr. Torsten Strohmeyer „Medikamente sind sicher, aber nicht nebenwirkungsfrei. Wer das verwechselt, macht einen Fehler“, sagt Prof. Dr. Torsten Strohmeyer, Forschungsleiter Deutschland bei GlaxoSmithKline, dem zweitgrößten Pharmakonzern der Welt.
    Der frühere Urologe verteidigt die oft kritisierten hohen Arzneimittelpreise und stellt die rhetorische Frage: „Kann man für ein gutes Medikament, das wirklich hilft, tatsächlich zu viel verlangen?“ Cornelia Yzer Sie gilt als die einflussreichste Pharmalobbyistin in Deutschland. Kritik an Korruption in der Pharmabranche hält sie für eine Diskussion von gestern. „Wir haben aus Fehlern gelernt“, sagt Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller.
    Die Pharmaindustrie bringe Produkte auf den Markt, auf die viele Patienten warteten. Prof. Dr. Wolf-Dieter Ludwig „Die Pharmaindustrie verfälscht und schönt Studien, um ein neues Arzneimittel möglichst schnell gewinnbringend auf den Markt zu bringen“, meint der Facharzt für Innere Medizin und Krebsexperte. Prof. Dr. Wolf-Dieter Ludwig, seit 2006 Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, kritisiert, dass die Hersteller nach Zulassung eines neues Arzneimittels keine weiteren Forschungen betrieben. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.11.2008Das Erste
  • Folge 211
    Jörg Pilawa Der klügste Moderator der ARD, der fast täglich das Wissen seiner Kandidaten prüft („Das Quiz mit Jörg Pilawa“) und Bildungsthemen zu Quoten-Bestsellern im Fernsehen macht („PISA – der Ländertest“ oder „Pilawas großes Geschichtsquiz“), war selbst bis zur 11. Klasse ein schlechter Schüler. Erst nach einem unfreiwilligen Schulwechsel verbesserten sich seine Noten. 2007 gründete der dreifache Vater mit seiner Frau eine Privatschule in Hamburg. Barbara Sommer Die frühere Grund- und Hauptschullehrerin sorgte nach ihrem Amtsantritt als nordrhein-westfälische CDU-Bildungsministerin für Wirbel, weil sie in Zeugnissen die Kopfnoten wieder einführte.
    „Es geht darum, den Schülern die Bedeutung von Tugenden wie Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbereitschaft deutlich zu machen“, sagt die Mutter von fünf Kindern, die für alle Grundschüler einen Deutschtest zwei Jahre vor der Einschulung zur Pflicht machte. Gerlinde Unverzagt Mit ihrem Bestseller „Das Lehrerhasserbuch“ provozierte die vierfache Mutter viele Pädagogen: „Lieber als zu lehren spielt der Lehrer Tennis, läuft Ski, fälscht seine Steuererklärung, baut sein Dachgeschoss aus und arbeitet schlitzohrig auf sein ganz persönliches Burn-out hin, das ihm die Frühpensionierung beschert.“ Damit nicht genug: „Der Lehrer hat vormittags Recht und nachmittags frei.
    Unsere Kinder leiden darunter.“ Josef Kraus Der bayerische Oberstudiendirektor ärgert sich über undifferenzierte Kritik an Lehrern. „Wer die Lehrerschaft pauschal durch den Kakao zieht oder gar zum Hassobjekt degradiert, schadet schließlich der Gesamtgesellschaft und zwölf Millionen Schülern“, sagt der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, der auch für Politikersprüche wie „Lehrer sind faule Säcke“ kein Verständnis hat.
    Miriam Böhm Die Dortmunder Gesamtschülerin hält es für ein Vorurteil, dass die junge Generation dümmer sei als die ältere. Die Jugend werde negativ abgestempelt und demotiviert. „Viele Jugendliche denken sich dann: Bin ich halt dumm, wenn alle das sagen, und tun nichts mehr.“ Den Grund für Bildungslücken sieht die 17-Jährige in einem oft praxisfernen und nicht aktuellen Lernstoff: „Da muss ich mich nicht wundern, dass manche nicht wissen, wer amerikanischer Präsident ist.“ (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.11.2008Das Erste
  • Folge 212
    Gunter Gabriel Er war einer der größten Schlagerstars Deutschlands. Seine Hits (u.a. „Hey Boss, ich brauch mehr Geld“) feierte er stets mit Alkohol. „Erst war ich Glückstrinker, dann Fluchttrinker – aber mein Leben wurde dadurch nicht schöner. Mir war klar, dass ich kaputt gehe. Ich rette mich oft in letzter Sekunde selbst, aber ich bin für immer ein Risikopatient“, sagt Gunter Gabriel. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.12.2008Das Erste
  • Folge 213
    Norbert Blüm Der frühere Opel-Arbeiter und langjährige Arbeitsminister sieht Deutschland auf dem Weg in die Lohnsklaverei. „In dieser schönen, neuen Arbeitswelt fühlt sich keiner mehr seines Jobs sicher, und dann geht alle Menschlichkeit verloren“, sagt Norbert Blüm (CDU). Mit Arbeitsmodellen wie permanenter Zeitarbeit und Hartz-IV-Aufstockungen würden die Menschen zu „Ersatzteilen der Unternehmen“ degradiert. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 09.12.2008Das Erste
  • Folge 214
    Maybrit Illner Sie ist mit der Berliner Republik bestens vertraut. Seit mittlerweile neun Jahren diskutiert Maybrit Illner jeden Donnerstag in ihrer Sendung die Themen der politischen Agenda. 2008 waren es u.a. die Rente, die Gerechtigkeitsdebatte, Bildungsdefizite, der Linksruck, die SPD-Krise, der angeschlagene Kapitalismus oder die weltpolitisch alles dominierende Wahl des US-Präsidenten. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.12.2008Das Erste
  • Folge 215
    Johannes B. Kerner Der ZDF-Moderator ist Mitglied in der Katholischen Kirche, um sich mit mehr Recht einmischen zu können: „Ich hätte zum Beispiel nichts dagegen, wenn Fürstin Gloria Priesterin würde, obwohl ich längst nicht immer ihrer Meinung bin.“ (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.12.2008Das Erste
  • Folge 216
    Dr. Eckart von Hirschhausen: „Ich wollte schon im Medizinstudium wissen, wie viel sich im Körper durch seelische Funktionen und Gedanken verändert“, sagt der Arzt und Kabarettist, der vor 20 Jahren Hypnosekurse belegte. Eckart von Hirschhausen bezeichnet sich selbst als „modernen Medizinmann“. Während der Sendung wird der Bestsellerautor („Die Leber wächst mit ihren Aufgaben“) in Hypnose versetzt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.01.2009Das Erste
  • Folge 217
    Kurt Biedenkopf „2009 wird ein Jahr der Bescheidenheit“, sagt der langjährige sächsische Ministerpräsident und CDU-Vordenker. Doch Kurt Biedenkopf warnt vor Hysterie: „Angst wäre jetzt das Schlimmste.“ Man müsse stattdessen bereit sein, neue Wege zu gehen. Der Wirtschaftsexperte sitzt im entscheidenden Ausschuss des milliardenschweren Banken-Rettungsfonds. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.01.2009Das Erste
  • Folge 218
    Hans Eichel Der frühere Bundesfinanzminister ist ein leidenschaftlicher Verfechter des deutschen Steuersystems und Kämpfer gegen die Steuerflucht. „Mir ist völlig egal, wo jemand sein Geld anlegt. Ich will nur, dass er, wenn er in Deutschland lebt, hier Steuern zahlt.“ (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 20.01.2009Das Erste

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