Staffel 1, Folge 1–6

Staffel 1 von „Legenden“ startete am 01.01.1998 in Das Erste.
  • Staffel 1, Folge 1
    „Meine Fresse reißt alles raus“, sagte Romy Schneider von sich selbst. Sie hatte ein klassisch schönes Gesicht, und sie hatte eine unglaubliche Präsenz auf der Leinwand – Starqualitäten. „Es war eine Art Magie“, beschreibt es ihr Maskenbildner. „Sie konnte einem Angst machen“, erinnert sich ihr bester Freund Michel Piccoli. Romy Schneider – so zeigen die Interviews mit Freunden, Regisseuren, Kollegen und Journalisten – war ein Mensch voller Widersprüche. Als angepasster Backfisch spielte sie sich in die Herzen des deutschen Publikums und einer Presse, die sie nie wieder loslassen sollte.
    Noch am Todestag ihres Sohnes saßen die Paparazzi in den Bäumen auf der Jagd nach dem besten Foto. Erst war sie Liebling der Yellow Press; dieselbe Presse war es, die sie mit „Kübeln von Dreck überschüttete“ (Oswalt Kolle), als sie Deutschland verließ und sich dem Frauenheld Alain Delon an den Hals warf. Romy Schneider ging ihren eigenen Weg. In Paris genoss sie das Leben, die Liebe und die neue Unabhängigkeit. Sie spielte sich frei und entwickelte sich zu einer reifen Schauspielerin und sündhaft attraktiven Frau.
    Gelernt hatte sie die Schauspielerei nie. Regisseure und Kollegen erzählen von der Hingabe, mit der sie arbeitete. Hingabe bis zur Selbstaufgabe, bis zu wahren Tränen, körperlichen und seelischen Verletzungen. Privat suchte Romy Schneider Geborgenheit, Idylle, Familie, Glück. Die Öffentlichkeit interessierte sich vor allem für ihre Männergeschichten. Sie gilt als tragische Figur, die diesem Widerspruch nicht entrinnen konnte, zwangsläufig scheiterte. Scheiterte sie wirklich? Der Film versucht, sich einer Frau zu nähern, die das Leben liebte und viel zu jung starb. (Text: hr)
    Deutsche TV-Premiere1998Das Erste
  • Staffel 1, Folge 2
    „Schieb mich nie als Gemüse ans Fenster“, bat Curd Jürgens seine letzte Ehefrau Margie. Selbst nach einer schweren Herzoperation gab er seine Rolle als „toller Kerl“ nicht auf. Das war die Rolle seines Lebens. Curd Jürgens wurde Weltstar, als sich Deutschland gerade von den Schrecken der Kriegsjahre erholte. Produzenten und Regisseure erkannten in ihm die Figur ihrer Zeit: energiegeladen, groß, blond, strahlend blaue Augen. Curd Jürgens lebte für sein Publikum. Er führte seinen Reichtum vor, seine Häuser und seine Affären. Fünfmal war er verheiratet.
    Die Zeitungen schrieben reihenweise Berichte über ihn, die Leser nahmen teil an seinem Luxus, in dem er lebte, an seinem Ruhm und seinen Eskapaden. Seine Einsamkeit blieb der Öffentlichkeit weitgehend verborgen. Ebenso die Gefühle des Curd Jürgens, der durch einen schweren Unfall zeugungsunfähig geworden war. „60 Jahre und kein bißchen weise …“, sang er später trotzig und zugleich nachdenklich über sich selbst. Wer war der Mensch hinter der Selbstinszenierung – dieser Frage versucht der Film mit Hilfe von Kollegen, Freunden und den Frauen von Curd Jürgens nachzugehen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 24.09.1998Das Erste
  • Staffel 1, Folge 3
    „Wer hat sie gesandt – Gott?“, wurde Caruso von Giacomo Puccini gefragt. Nicht nur dem großen italienischen Komponisten war seine Kunst unerklärlich. Enrico Carusos Stimme klang wie aus einer anderen Welt: rein, strahlend, gewaltig. Ohne Gesangsunterricht, einfach so, soll er gesungen haben. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 08.10.1998Das Erste
  • Staffel 1, Folge 4
    Deutsche TV-PremiereDo 15.10.1998Das Erste
  • Staffel 1, Folge 5
    Soraya, die zweite Ehefrau des Schah von Persien, ist im Alter von 69 Jahren in Paris gestorben. Aus diesem Anlass wiederholt Das Erste die Folge „Legenden: Soraya“. Prinzessin Soraya gibt selten Interviews, sie scheut Journalisten. Ihr Leben lang wurde sie von ihnen verfolgt. Tage und Nächte saßen sie auf der Lauer, um Fotos zu schießen und das Schicksal der Kaiserin minutiös zu dokumentieren: von der deutschen Märchenprinzessin, die den Pfauenthron besteigt, über die moderne Monarchin in Persien bis hin zur „armen Kaiserin Soraya“, die vom Schah verstoßen wird.
    Sorayas Leben bot zu jeder Zeit Stoff. Dem Autor des Films ist es gelungen, die Prinzessin für ein langes Interview zu gewinnen. Über ihre Begegnung mit dem Schah erzählt sie: „Es war Liebe auf den ersten Blick“. Der Palast in Teheran aber sollte für die junge Frau zum goldenen Käfig werden. Sie wurde vom Volk geliebt, von der Presse bejubelt, doch im Herzen blieb sie allein. Stets fühlte sie sich zerrissen zwischen der christlichen und islamischen Welt.
    Als Kaiserin kämpfte sie für die Politik ihres Mannes, für Wohlstand und für die Emanzipation der Frau. Die iranische Regierung macht um die Originalschauplätze der Monarchie ein großes Geheimnis. Die Iraner lieben Soraya, nicht aber die Ex-Kaiserin. Für Soraya und ihre Freunde ist es deshalb nie ungefährlich, öffentlich über das Leben und Schicksal der Prinzessin zu reden. Der Film beschreibt die wahre Geschichte Sorayas, ihre Zwänge, ihre Zweifel und ihre Hoffnungen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDo 22.10.1998Das Erste
  • Staffel 1, Folge 6
    Für die einen ist sie eine Heilige, für die anderen eine Hure. Sie hatte keinerlei Bildung; ihr Ruf war zweifelhaft, aber sie war jung und schön und besaß politischen Instinkt. Evita Duarte – uneheliches Kind einer Köchin und eines Grundbesitzers, drittklassige Schauspielerin, Radiostar mit zahlreichen Liebhabern, Frau des argentinischen Präsidenten Juan Perón, eine der reichsten und mächtigsten Frauen Südamerikas. Hunderttausende versammelten sich, wenn sie eine ihrer patriotischen, emotionsgeladenen Reden hielt. Tausende kamen jeden Tag als Bittsteller in ihr Büro.
    Evita hörte sie alle an. Sie nahm skrupellos von den Reichen und verteilte an die Armen. Sie gewann die Herzen des Volkes und wurde die Heilige der Besitzlosen – „Santa Evita“. Kaum eine Frau ihrer Zeit hatte mehr Macht, nur wenige mehr Glamour. Mit 33 Jahren, auf dem Höhepunkt ihrer Macht, starb sie an Krebs. Es war ein öffentliches Sterben. Der frühe Tod machte Evita endgültig zur Legende. Evita – das ist Madonna und „Don’t Cry For Me, Argentina“. Ein halbes Jahrhundert nach ihrem Tod verschwindet die wirkliche Evita hinter ihrem fiktiven Ebenbild auf der Leinwand.
    Das tatsächliche Leben dieser Frau ist für die meisten auf Operettenformat reduziert: schön, reich, begehrt, edelmütig; ein mächtiger Mann, der sie „wach küsst“; ein früher, tragischer Tod, der Raum für Spekulationen und Fantasie lässt. Der Film über die echte Evita Perón nähert sich der Persönlichkeit einer vielschichtigen Frau, die ihr Leben bewusst in die Hand nahm, die wusste, was sie wollte, die zweifellos Menschen beeindrucken konnte und gleichzeitig skrupellos und auch ordinär war. Sie liebte Macht, und sie liebte Luxus. Beides zeigte sie fast naiv auch gerne öffentlich.
    Eine Frau, die sich nimmt, was sie will: Das war ungewöhnlich zur damaligen Zeit. Kein Wunder, dass auch die Presse sie umschwärmte, als sei sie ein Mitglied des Hochadels. Evita war das keine Last, im Gegenteil, sie wollte, dass alle wissen, was sie erreicht hatte in ihrem Leben. „Sie sollen ruhig alle sehen, wie reich ich bin“, kommentierte sie lakonisch ihren Lebensstil. Die zahlreichen Interviews mit Menschen, die ihr nahe standen, rücken die Legende „Evita“ zurecht. Evita Perón war keine romantische Bühnenfigur, sie war ein Mensch mit vielen Facetten – gut und böse.
    Sie lebte in einem Land, das geprägt war von extremer Armut, extremem Reichtum, von der Diktatur des Militärs, von Willkür und sozialer Ungerechtigkeit. Der Film zeigt eine entschlossene, sehr eigenwillige junge Frau, die ihrer Herkunft nach chancenlos war und die trotzdem alles erreicht. Die Dokumentation ist eine Montage aus Interviews mit Zeitzeugen, Originalschauplätzen und Archivaufnahmen. Der Kommentar verzichtet bewusst auf Spekulatives, beschränkt sich auf historisch beweisbare Fakten. Gerade dadurch gelingt dem Film die Annäherung an den Menschen Evita Perón. (Text: HR)
    Deutsche TV-PremiereMi 28.10.1998Das Erste

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