Zellen sind die treibenden Kräfte unseres Lebens. 60 Billionen davon gibt es im erwachsenen Menschen – mehr als 200 verschiedene Arten. Viele Geheimnisse dieser kleinsten Bestandteile unseres Organismus hat die moderne Forschung schon gelüftet. Doch so manches liegt noch immer im Verborgenen. Wir tauchen ein in diese mysteriöse Welt. Die Reise beginnt mit überwältigenden 3D-Animationen zur Entstehung des Menschen. Wir erfahren, was dicke Kinder mit Diäten während der Schwangerschaft zu tun haben und dass das Hormon Oxytocin nicht nur die Geburt einleitet, sondern auch das soziale Verhalten in Partnerschaften und Familien beeinflusst.
Wie entwickeln sich unsere Nervenzellen und warum können Babys exotische Laute besser unterscheiden als Erwachsene? Antworten auf diese Fragen bekommen wir in spannenden Animationen und mit eindrucksvollen Tests kanadischer Forscher. Doch auch im Alter können wir durch Lernprozesse die Synapsen – die Verbindungen – zwischen unseren Nervenzellen stärken und erneuern, zum Beispiel durch das Spielen von Instrumenten. Damit sich die Lehrer an die speziellen Bedürfnisse älterer Musikschüler anpassen können, „altern“ angehende Musikpädagogen an der Musikhochschule in Detmold in einem in Deutschland einmaligen Projekt.
Die Studenten musizieren in einem so genannten Age-Man-Anzug und versetzen sie sich so in die Lage älterer Menschen. Wir besuchen ein solches Seminar. Dass gemeinsames Musizieren glücklicher und gesünder macht, zeigt eine Untersuchung von Seniorenorchestern in ganz Deutschland an der Universität Paderborn. Wir erfahren Näheres von Wissenschaftlern und betagte Musikern. Musik hält uns geistig fit, doch was, wenn die Nervenzellen bereits geschädigt sind, zum Beispiel durch einen Schlaganfall? Psychologen in Hannover haben eine spezielle Therapie entwickelt, mit der Schlaganfall-Patienten musizierend zurück in den Alltag finden.
Wir sind bei einer solchen Therapie dabei, lernen einen Patienten und seine Therapeuten kennen. Im zweiten Teil der Dokumentation erfahren die Zuschauer, wie Hormone unseren Körper und unser Verhalten beeinflussen können. Bereits in der Pubertät verursachen sie dramatische Veränderungen – wir werden vom Kind zum Erwachsenen.
Was dabei passiert und wie der menschliche Körper in dieser Phase des Lebens auf die Fortpflanzung vorbereitet wird, zeigen Animationen aus dem Inneren unseres Körpers. Hormone sorgen auch dafür, dass Paare zueinander finden und vor allem beieinander bleiben. Oxytocin, das so genannte Kuschelhormon, spielt dabei eine wichtige Rolle. Es schafft Vertrauen und kann sogar vor einem Seitensprung schützen. Wissenschaftliche Tests in Bonn, Stockholm und in den USA zeigen, warum das so ist. Selbst die Auswirkungen von starkem Stress werden von Hormonen beeinflusst und können während der Schwangerschaft auf Babys übertragen werden.
Das beweist die Studie einer New Yorker Psychologin, die sich im Zusammenhang mit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 damit beschäftigt hat. Eine der fundamentalsten Fragen unseres Lebens ist die nach dem Altern. Warum werden wir alt, krank und sterben? Gibt es eine Möglichkeit, unser Leben zu verlängern, oder gar unsterblich zu werden? Wissenschaftler in aller Welt beschäftigen sich mit diesem Thema. Von ihnen erfahren wir, dass uns Immunzellen nicht nur vor Krankheiten schützen, sondern auch vor dem Altern.
Künstliche Immunzellen könnten unser Leben verlängern. Genauso wie künstliches Gewebe, das aus Stammzellen produziert wird und bei der Heilung von Krankheiten hilft. Grundlegendes Wissen über das Altern verschafft uns außerdem ein ungewöhnlicher afrikanischer Fisch, der in Jena gezüchtet wird. Doch trotz aller erhellenden Erkenntnisse wird uns die Wissenschaft nicht zu ewigem Leben verhelfen können, denn unsere Zellen sind vor allem auf Fortpflanzung programmiert, nicht auf Langlebigkeit. Es liegt also an uns, die wertvolle Zeit unseres Lebens so gut wie möglich zu nutzen. (Text: mdr)
