4 Folgen, Folge 1–4

  • Folge 1 (26 Min.)
    Kaum eine Zeitung hat nicht über den Kunstsammler Christian Boros berichtet, denn er plante Großes: Ein Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg sollte in Berlin zu einem privaten Museum samt Penthouse werden. Als der Umbau nach vier Jahren abgeschlossen war, ging ein Raunen durch die internationale Kunstwelt. So etwas hatte bislang niemand gesehen, so etwas hatte sich bislang niemand getraut. Es ist der auffälligste Ort für zeitgenössische Kunst in Berlin. Er zieht Kunstinteressierte aus aller Welt an und sorgt immer wieder für Erstaunen, Begeisterung und Ungläubigkeit. Der Bunker wurde für das Ehepaar Boros schnell zur Heimat für die Kunst. Vielen der Künstler, die die beiden entdeckten, gelang später der große Durchbruch: Wolfgang Tillmans, Elizabeth Peyton und Damien Hirst sind nur einige davon.
    Die sicher ungewöhnlichste Geschichte erlebte das Sammlerpaar mit dem chinesischen Künstler Ai Weiwei. Über ein halbes Jahr lang überlegten sie, ob sie eine Arbeit des zu diesem Zeitpunkt völlig unbekannten Künstlers kaufen sollten und griffen schließlich zu. Einen Tag nach dem Kauf wurde Ai Weiwei verhaftet. Innerhalb von 24 Stunden rissen sich Museen und Sammler um die erworbene Baumskulptur, der Preis stieg in Millionenhöhe. Die Dokumentation begleitet das Paar ins Atelier von Shootingstar Alicja Kwade, auf die Art Basel und ist bei Gesprächen mit Galeristen und anderen Großsammlern dabei. Die Boros geben zudem einen tiefen Einblick in ihre Sammlung, die Leidenschaft des Sammelns und was es bedeutet, wenn man sich als Paar der Kunst verschrieben hat. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.05.2015arte
  • Folge 2 (26 Min.)
    Mit ihr hatte keiner gerechnet. Und eigentlich war ein ganz anderer Weg für sie vorgesehen. Trotzdem schaffte es Julia Stoschek in kaum zehn Jahren, eine Kunstsammlung von Weltrang aufzubauen. Julia Stoschek gilt weltweit als eine der wichtigsten Sammlerinnen für Medien- und Videokunst und Performance. Das erste Videokunstwerk kaufte sie 2003 – nur vier Jahre später eröffnete sie bereits ein eigenes Ausstellungshaus in Düsseldorf, die Julia Stoschek Collection. Mit hochkarätigen Gruppenausstellungen und namhaften Soloschauen hat sie ihr Haus zu einer Institution ersten Ranges geformt. Weltweit buhlen Künstler darum, bei ihr ausstellen zu dürfen.
    Eigentlich war für Julia Stoschek eine vollkommen andere Karriere vorgesehen: Sie sollte die Führung des Unternehmens ihrer Familie übernehmen, eines Autozulieferers mit 22.000 Mitarbeitern weltweit und Milliardenumsatz. Doch dem unvermeidlichen betriebswirtschaftlichen Studium ließ sie eine kunsthistorische Ausbildung folgen – und legte den Pfad für ein eigenes Lebenswerk. Heute besitzt sie mehr als 600 Arbeiten international einflussreicher Künstler und kann mit ihren Einkäufen selbst dazu beitragen, Talente zu Stars zu machen. Sie schickt ihre Sammlung in Ausstellungen weltweit und kann dank finanzieller Unabhängigkeit öffentlichen Museen Arbeiten schenken. Die Dokumentation begleitet die zielstrebige Frau, die mit Leidenschaft und unternehmerischer Effizienz ihrem Weg folgt.
    In knapp zehn Jahren hat sie schon viel bewegt, doch sie ist noch lange nicht am Ziel. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.05.2015arte
  • Folge 3 (26 Min.)
    Reinhold Würth, der einen Weltkonzern mit Milliardenumsatz führt, ist ein leidenschaftlicher Kunstsammler und engagierter Mäzen. „Die Beschäftigung mit der Kunst war für mich immer ein Kontrapunkt zum beruflichen Tun. Es hat unglaublich bereichert, weil man einen Blick hatte in eine ganz andere Welt“, sagt der 80-Jährige und denkt noch lange nicht ans Aufhören. Er hält Vorträge, kümmert sich ums Unternehmen, fliegt seinen eigenen Jet von Termin zu Termin – und sammelt weiter. Und das bereits seit den 60er Jahren. Viele Künstler kennt Reinhold Würth persönlich, er begleitet sie und ihre Werke ihn. Der Verpackungskünstler Christo oder der englische Bildhauer Anthony Caro gehören dazu. Er kaufte schon früh die Skulpturen der Bildhauerin Niki de Saint Phalle. „Vor 20 Jahren war das noch gar keine Kunst.
    Da wurde das noch als Tinnef, als handwerklicher Spaß bezeichnet.“ Reinhold Würth folgt bei der Wahl für ein Werk meist seinem Bauchgefühl. „Die Passion fängt an, wenn Sie ein Kunstwerk sehen. Dann macht es Klick – das gefällt mir besonders gut.“ Aber die Intuition wird bei Würth auch immer von Strategie flankiert – mit Blick auf die Investitionen lässt er sich mittlerweile von einem international und hochkarätig besetzten Kunstbeirat beraten. Die Autorinnen Nicola Graef und Julia Zinke begleiten den Sammler zu Ausstellungseröffnungen in seine Kunstdependancen – 16 sind es mittlerweile. Sie sind dabei, wenn er sich mit dem Illustrator Tomi Ungerer trifft oder mit der Witwe des Künstlers Rudolf Hausner. Sie zeigen, wie eine Region von kulturellem Engagement profitiert.
    Mit dem spektakulären Kauf der Schutzmantelmadonna von Hans Holbein hat Würth Weltkunst nach Schwäbisch Hall geholt. Würth sagt es im Film so: „Die Sammlung ist lebendig, die Sammlung ist bunt. Kunst muss nicht nur schön sein, sondern für mich ist es eben auch ein Teil des menschlichen Panoptikums.“ (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.05.2015arte
  • Folge 4 (26 Min.)
    Die international bedeutende Fotokunstsammlung aus Deutschland „The Walther Collection“ ist ausgerechnet in dem kleinen schwäbischen Dorf Burlafingen bei Neu-Ulm beheimatet. Schwerpunkt ist Fotografie aus Afrika, eine fotografische Welt, die Artur Walther für sich entdeckt hat. Über 2.500 Fotos besitzt er inzwischen. Verkauft hat er noch kein einziges Bild; denn für ihn ist jedes einzelne Foto ein Kunst-, und kein Wert-Objekt. Neben Afrika hat er auch Europa, Amerika und Asien gesammelt; etwa die berühmten Typologien des Fotografenpaares Bernd und Hilla Becher, Arbeiten von Ai Weiwei und dokumentarische Porträtreihen von August Sander. Artur Walther bespielt mit seiner Fotosammlung nicht nur das eigene Museumsareal in Burlafingen mit Wechselausstellungen; sondern auch internationale Fotofestivals wie das renommierte Rencontres d’Arles.
    Als gebürtiger Burlafinger ist Artur Walther vor 40 Jahren nach Amerika ausgewandert und hat als Investmentbanker an der Wall Street ein Vermögen verdient. Vor 20 Jahren kam der Ausstieg, das Sammeln von Fotografien wurde seine wahre Leidenschaft. Seitdem trägt der 66-Jährige ganze Werkzyklen zusammen, umfangreiche Serien, Dutzende, manchmal auch Hunderte Werke eines einzelnen Künstlers beziehungsweise einer Künstlerin. Das Kamerateam ist mit Artur Walter in seinem Burlafinger Museum unterwegs, begleitet ihn nach Arles, wo er auf Fotokünstler trifft, und bei der Begegnung mit dem Göttinger Verleger Gerhard Steidl, den er für seine Fotobuchkunst bewundert. Wenn Artur Walther voller Enthusiasmus Geschichten über das Sammeln und über seine Fotoschätze erzählt, dann wird es lebendig und persönlich: Ein Leben ohne Sammeln ist denkbar, aber nicht sinnvoll.
    Nicht für Artur Walther. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.05.2015arte

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