2013, Folge 48–72

  • Folge 48
    Der junge Erfurter Sänger und Songwriter Clueso hat seinen Namen der Figur des Inspektor Clouseau aus Blake Edwards’ Film „Der rosarote Panther“ entlehnt. In den vergangenen Jahren konnte Clueso mit Stücken wie „Gewinner“, „Zu schnell vorbei“ und zusammen mit Udo Lindenberg und dem Titel „Cello“ große Erfolge feiern. (Text: ZDFkultur)
    Deutsche TV-PremiereMi 08.05.2013ZDFkultur
  • Folge 49
    Gut fünfzig Jahre ist es her, dass die ersten türkischen Gastarbeiter nach Deutschland kamen. Inzwischen sind es fast drei Millionen Türken, die hier leben. Einige von ihnen sind voll integriert und wollen dazugehören. Andere empfinden Deutschland immer seltener als ihr Zuhause. Fast drei Millionen Türken leben zurzeit in Deutschland. Ihre Gefühle sind widersprüchlich, sie changieren zwischen dem Wunsch dazuzugehören und sich dennoch abzuschotten. Sie leben mitten unter uns und dennoch wissen wir viel zu wenig voneinander. (Text: ZDFkultur)
    Deutsche TV-PremiereMi 11.09.2013ZDFkultur
  • Folge 50
    Jonathan Meese gehört zu den prominentesten Bildenden Künstlern der Gegenwart. Wie ein manisch Getriebener produziert er Werke, Aktionskunst und Performances. Seine Auftritte gleichen theatralen Inszenierungen und changieren zwischen Maskerade und Glaubwürdigkeit. Wie Joseph Beuys macht Jonathan Meese alles zur Kunst. In seinem künstlerisch-politischen Manifest propagiert er die „Diktatur der Kunst“. Alles nur heiße Luft? Der Kopf der Woche „Jonathan Meese“ stellt den radikalen Kunst-Performer vor und geht der Frage nach, wer Jonathan Meese ist.
    Der Künstler mit Rockermähne und durchdringendem Rasputinblick ist das Enfant terrible der deutschen Malerei. Jonathan Meese kommt aus gutbürgerlichem Haus und ist manchmal fast schüchtern. Der Film begleitet Jonathan Meese in den Zoo, wo er seine Freunde, die Tiere, besucht. Vor der Kamera gibt er sich als Revoluzzer mit kindlich weichen Zügen. Der Autor begibt sich auf eine schwierige Gratwanderung zwischen Nähe und Distanz. Selbst zu Hause lässt der extrovertierte Künstler Einblicke in seine Lebensräume zu, wie er es selten tut. (Text: ZDFkultur)
    Deutsche TV-PremiereMi 05.06.2013ZDFkultur
  • Folge 51
    Der deutsch-kanadische Film dokumentiert das Geschäft, das mit der Opiumpflanze betrieben wird, und stellt die Frage, ob die herkömmliche Strategie im Kampf gegen die Drogen noch zeitgemäß ist. Das Drogennetzwerk breitet sich von den Opium-Anbaugebieten in Afghanistan und Ostasien immer weiter aus. Trotz immer mehr Polizei, Soldaten und Grenzkontrollen nimmt das Opium nahezu ungehindert seinen Weg in die Großstädte Amerikas und Europas. Der Handel ist weltweit organisiert und bringt den Drahtziehern Millionen. Ihre Profite fließen aber nur, solange Handel und Konsum illegal sind. Deshalb versuchen Ärzte und Sozialarbeiter, alternative Wege zu gehen. Während die USA weiter eine strikte Kriminalisierung von Drogenkonsum und Drogenhandel verfolgen, stuft Portugal die Drogenabhängigkeit als Krankheit ein und finanziert entsprechende Programme zu ihrer Behandlung. Sie weisen Erfolge auf und zeigen, dass es eine Alternative zur Null-Toleranz-Politik im Kampf gegen Drogen geben kann. (Text: ZDFkultur)
    Deutsche TV-PremiereMi 20.02.2013ZDFkultur
  • Folge 52
    Mythos, Fiktion oder mancherorts noch Realität? Die Werwölfe sind unter uns, ob bei Harry Potter, in der Twilight-Saga oder als computergesteuerter Gegner in World of Warcraft. Bei Mondlicht verwandelt sich der brave Bürger in ein raubtierhaftes Wesen und folgt seinen dunklen Instinkten. Halb Tier, halb Mensch – steckt die Bestie in jedem von uns? Noch vor 500 Jahren wurden Männer der Werwolfverwandlung angeklagt und hingerichtet. Was ist der Werwolf: brutales Monster, animalischer Verführer oder tragischer Held? Zu Beginn der frühen Neuzeit instrumentalisierten kirchliche und weltliche Mächte den Mythos vom Werwolf, um eine neue Ordnung zu etablieren.
    Genauso wie die Hexen wurden Männer als Werwölfe und Zauberer verfolgt und angeklagt. Die finsteren Zeiten liegen weit zurück, doch der Mythos lebt. In Livland – heute gehört es zu Lettland und Estland – soll der Werwolf noch immer umgehen. Anita, eine junge Lettin, will ihn als Kind mit eigenen Augen gesehen haben. Ihre Freunde Ieva und Andis begeben sich auf eine Suche nach dem Monstrum. Sie begegnen Menschen, die noch ihre heidnischen Traditionen pflegen, weil sie mit der Natur vertraut sind. (Text: ZDFkultur)
    Deutsche TV-PremiereMi 06.03.2013ZDFkultur
  • Folge 53
    Hinter „Playboy“ steht einerseits das weltweit bekannteste Männermagazin, zum anderen ein reicher Mann der High Society, der sein Geld vorrangig für Freizeitvergnügen ausgibt und viele wechselnde Frauen- oder Männerbekanntschaften hat – eigentlich ein wunderbarer Nichtstuer. Im Dezember 1953 erschien die erste Ausgabe des „Playboy“. Namhafte Journalisten schrieben und schreiben für das welweit bekannteste Männermagazin. Zahlreiche Prominente ließen sich darin ablichten oder gaben freizügige Interviews. „Let’s play, boy!“ zeigt ein Porträt des Blattes und seines Gründers Hugh Hefner. (Text: ZDFkultur)
    Deutsche TV-PremiereMi 20.03.2013ZDFkultur
  • Folge 54
    Sie betreiben das älteste Gewerbe der Welt – Prostituierte oder Huren. Früher wurden Frauen abwertend als Hure bezeichnet, die außerehelichen Sex oder häufig wechselnde Partner hatten. Seit Gründung der Hurenorganisation „Hydra“ Anfang der 80er Jahre, bezeichnen sich Prostituierte selbst so. Ihr Ziel ist die Selbstbestimmung und Entstigmatisierung des „horizontalen“ Gewerbes und Gleichstellung mit anderen Berufsgruppen. Inzwischen hat sich in Deutschland einiges positiv verändert, nicht zuletzt seit 2002 das Prostitutionsgesetz in Kraft trat. Die Legalisierung des Sexgewerbes hat auf der anderen Seite auch zu mehr Menschenhandel und Ausbeutung geführt. Morgens um sechs kommt Heidi nach einer anstrengenden Schicht nach Hause.
    40 Stunden pro Woche strippt sie in einer Table-Dance-Bar. Heidi ist oft angewidert von den Männern, aber sie hat einen großen Traum: Sie möchte Schriftstellerin werden und studiert deshalb an der Hamburger Uni Philosophie und Geschichte. Cleo und Kyra gehen noch einen ganzen Schritt weiter. Nach Abitur beziehungsweise Studium haben sie sich für die Prostitution entschieden – mit harten Konsequenzen für das Privatleben: Cleo hat sämtlichen Kontakt zu ihrer Familie, zu ihren Freunden von früher verloren. Die 31-jährige Kyra hat immerhin noch Kontakt zu ihrer Mutter. Seit dem Abitur geht sie auf den Strich. Sie träumt von einer Eigentumswohnung und hofft, noch lange so leben zu können. (Text: ZDFkultur)
    Deutsche TV-PremiereMi 10.04.2013ZDFkultur
  • Folge 55
    Egal ob Popstar, Filmidol oder Fußballgröße – wer dazugehören will, hat heutzutage ein Tattoo. Was fasziniert die Menschen an der Körperbemalung für die Ewigkeit? Wer sticht, und wer lässt sich stechen? Das untersucht der „Kopf der Woche“. Seit Jahrhunderten lassen sich Menschen die Haut tätowieren. Heutzutage ist das Tattoo mal Mode, mal Kunst, Kitsch und dann wieder reine Provokation. Die Dokumentation geht auf Spurensuche und taucht ein in die Tattoo-Szene, die angesiedelt ist zwischen Kunst und Kommerz und immer mehr Zulauf findet. (Text: ZDFkultur)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.05.2013ZDFkultur
  • Folge 56
    In einer Fabelwelt taucht ein geheimnisvolles Objekt auf, das von all den Bewohnern bestaunt wird. Aus der Werkschau „Genius Party Beyond“ der japanischen Anime-Schmiede Studio 4°C. (Text: ZDFkultur)
    Deutsche TV-PremiereMi 29.05.2013ZDFkultur
  • Folge 57
    Skateboarder sind Individualisten. Beim Skateboarden geht es um Körperbeherrschung und Geschicklichkeit, es ist eher ein Lebensgefühl als eine sportliche Disziplin, daher gibt es auch keine nationalen und internationalen Ligen oder Verbände. Ursprünglich in den 60er Jahren entstanden durch die Übertragung des Wellenreitens auf Asphalt und Beton, entwickelte sich Skateboarden schnell zum Trendsport. Tony Alva machte aus dem Skateboard ein Extremsportgerät. Mit 44 rast er noch immer durch die Wände leerer Swimmingpools in Kalifornien. Stacy Peralta hat das Leben dieses Mannes verfilmt. Sein preisgekrönter Dokumentarfilm „Dogtown and Z-Boys“ zeigt seltene Aufnahmen aus den 70er Jahren sowie neue Interviews mit Tony Alva, Jay Adams und dem Rest des Zephyr-Skate-Teams.
    Gedreht wurde an den Originalschauplätzen in Dogtown, dem Viertel in Santa Monica, wo die Rollbrett-Revolution begann. Aus dem Off spricht Sean Penn, der selbst aus dieser Gegend stammt, Rollbrett fährt und seit seiner Rolle als Jeff Spicoli in „Fast Times at Ridgemont High“, dem „Pulp Fiction“ der Skater, für Glaubwürdigkeit steht. „Dogtown and Z-Boys“ ist nicht bloß ein Film für Skater – es ist die stilvoll erzählte Kulturgeschichte des Skateboards, unterlegt mit Musik aus den 70er Jahren. Der Streifen dokumentiert, wie aus einem Grüppchen südkalifornischer Herumhänger die vielleicht wichtigste Strömung der heutigen Jugendbewegung, die Skate-Punks, gewachsen ist. (Text: ZDFkultur)
    Deutsche TV-PremiereMi 12.06.2013ZDFkultur
  • Folge 58
    Die Pubertät ist für viele Jugendliche und ihre Eltern eine schwierige und turbulente Phase – geprägt von Höhen und Tiefen und ständigen Stimmungsschwankungen. Ein Grund: Die Hormone verändern sich in rasender Geschwindigkeit und bringen das seelische und körperliche Gleichgewicht der Jugendlichen durcheinander. Jonas, ein intelligenter und sensibler 16-Jähriger, der vollauf damit beschäftigt ist, sich mit der eigenen Identität und dem Erwachsenwerden auseinanderzusetzen, erfährt, dass er Vater wird. Ein Mädchen, das er von einer Party kennt, taucht eines Tages unvermittelt auf und eröffnet ihm, dass sie sein Kind erwartet.
    Seine unmittelbare Reaktion sind Verleugnung und Flucht. Doch nach und nach verliebt er sich in Vicky, die gewitzte junge Mutter seines Babys. Sie erkennt, dass er sich auch zu seinem Kind hingezogen fühlt, und zwingt ihn, seine Gefühle einzugestehen. „Ein Teil von mir“ erzählt die Geschichte einer Initiation zwischen Sehnsucht und Angst. Die Verwandlung zweier junger Menschen, die entdecken, was es heißt, wirklich lebendig zu sein. (Text: ZDFkultur)
    Deutsche TV-PremiereMi 19.06.2013ZDFkultur
  • Folge 59
    Ob in kreischender Verzückung, in schüchterner Anbetung oder stiller Verehrung – die Begeisterung eines Superfans findet viele Ausdrucksformen. Superfans sind mehr als normale Fans: Oft nehmen sie einen hohen zeitlichen und finanziellen Aufwand in Kauf, um ihrem Star ein bisschen näher zu sein. Stets wird für die nächste Konzertkarte, die aktuelle CD oder ein neues Video gespart. Der Film begleitet Superfans aus zwei völlig verschiedenen musikalischen Welten: jene von Soul-Star Sarah Connor und von Pop-Klassikgenie André Rieu. (Text: ZDFkultur)
    Deutsche TV-PremiereDo 11.07.2013ZDFkultur
  • Folge 60
    „Ich bin schwul und das ist auch gut so“ (Klaus Wowereit). Schwuler, Homosexueller, männerliebender Mann, Gay. Manchmal schrill, manchmal versteckt, akzeptiert und tabuisiert. Der Kopf der Woche zeigt die vielen Facetten der schwulen „Lebens-Kultur“. Dass ihre Eltern schon seit einiger Zeit immer wieder Streit hatten, war für Patricia (sie war zwölf Jahre alt) belastend genug. Aber es sollte noch schlimmer kommen. Ihr Vater konnte seine homosexuellen Neigungen nicht länger abtun. Er musste sich von seiner Frau trennen, weil er sich in einen Mann verliebt hatte. Patricia war fassungslos. Aber mit 15 zog sie doch zum Vater und lebt jetzt mit ihm und seinem Lebensgefährten in Köln.
    In Deutschland sind Pflegekinder in homosexuellen Familien eine Seltenheit, und Adoptionen gibt es praktisch überhaupt nicht. Dabei bestätigen Studien, dass homosexuelle Elternpaare, ob schwul oder lesbisch, Kindern ein liebevolles Elternhaus bieten. Auch Guido Meurers und sein Partner Thomas haben das alleinige Sorgerecht für seinen 14-jährigen Neffen Christian, der einst in zerrütteten Verhältnissen lebte und in ein Heim abgeschoben werden sollte. Der Film erzählt, wie Jugendliche damit zurechtkommen, wenn Väter ganz anders sind und nicht dem gängigen Rollenbild entsprechen. (Text: ZDFkultur)
    Deutsche TV-PremiereMi 31.07.2013ZDFkultur
  • Folge 61
    Wien, sieben Uhr morgens. Während andere Schüler gerade aufstehen, stehen sie schon an der Ballettstange: die Mädchen der Nachwuchs-Ballettelite der Wiener Staatsoper. Für Krystyna, Dina, Madoka, Diana, Masha, Danielle und Natascha gibt es nur ein Ziel – es an die Spitze zu schaffen und Ballerina an einem großen Haus zu werden. Zweimal im Jahr dürfen die Elevinnen Bühnenluft schnuppern, das Ausleseverfahren ist hart und gibt einen Vorgeschmack auf das zukünftige Berufsleben. In ihren Gesichtern spiegeln sich niemals die Schmerzen, die Entsagungen und harten Trainingsstunden – an der Ballettschule der Wiener Staatsoper im Klassischen Ballett bei Gabriele Haslinger und im Jazztanz bei Carole Alston-Bukowski -, die einer perfekten Aufführung vorausgehen.
    Der zweiteilige Dokumentarfilm „Just Ballet“ von Stephanus Domanig und Johnnie Opher Behiri gibt Einblicke in die Welt des Hochleistungssports Tanz. Jenseits des Klischees vom rosa Tutu und Spitzentanz begleitet er die Mädchen ein Jahr lang in ihrem Alltag. Wer gehört zu den Gewinnern, wer zu den Verlierern? (Text: ZDFkultur)
    Deutsche TV-PremiereDo 01.08.2013ZDFkultur
  • Folge 62
    Ravn, der Eigentümer einer dänischen IT-Firma, gibt gegenüber seinen Angestellten die Existenz eines in Wirklichkeit von ihm erfundenen Chefs vor, den er für alle unpopulären Entscheidungen verantwortlich macht. Als die Firma an einen isländischen Investor verkauft werden soll, besteht dieser darauf, den „Oberboss“ auch persönlich zu treffen. Daraufhin engagiert Ravn den Schauspieler Kristoffer. Doch der neigt zu einer besonders eigenwilligen Interpretation seiner Rolle und gefährdet so Ravns Pläne. Mit „The Boss of it All“ hat Lars von Trier eine ungewöhnliche, intelligente Komödie in der Form eines raffinierten Spiels mit Manipulationen geschaffen. Als besonderes Experiment und vorgeblich, um die eigene Manipulation der Geschichte durch den Regisseur so gering wie möglich zu halten, ließ von Trier die Einstellungen des Films von einem Zufallsgenerator und einem Kameraroboter auswählen. Sendelänge 95 Minuten (Text: ZDFkultur)
    Deutsche TV-PremiereMi 07.08.2013ZDFkultur
  • Folge 63
    Aurelia, Sabine, Stevani, Daniel, Franz und Rainer wollen raus aus den XXL-Klamotten und endlich abnehmen. Unterstützt werden sie von einem Expertenteam: Prof. Volker Schusdziarr von der Klinik für Ernährungsmedizin in München, Profikoch Holger Stromberg und Fitnesscoach Marco Santoro. Werden die stark Übergewichtigen es wirklich schaffen, ihr Leben dauerhaft umzustellen? (Text: ZDFkultur)
    Deutsche TV-PremiereDo 08.08.2013ZDFkultur
  • Folge 64
    Christoph Schlingensief galt als einer der umstrittensten Vertreter des deutschen Kulturbetriebs . Er ist auch Menschen ein Begriff, die nicht in Theater und Opernhäuser gehen. In seinen provozierenden Theater-Inszenierungen, Filmen und Performances war er gleichzeitig Autor, Regisseur und Hauptfigur. Er lebte sein Werk, sein Werk war sein Leben. Bis zuletzt , bis zu seinem frühen Tod , arbeitete er daran, die Vision eines Opernhauses in Afrika Realität werden zu lassen. Am 21. August 2010 starb der Künstler und Film-, Opern- und Theaterregisseur Christoph Schlingensief an seiner Krebserkrankung – nur wenige Wochen vor seinem 50. Geburtstag.
    Im Sommer 2004 inszenierte er Wagners „Parsifal“ in Bayreuth und unterlief in einem Kraftakt brillant alle Konventionen, bereicherte die Oper mit Film und Installation. Doch der Kampf gegen die Konventionen des „Grünen Hügels“ waren so zermürbend, dass Schlingensief sagte, dass er bei dieser Arbeit wahrscheinlich Krebs bekommen werde. Seine Zuschauer beschimpfte er als „Durchimmunisierte“, denen die rettende Erfahrung des Schmerzes fehle.
    Ein Jahr später schuf er auf dem ehemaligen NVA-Flugplatz Neuhardenberg mit der Installation „Der Animatograph – Odins Parsipark“ eine begehbare Fortsetzung des Bayreuther „Parsifal“. Darin führt er Wagner und Parsifal mit nordischen Sagen, deutscher Geschichte und Joseph Beuys zusammen. Die Berliner Filmemacherin Johanna Schickentanz hat Christoph Schlingensief 2005 in Neuhardenberg getroffen und mit ihm über seinen „Parsifal“ und den „Animatographen“ gesprochen. (Text: ZDFkultur)
    Deutsche TV-PremiereMi 21.08.2013ZDFkultur
  • Folge 65
    Patti Smith ist mehr als eine Punkrock-Legende. Mit ungekämmten Haaren, zerfurchtem Gesicht und einer einprägsamen Stimme ist Patti Smith ein Charakterkopf der besonderen Art. Privat eher schüchtern, verwandelt sie sich auf der Bühne zu einer wütenden Gesellschaftskritikerin, die scheinbar nur darauf wartet, ihre poetischen Texte endlich dem Publikum vortragen zu können. Steven Sebring porträtiert die Philosophie und Kunst der Musikerin, Malerin und Fotografin. Elf Jahre lang begleitete er sie mit einer 16 mm-Kamera. Dabei stellt er Patti Smith nicht nur als Künstlerin, sondern auch als Mutter, Friedensaktivistin und Frau mit vielen prominenten Freunden dar: Sie zeigt ihm ein Foto von sich und Bob Dylan, plaudert mit Michael Stipe und spielt mit Sam Shepard im Gitarrenduo. Mit seinem Dokumentarfilm über Patti Smith, die er durch seine künstlerische Arbeit als Porträtfotograf kennen lernte, gelang Sebring ein unkonventionelles Musikerporträt einer unkonventionellen Künstlerin. (Text: ZDFkultur)
    Deutsche TV-PremiereMi 04.09.2013ZDFkultur
  • Folge 66
    Rund um den Globus versetzen sie Menschen in Angst und Schrecken: Serienkiller. Der wohl bekannteste Serien-Mörder war Jack the Ripper, der 1888 in London fünf Prostituierte auf grausamste Weise tötete. 1969 lies der Sektenführer Charles Manson die Hollywood-Schauspielerin Sharon Tate durch Mitglieder der Manson-Family ermorden. Seine Anhänger verstand er geschickt zu manipulieren und ließ sie im Drogenrausch grausame Verbrechen vollbringen. Wie können Menschen so grausame Morde Planen und kaltblütig vollziehen? Im Herbst 1888 erschüttert eine Reihe von Morden an Frauen das Londoner Armenviertel Whitechapel. Der Täter ist ein Phantom, das plötzlich auftaucht, zuschlägt und unerkannt im Londoner Nebel verschwindet: Jack the Ripper. Der erste Serienmörder der modernen Kriminalgeschichte. Die Ermittlungen der Londoner Polizei bleiben ohne Erfolg. Der Ripper wird nie gefasst. Das ungelöste Rätsel seiner Identität fasziniert Experten und Amateure bis heute. (Text: ZDFkultur)
    Deutsche TV-PremiereMi 25.09.2013ZDFkultur
  • Folge 67
    Heike Makatsch ist eine feste Größe im deutschen Kultur- und Unterhaltungsgeschäft geworden. Konsequent hat sie gegen ihr „Girlie“-Image angearbeitet. Mitte der Neunziger wechselte von der Viva-Moderation ins Filmfach. (Text: ZDFkultur)
    Deutsche TV-PremiereMi 02.10.2013ZDFkultur
  • Folge 68
    Deutsche TV-PremiereMi 09.10.2013ZDFkultur
  • Folge 69
    Fälscher sind Meister der Täuschung. Sie profitieren davon, dass sie Öffentlichkeit und Spezialisten bewusst betrügen und daraus Profit schlagen. Neben legendären Kunst- und Geldfälschungen waren es die gefälschten Hitler-Tagebücher von Konrad Kujau, die sich die Sensationsgier namhafter Journalisten zu eigen machten. Was als Sensation des Jahrhunderts angepriesen wurde, endete in einer beispiellosen Blamage: Vor 30 Jahren präsentierte der „Stern“ die angeblichen Tagebücher Adolf Hitlers. Es ist bis heute der größte Medienskandal der Bundesrepublik – und eine Geschichte voller Grotesken. Der Film von Jörg Müllner erzählt mit viel Ironie und neuen Dokumenten die wahre Geschichte hinter der größten Fälschung des Jahrhunderts: die Anatomie eines absurden Betrugs. (Text: ZDFkultur)
    Deutsche TV-PremiereMi 06.11.2013ZDFkultur
  • Folge 70
    Hacker sind Technikenthusiasten, die sich gern mit technischen Details von Systemen der Informations- und Kommunikationstechnik auseinandersetzen. Sie selbst verstehen sich als Tüftler. Dagegen sind „hacker“ im umgangssprachlichen Gebrauch junge Männer, die Sicherheitsbarrieren umgehen und unbefugt über ein Netzwerk in ein Computersystem eindringen. Mit 19 Jahren gilt Paul-Sebastian Ziegler aus Berlin beim Bundesnachrichtendienst bereits als „Elitehacker“. Auch der amerikanische Geheimdienst NSA hat schon Interesse an dem jungen Mann signalisiert. Seit den 1970er Jahren hat sich die Hackerszene von einer losen Vereinigung ohne feste Strukturen zu einer umworbenen Spezialistenkaste gewandelt.
    Die 2007 umgesetzte Verschärfung des deutschen „Hackerparagrafen“ hat Akteure wie Ziegler längst ins Ausland getrieben. Wer in Deutschland bleibt, wie der IT-Sicherheitsberater Marko Rogge, bewegt sich in schizophrenen Zwischenwelten. Beide Protagonisten des Dokumentarfilms sind Hacker aus Leidenschaft und ständig auf der Suche nach neuen Problemen und ihren Lösungen. Sie leben in einem unendlich anmutenden Beschleunigungszustand von Daten und Informationen, dem sich der junge Leipziger Filmemacher Alexander Biedermann für die Zeit des Films angeglichen hat. Dabei sind ihm erstaunliche Einblicke in eine Szene gelungen. (Text: ZDFkultur)
    Deutsche TV-PremiereMi 20.11.2013ZDFkultur
  • Folge 71
    Sitzplatzhocker, Kuttenträger, Ultra oder Hooligan – für manche ist die Liebe zur schönsten Nebensache der Welt auch nur Vorwand oder Mittel zum Zweck, aber eins sind sie doch alle: Fußballfans. Der FC St. Pauli gilt als „Punkrockverein“. Mit keinem anderen Fußballclub verbindet sich ein ähnlich ausgeprägtes Lebensgefühl. Bei aller Professionalisierung bleibt er anders: rebellisch, links, antifaschistisch. Mitte der 1980er Jahre wurde der FC St. Pauli von einer alternativen Szene entdeckt, die zuvor nichts mit Fußball zu tun hatte. Doc Mabuse, ein Punkrocker aus der Hafenstraße, brachte die Piratenflagge ins Stadion. Sie wurde ein Symbol des Unangepassten, Widerständigen. Heute ist der Totenkopf eines der beliebtesten Merchandisingprodukte der Liga und ziert die Kapuzenpullis, Mützen und Schals aller Dorfpunks. Was ist geblieben von der Haltung, mit der die Hafenstraße einst das Stadion eroberte? Was davon davon ist Image und was Identität? (Text: ZDFkultur)
    Deutsche TV-PremiereMi 18.12.2013ZDFkultur
  • Folge 72
    „Drei gegen Troja“ ist ein moderner Abenteuerfilm voller verrückter Einfälle von dem aus der Türkei stammenden Kreuzberger Regisseur Hussi Kutlucan („Ich Chef, Du Turnschuh“). Er begleitet ein ungleiches Freundestrio auf einer aberwitzigen Odyssee von Deutschland aus quer durch die Türkei und zurück nach Berlin. Istanbul, Troja, Erzincan und die Höhlen von Kappadokien sind nur einige Stationen auf ihrem Weg. Der Deutsche Hans, der Türke Hasan und der Afrikaner Bumbum betreiben eine Autowerkstatt in Kreuzberg und sind gute Kumpel. Ihr eingespielter Alltag ändert sich, als sie von einem verzweifelten türkischen Bräutigam ein lukratives Jobangebot bekommen: Sie sollen alte amerikanische Limousinen aus Istanbul nach Deutschland bringen.
    Als sie dort ankommen, sind die Autos aber noch nicht fertig und müssen erst aus der Osttürkei abgeholt werden. Auf ihrem Weg geraten die drei Freunde von einem orientalischen Abenteuer in das andere. Strapaziöse Busfahrten, flirrende Hitze und das fremde Essen machen ihnen schwer zu schaffen. Hasan hat seit der Landung in Istanbul Probleme mit seinen Ohren und dem Afrikaner Bumbum schwellen die Augen.
    In einem kleinen anatolischen Bergdorf macht er die Bekanntschaft eines Derwischs, der sein Augenleiden mit dubiosen Methoden heilen will. Er gerät in dessen Bann und merkt nicht, dass der Derwisch ein ehemaliger Gastarbeiter aus Deutschland ist, der immer noch darunter leidet, in Deutschland nie richtig Deutsch gelernt zu haben. Als der Deutsche Hans sich mit den türkischen Automechanikern anlegt, schütten sie ihm heißen Tee in den Hals. Fast blind, taub und stumm, fliehen die drei Freunde, nach einer spektakulären Befreiungsaktion von Bumbum mit einer der Limousinen und dem plötzlich aufgetauchten Bräutigam Richtung Berlin.
    An einem Salzsee entdecken sie den wahren Grund ihrer Reise. Hussi Kutlucan, der auch selbst eine der Hauptrollen spielt, hat im Kleinen Fernsehspiel bereits zwei Filme realisiert „Sommer in Mezra“ und „Ich Chef, Du Turnschuh“,für den er 2000 den Adolf Grimme Preis erhielt. Mit viel Sinn für das Fabulieren, Spaß an Klischees und absurdem Humor setzt er sich mit der „multikulturellen Gesellschaft“ und dem Leben zwischen den Kulturen auseinander. Sendelänge 90 Minuten (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 03.09.2014ZDFkultur
    Im Rahmen des Themenabends wurde nach dem Film "Drei gegen Troja" die Reihe "Schrauben für die Zukunft" gezeigt (siehe dort).

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