bisher 32 Folgen, Folge 1–16

  • Folge 2
    Deutsche TV-PremiereMo 12.04.2004Bayerisches Fernsehen
  • Folge 3
    Als Schauspieler in rund 90 Filmen, als Moderator und Showmaster in über 500 Fernsehsendungen und 20 Mal als ,,Reiseleiter“ seiner Dokureihe ,,TERRA AUSTRALIS“ ist Joachim Fuchsberger fast allen deutschen Fernsehzuschauern bestens bekannt. Über den Privatmann Fuchsberger wissen die meisten jedoch wenig. Das Filmporträt von Jörg Richter beschäftigt sich vor allem mit dem ,,privaten“ Blacky Fuchsberger. Fuchsbergers steiler Aufstieg ist typisch für die Zeit des deutschen Wirtschaftswunders: Am 11. März 1927 in Stuttgart geboren und aus einfachen Verhältnissen stammend, schaffte es der gelernte Bergmann und Maschinensetzer, zu einem der populärsten Gesichter des deutschen Fernsehens zu werden. Sein unverwechselbarer Charme machte und macht ihn bis heute zum Liebling bei Jung und Alt.
    Seine Laufbahn als ,,Medien-Mann“ startete er 1950 beim Bayerischen Rundfunk, zunächst als Sprecher. Im Funkhaus lernte er 1954 auch die Liebe seines Lebens kennen, seine Frau Gundula Korte. Mit Gundel, wie er sie liebevoll nennt, ist Fuchsberger bis heute glücklich verheiratet und feierte mit ihr am 2. Dezember 2004 Goldene Hochzeit. Das Paar hat einen gemeinsamen Sohn, den Komponisten Thommy Fuchsberger (47), der u.a. die Musik zu Blackys mittlerweile 20 ,,TERRA AUSTRALIS“-Filmen schrieb. Joachim ,,Blacky“ Fuchsberger hat in einem halben Jahrhundert eine unvergleichliche Karriere gemacht: 1954 gelang ihm mit den drei ,,08/​15“-Filmen von Paul May der Durchbruch als Schauspieler. Seine 12 Edgar-Wallace-Adaptionen, die von 1959 bis 1972 die Kinokassen klingeln ließen, sind Kult.
    Dabei gelang es Fuchsberger nicht nur, sich in rund 90 Filmen als einer der erfolgreichsten Schauspieler zu etablieren, sondern er avancierte auch bald zu einem der beliebtesten Showmaster, mit Sendereihen wie „Der heiße Draht“ (1973 bis 1975), ,,Spiel mit mir“ (1975 bis 1977), ,,Heut’ abend“ (1980 bis 1991) und ,,Ja oder Nein?“ (1990 bis 1994). Zu einem seiner beruflichen Höhepunkte zählt zweifellos Blackys Spielshow ,,Auf los geht’s los“, mit der er zwischen 1977 bis 1986 regelmäßig 20 Millionen Zuschauer vor den Fernsehapparat lockte. Der Film über Blacky Fuchsberger ist u.a. ein Film über die deutsche Nachkriegszeit und ein Teil deutscher Fernsehgeschichte. Ein Jahr lang hat das Filmteam Blacky Fuchsberger begleitet.
    Der Film zeigt ihn bei der Arbeit zu seiner Fernsehreihe ,,TERRA AUSTRALIS“, auf der Bühne mit dem Erfolgsstück ,,Der Priestermacher“ und bei einem Benefizkonzert der Münchener Philharmoniker für das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF, dessen Deutscher Botschafter Fuchsberger seit 1984 ist. Neben Archivaufnahmen, die die Stationen der Fernseherfolge dokumentieren, steht vor allem der Privatmensch Blacky Fuchsberger im Focus. Dabei ist ein Filmporträt entstanden, das der Person Fuchsberger sehr nahe kommt. Intensive Gespräche und private Super 8-Filmaufnahmen ermöglichen dem Zuschauer tiefe Einblicke in Blackys Leben. In seiner zweiten Heimat Australien sprach Blacky, der in Sydney und München zuhause ist, mit den Filmemachern auch über seine Zukunftspläne. Denn aufhören will der 77-Jährige noch lange nicht … (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 01.01.2005Bayerisches Fernsehen
  • Folge 4
    Professor Dr. med. Bruno Reichart ist einer der ersten Herzverpflanzer Deutschlands. Er wurde am 18. Januar 1943 in Wien geboren und ist seit 1990 Direktor der Herzchirurgischen Klinik am Klinikum Großhadern der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1984 sorgte er für Schlagzeilen, als er an die Universität Kapstadt in Südafrika berufen wurde. Am Groote-Schuur-Hospital trat Reichart die Nachfolge von Christiaan Barnard an, der dort 1967 die weltweit erste Herztransplantation durchgeführt hatte. Gleichzeitig wurde Reichart Chef des Red-Cross-Children’s-Hospital in Kapstadt. 1985 heiratete Reichart die Münchner Journalistin Elke Dietrich, die ihm nach Südafrika gefolgt war, 1987 kam ihr gemeinsamer Sohn Daniel auf die Welt. Von 1989 bis 1990 war Reichart Präsident der Internationalen Gesellschaft für Herztransplantation. 1990 wurde er zurück an die Ludwig-Maximilians-Universität berufen. Seit 2001 ist Professor Reichart Vorsitzender von SACH Deutschland e.V. – Save A Child’s Heart/​Rette ein Kinderherz). SACH holt herzkranke Kinder aus der Dritten Welt, vor allem aus Palästina, für Operationen nach München. Deutsche, palästinensische und israelische Ärzte arbeiten hier auf einmalige Weise eng zusammen zum Wohle schwerkranker kleiner Patienten. Seine Frau Elke Reichart gründete 1993 zusammen mit Prinzessin Ursula von Bayern, Inge von Wrede-Lanz und Ulrike Reisch die ,,Elterninitiative Kinderklinik Großhadern“. Die Benefiz-Organisation, die gänzlich ohne Verwaltungskosten arbeitet, sammelte bis heute 4,5 Millionen Euro. Mit dem Geld wurden in Großhadern eine hochmoderne Kinderklinik und eine Kinder-Ambulanz eröffnet, die von der Initiative auch weiterhin unterstützt werden. Die Filmemacher Armin Toerkell und Toni Schmid haben Bruno Reichart im Dienst und privat begleitet. Ihr Film dokumentiert Reicharts Aufstieg vom Beamtensohn aus Ingolstadt zum Top-Mediziner. Er zeigt Bruno Reichart bei der Arbeit im OP, fängt dort nicht nur den Klinikalltag ein, sondern auch die Dramatik einer Herztransplantation. Der Film zeigt Reichart außerdem in der Kinderstation im Klinikum Großhadern, im Hörsaal der Universität in der Innenstadt und im Forschungszentrum. Auch kommen wichtige Persönlichkeiten aus dem Umfeld der Reicharts zu Wort, darunter Ernst Fischer, Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung. Fischer erzählt, wie er Anfang der 80er Jahre als Vizechef der Abendzeitung ungewollt zum ,,Agent d’Amour“ wurde, indem er seine Reporterin Elke Dietrich zu einem der ersten Interviews mit dem als verschlossen geltenden Arzt schickte. Dem Interview folgte eine anfangs streng geheim gehaltene Romanze und schließlich die Hochzeit … Wenn irgendwo in der Republik ein Problem im Bereich der Herzchirurgie auftritt, interessiert sich die Presse für Professor Reichart. Zudem waren Herr und Frau Reichart gern gesehene Partygäste – heute sind sie’s nur noch ihrer sozialen Engagements zuliebe. Im Film kommt auch die glamouröse Seite im Leben der Reicharts zum Zug, ein Besuch in Ingolstadt führt zurück in Bruno Reicharts Jugend, und das Atelier im Leutstettener Haus ist vielleicht der persönlichste Raum des malenden Professors.
    (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.01.2005Bayerisches Fernsehen
  • Folge 5
    Mit acht Jahren war sie als ,,kleine Cornelia“ der erste und beliebteste Kinderstar im zerstörten Nachkriegsdeutschland. Der Schlager ,,Pack die Badehose ein“ bleibt unvergessen. Kaum in der Pubertät, wandelte sie sich als ,,Conny Froboess“ zur Schlagersängerin, trällerte Hits wie ,,Zwei kleine Italiener“ und wurde, auch zusammen mit Peter Kraus, zum Teenageridol der 60er Jahre. Ihre Auftritte lösten bis dahin nicht gekannte Massenhysterien aus. Damit nicht genug: Mit Anfang Zwanzig wechselte sie ins ernsthafte Bühnenfach. Seitdem zählt Cornelia Froboess, am 24. Oktober 1943 in Wriezen an der Oder geboren und aufgewachsen in Berlin, zu den Eliteschauspielern der deutschen Theater und Filmkunst.
    Denn die mit zahlreichen Preisen bedachte Schauspielerin eroberte nicht nur die Bühnen, sondern wirkte auch in mehr als 20 Kinoproduktionen und dazu in zahlreichen Fernsehfilmen sowie -serien mit. Seit August 1967 führt Frau Froboess eine glückliche Ehe und ist Mutter zweier inzwischen erwachsener Kinder. Das alles sieht man ihr nicht an, denn noch immer ist sie im Kern die freche Berliner Hinterhofgöre geblieben – ohne Allüren und mit beiden Beinen auf der Erde. Einfühlsam porträtiert der Film von Florian Richter die verschiedenen Stationen ihres Lebens und schildert auch die zwischenzeitlichen Krisen der Künstlerin. Er zeigt die Schauspielerin zuhause im bayerischen Voralpenland zusammen mit ihrem Ehemann, dem Theater- und Opernregisseur Professor Hellmuth Matiasek.
    Er zeigt Ausschnitte aus ihren wichtigsten Filmen und Theaterauftritten, darunter die Proben zu ihrem gefeierten aktuellen Bühnenerfolg als Titelheldin von Brechts ,,Mutter Courage und ihre Kinder“ am Münchner Residenztheater (Inszenierung: Thomas Langhoff). Das Filmteam begleitete Cornelia Froboess außerdem zurück ins Elternhaus und in ihre alte Schule im Berliner Stadtteil Wedding, wo sie u.a. Hannelore, ihre Freundin aus Kindertagen trifft. Das Porträt wird abgerundet durch Gespräche mit Cornelia Froboess’ ehemaligem Showpartner, dem Schlager- und Fernsehstar Peter Kraus, den Regisseuren Thomas Langhoff und Dieter Dorn sowie mit Tochter Agnes (36) und Sohn Kaspar (34). (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 06.01.2005Bayerisches Fernsehen
  • Folge 6
    Professor Dr. Hans Maier war bayerischer Kultusminister und oberster Laie der deutschen Katholiken. Er ist Gelehrter, außerdem im Nebenberuf ein exzellenter Orgel-, Cembalo- und Klavierspieler, der seit 1953 acht Schallplatten und zwei CDs aufgenommen hat, und ganz privat ist er auch noch Familienvater. Das sind ,,die fünf Leben des Hans Maier“. Am 18. Juni 1931 in Freiburg im Breisgau geboren, fühlt sich Hans Maier als ,,waschechter Alemanne“. Als „alemannisches Lamm – aber mit Schlitzohren“ bezeichnete ihn einmal der frühere Bundesminister Horst Ehmke (SPD) … Maier studierte in Freiburg, München und Paris Geschichte, Romanistik und Germanistik. Nach dem Staatsexamen, seiner Promotion zum Dr. phil.
    (mit einer Dissertation zum Thema ,,Revolution und Kirche“) und Habilitation (mit einer Schrift über ,,Die ältere deutsche Staats- und Verwaltungslehre – Polizeiwissenschaft“) arbeitete er ab 1962 als ordentlicher Professor für Politische Wissenschaft am Geschwister-Scholl-Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Von 1970 bis 1986 bekleidete er das Amt des Bayerischen Staatsministers für Unterricht und Kultus und von 1988 bis 1999 war er an der LMU Professor für christliche Weltanschauung, Religions- und Kulturtheorie. Sein erstes Leben als Organist begann mit elf Jahren, als der Pfarrer der Mariahilf-Kirche in Freiburg ihn auf die Orgelbank setzte, weil er ein bisschen Klavier spielen konnte und der zuständige Organist im Kriegsdienst in Russland war.
    Das Wort „Gelehrter“ sei ihm „sehr sympathisch“: Hans Maier sagt, dass er fast erschrocken sei, als ihn sein Lehrer Gert Tellenbach zum ersten Mal so titulierte – damals war Maier 25 Jahre alt. Gleichzeitig empfand er die Bezeichnung ,,Gelehrter“ wie einen „Ritterschlag“. 1970 wurde Maier vom damaligen Ministerpräsidenten Alfons Goppel ins Kabinett geholt, als Bayerischer Staatsminister für Unterricht und Kultus – weil Goppel für den Posten keinen anderen finden konnte. In den Zeiten der sich radikalisierenden Studentenbewegung der 68er fürchteten viele Politiker dieses Amt als „Schleudersitz“. Hans Maier sah darin eine „Herausforderung des Praktischen“. Als Vollblutpolitiker, so erinnert sich der Wahlmünchner, habe er sich nie betrachtet.
    Er habe Schwierigkeiten mit der ,,großen Politik, der Machtpolitik und mit einigen Mächtigen gehabt“. Ein politischer Mensch aber sei er immer gewesen – ,,ein Beobachter“. Sein Verhältnis zu Goppels Nachfolger, dem CSU-Parteichef und Ministerpräsiden Franz Josef Strauß, bekam einen Riss, als Maier gegen den Willen von Strauß in den Landesvorstand der CSU gewählt wurde. Ihn habe keine Freundschaft mit FJS verbunden, aber er habe viel von ihm gelernt, sagt Maier rückblickend. Professor Dr. Hans Maier schied 1986 als dienstältester Kultusminister der Republik aus dem Bayerischen Kabinett aus und legte in den folgenden Jahren alle politischen Ämter nieder.
    Bereits seit 1976 und bis 1988 bekleidete Maier das Ehrenamt des Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) – und stand mitten in seinem „vierten Leben“, dem eines Kirchenmannes. Im August 1987 wurde Maier auf den für den Theologen und Religionsphilosophen Romano Guardini eingerichteten ,,Lehrstuhl für Christliche Weltanschauung und Religionsphilosophie“ der Universität München berufen, den er bis Mai 1999 als ,,Lehrstuhl für Christliche Weltanschauung, Religions- und Kulturtheorie“ innehatte. Nach seinem Ausscheiden wurde Maier mit dem Romano-Guardini-Preis als ,,einer der profiliertesten katholischen Persönlichkeiten im deutschsprachigen Raum“ (so die Preisbegründung der Katholischen Akademie in Bayern) ausgezeichnet.
    Bis heute gehört der Expolitiker als Mitglied dem ZdK an und widmet sich vor allem der Totalitarismusforschung, der fundamentalen Frage nach politischen Ideologien als Religionsersatz und damit dem ,,quasireligiösen Anspruch“ weltlicher Herrschaftssysteme. ,,Man muss sich auf Hans Maier einlassen“, so Filmemacher Rudolf Nottebohm, ,,auf seinen ruhigen Redefluss, seine präzisen, kenntnisreichen und immer erhellenden Analysen“. Wer etwas über den Menschen und Familienvater Hans Maier erfahren möchte, also über sein ,,fünftes Leben“, sollte seiner Frau Adelheid zuhören (mit ihr ist Maier seit 1962 verheiratet) und seinen sechs Töchtern. Sie kommen im Filmporträt ebenfalls ausführlich zu Wort … (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.01.2005Bayerisches Fernsehen
  • Folge 7
    Dieter Hildebrandt ist seit Jahren der mit Abstand bekannteste und auch populärste politische Kabarettist Deutschlands. Er hat die Entwicklung dieses Landes über fünfzig Jahre hinweg engagiert und kritisch begleitet wie kein anderer und wird deshalb gerne als das Gewissen der Nation bezeichnet. Hildebrandt ist ein scharfzüngiger Chronist der politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse in diesem Land. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 03.10.2005Bayerisches Fernsehen
  • Folge 8
    Was Freunde und Wegbegleiter von ihm denken, was sein Sohn, seine Stieftochter, seine Frau und sein Bruder Bernhard Vogel über ihn erzählen, ist aufschlussreich, oft sogar überraschend. Es ist spannend, manchmal erheiternd, Hans-Jochen Vogel selbst zuzuhören, wenn er über sich und seine Partei, über Erfolge und Niederlagen spricht – und darüber, was ihm wichtig war. Ende der 50er-Jahre fragen führende Repräsentanten der Münchner SPD den jungen Stadtrat Hans-Jochen Vogel, ob er sich vorstellen könne, für das Amt des Oberbürgermeisters zu kandidieren. „Ihr seid nicht ganz bei Trost“, ist seine Antwort, „ich bin 33 Jahre alt!“ Doch sie können ihn überzeugen. Gleich beim ersten Wahlgang wird er mit einem grandiosen Ergebnis gewählt.
    Er ist der jüngste Oberbürgermeister einer deutschen Großstadt und kann in seinen zwölf Amtsjahren viel bewegen: U- und S-Bahn, Fußgängerzone, Altstadtring, 200 000 Wohnungen – und die Olympischen Spiele holt er nach München. Anfang der 70er Jahre verliert er im Zuge innerparteilicher Auseinandersetzungen in der Münchner SPD seine Mehrheit als Unterbezirksvorsitzender an den linken Flügel. Er tritt von seiner dritten Kandidatur als Oberbürgermeister zurück und denkt daran, sich aus der Politik zurückzuziehen. Willy Brandt ruft ihn nach Bonn, er wird zunächst Bauminister, dann Justizminister im Kabinett Schmidt. An die Entführung und Ermordung Hanns Martin Schleyers erinnert er sich als die schwersten Tage und Wochen seines Lebens. Nach einem Intermezzo als Regierender Bürgermeister von Berlin wird er Kanzlerkandidat.
    Helmut Kohl gewinnt die Wahl und Hans-Jochen Vogel wird Fraktions- und Parteivorsitzender der SPD. Nach 22 Jahren im Deutschen Bundestag endet Vogels letzter Tag in einer Plenarsitzung nach Mitternacht mit einem Zwischenruf zu Gunsten von Glasbläsern aus der ehemaligen DDR. Hans-Jochen Vogel engagiert sich u. a. als Vorsitzender des Projektes „Gegen Vergessen – für Demokratie“ und als Mitglied des Beirates der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Den Spitznamen „Oberlehrer“ hat im Hans-Jürgen Wischnewski verpasst. Er ist an ihm hängen geblieben, weil seine Parteigenossen ihren Vorsitzenden nicht nur als intelligent, sondern sein Pflichtbewusstsein manchmal auch als ziemlich anstrengend empfanden. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 02.02.2006Bayerisches Fernsehen
  • Folge 9 (45 Min.)
    Für die Qualität seiner Produkte bürgt er mit seinem Namen, der Mann im Trachtenjanker: Claus Hipp ist bayerischer Vorzeigeunternehmer und Herr der Gläschen. Claus – Nikolaus – Hipp ist Jahrgang 1938 und wuchs als zweites von sieben Kindern in München auf. Bereits sein Vater war Unternehmer. Die Familie zog aufs Land, wo die Hipps ein landwirtschaftliches Gut besaßen. Die Leitung dieses Anwesens wurde Claus Hipp schon mit 16 Jahren vom Vater übertragen. Hier liegt die Wiege des Bio-Gedankens, den der Sohn schon in den 50ern und gegen viele Widerstände für seine Produkte durchsetzte. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 17.04.2006Bayerisches Fernsehen
  • Folge 10
    Ihr Schicksal ist eng mit München verknüpft. Sie selbst sagt, München sei „die Stadt, die ich trotz meiner Erfahrungen so liebe“. Und an diesem 9. November 2006 geht mit der Einweihung des Jüdischen Zentrums am Jakobsplatz ihr großer Traum in Erfüllung. Charlotte Knobloch, seit 1985 Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und seit dem 7. Juni 2006 auch Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, hat sich viele Jahre lang für dieses Projekt stark gemacht. Ihr Ziel war es, mitten in München jüdisches Leben wieder sichtbar zu machen. Für ihr Engagement zur Aussöhnung von Juden und Nicht-Juden wurde Charlotte Knobloch 2005 die Ehrenbürgerschaft der Stadt München verliehen. Geboren wurde Charlotte Knobloch 1932 im Münchner Rot-Kreuz-Krankenhaus als Tochter eines Rechtsanwalts.
    Nach der Reichspogromnacht am 9. November 1938 brachte ihr Vater sie in ein kleines Dorf in Franken, wo sie als angeblich uneheliches Kind einer ehemaligen Hausangestellten ihrer Familie die Nazizeit überlebte. Nach Kriegsende holte sie ihr Vater nach München zurück. Dort heiratete sie den Kaufmann Samuel Knobloch. Wie so viele junge Juden wollten auch die Knoblochs nach Amerika auswandern, aber dann kündigte sich schnell Nachwuchs an und die Familie blieb in München. Der Film „Köpfe in Bayern – Charlotte Knobloch“ gibt Einblick in das Leben einer Frau, die viel gelitten und Großes geleistet hat. Anhand ihrer ganz persönlichen Erinnerungen entsteht ein lebendiges Bild von jüdischem Leben in Deutschland.
    Zusammen mit dem Autor Florian Richter ist Charlotte Knobloch noch einmal in das fränkische Dorf gefahren, in dem sie während der Nazi-Zeit lebte und besuchte das Grab der Frau, die so mutig gewesen war, das jüdischen Mädchen vor den Nazis zu verstecken. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 09.11.2006Bayerisches Fernsehen
  • Folge 11
    Deutsche TV-PremiereDi 02.01.2007Bayerisches Fernsehen
  • Folge 12 (45 Min.)
    Joseph Vilsmaier zählt zu den prominentesten Filmemachern Deutschlands. Seine Filme, darunter „Herbstmilch“ und „Comedian Harmonists“, gehören zu den erfolgreichsten der jüngeren deutschen Filmgeschichte. Mit Filmpreisen wurde er überhäuft, allein fünf Bayerische Filmpreise hat er bekommen, u. a. 1991 für „Rama Dama“, ein Nachkriegsdrama mit Dana Vávrová und Werner Stocker in den Hauptrollen, das am Dienstag, 16. Januar 2007, um 21:45 Uhr, im Bayerischen Fernsehen gezeigt wird. Aktuell in den Kinos läuft Vilsmaiers viel beachtetes Werk „Der letzte Zug“. Dass ihn fast jeder einfach nur „Sepp“ nennt, ist kein Zeichen von Respektlosigkeit, sondern zeigt eher, dass man stolz ist, zu seiner Film-Familie dazuzugehören. Seine Schauspieler und Filmteams lieben ihn: Er ist kein blasser Intellektueller oder cholerischer Antreiber.
    Er ist ein stets charmanter, humorvoller Mann, der mit seiner Tatkraft alle ansteckt, ohne dabei sich selbst allzu wichtig zu nehmen. Mag sein, dass sich in seinem Naturell viele typisch bayerischen Eigenschaften zeigen. 1939 ist er in München geboren und hat fast sein ganzes Leben in Bayern verbracht. Gern spricht er seinen Dialekt, und mit seinem Bart und dem Bierbauch könnte man ihn auf den ersten Blick auch für einen oberbayerischen Landwirt halten. „Der Spiegel“ hat ihn mal als „bajuwarischen“ und „betont hemdsärmeligen Kinomacher“ bezeichnet. Sepp Vilsmaiers Stärke ist jedenfalls seine Vielseitigkeit: Am Münchner Konservatorium hat er Musik mit Schwerpunkt Klavier studiert und in einer Jazzband gespielt.
    Dann hat er sich in der Filmbranche vom kleinen Lehrling der Filmtechnik bei ARRI über die Position des Kameraassistenten bis zu einem der gefragtesten deutschen Kameramänner hochgearbeitet. Später hat er nicht nur als Regisseur, sondern auch als Drehbuchautor und Produzent Erfolge gefeiert. Joseph Vilsmaier ist mit der Schauspielerin Dana Vávrová verheiratet. Eine strikte Trennung von Beruf und Familie gibt es bei den beiden nicht, im Gegenteil: Sie hat in vielen seiner Filme mitgespielt. Sogar die Geburt der Tochter wurde in historischen Kostümen für den Film „Rama Dama“ gefilmt. Bei den Regiearbeiten seiner Frau hat sich Vilsmaier als Produzent engagiert, und auch die Töchter haben immer wieder in den Filmen der beiden mitgespielt.
    Vieles von Vilsmaiers Erfolg könnte in der Tatsache begründet sein, dass es ihm immer wieder gelingt, scheinbar unvereinbares unter einen Hut zu bringen: Arbeit und Spaß, Kunst und Kommerz, Heimatsinn und internationalen Erfolg, und nicht zuletzt Familie und Beruf. Das 45-minütige Filmporträt „Joseph Vilsmaier – …so ist der Sepp“ von Verena von Hase begleitet Vilsmaier an wichtige Orte seines Lebens, darunter in seine bayerische Heimat, das Rottal und nach Prag, die Stadt, in der Vilsmaier nicht nur viele seiner Filme realisiert hat. Prag ist vor allem die Heimatstadt seiner Frau. Sie und die Töchter kommen in dem Filmporträt ebenso zu Wort wie prominente Wegbegleiter, darunter Bob Arnold, Günter Rohrbach und Sepp Vilsmaiers bester Freund Gernot Roll. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMi 03.01.2007Bayerisches Fernsehen
  • Folge 13
    Hans R. Beierlein ist eine der herausragenden Persönlichkeiten der Medienwelt und weit über die bayerischen Grenzen hinaus bekannt. Als Kind befragt, was er denn werden wolle, war seine Antwort stets „Journalist“ – was tatsächlich seine erste Berufsstation wurde. Doch dem geborenen Macher wurde das reine Berichterstatten schnell zu langweilig, er wollte Dinge bewegen, gestalten und vor allem: Erfolg haben. Sein Lebensmotto „Ich liebe Erfolg“ steht denn auch über seinem gesamten Wirken. Welche Idee er auch ersann, sie wurde zum Millionenseller, zur Riesenauflage, zum Medienknüller. Der ehemalige Zeitungsreporter begann, Rechte an Musiktiteln zu erwerben, wurde in den 60er Jahren zum Schlagermulti und Talenteförderer.
    Er „machte“ die Karriere von Udo Jürgens, war nicht nur Manager und Musikverleger unzähliger deutscher Stars wie Heino und Alexandra, sondern er brachte auch die französischen Chansoniers ins deutsche Fernsehen. Ohne ihn hätte es die großen Erfolge von Juliette Greco, Gilbert Becaud, Adamo, Michel Sardou, Françoise Hardy oder Charles Aznavour in Deutschland nie gegeben. Hans R. Beierlein war es auch, der die sogenannte „volkstümliche Musik“ mitsamt ihrem riesigen Vermarktungsapparat aus dem Boden stampfte. Er erfand die großen Shows wie zum Beispiel den „Grand Prix der Volksmusik“ und machte Talente wie Stefanie Hertel, Stefan Mross oder Florian Silbereisen zu Megastars des Genres. Als seinen größten Coup bezeichnet Beierlein aber den Kauf der „Internationale“.
    Der Rechte-Erwerb der Hymne des Sozialismus ist ein beispielloses unternehmerisches Husarenstück, über das sich Beierlein noch heute die Hände reibt. Auch war er der Erste, der mit Fußballrechten im Fernsehen handelte. In diesem Filmporträt lässt Annette Hopfenmüller das Leben des weltgewandten, erfolgsverwöhnten und sympathischen Medien-Tausendsassas Revue passieren. Sie zeichnet die wichtigsten Stationen seines Lebens nach und transportiert dadurch ein Stück deutsche Unterhaltungsgeschichte. Denn das deutsche „Showbusiness“ sähe anders aus ohne einen Hans R. Beierlein. Rare Archivbilder dokumentieren dies ebenso wie Wegbegleiter, Freunde und Entdeckungen, u.a. Udo Jürgens, Stefanie Hertel, Michael Heltau, Heino sowie seine Geschäftspartnerin Bizzi Nießlein. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 04.01.2007Bayerisches Fernsehen
  • Folge 14 (45 Min.)
    Er hat alle Ehrungen bekommen, er war der erste Drei-Sterne- und Jahrhundertkoch im deutschsprachigen Raum, dazu ist er seit Februar 2007 Professor an der einzigen staatlichen Gastronomie-Universität Europas. Er könnte sich auf seinen Lorbeeren ausruhen und den Respekt der gesamten Branche genießen. Aber er wäre nicht Eckart Witzigmann, würde er sich mit dem, was er im Leben erreicht hat, begnügen. Doch was treibt den 66-Jährigen an, immer weiterzumachen? Dieser Frage geht das Filmporträt über Eckart Witzigmann nach, in der Reihe KÖPFE IN BAYERN. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.12.2007Bayerisches Fernsehen
  • Folge 15
    Willy Bogner, Firmenboss, Filmemacher, Ski-Olympionike und Allroundsportler soll Olympia 2018 nach München holen. Er wurde vor Kurzem zum Vorsitzenden der Geschäftsführung der Bewerbungsgesellschaft München 2018 ernannt. „Olympia hat in meinem Leben eine Riesenrolle gespielt“, sagte Bogner. Der Münchner Filmemacher Jochen Richter, der Willy Bogner zwischen 1966 und 1984 bei den meisten seiner Filme assistierte, traf anlässlich Bogners 65. Geburtstag im Jahr 2007 seinen Freund zu sechs langen Gesprächen in München, St.Moritz, Valencia, auf Mallorca und Bogners Wohnsitz am Tegernsee. Willy Bogner wirft einen langen Blick zurück (und einen kurzen Blick nach vorn) auf ein Leben, das ebenso viele glanzvolle Höhepunkte wie auch dramatische Umschwünge für ihn bereithielt.
    Der freundschaftliche Zugang, die Auswahl und Montage der Gespräche fügen sich zu einer Autobiografie, in der sehr persönliche Momente dominieren, in denen auch Willy Bogners Frau Sônia zu Wort kommt, z.B. wenn sie über ihr erstes Treffen mit ihrem zukünftigen Mann Auskunft gibt und die Rolle, die seine Mutter dabei spielte. Die Gespräche zeigen einen vielseitigen Menschen, einen Allrounder, der sich in keine Schublade stecken lässt, der selbst Schubladendenken verabscheut, der tausend Ideen hat und sich in tausend Sachen einmischt, aber auch, wie sich immer wieder zeigt, 999 davon beherrscht. So begleitet der Filmautor Willy Bogner zu Modeaufnahmen nach St.Moritz, in den Firmenalltag in der Münchner St.Veit-Straße, in die Ferien nach Mallorca und nach Haus, auf den Stillhof am Tegernsee.
    Zum ersten Mal spricht Willy Bogner über zwei schreckliche Schicksalsschläge: Den Tod seiner Verlobten Barbie Henneberger in einer Lawine während der Dreharbeiten zu „Skifaszination“ 1964 und dem tragischen Tod seines Sohnes Bernhard 2005. Der Film schließt mit einem Bekenntnis zu seiner bayerischen Heimat und einem Lebensmotto, dass Willy Bogner seiner erwachsen gewordenen Tochter Florinda mit auf den Weg gibt: Sie möge ihre Aufgabe darin sehen, dazu beizutragen, das Lächeln in der Welt zu vermehren. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 01.01.2008Bayerisches Fernsehen
  • Folge 16
    90 Jahre alt wäre Lothar-Günther Buchheim am 6. Februar 2008 geworden. Doch der Maler, Fotograf, Bestsellerautor, Verleger, Filmemacher und Kunstsammler, der im oberbayerischen Bernried (am Starnberger See) sein legendäres ?Buchheim Museum der Phantasie? gründete, starb am 22. Februar 2007 in Starnberg. 1918 in Weimar geboren, bald als ?malendes Wunderkind? bekannt, 1939 Kunststudent in Dresden und München, 1940 freiwillig in der Kriegsmarine und Kriegsberichterstatter auf Minenräumbooten, Zerstörern und U-Booten, veröffentlichte Autor Buchheim neben zahlreichen anderen Romanen, Abhandlungen und Kunstbüchern (über Max Beckmann, Otto Mueller und Pablo Picasso) 1973 die U-Boot-Saga ?Das Boot?. Diese verfilmte Wolfgang Petersen 1981 mit Herbert Grönemeyer als Buchheims Alter Ego Leutnant Werner.
    Petersens legendärer Kinohit machte den millionenfach verkauften und in 18 Sprachen übersetzten Buchheim-Bestseller noch populärer. Auch als Kunstmäzen, -kenner und -sammler von Spitzenwerken des deutschen Expressionismus (vor allem der Künstlergemeinschaft ?Die Brücke?) erreichte der streitbare Allroundkünstler Weltruhm. Hierzulande wurde Buchheim allerdings noch bekannter als konfliktfreudiger Kraftkerl, der nach jahrzehntelangen Querelen am Ende doch sein Ziel erreichte, sein ?Museum der Phantasie? in Bernried: ein grandioses Sammelsurium von Kunst und Krempel, mit der umfangreichen Expressionisten-Sammlung von Lothar-Günther Buchheim, das sich seit seiner Eröffnung 2001 unverminderter Popularität erfreut. Für seine kunstwissenschaftlichen Arbeiten wurde Buchheim 1985 zum Ehrendoktor der Universität-Gesamthochschule Duisburg ernannt, kurz vorher zum Professor.
    1988 erhielt er den Bayerischen Verdienstorden, 1993 den Ernst-Hoferichter-Preis und 1996 das Große Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland. 2001 gab er die Ehrenbürgerschaft der Stadt Chemnitz zurück, die er 1992 verliehen bekommen hatte, weil eine Ausstellung mit Bildern aus der Kriegszeit scheiterte. Dennoch wurde Buchheim erneut zum Ehrenbürger von Chemnitz ernannt. Getreu nach Buchheims Motto ?Ich bin nicht sanft und weise? zeichnete Autor Toni Schmid in der Reihe ?Köpfe in Bayern? die Lebensstationen des gleichermaßen wortgewaltigen und widersprüchlichen, kreativen wie vitalen Multitalents nach, der im Laufe seines Lebens oft angeeckt ist, aber dafür auch bleibende Spuren hinterlassen hat. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 25.02.2008Bayerisches Fernsehen

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