Dokumentation in 12 Teilen, Folge 1–12

  • Folge 1
    New Orleans, Ende des 19. Jahrhunderts: Die Klänge von Marschkapellen, italienischen Opern, karibischen Rhythmen und Minstrel-Shows erfüllen die Straßen. Aus all diesen Zutaten mixen afrikanisch-amerikanische Musiker eine neue Musik, in der sie Ragtime-Synkopen und das tiefe Gefühl des Blues miteinander verbinden. Schon bald nach der Jahrhundertwende beginnen die Menschen, diese neue Musik Jazz zu nennen – vielfältig, bunt und eigenständig wie Gumbo, ein kreolisches Nationalgericht.
    Nur wenige Menschen hatten vor 100 Jahren Gelegenheit, die neue Musik zu hören. Das ändert sich, als im Jahr 1917 die erste Jazzplatte aufgenommen wird: Die „Original Dixieland Jass Band“, eine Gruppe weißer Jazzmusiker aus New Orleans, landet unerwartet einen großen Hit und wird über Nacht berühmt. Die Amerikaner sind plötzlich verrückt nach Jazz. Die gleichnamige Doku-Reihe geht über die bloße Musikgeschichte hinaus und wirft zentrale Fragen im zwanzigsten Jahrhundert sowohl in Amerika als auch in aller Welt auf: Über Rasse und Klasse, Kunst und Kommerz, Virtuosität und Zusammenarbeit, das Individuum und die Gemeinschaft, die Gegensätze von Kulturen und die universelle Erfahrung. „Jazz“ ist chronologisch strukturiert und wird über die Biographien der Männer und Frauen erzählt, die die Jazz-Musik geschaffen haben. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 22.12.2001Phoenix
  • Folge 2
    Das „Jazz-Zeitalter“/​Jazz-Age hat begonnen. Die Geschichte des Jazz wird zur Geschichte zweier großer Städte – Chicago und New York – und zur Geschichte zweier großer Musiker, deren Leben und Musik fast ein Dreiviertel Jahrhundert umspannen: Louis Armstrong und Duke Ellington. In den „Roaring Twenties“ verkauft der weiße Bandleader Paul Whiteman Millionen von Schallplatten mit seinem melodischen Symphonikerjazz; Fletcher Henderson, ein schwarzer Bandleader, füllt die Tanzfläche des „Roseland Ballroom“, in dem nur Weiße verkehren dürfen, mit seinen innovativen Big-Band-Arrangements. Im Jahr 1924 holt Henderson Louis Armstrong nach New York. Armstrong bringt seine brillianten Improvisationen in den neuen Sound der Big-Band ein – und es dauert nicht lange, bis er der ganzen Welt zeigt, wie man swingt. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 29.12.2001Phoenix
  • Folge 3
    Die Aktienkurse schnellen in schwindelnde Höhen, und die Jazzmusik findet immer neue Anhänger. Jazzsolisten und -sänger stehen jetzt im Rampenlicht: – Bessie Smith, die Kaiserin des Blues, die mit ihren Liedern schwarzen Unternehmen hilft, eine neue Plattenindustrie aufzubauen; – Bix Beiderbecke, der erste Weiße unter den Jazz-Größen; – und Benny Goodman, der es dem Jazz verdankt, dass er dem jüdischen Ghetto entfliehen und seine Träume verwirklichen kann.In New York spielt Duke Ellington in Harlems berühmtem „Cotton Club“. Er schafft den Durchbruch, als das Radio seine Musik landesweit überträgt und ihm so zu nationalem Ruhm verhilft.Louis Armstrong verbindet Solospiel und Gesang zum sogenannten „Scat-Gesang“. In kleiner Besetzung projiziert er die Zukunft des Jazz in einer Serie von Aufnahmen, deren Höhepunkt sein Meisterwerk „West End Blues“ sein wird. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 05.01.2002Phoenix
  • Folge 4
    In den Jahren der Depression hat der Jazz die Aufgabe, einer angsterfüllten Nation wieder Mut zu machen. Er breitet sich explosionsartig aus. Louis Armstrong revolutioniert die Kunst der amerikanischen Popmusik und wird zu einem der größten Unterhaltungskünstler des Landes. Im „Savoy Ballroom“ in Harlem kreiert Chick Webb seinen eigenen Big-Band-Sound mit einem neuen Tanz, dem „Lindy Hop“. Aber es ist Duke Ellington, der mit Erfolgskompositionen von einer ganz neuen Qualität die Kategorien des Jazz sprengt. Die Kritiker vergleichen ihn mit Strawinskij – Benny Goodman feiert auf seiner fast missglückten Amerika-Tournee doch noch einen unerwarteten Erfolg im „Palomar Ballroom“ in Los Angeles, wo die Tänzer bei den Klängen seiner Big-Band förmlich durchdrehen. An diesem Abend beginnt das „Swing-Zeitalter“. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 12.01.2002Phoenix
  • Folge 5
    Der Jazz hat jetzt einen neuen Namen: Swing. Die Bandleader des Jazz werden zu den Idolen der Matinees, Teenager tanzen Jitterbug zu den Klängen von Benny Goodman, Tommy Dorsey, Jimmy Lunceford und Glenn Miller. Nach tragischer Kindheit beginnt Billie Holiday ihre Musikkarriere – und wird zur größten Jazzsängerin aller Zeiten. In Chicago beweisen Benny Goodman und Teddy Wilson, dass hervorragende weiße und schwarze Musiker auf der Bühne trotz Rassentrennung Seite an Seite swingen können. Aber im „Savoy Ballroom“ in Harlem kann es nur einen König des Swing geben: Am 11. Mai 1937 treffen sich dort Benny Goodman und Chick Webb zu einem musikalischen Showdown. Er wird als „der Musikkampf des Jahrhunderts“ angekündigt, und mehr als 4000 Tänzer kommen, um die beiden Kontrahenten anzufeuern. Als der Abend vorbei ist, gibt es keinen Zweifel darüber, wem die Krone gebührt. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.01.2002Phoenix
  • Folge 6
    Der Niedergang der amerikanischen Wirtschaft, die Depression erreicht ihren traurigen Höhepunkt, als der Jazz Triumphe feiert. Die Depression steuert ihrem Tiefpunkt zu, der Jazz hingegen feiert neue Höhepunkte. Das Saxophon wird zum Symbol des Jazz, und wir begegnen zwei Meistern dieses Instruments, dem draufgängerischen Coleman Hawkins und dem introvertierten Lester Young. Jazzmusikerinnen wie die begnadete Pianistin und Arrangeurin Mary Lou Williams betreten die Bühne, aber Frauen werden noch immer von ihren Kollegen und Kritikern diskriminiert. Ella Fitzgerald schafft es, sie übernimmt Chick Webbs Band – und macht Karriere als virtuose Sängerin. Benny Goodman gibt das erste Jazz-Konzert in „Carnegie Hall“ und rückt den Jazz damit noch mehr ins nationale Rampenlicht. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.01.2002Phoenix
  • Folge 7
    Als Amerika 1941 in den Krieg eintritt, gehört die Big-Band-Musik zur Ausrüstung. Sie soll den Kampfgeist zu Hause und in der Truppe stärken. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereSa 02.02.2002Phoenix
  • Folge 8
    Im kriegsgeschüttelten Europa wird der Jazz von den Nazis verboten, aber es gibt Musiker, die sich davon nicht einschüchtern lassen und den Jazz zu einer Waffe des Widerstands machen. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereSa 09.02.2002Phoenix
  • Folge 9
    Die wichtigsten Vertreter des Nachkriegsjazz sind Charlie Parker, Dizzie Gillespie und Louis Armstrong mit seiner Band „All Stars“. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereSa 16.02.2002Phoenix
  • Folge 10
    Eine Generation neuer Musiker, die unter dem Eindruck des überwältigenden Genies Charlie Parker heranwächst, stellt sich dieser Herausforderung und geht über Parkers Innovationen hinaus. Der visionäre Pianist Thelonius Monk entwickelt aus seiner exzentrischen Persönlichkeit eine ganz individuelle Musik, während John Lewis mit seinem Modern Jazz Quartett den Bebop in seiner Balance zwischen Improvisation und Komposition verfeinert. Aber der Bebop findet nur wenige Anhänger. Kalifornische Musiker entwickeln einen neuen, reifen Sound, den Cool Jazz; Dave Brubeck mischt Jazz und Klassik und verkauft mit seiner Platte „Time Out“ als erster über eine Millionen Exemplare einer Jazz-LP. Im Jahr 1955 stirbt Charlie Parker an den Folgen des Heroinmissbrauchs – im Alter von 34 Jahren. Sein ehemaliger Mitspieler Miles Davis überwindet den von ihm selbst inspirierten Cool Sound und schickt sich an, dem Jazz eine ganz neue Richtung zu geben. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 23.02.2002Phoenix
  • Folge 11
    Trompeter Miles Davis avanciert in diesen Jahren zur prägenden Figur des Jazz. Er wird zum Symbol der gesamten amerikanischen Kultur, und seine Persönlichkeit wird zur Verkörperung all dessen, was cool ist. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereSa 02.03.2002Phoenix
  • Folge 12
    Während der Jazz in den sechziger Jahren kaum gegen den Rock ‚n‘ Roll bestehen kann, erlebt er ab 1976 ein Comeback mit einer neuen Generation von Jazzmusikern. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereSa 09.03.2002Phoenix

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