Miniserie in 8 Teilen, Folge 1–8

aus: F.F. Dabei 16/1978 - 24/1978 - zusammengestellt von Axel Höber
  • Folge 1
    Im Südwesten Frankreichs findet man eine Landschaft von eigentümlicher karger Schönheit – Perigord. Dort lebte von 1836 bis 1907 der Schriftsteller Eugene La Roy, einer der bedeutensten Vertreter der französichen Heimatliteratur. Er entdeckte das Dorf, seine Menschen und ihren Kampf um Recht und Gerechtigkeit für die Literatur. In seinem Roman „Jacquou, der Rebell“ zeigte er das einfache Volk als die gesellschaftliche bestimmende, als handelnde Kraft und ging damit weit über die Grenzen einer nur regional bedeutsamen Literatur hinaus. Stellio Lorenzi, Regisseur des Fernsehfilms „Die Rosenbergs dürfen nicht sterben“ nahm sich des Romans an, schrieb das Drehbuch und führte Regie in der achtteiligen französischen Serie „Jacquou, der Rebell“.
  • Folge 2
    Ende des 18. Jahrhunderts führte in Perigord im Südwesten Frankreichs ein Pächter mit Namen Ferral die Bauern gegen die Schlösser der Aristokraten an. Er endete am Galgen. Auch Laborie, der Verwalter des Grafen von Nansac, ein Leuteschinder und Schürzenjäger, stirbt durch die Kugel eines Ferral. Noch gelingt es dem Grafen, den zur Notwehr getriebenen Schützen ins Gefängnis zu stecken.
    Zur Armut der Pächterfamilie Ferral kommt auch noch das Unglück hinzu. Martin Ferral hat sich der Willkür des gräflichen Verwalters widersetzt und ihn aus Notwehr erschossen. Er flieht in die Wälder. Kleine Bauern, Köhler und Waldarbeiter erhalten ihn am Leben. Doch es wird ein Verräter gedungen.
  • Folge 3
    Jacquous Vater hatte in Notwehr den Verwalter des Grafen erschossen und kam dafür ins Gefängnis. Nun sind Mutter und Sohn in die Stadt gekommen um an der Gerichtsverhandlung gegen den Vater teilzunehemen. Es ist ein trauriges Wiedersehen: der Vater mit gefesselten Händen auf der Anklagebank, seine Entlastungszeugen, arme und ungebildete Bauern, der Gerichtsmaschinerie hilflos ausgeliefert. Diese Szenen sind ein Plädoyer für das Volk, für wahre Menschlichkeit.
  • Folge 4
    Martin Ferral, verurteilt zu zwanzig Jahren Zwangsarbeit, ging im Gefängnis elend zugrunde. Er kann mit seiner Mutter nun auch nicht mehr auf dem Pachtgrundstück leben und lebt mit seiner Mutter in einer alten, verfallenen Ziegelei. Aber in seinen Sohn Jacquou ist ein Rächer herangewachsen. Es begann mit der Schlinge für den Lieblingshund des Grafen, nun steht ein Wald in Flammen … Eugene Le Roy, nach dessen Roman dieser mehrteilige Film entstand, machte Jacquou zum Träger der Idee von der sozialen Unabhängigkeit.
  • Folge 5
    Bei Pfarrer Bonnal findet Jacquou nach dem Tod seiner Mutter ein Zuhause, er lernt lesen und schreiben. Aber, auch wenn er einem menschlich denkenden Adligen begegnet und durch den Pfarrer zum Verzeihen angehalten wird, gerät er niemals in Zweifel: Das Unrecht, das seinen Eltern angetan wurde, wird er rächen. Dieser individuell motivierte, zentrale Konflikt des Werkes ist für Le Roy der Konflikt zwischen Vertretern antagonistischer Klassen und zugleich Ausdruck seines eigenen Hasses gegen die Unterdrücker.
  • Folge 6
    Beunruhigende politische Nachrichten aus Paris gelangen auch ins Haus des Pfarrers Bonal, wo Jacquou lebt. Die nach der Restauration der Bourbonenherrschaft zurückgekehrten Adligen und Jesuiten spielen überall die Herren und wiegeln die Leute gegen die Patrioten auf. Eines Tages sieht sich auch der ehrwürdige Pfarrer Bonnal bösartigen Verleumdungen von seiten seiner Amtsbrüder ausgesetzt. Und bald darauf muß er den Weg zum Bischof antreten. Was dann geschieht ruft den Protest der Dorfbewohner hervor.
  • Folge 7
    Der despotische Graf hat sich einen neuen Willkürakt erlaubt. Sein Opfer wird der Schafhirte der Gemeinde La Ramee. Die Bauern greifen zur Selbsthilfe. Ihr Anführer ist Jacquou, der längst nicht mehr nur seine Eltern rächen will. Er kämpft für die Befreiung aller Dorfbewohner von der gräßlichen Geißel. – Zweifellos zog Le Roy, nach dessen Buch diese Serie entstand, damit eine Parallele zur nationalen revolutionären Bewegeung von 1830.
  • Folge 8
    Den liebsten Menschen hat Jacquou verloren. Und auch dieses Leben hat der Graf von Nansac auf dem Gewissen. Das Maß ist voll. Jacquou führt die Bauern zum Aufstand. Das Schloß geht in Flammen auf, der Graf verliert seinen ganzen Besitz und Jacquou glaubt damit die Gerechtigkeit hergestellt zu haben. Hier liegen die Grenzen Eugene Le Roys. Er besaß nicht jenen historischen Weitblick, um die Notwendigkeit der revolutionären Umgestaltung der Verhälnisse zu erkennen. Dennoch war er als Fürsprecher der Bauern mit der Forderung nach sozialer Gerechtigkeit seiner Zeit weit voraus.

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