Dokumentation in 5 Teilen, Folge 1–5

  • Folge 1 (45 Min.)
    Im Osten Irlands liegt Dublin, die Hauptstadt der irischen Republik. Rund um die Stadt sieht man, was das Land einzigartig macht. In der Carlingford Bay werden Austern gezüchtet, die weltweit für ihren einzigartigen Geschmack bekannt sind. Bei Ebbe wenden der Fischer Kian Louet-Feisser und seine Helfer die Austern mit ihren Traktoren. Anschließend wird ein Teil der reifen Delikatesse zu Spezialitätenrestaurants in der Nähe gebracht, der Großteil wird jedoch in alle Welt verschickt. In der Hauptstadt Dublin trifft das Filmteam den Literaturprofessor Joseph O’Gorman, der stolz den Longroom des Trinity College präsentiert.
    Hier lagern unter anderem Werke von Samuel Beckett oder Oscar Wilde. Für Joseph O’Gorman ist die irische Literatur der größte Schatz. Am Abend öffnen die berühmten Pubs im Temple Bar District. In den gemütlichen Bars wird oft zu Livemusik getanzt und gefeiert. So zeigt im John’s Fox Pub der Stepptänzer Joey Comerford sein Können. Folk-Tanz gehört zum kulturellen Selbstverständnis. Jeder Ire, der etwas auf sich hält, kann auch tanzen. Geruhsamer geht es außerhalb Dublins zu. Der Historiker Pat Power und die Energetikerin Jane Donald untersuchen einen alten Steinkreis. Monumente vorchristlicher Zivilisation finden sich an vielen Orten in Irland.
    Eines der bekanntesten, die Grabanlage Newgrange, ist sogar älter als Stonehenge im Süden Englands und die ägyptischen Pyramiden. Nahe der Küste findet sich eine der schönsten Gartenanlagen Irlands, die Powerscourt Gardens. Gärtner Michael Byrne kümmert sich dort mit Leidenschaft um die Rosen und einen Friedhof der besonderen Art. Hier ruhen die ehemaligen Lieblingstiere früherer Herrschaften. Im House of Storytelling scheint die Zeit stillzustehen. Hier lebt in gemütlicher Atmosphäre die Tradition des Geschichtenerzählens fort, um das kulturelle Erbe Irlands niemals zu vergessen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 25.06.2012arte
  • Folge 2 (45 Min.)
    In keinem Teil Irlands ist deutlicher zu merken, warum es die „Grüne Insel“ heißt. Lebendige Gärten und dichte Wälder lösen im Süden die eher raue Landschaft ab. Exotische Pflanzen aus der ganzen Welt – selbst Palmen – gedeihen in den Gärten. Ursache für das milde Klima und die mediterrane Atmosphäre ist der warme Golfstrom, der von Westen die Südküste entlang fließt. So ungewöhnlich wie das Klima sind auch die Bewohner der „Irischen Riviera“. Phemie Rose zum Beispiel hat einen der charmantesten Landschaftsgärten der irischen Insel geschaffen. Besucher fühlen sich mal ans Mittelmeer, mal in den Fernen Osten oder einen subtropischen Farnwald versetzt.
    Experimentierfreudigkeit hat Riesenlilien aus dem Himalaya, Hibiskus aus Neuseeland und dem taiwanesischen Reispapierbaum eine neue Heimat geboten. Das Ehepaar Steele hat vor Jahren das hektische Leben in der Stadt gegen eine eigene Käserei auf dem Land eingetauscht. Inzwischen gibt es landesweit zahlreiche Nachahmer. Paul O’Sullivan ist ein besonderer Touristenführer. Er bringt Besuchern die Legende um das mittelalterliche Schloss Blarney Castle nahe. Es heißt, wer den berühmten Blarney-Stein küsst, erhalte die Gabe der Eloquenz. Doch den Stein erreicht man nur, wenn man sich auf den Rücken legt und mit dem Kopf voran über die Brüstung beugt.
    Westlich von Blarney Castle liegt der Killarney National Park, in dem sich die letzten Eichenwälder Irlands befinden. Das milde Klima lässt dort aber den Rhododendron so stark wuchern, dass der Eichenbestand dadurch bedroht ist. Paddy Sheehan ist Wärter der einzigen Seilbahn Irlands, die vom Festland nach Dursey Island, der westlichsten bewohnten Insel Irlands, führt. Sue Redican lebt als einzige Bewohnerin auf Great Blasket Island, verbringt den Großteil des Jahres hier in einem umgebauten Kuhstall und genießt Einsamkeit, Natur und ein einfaches Leben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.06.2012arte
  • Folge 3 (45 Min.)
    Im Westen Irlands formten Meer und Wind beeindruckende Steilküsten. Gewaltig erheben sich die Cliffs of Moher über den Ozean. So ursprünglich wie die Küstenlandschaft ist auch das Leben der Menschen hier. Bei Ebbe sammelt Edward Kilkullen mit seinem Traktor Algen für sein Badehaus, das direkt am Strand steht. Ein Bad in Algen und warmem Meerwasser verspricht besondere Entspannung. Im Hinterland erstreckt sich kilometerweit Karstland. Für Michael Hanrahan ist diese karge, fast unbewachsene Landschaft gerade Inspiration. Für den Maler zählt der Westen Irlands zu den schönsten Landschaften der Welt. Liebevoll hält er die Wucht der Wellen an der Felsküste auf Aquarell fest.
    Selbst die englische Königin kennt seine Werke. Der kleine Ort Lisdoonvarna in der Grafschaft Clare zieht jedes Jahr im Spätsommer Tausende Besucher an. Das Matchmaking-Festival ist die größte Heiratsbörse Europas. Als Matchmaker vermittelt Willy Daly heiratswillige Männer und Frauen. Und dank jahrzehntelanger Erfahrung findet er für fast jeden Topf den passenden Deckel. Die Wellen an der Küste des County Mayo sind wie geschaffen für das Surfen. Ciaran Schult ist leidenschaftlicher Wellenreiter. In seinem Gasthaus empfängt er Menschen aus der ganzen Welt und bringt ihnen das Surfen bei.
    Connemara ist das urtypische Herz von Irlands Westen. In der felsigen Berglandschaft leben die letzten Wildpferde der Insel, die Connemaras. Der Ranger und Connemara-Experte Willy Leahy weiß so ziemlich alles über die geheimnisumwitterten und scheuen Tiere, die schwer zu finden sind. 15 Kilometer vor der Küste des County Clare liegt die Insel Inishturk. Viele Bewohner sind in den letzten Jahrzehnten aufs Festland gezogen, doch einige Dutzend Menschen leben immer noch gern hier. Für sie ist Jack Heanley, der Insel-Postbote, die zuverlässige Verbindung zur Welt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 27.06.2012arte
  • Folge 4 (45 Min.)
    Im nördlichsten Teil der Irischen Republik trifft man auf Zeugen alter Kultur, auf Burgruinen, aufgegebene Kirchen und Friedhöfe. Vielleicht pflegen die Bewohner dieses entlegenen Winkels Irlands deshalb die alten Traditionen. In Donegal halten Fiddler wie Vincent Campbell eine aussterbende Musikrichtung am Leben, das Geigenspiel mit einer ganz speziellen Technik. Früher zogen sie von Haus zu Haus. Heute gibt es kaum noch hauptberufliche Fiddler. Vincent lebt als Schafsfarmer in den Bergen von Donegal. Doch die Musik liegt ihm so am Herzen, dass er regelmäßig Kinder in der Stadt das Fiddle-Spiel lehrt und seinen Beitrag zum Erhalt der Fiddler-Zunft leistet.
    Auch Laura Spellman pflegt ein typisch irisches Hobby. Sie spielt Rugby. Mit ihrem Team hat sie sogar schon eine Meisterschaft gewonnen. Im Training misst sich die junge Rechtsanwältin auch mit Männern – optimale Vorbereitung für ihre Arbeit im Gerichtssaal, denn auch dort wird oft aggressiv gekämpft. Im dünn besiedelten Landstrich um Sligo, Leitrim und Donegal sind die Menschen oft auf sich selbst angewiesen.
    Das macht erfinderisch. So reparieren George Kelly und Philip Slaroy – Lokführer des Fintown-Train, der letzten Eisenbahn in diesem County – ihre alte Lok selbst, sollte etwas nicht funktionieren. Weiter im Norden liegt der Glenveagh National Park. Im größten Nationalpark Irlands betreut Ranger Lorcan O’Toole ein einzigartiges Auswilderungsprojekt. Der Steinadler soll hier eine neue Heimat finden. In dem unscheinbaren Örtchen Kilmacrennan hat Ivan Scott einen Weltrekord aufgestellt.
    In acht Stunden hat er 736 Schafe geschoren. Um seinen Status als Nummer eins zu behaupten, tritt er bei einem Wettbewerb gegen Konkurrenz aus ganz Irland an. Der Koch Brian McDermot will im Zuge der Gleichbehandlung von Männern und Frauen den Männern des County die Liebe für die Zubereitung von Fisch und Fleisch näherbringen. Kein einfaches Unterfangen, denn viele Iren fürchten sich regelrecht vor dem Herd. Doch nachdem sie einen Kochkurs von Brian besucht haben, wissen sie auch den kulinarischen Teil der irischen Kultur zu schätzen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 28.06.2012arte
  • Folge 5 (45 Min.)
    Irland ist eine geteilte Insel. Das protestantische Nordirland ist von der katholischen Republik getrennt. Der Konflikt zwischen den Anhängern Großbritanniens und der gälisch-stämmigen Bevölkerung prägt die Geschichte des Landes. Und in Nordirland ist er noch immer gegenwärtig. An den Häusern erinnern Wandmalereien an die „Troubles“ genannten Auseinandersetzungen und Straßenschlachten, zu denen jeder Bewohner Nordirlands eine persönliche Beziehung hat. Inzwischen verstehen die Menschen, dass sie aus der Vergangenheit lernen müssen, um die Wunden heilen zu lassen. Tom Kelly und Kevin Hasson restaurieren in Derry/​Londonderry die Wandmalereien an den Hauswänden.
    Die beiden Künstler begannen in den 90er Jahren ihre Bilder zu malen, begleitend zum Friedensprozess. Sie möchten die Malereien für die nachfolgenden Generationen erhalten und ihren Beitrag zur Versöhnung leisten. Von Derry/​Londonderry im äußersten Norden Irlands geht es die schroffe Küste entlang. Sie bietet einzigartige Felsformationen. Sechseckige Steilsäulen ragen am Giant’s Causeway aus dem Wasser. Der Legende nach wurden die bis zu zwölf Meter hohen Basaltsäulen von einem Riesen geformt, heute weiß man von ihrem vulkanischem Ursprung. Die Küste bietet Lebensraum für unzählige Seevögel.
    Papageientaucher nisten in riesigen Kolonien auf den Felsen nahe der Brandung. Selbst Alpenkrähen kann man hier beobachten. Die seltenen Vögel waren lange Zeit aus Nordirland verschwunden. Dank der Bemühungen von Vogelwart Liam McFaul brütet seit kurzem wieder ein erstes Paar auf der Insel Rathlin. Zum Schluss der Reise steht Nordirlands Hauptstadt Belfast auf dem Programm. Hier sind große Schiffe kein seltener Anblick. 1912 wurde hier übrigens die „Titanic“ gebaut, das größte Schiff seiner Zeit. An einem ganz besonderen Projekt arbeitet Ingenieur James Stevenson: In seiner Werft wird die „SS Nomadic“, das letzte existierende Schwesterschiff der „Titanic“, restauriert. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 29.06.2012arte

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