Im Schatten der Gipfel

Vinzenz Kerschbaumer führt mit seiner Frau Maria eine kleine Wirtschaft auf der Hirschbergalm. Ihr Schwiegersohn Horst Brandner, der in München ein nicht allzu lukratives Sportgeschäft hat, würde die Wirtschaft gern übernehmen und vergrößern, um vom Touristengeschäft zu profitieren. Dazu müsste idealerweise auch eine Skiabfahrt her. Diese ist bereits genehmigt, aber Kerschbaumer sperrt sich gegen die „Verschandelung des Berges“ und das Abholzen seines über alles geliebten Waldes. Horsts Frau Annelies ist ebenfalls skeptisch. Ihr missfallen auch die Pläne, die Horst mit ihrer Tochter Sonja hat. Sie soll die Skikarriere machen, zu der es bei ihm nie ganz gereicht hat. Sonja hat auch das Talent dazu, aber Annelies sähe es viel lieber, wenn sich ihre Tochter vorrangig um ihre Ausbildung kümmerte, eine Chance, die wiederum ihr versagt geblieben ist.
Aber die lebenslustige, unkomplizierte Sonja nimmt ihr Leben selbst in die Hand. Solange ihre Liebe zum Dorf-Playboy, Gerhard Windegger, unerfüllt bleibt, flüchtet sie sich in ihr Training und feiert einen Sieg nach dem anderen. Als sie sich aber in Jan verliebt, zieht sie lieber zu ihm nach München. Während Sonja versucht, sich ihr Leben einzurichten, ringt Horst Brandner weiter mit seinem Schwiegervater um eine Skiabfahrt. Gerhard Windegger bleibt nicht der Einzige, der sich mit einer Affäre in Schwierigkeiten bringt, und das Dorf Mühlbach steuert auf eine, dem Tourismus geweihte Zukunft hin, von der sich alle Profit erhoffen. (Text: BR)

Nach Kerschbaumers Infarkt führen Horst Brandner und seine Frau Annelies nun zwar die Hirschbergalm in eigener Regie, eine Skiabfahrt auf seinem Besitz lehnt der alte Kerschbaumer aber immer noch kategorisch ab. Und noch ein ehrgeiziges Projekt Brandners droht an der aufkeimenden Liebe seiner Tochter Sonja zum Dorf-Playboy und Sohn des ortsansässigen Bauunternehmers Gerhard Windegger zu scheitern: Für ihn will Sonja ihre vielversprechende Karriere im Skizirkus aufgeben. Windegger verspricht, seinem Sohn die Sonja auszureden. Im Gegenzug soll er den lukrativen Auftrag für die Skipiste erhalten, vorausgesetzt, Kerschbaumer willigt ein. Diese Spekulation geht vorerst nicht auf, dafür trennt sich Gerhard aber tatsächlich von Sonja. In ihrem Liebeskummer entschließt sich Sonja, nun doch ins Trainingslager zu fahren. (Text: BR)

Während sich das Wintergeschäft auf der umgebauten Hirschbergalm nur zögernd anlässt, feiert Sonja einen Trainingserfolg nach dem anderen, bis sie mit einem 15. Platz ihren ersten World-Cup-Punkt erntet. Selbst die skeptische Annelies ist nach einem Interview Sonjas, das sie im Fernsehen verfolgt, überzeugt von der Bestimmung ihrer Tochter – und von der Notwendigkeit einer Skiabfahrt. Horst und Annelies begleiten ihre Tochter zum Europa-Cup-Rennen, das die Newcomerin prompt gewinnt. Nun muss doch der alte Kerschbaumer einer Talabfahrt auf dem Nordhang zustimmen! Doch der bleibt standhaft. Da löst sich, während der Alte mit seinem Enkel Anderl im Gelände unterwegs ist, eine Lawine. (Text: BR)

Vinzenz Kerschbaumer will den zerstörten Waldbestand wieder aufforsten. Alle Überredungsversuche seiner Familie zur Freigabe des Nordhanges für die Skiabfahrt bleiben erfolglos. Während Gerhard beim Weiberfasching der Frau des neuen Sparkassenleiters, Anita Strehle, näher kommt, müssen Sonjas Eltern auf dem Bildschirm zusehen, wie ihre Tochter bei einem Rennen in den USA schwer stürzt. Sonja kuriert ihren Bänderriss in der Rehabilitationsklinik Bad Endorf. Dort kümmert sich der Münchner Sportlehrer Jan Zebisch liebevoll um sie, nachdem Sonja ihre Hoffnungen auf Gerhard endgültig begraben musste. (Text: BR)

Sonja ist verliebt. Kurz entschlossen zieht sie zu ihrem neuen Freund, Jan Zebisch, nach München. Der bestärkt sie darin, sich dem sportlichen Drill und dem Ehrgeiz ihres Vaters zu entziehen. Für Horst ist dies nicht die einzige Schlappe: Auf der Hirschbergalm muss er zusehen, wie sein Schwiegervater eigenhändig die Setzlinge zur Wiederaufforstung des Lawinenschadens pflanzt. Gerhard kommt derweil dem Ziel seiner Träume näher. Nach einem romantischen Flug über die Berge ist Anitas Widerstand endlich gebrochen. Doch Gerhard fühlt sich in seinen Träumen von einer gemeinsamen Zukunft nicht ernst genommen. Nach einem Streit verliert er die Kontrolle über sein Fahrzeug. (Text: BR)

Schwer getroffen vom plötzlichen Tod seiner Frau Maria zieht sich Vinzenz Kerschbaumer auf die Hochalm zurück. Endlich ist der Weg frei für Horst, mit dem Bau der Skipiste zu beginnen. Während Windeggers Bagger den Nordhang bearbeiten, stellt Bürgermeister Grassl Brandner die neue Leiterin des Fremdenverkehrsamtes, Stefanie Kern, vor. Zusammen organisieren sie ein großes Werbefest, bei dessen Vorbereitung sich Horst und Stefanie näher kommen. Auf Horsts inständiges Bitten hin kommen auch Sonja und Jan aus München. Sonja verspricht den begeisterten Mühlbachern, dass sie es noch einmal im Skizirkus probieren will. Horst wäre am Ziel all seiner Wünsche, wäre da nicht seine Frau Annelies, die ausgerechnet auf dem Fest vom Seitensprung ihres Gatten erfährt. (Text: BR)

Während Horst versucht, seine Frau zu besänftigen, hat auch Sonja Probleme, ihren plötzlichen Gesinnungswandel vor Jan zu rechtfertigen. Zu dessen Leidwesen unterwirft sie sich auf der Hirschbergalm wieder dem harten Trainingsprogramm ihres Vaters. Horst treibt unterdessen sein Doppelspiel so lange, bis Annelies der Kragen platzt. Für sie ist nun endgültig Schluss. Horst bleibt nichts anderes übrig, als bei Stefanie einzuziehen und abzuwarten. Zu seinem Ärger schließt Annelies die nun erstmals florierende Wirtschaft. Sie zieht sich von allen zurück und beginnt zu trinken. (Text: BR)

Horst Brandner wartet darauf, dass seine Unentbehrlichkeit auf der Hirschbergalm offenbar wird und ihn Annelies in Gnaden wieder aufnimmt. Doch wieder ist es der alte Kerschbaumer, der ihm einen Strich durch die Rechnung macht. Um Annelies davon abzubringen, zur Schuldentilgung Land zu verkaufen, nimmt er die Leitung der Hirschbergalm noch einmal selbst in die Hand. Und nicht nur das: Er plant bereits den Abriss der alten Wirtschaft und den Neubau eines großen Hotels. Doch dazu kommt es für ihn nicht mehr. Auch Stefanie macht Horst Schwierigkeiten. An einen gemeinsamen Haushalt knüpft sie die Bedingung, dass Horst erst einmal seine Verhältnisse ordnet, wozu auch sein Lebensunterhalt gehört. (Text: BR)

Nach Vinzenz Kerschbaumers Tod bemüht sich Windegger um seine alte Jugendliebe und Alleinerbin der Hirschbergalm, Annelies – vergeblich. Horst verdingt sich als Assistenztrainer beim Skiverband, wo er auch Sonja trainiert. Als sich Stefanie von ihm trennen will, setzt Horst alles dran, dies zu verhindern. Darüber vernachlässigt er seine Arbeit und wird entlassen. Kurz vor Weihnachten beginnt mit dem ersten Schnee der Ansturm auf die neue Abfahrt und die Hirschbergalm. Da sich Annelies Urlaub genommen hat, müssen ihr Sohn Anderl und Knecht Bernhard allein mit der Wirtschaft fertig werden – mit Erfolg. Als Annelies heimkommt, ist sie so beeindruckt vom erzielten Gewinn, dass sie ihre Idee, die Hirschbergalm zu verpachten, aufgibt. Während Sonja zu großen Erfolgen Anlauf nimmt, feiert Horst eine einsame Weihnacht. (Text: BR)

Annelies Brandner lässt sowohl Horst als auch Windegger abblitzen. Wohl oder übel muss sich der tief verschuldete Brandner auf einer von Windeggers Baustellen als Bauarbeiter verdingen. Sonja hat zwar ihren ersten World-Cup-Sieg errungen, leidet aber unter der Trennung von Jan. Sie hat Mitleid mit ihrem Vater und beauftragt ihn, für sie ihren ersten Werbevertrag auszuhandeln. Gerhard, der von seinem verordneten Auslandsaufenthalt zurückgekehrt ist, kann nicht – wie erhofft – erneut bei Sonja landen. Seine Aggressionen lebt er aus, indem er im Tiefflug über die Hirschbergalm donnert, was ihm eine Anzeige und den Ausschluss aus dem Aeroclub einbringt. Um Horst zum Vertragsabschluss zu fliegen, „borgt“ sich Gerhard ein Flugzeug. Doch auf dem Rückflug setzt der Motor aus. (Text: BR)

Sonja kann an ihre hervorragenden Ergebnisse in Südamerika anknüpfen: Wieder gewinnt sie das World-Cup-Rennen. Horst nutzt den Erfolg seiner Tochter, um Annelies von der Notwendigkeit zu überzeugen, vor der Presse wieder als „glückliche Familie“ aufzutreten. Das hindert ihn allerdings nicht daran, sie wieder zu betrügen: diesmal mit einer Werbeagentin. Gerhard wird aus Wut gegen seinen Vater, der ihm noch immer nicht den Betrieb übergeben will, zum Wilderer. Er sucht sich dazu ausgerechnet das Revier seines langjährigen Konkurrenten um Sonja, Bernhard, aus. Der erfährt von Gerhards Vorhaben will den Nebenbuhler stellen. (Text: BR)

Sonja fährt von Erfolg zu Erfolg und mit ihr Horst, der seine Tochter so erfolgreich managt, dass er bald noch weitere Leistungssportler betreut. Hier ist Brandner ganz in seinem Element, nicht zuletzt deshalb, weil sich nebenbei allerlei attraktive Angebote zu einem kleinen Abenteuer ergeben. Auch die Schneekanone auf der Hirschbergalm wird – gegen den Willen von Stefanie Kern – genehmigt. Für ein Fernsehteam, das eine Hintergrund-Reportage über Sonja drehen will, demonstrieren die Brandners Ursprünglich-Ländliches mit Familienidyll. Wie zerrüttet die Familie inzwischen wirklich ist, wird Annelies erst bewusst, als sich Anderls Einsamkeit nach dem Weggang seines letzten Freundes, Bernhard, in einer Kurzschlusshandlung äußert. (Text: BR)