arte – Staffel 3, Folge 1–8

Staffel 3 von „Heimathafen“ startete am 20.05.2013 bei arte.
  • Staffel 3, Folge 1 (55 Min.)
    Aufgrund ihrer Lage zwischen Orient und Okzident ist Istanbul eine der ältesten Schnittstellen der Welt. In der Metropole am majestätischen Bosporus, die einst Byzanz und später auch Konstantinopel hieß, pulsierte hier bereits lange vor der Entdeckung Amerikas städtisches Leben. Heute wächst die größte türkische Stadt schneller denn je. Das Hin und Her zwischen den zwei Ufern übersteigt die Kapazitäten von Brücken und Fähren längst . Wer vom Land in die Stadt übersiedelt, findet hier kaum noch Platz. So entstanden behelfsmäßige Wohnhütten und illegale Siedlungen in riesigem Ausmaß. Staatliche Zwangsenteignungen gehören zur Tagesordnung.
    Auch die Schaffung neuen Wohnraums ist keineswegs leicht, denn überall in und unter der Stadt finden sich Spuren der Vergangenheit, die man nicht zerstören darf. So zeugen riesige unterirdische Zisternen von der Wasserarmut, mit der die Metropole seit jeher zu kämpfen hat. Doch trotz aller Schwierigkeiten erlebte Istanbul einen riesigen Aufschwung und gehört wirtschaftlich, gesellschaftlich und kulturell zu den dynamischsten Städten der Welt. Und die vielen feiernden Menschen, die nachts mit Besuchern aus aller Welt sogar die Dächer der Stadt erobern, sind der beste Beweis dafür, dass die Bewohner Istanbuls ihre Stadt lieben wie eh und je. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.05.2013arte
  • Staffel 3, Folge 2 (55 Min.)
    Das kanadische Vancouver schmiegt sich an der nordamerikanischen Pazifikküste zwischen Berge und Meer. Hier dreht sich alles – auch wegen des milden Klimas – um Wasser und Open-Air-Kultur. Vancouver ist die einzige nordamerikanische Metropole ohne Stadtautobahn und hofft, bis 2020 zur grünsten Stadt der Welt aufzusteigen. Ihre Bewohner kommen von überallher – ein Drittel der Bevölkerung ist chinesischer Abstammung, der Rest eine Mischung aus verschiedenen Ethnien. Doch um die ohnehin hohe Siedlungsdichte zu begrenzen und urbane Wucherungen zu vermeiden, bedarf es origineller Raumplanungsstrategien. Wolkenkratzer in die Höhe, während andere kreative Lösungen auf hübsche, kleine Häuschen in den Stadtgassen setzen.
    Die Immobilienpreise sind hier ein heißes Thema: Rund 55 Prozent des Bruttoeinkommens geben die Einwohner Vancouvers fürs Wohnen aus – doppelt so viel wie der Landesdurchschnitt. Kein Wunder, dass man in Vancouver sowohl das wohlhabendste als auch das ärmste Viertel ganz Kanadas findet. Geht es um Lebensqualität und Glücksindex, liegt Vancouver ganz vorn – vielleicht, weil die Metropole zu den sechs kontinentalen Städten der Welt gehört, in denen die Sonne über dem Meer auf – und wieder untergeht. Dieses atemberaubende Spektakel lässt sich von einem der über 71 Kilometer langen Sandstrände der Stadt aus besonders gut beobachten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 21.05.2013arte
  • Staffel 3, Folge 3 (55 Min.)
    Sankt Petersburg steht für das moderne Russland – und sieht seinem traditionsbewussten Mutterland immer weniger ähnlich. Seit jeher wichtiges Bindeglied zwischen einem riesigen, unzugänglichen Imperium und dem Rest der Welt, symbolisiert die Stadt in der Newabucht heute den Übergang vom alten Russland zur fortschrittlichen Postsowjetära. Von Moskau unterscheidet sich die zweitgrößte Stadt des Landes nicht nur durch ihren Hafen und ihre geografische Lage, sondern auch durch ihre multikulturelle Geschichte.
    Als Schauplatz für Aufstände und Revolutionen und als ständiger militärischer Zankapfel war Sankt Peterburg lange der wunde Punkt des Imperiums, bis es 1918 seinen Status als Hauptstadt verlor. Die Lebensbedingungen verschlechterten sich rasch, und über zwei Millionen Menschen, darunter viele Intellektuelle, verließen die Stadt. Stalin selbst ließ Sankt Peterburg schließlich im Jahr 1941 weitgehend zerstören, um Hitler an einem Triumph zu hindern. Seit wenigen Jahren erobert die einstige Metropole ihren Titel als Hauptstadt zurück – wenn auch nicht im politischen, so doch im gesellschaftlichen und kulturellen Sinne.
    Das Stadtbild beeindruckt mit seinen imposanten geschichtsträchtigen Palästen. Peter der Große und Katharina II. machten die Stadt einst zur Spielwiese ihres Größenwahns und ahmten die Trends der westlichen Welt nach. Um mit den architektonischen Meisterwerken der Zeit mitzuhalten, sollten die Bauwerke hier noch größer und schöner sein als ihre europäischen Vorbilder: ein Palast wie in Versailles, aber größer und symmetrischer, ein Zarenpark wie der Garten von Boboli, aber majestätischer, mit mehr Springbrunnen, einem Dutzend kleiner Paläste aus der Feder der berühmtesten Architekten der Welt und 342 Brücken! Da gibt es einiges zu entdecken.
    Und auch bei Nacht weiß Sankt Petersburg zu bezaubern. Zwischen Mai und Juli, wenn die Sonne nur zwei Stunden am Tag hinterm Horizont verschwindet, sind die Nächte hier besonders lang – dann feiern die Stadtbewohner das Ende des harten, dunklen Winters mit langanhaltenden Festen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 22.05.2013arte
  • Staffel 3, Folge 4 (55 Min.)
    Boston, die Stadt an der Ostküste, gilt als Wiege der amerikanischen Nation. Britische Puritaner, die auf der Flucht vor religiöser Verfolgung in die Neue Welt gekommen waren, gründeten die Stadt 1630 an einem strategisch vorteilhaften Ort: Die Bucht von Massachusetts diente als Anlaufstelle für Hochseeschiffe, und die Lage auf einer Halbinsel schützte vor unerwarteten Angriffen. Lange sicherten Hafenaktivitäten und die Textilindustrie das wirtschaftliche Überleben der Stadt. Infolge von Wirtschaftswachstum und Immigration wurde es in Boston bald zu eng. Neuen Wohnraum schuf man im 19. Jahrhundert durch Trockenlegung der umliegenden Sümpfe. Zwischen 1630 und 1830 verdreifachte sich Bostons Grundfläche.
    Inzwischen ruht Boston zum größten Teil auf künstlichen Erdaufschüttungen, so dass man leicht vergisst, dass die Stadt einst auf einer Halbinsel lag. Mitte des 19. Jahrhunderts ließen sich Tausende Iren auf der Flucht vor der Hungersnot in ihrer Heimat, in Boston nieder. So wies um die Jahrhundertwende die Hälfte der Bostoner Einwohner irische Vorfahren auf – heute sind nur noch 16 Prozent der Bevölkerung irischer Abstammung, darunter die berühmte Kennedy-Familie. Im Jahr 1896 erhielt die Stadt die erste U-Bahn Nordamerikas. Die Mittelschicht zog in die Vorstädte und überließ den neuen Zuwanderern die heruntergekommenen Zentrumsviertel.
    Mittlerweile ist Boston ein Melting Pot verschiedenster Bevölkerungsgruppen und -schichten. Ihren vielen Universitäten verdankt die Stadt das niedrige Durchschnittsalter ihrer Einwohner und den Spitznamen „Athens of America“. Zusammen mit der kaum von Boston zu trennenden Nachbarstadt Cambridge beheimatet die Stadt mehr als 65 Schulen und Hochschulen. Die Bostoner Universität, gegründet 1869, ist heute mit 30.000 Studenten die viertgrößte Hochschule der USA und der zweitgrößte Arbeitgeber der Stadt. Dazu kommen die renommierten Forschungseinrichtungen Harvard und das Massachusetts Institute of Technology, kurz MIT genannt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 23.05.2013arte
  • Staffel 3, Folge 5 (55 Min.)
    Panama-Stadt, Hauptstadt der gleichnamigen Republik in Zentralamerika, ist auf der Suche nach einer neuen Identität – und nach einem neuen Stadtbild. Das Land mit nur 1,2 Millionen Einwohnern und dem fünftgrößten Bruttoinlandsprodukt der Welt ist für viele Menschen zur neuen Wahlheimat geworden. Und mit seinem angenehmen Klima und der herrlichen Natur ist Panama-Stadt auch der fünftbeliebteste Alterswohnsitz für Rentner aus aller Welt! Als attraktive und wohlhabende Großstadt, in der 60 Prozent des Bruttoinlandsproduktes des Landes erwirtschaftet werden, kämpft Panama-Stadt mit einer hohen Bevölkerungsdichte.
    Das völlige Fehlen stadtplanerischer Konzepte erweist sich als Problem, und die Einwohnerzahlen in den zentralen Stadtvierteln übersteigen deren Kapazitäten um ein Vierfaches. Südlich begrenzt durch das Meer und umgeben von einem der letzten tropischen Trockenwälder Mittelamerikas, kann sich die Stadt kaum weiter ausdehnen. So schießen gigantische Wolkenkratzer zwischen den Bäumen dieser friedlichen Oase hervor – und schaffen ein seltsam anmutendes Stadt- und Landschaftsbild. Besonders beeindruckend ist der Panama-Kanal, der mitten in der Stadt beginnt. Die von den Amerikanern zwischen 1907 und 1914 gebaute 27 Kilometer lange Wasserstraße war eines der größten Bauprojekte der Welt und revolutionierte die internationale Schifffahrt, denn sie verkürzte die Strecke San Francisco nach New York von 22.000 auf weniger als 6.000 Kilometer.
    Im Jahr 1999 wurde die Hoheit über die Kanalzone von den USA offiziell an Panama übergeben. Heute ziehen jedes Jahr 14.000 Ozeanriesen an der Hauptstadt vorbei. Die Altstadt „Panamá Viejo“, die 1671 nach einem Piratenangriff völlig niederbrannte, liegt acht Kilometer von der heutigen Stadtmitte entfernt. Ihre Ruinen sind spektakulär! (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 24.05.2013arte
  • Staffel 3, Folge 6 (55 Min.)
    In Salvador da Bahia, dem „schwarzen Herzen“ Südamerikas, ist der afrikanische Einfluss deutlicher als andernorts auf dem Kontinent zu spüren. Nach der Kolonialisierung durch die Portugiesen vor knapp 500 Jahren wurde die erste Hauptstadt Brasiliens zum Umschlagplatz für fast fünf Millionen afrikanische Sklaven, die auf den Zuckerrohrplantagen das „weiße Gold“ anbauen mussten. Heute haben mehr als 80 Prozent der Einwohner afrikanische Wurzeln. Aus der Verschmelzung afrikanischer und mediterraner Einflüsse entstand an der brasilianischen Allerheiligenbucht eine ganz eigene Kultur. Gegessen wird häufig auf der Straße und immer wieder sind Capoeiratänzer zu sehen.
    Die inzwischen weltweit praktizierte Mischung aus Kampfsport und Tanz stammt aus Salvador da Bahia und ist direkt auf die afrikanische Immigration zurückzuführen. Wegen seiner vielen Kirchen wird Salvador da Bahia auch „schwarzes Rom“ genannt. Doch die Stadt ist zugleich Zentrum der afrobrasilianischen Religion Candomblé, die den Katholizismus mit afrikanischen Riten und Glaubensüberzeugungen vereint. Allein in der Stadt Salvador da Bahia gibt es mehr als 2.230 Candomblé-Gemeinden. Salvador de Bahia, die Schöne, wird von den Einwohnern als die Stadt des Glücks beschrieben. Vielleicht, weil es eine von weltweit nur sechs Städten auf dem Festland ist, in denen man die Sonne über dem Ozean sowohl auf- als auch untergehen sieht.
    Oder weil man sich in Salvador da Bahia an mehr als 71 Kilometern Strand erfreuen kann. Die auf einer dreieckigen Halbinsel gelegene Stadt mit ihrem natürlichen Hafen ist geprägt durch eine hügelige Topographie. In der Unterstadt befinden sich die Hafengebäude und die bürgerlichen Viertel; die Oberstadt ist ein wichtiges Zeugnis kolonialer Architektur in der Neuen Welt. Heute erlebt die drittgrößte Stadt Brasiliens eine entscheidenden Phase ihrer Entwicklung: Um den drei Millionen Einwohnern bessere Einkommensperspektiven zu bieten, ist Wachstum die oberste Devise. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 27.05.2013arte
  • Staffel 3, Folge 7 (55 Min.)
    Mit mehr als 7.000 Wolkenkratzern ist Hongkong zweifelsohne die vertikalste Stadt der Welt. Wegen der rekordverdächtigen Bebauungsdichte wird leicht übersehen, dass sich die Stadt auf mehr als 200 Inseln erstreckt und rund 70 Prozent ihrer Fläche aus bergigen Parks bestehen. Genauso überrascht die Tatsache, dass das gut ausgebaute, effiziente Netz des öffentlichen Nahverkehrs für 90 Prozent aller Wege genutzt wird und Hongkong vor langen Staus bewahrt. Seit das Territorium 1997 wieder an China zurückgegeben wurde, befindet sich Hongkong in einer Übergangsphase. Als wirtschaftliches Drehkreuz Asiens hatte die Stadt lange Zeit eine Brückenfunktion zwischen den westlichen Märkten und der aufstrebenden Volksrepublik China. Diese einzigartige Position verleiht Hongkong bis heute eine kulturelle Vielfalt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.05.2013arte
  • Staffel 3, Folge 8 (55 Min.)
    An der Bucht von Tokio liegt das mit über 13 Millionen Einwohnern größte Ballungsgebiet der Welt. Die Präfektur Tokio umfasst 23 Bezirke, 26 kreisfreie Städte, fünf Gemeinden, acht Dörfer und mehrere Inseln, die teilweise mehr als 1.800 Kilometer vom Festland entfernt liegen. In der Nachbarstadt Yokohama leben noch einmal vier Millionen Menschen und sie bietet weiteren 2,5 Millionen Tagespendlern einen Arbeitsplatz. Nachdem Tokio im 20. Jahrhundert zweimal – 1923 durch ein Erdbeben und 1944/​45 durch die Bombardierungen – zerstört wurde, hat man die Stadt völlig neu aufgebaut. Aus dem ehemals kleinen Fischerdorf ist eine Metropole der Wolkenkratzer geworden, die alten Strukturen sind fast vollständig verschwunden.
    Obwohl Tokio seit 14 Jahren das Ranking des „Economist“ als teuerste Stadt der Welt anführt, zieht es jedes Jahr mehr als 400 Millionen Besucher in die Stadt, neun Mal mehr als nach New York mit jährlich 45 Millionen Touristen. In Tokio ist ein Restaurantbesuch Pflicht, denn der Guide Michelin hat der Stadt insgesamt mehr Sterne verliehen als dem ehemaligen Rekordhalter Paris. Ans Ziel gelangt man am besten per U-Bahn und Zug, mehrere Umstiege eingeschlossen. Tokios U-Bahn ist die meistfrequentierte weltweit, das städtische Schienennetz das längste der Welt.
    Trotz seiner gigantischen Ausmaße und seiner Komplexität gilt der städtische Nahverkehr als ebenso pünktlich und verlässlich wie die Schweizer Eisenbahn. Doch dessen ungeachtet haben Berechnungen ergeben, dass für Strecken unter einer Stunde das Fahrrad das schnellste Verkehrsmittel darstellt. Aufgrund der übermäßig hohen Siedlungsdichte gilt Tokio als eine riesige städtische Wärmeinsel und wird daher gern als Beispiel für den Einfluss der Großstädte auf die Umwelt angeführt. Innerhalb von weniger als 100 Jahren stieg die Durchschnittstemperatur hier um drei Grad Celsius. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 29.05.2013arte

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