Staffel 2, Folge 1–5

Staffel 2 von „Handwerkskunst!“ startete am 29.04.2016 im SWR.
  • Staffel 2, Folge 1 (45 Min.)
    Böttcher, Fassbinder oder Küfer – es ist ein Handwerk, das nur noch wenige beherrschen. Ralf Mattern aus Deidesheim in der Pfalz ist einer von ihnen. In seinem Betrieb baut er Fässer bis zu einer Größe von 20.000 Litern. Und die sind nicht nur im Südwesten gefragt, sondern weltweit. Das Holz für die Dauben stammt zu großen Teilen aus dem Pfälzerwald. Mehrere Jahre müssen die Eichenbretter im Hof bei Wind und Wetter lagern, bis die Gerbstoffe ausgeschwemmt sind. Erst dann bringt sie der Küfer so in Form, dass sie sich später zu einem perfekten Fass zusammenfügen lassen.
    Um die 40 Arbeitsstunden, viel Muskelkraft und Erfahrung braucht Ralf Mattern zusammen mit seinen Gesellen dafür. Maschinen spielen nur eine Nebenrolle, denn das Handwerk hat sich in den letzten zweitausend Jahren kaum verändert. Über dem Feuer wird das Holz gebogen, mit Schilf und Dampf wird es dicht gemacht. Dabei entsteht ein einzigartiges Aroma, das sich vom Holz auf den Wein überträgt und ihn veredelt. Im wahrsten Sinne des Wortes ein fas(s)zinierendes Handwerk. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 29.04.2016SWR Fernsehen
  • Staffel 2, Folge 2 (45 Min.)
    Ein eigenes Boot – handgemacht. Heiko Kircher aus Elchesheim-Illingen ist einer der letzten, der diesen Traum wahr macht. Der gelernte Holzmechaniker baut die Boote genau so, wie es einst der Urgroßvater vorgemacht hat. Seine Boote sind hochwertig und schlicht zugleich. Genutzt werden sie später als Fischerboote oder für Ausflüge, zum Beispiel in den Altrheinarmen. Heiko Kircher legt besonderen Wert darauf, dass nach wie vor alles Handarbeit ist. Gemacht werden die Boote nur aus ausgewähltem Holz. Sechs große Bretter aus Kiefernholz bilden den Grundstock für das Boot.
    Diese werden zurechtgesägt, gehobelt und mit Eisenwinden gebogen. Andere Elemente, wie die sogenannten Rippen des Bootes oder das Kopfteil, werden aus Eichenholz herausgearbeitet. Alles muss genau passen. Heiko Kircher baut das Boot allein in seiner Schreinerei. Drei Tage dauert es, bis es fertig ist. Am Ende wird nur noch die Außenseite mit Holzschutzfarbe eingerieben – ganz klassisch, so wie vor hundert Jahren. Dann ist das Boot bereit, um ins Wasser gelassen zu werden. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 06.05.2016SWR Fernsehen
  • Staffel 2, Folge 3 (45 Min.)
    Ein maßgeschneiderter Sattel aus Büffelleder ist ein Unikat und und pure Handarbeit.
    Einen Sattel anzufertigen ist ein bisschen wie die Herstellung eines Schuhs, denn ein Westernsattel von Meisterhand wird – wie ein handgefertigter Schuh – nach Maß gearbeitet. Das Pferd, für das der Sattel bestimmt ist, wird digital vermessen. Dann wird der Sattelbaum ausgesucht, der die gleiche Funktion erfüllt wie der Leisten beim Schuh. Das vorher vom Kunden ausgewählte Büffelleder wird individuell zugeschnitten. Schließlich beginnt die Arbeit am Sattelbaum: Das Skirt, die Fender, die Backjockeys und das Seatjockey werden eins nach dem anderen um den Sattelbaum herum gebaut, verklebt, vernäht, gepolstert, verstärkt und verziert.
    Der Sattelbaum ist beim Sattel das Herzstück. Im Gegensatz zum Leisten, der wieder entfernt wird, wenn der Schuh fast fertig ist, bleibt der Sattelbaum im fertigen Sattel. Ein maßgeschneiderter Sattel ist ein Unikat und pure Handarbeit. Präzise, mit Hang zur Perfektion und mit Liebe zum Detail entsteht innerhalb von fünf Tagen ein Traumsattel von Meisterhand. Sattlermeister Guido Netzer ist leidenschaftlicher Handwerker mit großem kunsthandwerklichen Interesse. Er arbeitet zum Teil mit dem Werkzeug seines Großvaters, der Schuhmachermeister war. Für Guido Netzer stimmt es also hundertprozentig: Schuh- und Sattelmacher sind verwandt. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 13.05.2016SWR Fernsehen
  • Staffel 2, Folge 4 (45 Min.)
    Steinmetzmeister Frank Steinhauer erklärt traditionelle Steinmetzwerkzeuge, wie sie seit Jahrhunderten in Gebrauch sind.
    Steinmetz Frank Steinhauer arbeitet bei der renommierten Firma Sauer in Budenheim bei Mainz. Hier werden die unterschiedlichsten Natursteinarbeiten durchgeführt: von Küchenarbeitsplatten aus Granit bis zu künstlerischen Skulpturen im Kundenauftrag. Steinhauer hat sein Handwerk in Bad Kreuznach gelernt. Seine Gesellenzeit verbrachte er in der Pfalz. Seinen Meister machte er in Freiburg, wo er auch eine Ausbildung als staatlich geprüfter Gestalter in Steintechnik absolvierte. Nach seiner Meistertätigkeit bildete er sich fort zum Restaurator im Steinmetzhandwerk.
    Bei der Firma Sauer ist er Bauleiter und Ansprechpartner in allen technischen Fragen. Das Steinmetzhandwerk hat sich stark gewandelt. Allein mit Knüpfel und Meißel arbeitet heute keiner mehr. Computergesteuerte CNC-Steinsägen erleichtern längst die Arbeit. Doch das traditionelle Handwerk ist unverzichtbar gerade, wenn es um Restaurierungsarbeiten geht. Die Firma Sauer aus Budenheim bei Mainz ist spezialisiert auf Steinrestaurierungen, beispielsweise an Kirchen und historischen Fassaden. Hier spielt das Wissen um das Material und alte Bautechniken eine große Rolle.
    Frank Steinhauer kennt jede Facette seines Berufs. An einer stark verwitterten Sandsteinfassade eines Gründerzeit-Hauses in der Mainzer Neustadt zeigt er, welche Aufgaben ein Steinmetz heute zu bewältigen hat. Er nimmt die Schäden an den kunstvoll gestalteten Fassaden auf und entscheidet, welche Teile ausgebessert und welche neu gearbeitet werden müssen. Er weiß, aus welchem Steinbruch er genau diesen Sandstein wieder bekommt. Entscheidend für die Bearbeitung des Sandsteins ist die Schichtung, die er mit geübtem Auge erkennt.
    Wird der Stein senkrecht zur Schichtung eingebaut, kann Wasser zwischen die Schichtung eindringen und den Erosionsprozess beschleunigen. Auch wenn viele Teile eines Balkonumlaufs heute maschinell aus dem Stein geschnitten werden können – die Nachbearbeitung per Hand ist gerade im Bereich der Denkmalpflege unumgänglich. Dann greift Frank Steinhauer wieder zu seinen Meißeln, zum Schariereisen oder zum Zahneisen, zum Krönel und zum Riffelhammer, auch wenn der Hammer heute meist mit Pressluft betrieben wird. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 20.05.2016SWR Fernsehen
  • Staffel 2, Folge 5 (45 Min.)
    Leander und Franz Sommer mit fertigem Tisch.
    Familie Sommer hat eine Leidenschaft: Massivholz. Aus edlen Hölzern entstehen in der Tischlerei im Westerwald kunstvolle Möbel fürs Leben. Der kleine Familienbetrieb in Breitscheid hat seine Nische gefunden, die Kunden kommen aus ganz Deutschland. „Handwerkskunst!“ zeigt, wie in vielen Arbeitsstunden ein Tisch entsteht, der alle Trends überdauert. Leander Sommer, Geselle im Betrieb seines Vaters, hat alles in seiner Hand: von der schonenden Trocknung des ausgewählten Holzes über den ersten Zuschnitt bis zum Feinschliff. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 27.05.2016SWR Fernsehen

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