Staffel 8, Folge 1–6

Staffel 8 von „Gipfeltreffen“ startete am 05.04.2010 im BR Fernsehen.
  • Staffel 8, Folge 1
    Für das „Gipfeltreffen“ schlug der wohl berühmteste Bergsteiger der Welt eine besondere Tour vor: Reinhold Messner hatte die Idee, mit Werner Schmidbauer zusammen eine Wanderung hinauf zu dem Platz zu machen, der seine Kindheit besonders geprägt hat: die „Gschnagenhardtalm“ unterhalb der mächtigen „Geislerspitzen“ am Ende des Südtiroler Vilnösstals. Hier hat Messner in seiner Kindheit zusammen mit seinen acht Geschwistern die Sommermonate verbracht und hier ist wohl auch seine Leidenschaft für die Berge und die großen Gipfel erwacht. Mit großer Zuneigung erzählt Messner während der Wanderung von seiner Mutter.
    Beim Aufstieg erinnert sich er sich an seine Kindheit, spricht aber auch von seinen Ängsten: „Ich bin im Grunde ein sehr vorsichtiger und ängstlicher Mensch.“ Auf einem großen Findling sitzend, erzählt Reinhold Messner bei einem Glas Südtiroler Rotwein, Schüttelbrot und Speck von seinen Kindern, von extremen Grenzgängen, dem Glauben sowie der Eigenverantwortung für ein selbstbestimmtes Leben. Als die Herbstsonne schon tief über den „Geislerspitzen“ steht, prosten sich die beiden in dem Bewusstsein zu, einen ganz besonderen Tag mit intensiven Gesprächen vor einmaliger Kulisse erlebt zu haben. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 05.04.2010Bayerisches Fernsehen
  • Staffel 8, Folge 2
    Ihr Geburtsname ist Ute Krummenast, ihr bürgerlicher Name Ute Singer, aber jeder kennt sie nur unter dem Namen Claudia Jung. Mit Werner Schmidbauer machte sich die Schlagersängerin bestens gelaunt auf zum „Gipfeltreffen“ auf den 1351 Meter hohen Laubenstein im Chiemgau. Auf dem Weg erzählt Claudia Jung, dass sie ihren wirklichen Namen Ute schon als Kind gehasst habe, und als sie ins Showbusiness kam die Gelegenheit ergriffen hat, den Namen loszuwerden. Heute spricht sie auch im Privaten kaum jemand mehr mit ihrem Taufnamen an – außer „mein Mann, wenn er mich ärgern will“.
    Ihr Mann, das ist der Musikproduzent Hans Singer, mit dem und der gemeinsamen Tochter Anna sie auf einem Bauernhof im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm zusammen mit etwa 50 Tieren wohnt. Wenn sie beruflich unterwegs ist, dann kümmert sich ihr Mann um die Tochter: „Ihm bleibt keine Wahl“, meint sie lachend, denn aufgrund ihres Erfolgs hat es „Eventcharakter, wenn ich zuhause bin“. Nach der bayerischen Landtagswahl 2008 zog sie für die Freien Wähler ins Maximilianeum ein: „Der Landtag braucht auch Leute, die einfacherer Natur sind“, sagt sie.
    Um die Politik „zu ertragen, brauche ich meine Musik“, gibt Claudia Jung zu und betont, dass ihre Familie immer die Priorität in ihrem Leben haben wird. Die Gipfelbrotzeit schließlich wurde beinahe von einem Föhnsturm weggeblasen. Und obwohl Claudia Jung eigentlich „Teilzeitvegetarierin“ ist, ließ sie sich die Fleischpflanzerl schmecken. Ihre Tochter esse nämlich gar kein Fleisch und ihr Mann auch nicht gern. „Selbstbewusstsein und Stärke“ wolle sie ihrer Tochter mitgeben.
    Und auf Werner Schmidbauers Frage, was denn die Tochter Anna einmal werden solle, meinte Claudia Jung: „glücklich“. Eine Schönheitsoperation käme für sie nicht in Frage, meinte die beliebte Sängerin und weiter: „Wenn man alt wird und schiach, dann ist es Zeit, in die Politik zu gehen.“ 1994 hatte Claudia Jung einen schweren Reitunfall, bei dem sie einen Schädelbasisbruch erlitten hatte. Dieses Ereignis, so erzählt sie, habe ihr Leben absolut verändert: „Das Leben kann so schnell vorbei sein – man muss es nutzen“. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 13.05.2010Bayerisches Fernsehen
  • Staffel 8, Folge 3
    Werner Schmidbauer begrüßte Anselm Bilgri beim „Gipfeltreffen“ als „ersten Wiederholungstäter“. Denn Bilgri, der mit ihm auf den 1096 Meter hohen „Sonntraten“ in der Nähe von Bad Tölz stieg, war bereits vor 7 Jahren mit ihm auf einer Bergtour. Damals war er noch „Pater Anselm“, Cellerar der Abtei St. Bonifaz und Prior im Kloster Andechs. 2004 trat er aus dem Kloster aus, und als er sich jetzt mit Werner Schmidbauer auf den Weg zum Gipfel machte, trug er anstatt des Habits der Benediktiner ein kariertes Freizeithemd.
    Das Leben, so fasst er gleich zu Beginn seine jetzige Situation zusammen, habe sich für ihn seitdem verändert, aber nicht „gedreht“, sondern sei vielmehr „konsequent weitergegangen“. Anlass für den Klosteraustritt war ein Konflikt innerhalb der Klosterhierarchie; Anselm Bilgri meint heute, nach 30 Jahren im Kloster sei sein „Herz weiter und dadurch das Kloster zu eng geworden.“ Nach wie vor ist er Priester – ein „clericus vagans, ein vagabundierender Priester“, meint er lachend.
    Die Kirche tue sich hart mit einem unabhängigen Geist wie ihm. Am meisten habe ihn überrascht, dass er Andechs als Ort nach seinem Austritt nicht vermisst habe. Was ihm aber fehle sei die Rhythmisierung, die das Klosterleben einfach mit sich bringt. Auf dem Weg zum Gipfel erzählt Anselm Bilgri von seiner Kindheit. Die Eltern waren Wirtsleute, alles andere als begeistert von seinem Wunsch, Priester zu werden. Das Studium der Theologie wollten sie ihrem Sohn daher nicht zahlen: „Für die Kirche haben wir nicht gearbeitet“, erklärte sein Vater.
    Nach dem Austritt aus dem Kloster kehrte Bilgri nach München zurück. „In erster Linie bin ich Münchner, dann Bayer und dann gleich Europäer“, so seine Standortbeschreibung. Der „Sonntraten“ gefiel ihm: „Das ist ein sympathischer Berg – nicht so hoch, da muss man nicht so schnaufen“, meint er. Es störte ihn auch nicht, dass es oben kein Gipfelkreuz gibt. Bei der Gipfelbrotzeit erzählt Bilgri auch von seiner „Omi“, von der er „viel Herzensbildung“ bekommen habe, die ihn aber auch Lateinvokabeln abgefragt hat, obwohl sie – Schneiderin von Beruf – selbst kein Latein konnte.
    Auf die Frage, in welcher Phase seines Lebens er sich einsam gefühlt habe, meinte er: „Im Kloster kann man am meisten einsam sein.“ Ein offenes Gespräch beispielsweise über Sexualität und Körperlichkeit gebe es dort nicht. Die jüngsten Missbrauchsfälle in Klosterschulen hätten ihn „sehr berührt“; vor allem das Erkennen, dass Patres, die er als vorbildliche Erzieher in Kloster Ettal kannte, „auch dunkle Seiten haben“.
    Es sei eine Frage der Glaubwürdigkeit, ob sich die Kirche ändere und es ihr damit gelinge, „bei den Menschen anzukommen“. Er habe auch Verständnis für die zahlreichen Kirchenaustritte, auch wenn er sich etwas anderes von den Gläubigen wünschen würde: „Auftreten statt austreten!“ Für ein Familienleben, so Anselm Bilgri, fühle er sich in seinem Alter zu alt. Aber er habe viele Freunde und damit nicht das Gefühl einsam zu sein. „Ich fühle mich sehr geliebt“, sagt er. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 24.05.2010Bayerisches Fernsehen
  • Staffel 8, Folge 4
    Ziel der gemeinsamen Wanderung, zu der Werner Schmidbauer den Schauspieler und Musiker Michael Fitz eingeladen hatte, war das 1514 Meter hohe „Feichteck“ im Chiemgau. Und obwohl Michael Fitz sechs Jahre in Jachenau gewohnt hat, ist Bergwandern „gar nicht meins“, so Fitz. Viel lieber ist er da mit seinem Pferd unterwegs, erzählt er. Am liebsten „cowboymäßig“ ganz allein, das sei für ihn „meditativ“. Geboren und aufgewachsen ist Michael Fitz in München, in einer Familie mit „Extrem-Egomanen“, wie er den „Fitz-Clan“ beschreibt. Mit der Pubertät begannen für ihn die Schwierigkeiten zuhause.
    Er war den Eltern gegenüber „absolut erziehungsresistent“ und auch aus dem Internat flog er nach einem Jahr raus. Nach der Scheidung seiner Eltern kam er mit knapp 16 nach Miesbach zum Vater. Mitte der elften Klasse – Michael Fitz war damals Dauerschulschwänzer – nahm ihn der Vater von der Schule und mietete ihm ein Zimmer in einem Gasthof. „Die Figur Papa ist da zerbröselt“, erinnert er sich. Nach einem chaotischen Dreivierteljahr in London und einem eher unsteten Leben in München zog Fitz mit 27 Jahren aufs Land, wo er noch heute mit seiner Frau und seinem knapp 18-jährigen Sohn Emanuel wohnt.
    Michael Fitz und seine Frau kennen sich seit 23 Jahren, doch geheiratet haben sie erst vor sechs Jahren. Bei der Gipfelbrotzeit erzählt Michael Fitz, dass er schon als Jugendlicher begonnen hat, der Mutter vieles von ihren Kochkünsten abzuschauen. „Sie würde jetzt zwar protestieren, aber ich würde sagen, ich habe meiner Frau das Kochen beigebracht“, sagt er. Nach der Brotzeit gab es dann eine Premiere beim „Gipfeltreffen“: Weil Michael Fitz ein leidenschaftlicher Kaffeetrinker ist, hatte Werner Schmidbauer eine kleine Espresso-Maschine mit auf den Berg genommen und nach ein paar Anlaufschwierigkeiten brodelte auf einem kleinen Gaskocher der Espresso.
    Nachdem Michael Fitz seinen 50. Geburtstag schon seit einem Jahr hinter sich, und Werner Schmidbauer ihn im kommenden Jahr noch vor sich hat, konnte Fitz Schmidbauer trösten: „Es ist nicht so schlimm wie bei 40“, sagt er. Im Grunde sei 50 ein „Superalter“. Er nehme sich nun mehr Zeit und mache alles intensiver als früher. Dann nahm Fitz seine Gitarre und begann zu singen, von Schmidbauer auf der Mundharmonika begleitet, eines seiner Lieder, das ganz vorzüglich zur Gelegenheit passte, nämlich „Ganz oben“. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 03.06.2010Bayerisches Fernsehen
  • Staffel 8, Folge 5
    Es ist eine der längsten und schwierigsten Touren, die Werner Schmidbauer für das „Gipfeltreffen“ ausgesucht hat, aber seine Begleiterin ist bekannt für ihre Kondition. Rosi Mittermaier, die prominenteste ehemalige Ski-Olympiasiegerin Deutschlands, hatte keinerlei Mühe bei der Wanderung zum 2369 Meter hohen „Frauenalpl Kreuz“ in den Garmischer Bergen. Im Gegenteil: Sie legte schon vom Start weg das Tempo vor. Rosi Mittermaier lebt schon seit 30 Jahren in Garmisch-Partenkirchen und ist dort „daheim“. So war es auch kein Wunder, dass den beiden schon nach wenigen Metern Freunde von Rosi Mittermaier begegneten.
    Einer von ihnen, der „Seppi“ ist ihr bester Freund, der noch dazu an diesem Tag Geburtstag hatte, und dem sie bei der Gelegenheit gleich herzlich gratulieren konnte. Rosi Mittermaier ohne Christian Neureuther? Gibt es das überhaupt? „Nicht so oft, aber auch“, meint die sympathische Sportlerin lachend auf Werner Schmidbauers Nachfrage. Rosi Mittermaier wird am 5. August diesen Jahres 60 Jahre alt und ist seit 30 Jahren mit Christian Neureuther verheiratet; also ihr halbes Leben lang.
    Noch heute sieht Rosi Mittermaier es als „Glücksfall“, dass sie ihrem Mann begegnet ist. Ihre Eltern bewirtschafteten die „Winklmoos-Alm“ bei Reit im Winkl, weswegen Rosi Mittermaier die ersten drei Schuljahre bei einer fremden Familie in Reit im Winkl lebte und mit 3 Jahren zum ersten Mal auf Skiern stand. Erst als ihre Schwester Evi auch zur Schule ging, fuhr der Vater beide Töchter morgens von der Winklmoos-Alm nach Reit im Winkl zur Schule.
    „Der Vati war gar nicht streng“, meint sie. Aber sein Wort hatte Gewicht. „Als Mädel ist der Vater der liebe Gott“, sagt Rosi Mittermaier. Rosi Mittermaier und Christian Neureuther haben zwei Kinder: Sohn Felix ist in die Fußstapfen der Eltern getreten und ist derzeit Deutschlands erfolgreichster Skifahrer. Tochter Amelie ist Modedesignerin und lebt in Berlin. Als die kleine Amelie gefragt wurde, ob sie denn so gut Ski fährt wie die Mama und der Papa, meinte sie: „Nein, besser!“ erzählt Rosi Mittermaier.
    Ohne Berge, sagt sie, könne sie nicht leben. Und obwohl sie oft mit ihrem Mann in die Berge geht, ist der Moment, in dem sie zusammen mit Werner Schmidbauer den Gipfel erreicht, ein besonderer. Während sie das Gipfelkreuz berührt, ist sie in Gedanken bei ihren Kindern. Luxus ist, erzählt sie bei der Gipfelbrotzeit, „auf dem Berg Salz und Pfeffer für ein Ei“ zu haben. Ein hartgekochtes Ei gehört nämlich für sie zur Bergtour einfach dazu und selbstverständlich hatte Werner Schmidbauer neben den, wie Rosi Mittermaier sie bezeichnete „weltberühmten“ Fleischpflanzerl auch gekochte Eier dabei.
    Der 60. Geburtstag macht ihr überhaupt keine Probleme, ebenso wenig wie das Alter und die damit verbundenen äußeren Veränderungen. „Ein Gesicht ist doch erst interessant, wenn’s Falten hat“, meint sie. Sie schaue kaum in den Spiegel und auf Schmidbauers Kompliment, sie sehe aus wie vor 30 Jahren, meint sie: „Ich hätte ganz graue Haare so wie du“, aber ihre Schwestern und Tochter Amelie „erlauben das nicht“, sagt sie, lacht und stößt mit Werner Schmidbauer „auf’s goldene Landl“ an. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.08.2010Bayerisches Fernsehen
  • Staffel 8, Folge 6
    Trotz Bandscheibenvorfall war Michael Mittermeier der Einladung von Werner Schmidbauer zum „Gipfeltreffen“ gefolgt. Und als der Comedian und Bestsellerautor dann auf dem Gipfel des 1244 Meter hohen „Prostkogel“ bei Kössen in Tirol stand, war er von der Kulisse derart beeindruckt, dass er fragte: „Darf man da auch bleiben, oder muss man da wieder runter?“ Seit Februar 2010 ist Mittermeiers Buch „Hey Baby“ im Handel und hat selbst namhafte Autoren wie Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt mit seinem Buch vom 1. Rang der Bestsellerlisten verdrängt, was der Autor auf dem Weg zum Gipfel mit den Worten kommentiert: „Da haben ein paar geweint“.
    Er habe, so Mittermeier weiter, festgestellt, dass es Leute gebe, „die mich jetzt ernster nehmen als früher“. Geboren in Dorfen war er als Kind „nie der Showman“. Ein „eher zurückhaltender Typ“ sei er gewesen, allerdings auch einer, der nie „das Maul halten konnte“. In der Schule eine „faule Sau“, spürte er in sich viel von der Energie seines Urgroßvaters, einem Erfinder und „schrägen Typ“, der keine Grenzen gesehen habe, und das mache er mit seiner Kunst auch.
    Bei der Gipfelbrotzeit erzählt Michael Mittermeier schließlich auch von seinem neuesten Projekt, einem Dokumentarfilm über einen inhaftierten Comedian aus Burma. Mit dem Film „The Prison where I live“, den er zusammen mit dem britischen Regisseur Rex Bloomstein in Burma gedreht hat und der jetzt in den Kinos anläuft, wollte der bayerische Comedian auf das Schicksal seines burmesischen Kollegen Zarganar hinweisen, der wegen seiner regimekritischen Auftritte zu 35 Jahren Haft verurteilt wurde.
    Die Dreharbeiten, so erzählt er, seien nicht ungefährlich gewesen und zum ersten Mal, seit sie zusammen sind, habe er seine Frau, die nicht mit in Burma war, bewusst belogen, um sie nicht zu beunruhigen. Seit 20 Jahren ist Mittermeier mit seiner Frau Gudrun zusammen. Auf Werner Schmidbauers Frage, wie sie es denn schaffen, ihre Liebe zu erhalten, meinte er, die Basis sei die Liebe, dann komme die Kommunikation und ganz wichtig sei der Respekt füreinander. Heimat, das sei für ihn da, „wo meine Familie ist, egal, wo wir sind auf der Welt“, aber sicher sei vor allem Bayern seine Heimat. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 01.11.2010Bayerisches Fernsehen

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