Dokumentation in 4 Teilen, Folge 1–4

  • Folge 1
    Der Historiker und Kunstexperte Gus Casely-Hayford beginnt seine Reise zu den alten Königreichen Afrikas im Norden des Kontinents im heutigen Sudan, nahe der Grenze zu Ägypten. Erstmals erwähnt wurde Nubien von den alten Ägyptern, die es als primitiven Außenposten und Lieferanten von Schätzen, Sklaven, Tänzerinnen und Ringern betrachteten. In der Bibel wird das Volk der Nubier als kriegerisch beschrieben, und die Römer versuchten vergeblich, Nubien zu erobern.
    Die Kultur der Nubier hat der Nachwelt spektakuläre Monumente hinterlassen. Es gibt hier mehr Pyramiden als in Ägypten, und es finden sich Spuren einer bedeutenden Zivilisation, deren Geschichte jedoch kaum bekannt ist. Anhand von Felszeichnungen, die im März 2009 entdeckt wurden, lässt sich erkennen, welch wichtige Rolle Rinder in der nubischen Kultur gespielt haben. Und auch die Deffufa, das älteste bekannte Ziegelbauwerk Afrikas und eins der größten seiner Art, hat nichts von ihrer Faszination verloren. Gus Casely-Hayford kommt zu dem Schluss, dass Nubien beileibe keine Ödnis am Rande der Zivilisation war, sondern eine echte Macht, die sich unabhängig entwickelte und der der Pharaonen gleichkam. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 12.04.2010arte
  • Folge 2
    Eines der ersten christlichen Königreiche der Welt bestand in Äthiopien. Geschichts- und Kunstexperte Gus Casely-Hayford spürt im zweiten Teil der Dokumentationsreihe dem biblischen Mythos der Königin von Saba nach. Er reist in die alten Kaiserstädte Gondar, Axum und nach Lalibela, eine der wichtigsten Stätten äthiopischer Geschichte. Die monolithischen elf Felskirchen, vorwiegend in rote Basaltlava gemeißelt, sind weltweit bekannt und zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe.
    In Äthiopien haben Archäologen auch die frühesten Spuren menschlichen Lebens entdeckt, die mehr als vier Millionen Jahre alt sind. Die Terrassen in der Provinz Tigray werden seit nunmehr 3.000 Jahren beackert. In der vorkolonialen Zeit war Äthiopien das einzige Land der Sub-Sahara, in der die Bauern von Ochsen gezogene Pflüge einsetzten.
    Außerdem folgt Gus Casely-Hayford den Spuren des „Periplus des Erythräischen Meeres“, einem Reiseführer aus dem ersten Jahrhundert nach Christus. Es wird eine Reise zu den Zeugnissen sagenhafter Dynastien, die die Menschen heute noch in Erstaunen versetzen. Casely-Hayford findet zwar keinen Beweis dafür, dass die äthiopischen Kaiser von König Salomon und der Königin von Saba abstammen, dafür allerdings eine auffällige kulturelle Verbindung zur Welt des Alten Testaments. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.04.2010arte
  • Folge 3
    Der britische Geschichts- und Kunstexperte Gus Casely-Hayford folgt den Spuren des Goldhandels von der Swahili-Küste im Osten Afrikas bis zu den Ruinen des legendären Königreichs Groß-Simbabwe. Von der Hafenstadt Kilwa Kisiwani, etwa 280 Kilometer südlich von Daressalam in Tansania gelegen, wurde das afrikanische Gold nach Indien und China verschifft. Im ausgehenden Mittelalter entwickelte sich der Stadtstaat zu einem internationalen Zentrum des Goldhandels. Eine aus Korallen erbaute Moschee spiegelte den Reichtum des Landes wider. Sie war im 14. Jahrhundert das größte Bauwerk im südlichen Afrika.
    Auf dem Weg zum Ursprung des Goldes, den Minen im Hochland von Simbabwe, besucht Gus Casely-Hayford Mapungubwe in Südafrika. Vor tausend Jahren war der mystische Ort das Zentrum des ältesten Königreichs von Schwarzafrika – eine frühe Klassengesellschaft, deren Herrscher mit spektakulären Kunstwerken aus Gold bestattet wurden.
    Anfang des 14. Jahrhunderts trat eine noch mächtigere Königsstadt an ihre Stelle: Groß-Simbabwe. Gus Casely-Hayford durfte die eindrucksvollen Ruinen auf dem Harare-Plateau besuchen, obwohl es bei der derzeitigen politischen Lage in Simbabwe für westliche Fernsehteams schwierig ist, eine Drehgenehmigung zu erhalten. Die mächtigen Mauern der Stadt – bis zu zwölf Meter hoch und sechs Meter breit – wurden ohne Mörtel gebaut. 20.000 Menschen lebten einst in dem Machtzentrum eines Königreichs, das 400 Jahre lang das südliche Afrika beherrschte und durch Gold aus den nahen Minen reich wurde. Als der deutsche Reisende Karl Mauch die Stadt 1871 entdeckte, konnte er nicht glauben, dass diese Bauwerke von Afrikanern errichtet worden waren. Heute weiß man es besser. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 14.04.2010arte
  • Folge 4
    Im westafrikanischen Königreich Benin entstanden vor 400 Jahren Bildwerke, um die sich Museen und Sammler noch heute reißen. Kunsthistoriker Gus Casely-Hayford sucht ihre Ursprünge und lebendigen Zeugnisse in den Kulturen Malis und Nigerias. Die Reise beginnt in Ounjougou mitten in Mali. Dort stießen Archäologen vor wenigen Jahren auf 11 400 Jahre alte Tonscherben. Sie belegen, dass die Menschen dort Lebensmittel lagern und transportieren konnten – damals beileibe keine Selbstverständlichkeit. Nicht weit entfernt, am Bandiagara-Steilhang, stehen die 2.000 Jahre alten Häuser des Tellem-Volkes. Reich verzierte Kornspeicher und Schmuckgegenstände zeigen, dass hier nicht nur Jäger und Sammler lebten, sondern eine hoch entwickelte Agrarkultur herrschte.
    Vertrieben wurden die Tellem von den Dogon, einem Volk mit reicher kultureller Tradition, die noch heute gelebt wird. Die Weltvorstellung der Dogon findet sich auch in den Überresten des 110 Kilometer entfernten Djenné-Djeno wieder, der ältesten Stadt Schwarzafrikas. Das heutige Djenné ist vom Islam geprägt, doch animistischen Wurzeln leben in den alten Handwerken und im Baustil der Lehmhäuser fort. Dort gibt es auch eine reiche Schmiedehandwerks-Tradition, die mindestens bis ins Jahr 500 vor Christus reicht.
    Im Königreich Benin, das im heutigen Nigeria liegt, kulminierte das kulturelle und künstlerische Erbe der ganzen Region in unerreicht schönen Kunstwerken. Kupfer aus Nordafrika und Portugal war der Rohstoff der Bronzebildwerke. Auch wenn das Königreich heute nicht mehr existiert, residiert in Benin City noch heute ein König, der Oba. Er erklärt dem Kunsthistoriker Casely-Hayford, warum das Handwerk des Bronzegießens ihm und seinem Volk auch heute noch so viel bedeutet. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 15.04.2010arte

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