Dokumentation in 3 Teilen, Folge 1–3

  • Folge 1
    Indiens meistverehrter Fluss hat irgendwo zwischen schneebedeckten Gipfeln und eisigen Gletschern im Himalaja seinen Ursprung. Seine Herkunft ist für den einen eine Glaubensfrage, während der andere nach geologischen Fakten sucht. Für den gläubigen Hindu existieren über die Hochtäler verteilt vier heilige Quellen. Jede ist durch einen alten Tempel markiert und zieht jährlich Tausende Pilger an. Aber auch Schneeleoparden, Bartgeier und Blauschafe stehen an den Gebirgsbächen. Durch die Wälder toben Affenherden. Von heiligen Bergen bewacht, liegen auf 4.000 Metern Höhe Blumenmatten und bringen kräftige Farben in die Schneetäler. Weiter flussabwärts leben in den üppig bewaldeten Ausläufern die letzten Herden wilder Elefanten, die es am Ganges gibt, sowie Tiger, Otter und Pfauen, während der Fluss selbst Schwärme von Gold-Mahseer, den größten Karpfen der Welt, beherbergt, die jeden Herbst in den kleineren Nebenflüssen laichen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.08.2008Das ErsteOriginal-TV-PremiereFr 03.08.2007BBC Two
  • Folge 2
    Allein auf den ersten 200 Kilometer überwindet der Ganges ein Gefälle von über 2.800 Metern, ehe er im Tiefland zu mäandern beginnt. In den Tälern säumen einzelne Wälder die Ufer, doch immer häufiger bestimmt die Landwirtschaft das Bild. Reis, Gerste, Hirse, Baumwolle und Zuckerrohr reifen in der kräftigen Sonne. In der Nähe der Städte finden die großen Zeremonien der Hindu-Gläubigen im Wasser des Ganges statt. Bei Haridwar hat der Fluss die große Ebene, die seinen Namen trägt, erreicht. Das Lichterfest wird täglich zu abendlicher Stunde abgehalten. Kumph Mela ist die größte Wallfahrtsversammlung auf Erden mit mehreren Millionen Pilgern am Ort.
    Große Zuflüsse schenken dem Ganges zusätzlich Wasser. Der Chambal schafft es aus einer Wüste heraus, sein Wasser in die Ebene zu bringen. Dort lässt sich auch der seltene Gangesgavial sehen. Mit der putzigen Schnauze ein recht ungewöhnliches Krokodil, dafür ein umso besserer Fischjäger. Über sechs Meter lang werden die Männchen. Ein wichtiges jährlich wiederkehrendes Naturereignis stellt der Monsun dar. Aus zahmen Gebirgsbächen entwickeln sich in der Regenzeit reißende Flüsse. Geröll, Sande und viel Wasser bringen sie ins Tiefland.
    Die Überschwemmungen in den Ebenen sind dann riesig. Tausende Quadratkilometer weit steht das Land unter Wasser. Aber der Schlamm ist fruchtbar und beschert reiche Ernten. Heute lebt ein Zehntel der Weltbevölkerung im Gangesbecken, und auch die Tier- und Pflanzenwelt blüht auf diesen dicht bevölkerten Ebenen. Sarus-Kraniche vollführen ihre Balztänze inmitten der Reisfelder, während Scharen von Rhesusaffen in alten Tempeln und Mangogärten leben. Andere dagegen, wie die einzigartigen Gangesdelfine und die Gangesgaviale, sind fast verschwunden und überleben nur noch in entlegenen Abschnitten des Flusses. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.08.2008Das ErsteOriginal-TV-PremiereFr 10.08.2007BBC Two
  • Folge 3
    Dort, wo sich der Ganges in hunderte Arme auffächert, ehe er im Golf von Bengalen ins Meer fließt, liegt der größte Mangrovenwald der Erde, die Sundarbans. Eine besondere Naturlandschaft, die zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört. Dort gibt es Riesenechsen und riesige Schlangen, gewaltige, menschenfressende Krokodile, große Herden von Axishirschen und Wälder voller Affen. Mensch und Tiger leben dort auf engem Raum zusammen, wobei die Siedlungen der Menschen außerhalb der Mangrovenwälder liegen. Neben den ausgedehnten Reisfeldern patroullieren Klaffschnäbel im seichten Wasser, von den Dorfbewohnern immer gern gesehen.
    Genau wie die stolzen Saruskraniche gelten sie als Glücksbringer. Die Fischer nutzen die Tauchkünste des Indischen Fischotters. Mit ihm zusammen treiben sie die Fische in die Netze. Die Otter werden extra dafür gezüchtet. Eine Jahrhunderte alte Tradition im Delta. Während der Monsunzeit tritt der Ganges über die Ufer und steigt teilweise über acht Meter an. Den einen nimmt er Land, fluchtartig müssen sie ihre Häuser verlassen, weil die Uferzone großflächig abbricht, anderen schenkt er Land, wenn er Schlamm heranträgt und auf diese Weise neuen Lebensraum für Mensch und Tier schafft. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.08.2008Das ErsteOriginal-TV-PremiereFr 17.08.2007BBC Two

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