Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Folge 1
    „Rock Attitude“ setzt sich mit dem Zusammenhang von Rock und Rebellion in unserem zeitgenössischen Kulturverständnis auseinander. Tatsächlich fand die Rebellion im Kulturbereich zunächst und hauptsächlich über die Musik statt, getragen von der Generation der Heranwachsenden. Die Jugendlichen der 50er und 60er Jahre, die noch keine Möglichkeit hatten, über Wahlbeteiligung, Arbeitswelt oder zivilbürgerliche Initiativen Einfluss auf die Gesellschaft zu nehmen, schufen sich ihre eigene Welt. Es war eine Welt, die den Erwachsenen – genauer gesagt den Eltern – nicht gefallen sollte. Zum ersten Mal nahm sich eine junge Generation die Freiheit, sich gegen das Establishment aufzulehnen – und ihr „Urschrei“ und Versammlungsruf war sozusagen die Rockmusik.
    Mehrere Elemente der Rockmusik erlangten rasch Symbolcharakter und trugen dazu bei, den „Mythos Rock“ zu bilden. Neben der demonstrativ zur Schau getragenen Gitarre, waren es die extravaganten und provokanten Outfits sowie die Konzerte und Festivals, auf denen sich die Jugend austobte, und schließlich die Fotos und Poster, die die Rockstars zu wahren Ikonen stilisierten. Die Dokumentation zeigt auch, dass „Rockstar“ fast ein Job wie jeder andere wurde, dass ein Song noch keine Revolution losbricht und dass die Bands, selbst sehr gekonnt ihre PR-Maschinen steuerten.
    Die Rolling Stones beherrschten meisterhaft die Dosierung von Provokation und Rock und erfanden für sich ein Bad-Boy-Image, das sich bestens verkaufte. Auch die Punks, die sich zunächst Ende der 70er Jahre als unbestechliche Gegner des „Rock Business“ positionierten, wurden rückblickend vom System eingeholt. Johnny Rotten, Iggy Pop und die Rolling Stones, um nur die bekanntesten zu nennen, vermarkteten ihr Rebellen-Image in der Werbung. Musik und Rebellion – alles nur eine Frage des Images? Und wie sieht die Rock-Rebellion der Generation Web 2.0 aus? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.08.2012arte
  • Folge 2
    „Tweet and Chat“ bietet eine Begegnung mit der vernetzten Generation: Junge Menschen zwischen 15 und 28 Jahren, die ihr Leben rund um und über die sozialen Netzwerke organisieren. Dieses neue Phänomen verändert ihre Wahrnehmung von der Welt – und von sich selbst. Der sehr intime Bezug dieser Generation zum Internet kann verwundern. Man sagt der Jugend von heute nach, sie sei unpolitisch, vom stundenlangen Surfen im Internet abgestumpft, narzisstisch und fasziniert von Prominenz und Reality TV. Man spricht ihr die Fähigkeit ab, sich eine kritische Meinung zu bilden.
    Wie rebellieren Jugendliche in der westlichen Welt, in der es nichts mehr zu erobern gibt, und in der sie nicht kämpfen müssen, um sich Gehör zu verschaffen? Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind mit einem komplexfreien Bezug zum Bild groß geworden. Sie surfen von Kindesbeinen an im Internet, bewegen sich mit äußerster Gewandtheit in den sozialen Netzwerken und finden und gestalten sich ihre eigene Welt im Netz. Die Dokumentation besucht junge Frauen und Männer in den USA, in Kanada und Frankreich.
    Alle haben ein geschärftes Selbstbild und eine extrem kritische Sicht auf die Gesellschaft, in der sie leben. Sie sind äußerst erfinderisch, wenn es darum geht, in einer krisengebeutelten Welt zurechtzukommen. Besessen vom Gedanken an die eigene – möglichst erfolgreiche – Existenz, setzen sie sich früh mit ihrer Zukunft auseinander und definieren sich schon in jungen Jahren als engagierte Künstler, Unternehmer oder Schauspieler. Um ihrer Kreativität Ausdruck zu verleihen, brauchen sie nur wenige Mittel.
    Sie zeichnen die Konturen einer Revolte, die die Generation vor 1984 deutlich unterschätzt hat. Auf clevere Weise und in direktem Kontakt zu „ihrem Publikum“ im Internet nutzen sie neue Medien und Verbreitungswege, um sich von der anonymen Masse abzuheben. Sie haben keine Komplexe dem Geld gegenüber und stehen im völligen Einklang mit dem System, in das sie aktiv einsteigen wollen und tatsächlich ist diese Generation sehr viel „selbst-bewusster“ als es auf den ersten Blick scheinen mag. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.08.2012arte

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