Dokumentation in 3 Teilen, Folge 1–3

  • Folge 1 (30 Min.)
    Es sind fast tausend Kilometer, die sie voneinander trennen. Dennoch lieben sie sich. Raschana und Jürgen leben in einer Fernbeziehung. Einen gemeinsamen Alltag gibt es nicht. Der Karriere wegen. So pendeln sie jedes Wochenende – entweder fliegt sie von Wien ins Ruhrgebiet oder er besucht sie. Auch Uli und Juliane sehen sich nur am Wochenende. Seit sie sich auf einer Party vor mehr als einem Jahr ineinander verliebten, bleiben ihnen gemeinsam nur die Stunden von Freitag bis Sonntag. Und auf die fokussiert sich alles. Beide Paare stehen für eine Generation, für die Mobilität Teil des Berufsalltags ist. Sie haben sich auf Entfernungen eingestellt. Eine Beziehung zu führen, dabei aber in verschiedenen Städten zu leben, ist normal geworden.
    Jedes zehnte deutsche Paar führt so eine Wochenendliebe. Wie kann man mit den Erwartungen umgehen, wenn jedes Wochenende eigentlich „perfekt“ sein muss? Bleibt zwischen Beruf und Beziehung am Wochenende noch Zeit für eigene Freunde, eigene Interessen? Am Ende stellt sich immer drängender die Frage: Wo soll das Ganze hinführen? Oder muss es überhaupt irgendwo hinführen? Wer ist bereit sein bisheriges Lebensumfeld für den anderen aufzugeben? Und wie steht es damit, eine Familie zu gründen? Der Film zeigt, was es bedeutet, in einer Fernbeziehung zu leben. Welche Logistik und Kommunikation es erfordert. Welcher Druck sich aufbaut, wenn es bei der Wochenendliebe plötzlich um eine gemeinsame Zukunft geht. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.04.2014Das Erste
  • Folge 2 (30 Min.)
    „Was mutet mir das Leben eigentlich alles zu?“ Diese Fragen hat sich die 47-jährige Krankenschwester Betina Blersch in den letzten Jahren oft gestellt. Ihre Mutter leidet seit zehn Jahren an Alzheimer: Betina kümmert sich. Selbstverständlich. Der Fliesenlegerbetrieb der Eltern muss wegen der Krankheit aufgegeben werden: Betina hilft. Ihre Tochter,19, hat gerade Abi gemacht und geht die ersten Schritte in die Selbständigkeit als Studentin, ihr Sohn,17, wird zum Mechatroniker ausgebildet. Betina ist für beide da und für ihren Mann. Der trägt das Auf und Ab der Sorge um die kranke Schwiegermutter mit, obwohl die gemeinsame Zeit knapp geworden ist.
    Sandwichgeneration, so nennt man die Altersgruppe, deren Mitglieder gleich von zwei Seiten „in die Zange“ genommen werden: von „unten“ sind es die Kinder, die noch auf Hilfe und Orientierung angewiesen sind, von ‚oben‘ die Eltern, die ohne Unterstützung ihren Alltag oft nicht mehr bewältigen können. In der Mitte wird es dann beängstigend eng, zumal Frauen wie Männer der Sandwichgeneration heute berufstätig sind. Die verfügbare Zeit wird knapp, das Geld sowieso, und selbst bescheidene eigene Interessen drohen auf der Strecke zu bleiben.
    Der Film zeigt, wie eine Familie versucht, den Alltag zu meistern und mit ihrem Schicksal umzugehen. Was gibt ihnen die Kraft, trotz vieler Belastungen die Aufgaben anzunehmen? Im Mittelpunkt steht dabei wie so oft eine Frau, die gleichzeitig den Rollen als berufstätige Frau, als Ehefrau, Mutter und Tochter gerecht werden soll und will. Ständig muss Betina Blersch den Spagat schaffen zwischen anstrengender Arbeit mit vielen Wochenenddiensten, Kümmern um die Kinder, die pflegebedürftige Mutter und Sorge um den Vater; es sind seelische und auch finanzielle Belastungen durch die notwendig gewordene Heimunterbringung der Mutter.
    Neuerdings nimmt Betina sich regelmäßig Zeit für sich und ihre Freundinnen. Sie hat gelernt, dass sie auch etwas für sich selbst tun muss. Und sie engagiert sich ehrenamtlich in einer Tagesbegegnungsstätte für ältere Menschen, um deren Angehörige zu entlasten und ihre Erfahrungen weiterzugeben. Sie wachse an der Situation, meint sie. Manchmal sogar über sich selbst hinaus. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.05.2014Das Erste
  • Folge 3 (30 Min.)
    Joanna St. (37) sitzt mit ihren Kindern Jan (5) und Celina (2) in der katholischen Kirche im hessischen Rödermark. Wie alle Kinder langweilen sich die beiden eher in der Kirche. Und doch wünscht sich ihre Mutter, dass sie nach alter Familientradition in die katholische Religion hinein wachsen. Für Joanna ist Religion ein immens wichtiges Thema. Ihr Mann Piri (40) stammt aus der Türkei und wünscht sich, dass sein Sohn Jan endlich beschnitten wird. Für seine strenggläubige katholische Ehefrau undenkbar: „Das Kind ist getauft! Jetzt kann es nicht auch noch beschnitten werden!“ Zwischen Joanna und Piri sind in den vergangenen Wochen offene Konflikte ausgebrochen.
    Sie fühlt sich von ihrem Mann betrogen, denn vor der Geburt der Kinder hatte es noch geheißen, dass die beiden katholisch erzogen werden sollen. Doch für ihn, den alevitischen Muslim, gehört Beschneidung einfach zum „Mann werden“ dazu. Zwei Religionen, zwei Welten und zwei Lebensentwürfe prallen aufeinander. In Deutschland gibt es mehr als eine Million bikulturelle bzw. bireligiöse Partnerschaften.
    Nur die wenigsten von ihnen kommen mit dem immensen Spannungsverhältnis zurecht, wenn unterschiedliche Religionen aufeinanderprallen. So ist es auch bei Johanna (28) und Samir (40). Sie ist engagierte Protestantin und er stammt aus einer islamischen Familie in Tunesien. Samir hat sich von seinen eigenen religiösen Wurzeln abgewandt, weil er die Erfahrung gemacht hat, dass Religion den Menschen mehr Schlechtes als Gutes bringt. Auf keinen Fall möchte er eines Tages die Mutter mit dem gemeinsamen Kind beten sehen. Religiöse Symbole sind in der Wohnung tabu.
    Für die engagierte Protestantin Johanna undenkbar, zumal ihr muslimischer Mann inzwischen auf der Beschneidung des zukünftigen Stammhalters besteht. Denn für ihn steht fest: Allein aus kulturellen Gründen muss sein Sohn beschnitten ins Leben gehen. Wie kommen bireligiöse Paare angesichts derartiger Konflikte miteinander zurecht? Lassen sich religiöse Kompromisse aushandeln? Wie kompatibel sind unterschiedliche Rollenbilder von Mann und Frau? In welcher Religion werden die Kinder erzogen und wird nicht manches auf ihrem Rücken ausgetragen? (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereFr 16.05.2014tagesschau24

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