Dokumentation in 5 Teilen, Folge 1–5

  • Folge 1 (45 Min.)
    die Polarlicht – Bild: https:/​/​pixabay.com/​CC0 Public Domain
    die Polarlicht
    Gott, so die landläufige Meinung der Menschen am Polarkreis, habe den Wald im Muddus Nationalpark in Schweden nach der Schöpfung einfach vergessen. In dem Urwald, der zur Hälfte voller Bäume steht und zur Hälfte von Sümpfen und Seen gebildet wird, steht die älteste Kiefer Schwedens. Wenn der Herbst die Bäume und Moose in goldgelbe und tiefrote Farben taucht, spricht man hier im hohen Norden vom „Indian Summer“.
    Im größten Teil des Muddus hat noch kein Mensch je seinen Fußabdruck hinterlassen. So soll es auch bleiben, wenn es nach den Wünschen der Samen geht, der Ureinwohner der Region. Sie leben von der unberührten Natur. Ihre Rentiere haben den Muddus schon immer als Weidegrund genutzt. Seit einem halben Jahrhundert folgt auch der Züchter Lars Eriksson seinen frei umherziehenden Rentieren. Er liebt den Urwald und wettert gegen die bedrohlich näherkommenden Holzfäller.
    Auch die Parkrangerin Eva Oskarsson verteidigt die unberührte Natur. Sie hält Wilderer auf Distanz, die hier Elche jagen wollen. Es gibt keine Straßen im Nationalpark Muddus. Nur im südlichen Teil existiert ein Pfad, der von Touristen benutzt werden darf. Weil nur sehr wenige Besucher die Natur stören, leben im Muddus noch Braunbären, seltene Vögel und Wölfe. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 17.05.2010arte
  • Folge 2 (45 Min.)
    PHOENIX EUROPAS URWÄLDER TEIL 2, „Bayerns neue Wildnis“, am Montag (24.09.12) um 20:15 Uhr. Karl Friedrich Sinner, Leiter des Nationalparks Bayerischer Wald. „Hier wird erkennbar, was Wildnis bedeutet: Dabei zu sein bei einer Freiheit des Lebens draußen im Wald, das uns nicht verpflichtet voraus zu denken, und zu organisieren – sondern einfach, zuzuschauen.“
    „Ja, das ist ein Urwald, ein neuer Urwald, zu dessen Geschichte eben auch 150 Jahre menschlicher Nutzung gehören“, sagt Nationalparkleiter Karl Friedrich Sinner. Die Wildnis ist zurückgekehrt in den Bayerischen Wald. Seit mehr als 40 Jahren wird die Natur hier wieder sich selbst überlassen. Der Mensch greift selbst in extremen Situationen nicht ein, auch dann nicht, als beispielsweise vor 15 Jahren Hunderte Hektar Fichtenwald unter dem Massenangriff des Borkenkäfers starben. Heute ist ein neuer Wald sichtbar: Aus der einstigen Monokultur entstand ein einzigartiger Mischwald, vielfältig, bunt und artenreich.
    Die Wälder sind auch Lebensraum zahlreicher Käfer. Ihre Welt erforscht der 83-jährige Fridolin Apfelbacher. Sein bevorzugter Platz in Bayerns neuer Wildnis ist die mystische Steinklamm am Rand des Nationalparks. Dass die Natur im Bayerischen Wald wieder die Herrschaft übernommen hat, schafft den Tieren nicht nur Freunde: So wird die auf inzwischen 10.000 Exemplare gewachsene Biberpopulation von Fischern, Land- und Forstwirten gehasst. Bayerns Bibermanager Gerhard Schwab versucht, zu besänftigen. Seit drei Jahren gibt es im Nationalpark auch ein Luchsprojekt. Dabei stellt Horst Burghart Europas einziger Großkatze mit Photofallen, GPS-Halsbändern und Direktpeilungen nach. Er weiß inzwischen viel über die wilden Luchse zu erzählen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.05.2010arte
    • Alternativtitel: Die Heimat der Wisente
    Folge 3 (45 Min.)
    Unberührt und geheimnisvoll erstreckt sich im Nordosten Polens der Urwald von Bialowieza. Das ausgedehnte Waldgebiet mit seinen jahrhundertealten Baumriesen lässt erahnen, wie Europa vor Tausenden Jahren ausgesehen hat, als der Großteil des Kontinents von ausgedehnten Mischwäldern bedeckt war.
    Der letzte Tiefland-Urwald Europas ist auch die Heimat des größten europäischen Landsäugetiers, des Wisents. In den 20er Jahren waren die „Könige des Urwalds“ bis auf wenige Exemplare, die sich in verschiedenen europäischen Zoos befanden, fast ausgestorben. Doch seit der gezielten Auswilderung in den 50er Jahren ist die Wisentpopulation in Bialowieza wieder auf stattliche 450 Tiere angewachsen. Mit viel Glück kann man die mächtigen Tiere in der Morgendämmerung auf Lichtungen beobachten, wenn sie sich zum Grasen aus dem Schutz des Waldes wagen.
    Im Nationalpark Bialowieza befindet sich auch eine Wisentzuchtstation. Hier kümmert sich Jerzy Dackiewicz um die Aufzucht der mächtigen Tiere. Die junge Försterin Barbara Banka führt die Zuschauer in Naturschutzgebiete, die noch nie von Menschenhand berührt worden sind. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 19.05.2010arte
  • Folge 4 (45 Min.)
    Karpaten
    Entlang der rumänischen Karpaten erstreckt sich der größte Buchenurwald Europas. Hier gibt es Bäume, die bis zu 45 Meter hoch in den Himmel ragen und geschätzte 400 Jahre alt sind. Seine abgeschiedene Lage an unzugänglichen Berghängen hat den Urwald in Rumänien bis heute überleben lassen. Denn an leichter zugänglichen Stellen werden auch alte Bäume gerodet und als Bau- und Brennholz verkauft.
    Auf seiner Inspektionstour im Semenic-Nationalpark trifft Mihai Zotta von der nationalen Waldbehörde auf Forstarbeiter und Ranger sowie auf einen Wasserschleuser, der mit seiner Frau seit 15 Jahren im Urwald lebt und für die Wasserzufuhr ins Tal zuständig ist. Das Paar lebt ohne Strom inmitten der Natur der Karpaten – in unmittelbarer Nähe von Bären, Wölfen und anderen wilden Tieren.
    In den unberührten Urwäldern der Karpaten finden große und kleine Tiere genügend Futter. Und weil alte umgestürzte Bäume einfach liegenbleiben, bieten sie ausreichend Schutz. Kleinstlebewesen und Pilze zersetzen das Holz zu Humus. Der perfekte natürliche Kreislauf funktioniert im Urwald der Karpaten seit Jahrhunderten.
    Dem Spurenleser Hermann Kurmes gelingt eine Beobachtung der besonderen Art: In nur 200 Meter Entfernung spielen Jungbären in der Morgensonne – selbst für den erfahrenen Tierbeobachter ein nicht ganz ungefährliches Erlebnis. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 20.05.2010arte
  • Folge 5 (45 Min.)
    Waldaufseher Angel Garcia Hernandez hütet den Nebelwald von La Gomera: „Für mich sind der Wald und die Natur so etwas wie eine Religion. Ich brauche den Wald. Es ist mehr als nur Arbeit.“ Der Lorbeerwald von La Gomera ist kostbares Überbleibsel subtropischer Urwälder, die vor Millionen Jahren den gesamten Mittelmeerraum beherrschten. Nur auf La Gomera hat sich ein größeres, zusammenhängendes Urwaldgebiet erhalten.
    Dichter Nebel hängt in den Bäumen. Satte Feuchtigkeit perlt aus der Luft und überzieht das Moospolster auf Boden und Stämmen mit schimmerndem Glanz. Im Hintergrund liegt tiefblau der Atlantik. Rund 4.000 Hektar umfasst der immergrüne Wald des Nationalparks Garajonay auf der Kanareninsel La Gomera. Sein üppiges Wachstum verdankt er den feuchten Passatwinden, die sich an den knapp 1.500 Meter hohen Bergen stauen. Der Lorbeerwald von La Gomera ist das kostbare Relikt der subtropischen Urwälder, die vor Millionen Jahren den gesamten Mittelmeerraum beherrschten.
    Doch nur auf La Gomera hat sich ein größeres zusammenhängendes Urwaldgebiet erhalten. Auch seine abgeschiedene Lage macht den Nebelwald einzigartig. Auf den Kanarischen Inseln kommen besonders viele seltene Pflanzen und wirbellose Kleintiere vor, die es nirgendwo anders auf der Welt gibt. Das Besondere am „Monteverde“, wie der Urwald von La Gomera auch genannt wird, ist sein reicher Wasserhaushalt. Verantwortlich dafür ist der feuchte Passatwind „Alisio“, dessen winzige Wassertropfen an den Blättern, im Moos und an den Flechten hängenbleiben. Ohne dieses Phänomen würde es den Lorbeerwald nicht geben.
    Amparo Herrera Rodríguez und Angel García Hernández arbeiten im Nationalpark, um das kostbare Stück Natur zu schützen, zu pflegen und zu renaturieren, das bis in die 80er Jahre von der Inselbevölkerung genutzt wurde. Auf seinen Höhen sei man dem Himmel am nächsten, sagt Amparo, und man begegne sich selbst. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 21.05.2010arte

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