2015, Folge 1–12

  • Folge 1
    Sie werden immer seltener: historische Gasthäuser, die auch innen noch authentisch sind. Denn sie stellen ihre Besitzer oft vor schwierige Herausforderungen. Mit dem ehemaligen Landesdenkmalpfleger Gerd Weiß macht sich die Filmautorin Silke Klose-Klatte auf Entdeckungsreise durch Hessen – auf der Suche nach alten Gasthäusern, die ihren ursprünglichen Charakter bewahrt haben. Auf Schloss Garvensburg erlebt sie die historische Atmosphäre eines Jagdschlosses aus der Kaiserzeit, das schon immer als Gasthaus genutzt wurde.
    In Bad Karlshafen besucht sie ein Hotel, das seit über 150 Jahren Gäste beherbergt, und erfährt von der Not des Hoteliers, moderne Brandschutzauflagen zu erfüllen. Im osthessischen Wölfershausen entdeckt sie einen Dorfgasthof, in dem seit seiner Schließung vor über vierzig Jahren die Zeit stehen geblieben ist. Sie kehrt ein in historischen Weinstuben und urigen „Äppelwoi“-Wirtschaften und will wissen, warum es sich – trotz aller Schwierigkeiten – lohnt, alte Gasthäuser zu erhalten. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 01.09.2015hr-Fernsehen
  • Folge 2
    Der Rheingauer Hinterlandswald ist Hessens größtes zusammenhängendes Waldgebiet. Sicherlich auch eines der schönsten und ursprünglichsten, denn die steilen, schroffen Felsen sind nur schwer zu bewirtschaften, und Spaziergängern begegnet man nur selten. Die Wildkatze lebt hier, und den Luchs wollen einige auch schon gesehen haben: Vierzig Prozent der Fläche stehen inzwischen unter Schutz. Harald Löschner weiß genau, wo man am besten Rehe und Hirsche, Wildschweine oder auch die scheuen Mufflons sehen kann. Er ist ganz in der Nähe aufgewachsen, hat sich immer gewünscht, hier Förster zu werden. Inzwischen ist er seit 25 Jahren Revierleiter im Hinterlandswald.
    Für den Biologen Markus Dietz ist der Rheingauer Wald ein Paradies für Fledermäuse – noch. Zwergfledermaus, Abendsegler, Langohr: Alle leben sie hier. Sogar die Bechsteinfledermaus kommt so häufig vor, wie nirgendwo sonst in Europa. Außerdem treffen wir den Maler Michael Apitz, der vor fast zwanzig Jahren gemeinsam mit einem Freund die Comicfigur „Karl, der Spätlesereiter“ erfand. Inzwischen lebt Michael Apitz mit seiner Familie am Rande des Rheingaus, in Hausen vor der Höhe. Drei Männer, für die der Rheingauer Wald Lebensmittelpunkt, Inspirationsquelle und grünes Paradies ist. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 08.09.2015hr-Fernsehen
  • Folge 3
    Sie werden immer seltener: historische Gasthäuser, die auch innen noch authentisch sind. Mit dem ehemaligen Landesdenkmalpfleger Gerd Weiß Weiß hat sich die Filmautorin Silke Klose-Klatte auf die Suche gemacht und Erstaunliches gefunden: Hotels, die heute noch den Luxus der Kaiserzeit ausstrahlen, aber auch Gasthäuser, die vorgeben, älter zu sein, als sie sind. Sie entdeckt einen Dorfgasthof, in dem seit seiner Schließung vor über vierzig Jahren die Zeit stehen geblieben ist, und ein Fünfziger-Jahre-Hotel, das im Verborgenen einen Schatz hütet. Der Film blickt auf die Geschichte des Gasthauses und zeigt, wie schwer es ist, heute noch ein historisches Gasthaus zu betreiben. Er stellt alte Weinstuben und urige „Äppelwoi“-Wirtschaften vor und zeigt, dass es sich – trotz aller Schwierigkeiten – lohnt, alte Gasthäuser zu erhalten. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 08.09.2015hr-Fernsehen
  • Folge 4 (45 Min.)
    Blick auf den Reinhardswald.
    Rabe und Wolf waren lange im Reinhardswald ausgerottet. Der Rabe ist schon lange zurück, und auch der Wolf war wieder da, seine Ansiedlung jedoch war noch nicht von Dauer – außer im Gehege im Tierpark an der Sababurg, wo sich das Wolfsrudel bei der Fütterung die Beute mit den wilden schwarzen Vögeln teilt. Gero Lenhardt hat den Wolf nie zu Gesicht bekommen. Dabei ist der Naturkenner aus dem nahen Meimbressen so oft im 20.000 Hektar großen Wald unterwegs, wie es seine Zeit zulässt. Aus seiner Feder stammt der neue Wanderführer durch das größte in sich geschlossene Waldgebiet Hessens, eines der am dünnsten besiedelten Gebiete Deutschlands. Uralte Eichen und Buchen, Klöster, Siedlungen, nicht zuletzt die Sababurg, die als Märchenschloss Furore macht, deren Bedeutung aber viel länger zurück bis ins Mittelalter reicht, ziehen den Naturkenner Lenhardt in den Bann.
    Ähnlich geht es Michael Heyer. Als Förster ist er für die wirtschaftliche Nutzung des Waldes verantwortlich, aber auch ihn nimmt die Historie des Waldes an der nördlichen Peripherie Hessens gefangen. Und was bringt die Zukunft für den Reinhardswald? Was wird sich verändern? Über 100 Windräder plant das Land Hessen in dem Gebiet. Naturschützer und Teile der Bevölkerung laufen Sturm. Die Sababurg gekrönt von drehenden Rotorblättern – ein Unding für die einen, eine wirtschaftliche Notwendigkeit in Zeiten der Energiewende, sagen die anderen. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 15.09.2015hr-Fernsehen
  • Folge 5
    Küchenmeister Günter Haack betreibt eine Kantine mit Kochschule in Kassel. 400 Essen gehen jeden Tag über seine Theke. Haack hat sich vorgenommen, täglich auch ein Gericht nur aus regionalen Produkten zuzubereiten. In Italien, Frankreich oder Österreich wird das schon seit einiger Zeit als „Null-Kilometer-Menü“ angeboten – in Hessen ist es noch unbekannt. Zusammen mit seinen Sohn Johannes, auch ein Küchenmeister, macht sich Günter Haack auf eine Tour zu Produzenten in der Region. Die beiden wollen herauszufinden, ob es rund um Kassel genügend Lieferanten für ein Null-Kilometer-Menü gibt. Per Auto und Rad besuchen die beiden Hessens nördlichsten Weinberg, einen Bioschlachter in Ehlen, einen Kartoffelbauern in Breuna, einen Ziegenhof in Wettsingen, einen backenden Müller in Grebenstein, Gemüsebauern in Zwergen und Ihringshausen, Fischteiche in Wülmersen und eine Wildkammer im Reinhardswald.
    Für ihr Null-Kilometer-Menü sind sie am Ende natürlich doch einige Kilometer gefahren. Trotzdem dürfen sie es so nennen, denn der Begriff steht für das Kochen ausschließlich mit Produkten aus der eigenen Region. Diese Herausforderung haben sie gemeistert. Gemeinsam mit den eingeladenen Produzenten kochen Günter und Johannes Haack Kassels erstes Null-Kilometer-Menü – ein mehrgängiges Schlemmervergnügen. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 22.09.2015hr-Fernsehen
  • Folge 6
    Er ist Mitteleuropas größtes zusammenhängendes Vulkangebiet und dient der Mainmetropole als unverzichtbarer Grundwasserlieferant: der Vogelsberg. Mit seinen Buchenwäldern, Weiden und Fachwerkstädten lockt er zahlreiche Wochenendtouristen an. Dennoch ziehen immer mehr Menschen aus der Region weg, da sie in ihren Dörfern und Städten keine Arbeit mehr finden und es an intakter Infrastruktur fehlt. Die Filmautorin Astrid Dermutz hat Menschen getroffen, die alles daran setzen, um „ihren“ Vogelsberg zu schützen und neu zu beleben – etwa Joachim Haas aus Grebenhain, der mehrere kleine Cafés und Bäckereien in der Region eröffnet hat und damit inzwischen mehr als hundert Menschen Arbeit bietet, oder Christian von Campe, der eine stillgelegte Hemdenmanufaktur in Lauterbach zu neuem Leben erweckt hat und mit seinen Maßhemden erfolgreich asiatischen Billiganbietern trotzt. Auch Deutschlands einziger „Meister-Fleischsommelier“, der Metzger Steffen Schäfer, produziert im Vogelsberg. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 29.09.2015hr-Fernsehen
  • Folge 7
    Bei Mohn denkt er automatisch an Heimat. Björn Sippel aus Germerode hat ihn vor sechs Jahren ins Meißnerland geholt und angebaut. Inzwischen ist sein Dorf zum „Mohndorf“ ernannt, Tausende Touristen kommen jedes Jahr, um die rosa-violette Mohnblüte zu bestaunen und die Produkte zu probieren, die mit Mohn im „Landhotel Meißnerhof“ des gelernten Kochs angeboten werden. Die ganze Familie hilft mit, Tochter Lena ist Mohnfee, und wenn es die Zeit erlaubt, wird noch eine Mohnblüte aus Eis geschnitzt, denn Björn Sippel ist nicht nur Koch und Landwirt, sondern auch noch Eiskünstler und Betreiber einer Ölmühle.
    Er weiß seine Heimat ebenso zu vermarkten wie Christian Flender, der als Braumeister in der Eschweger Klosterbrauerei arbeitet. Das Bier der Brauerei wird in der Region für die Region produziert, die Braugerste kommt von Landwirten aus dem Werra-Meißner-Kreis. Christian Flender hat in der Brauerei schon gelernt, ist später wieder zurückgekehrt und wohnt in Eschwege in der Braumeisterwohnung direkt auf dem Gelände der Brauerei.
    In seiner Freizeit fährt er mit seinem Motorboot auf der Werra und genießt seine Heimat mit all ihren landschaftlichen Vorzügen. Cornelia Zeuch ist Hebamme in Eschwege und kennt hier „Gott und die Welt“, denn sie ist nicht nur im Eschweger Krankenkenhaus Geburtshelferin, sondern sie macht fast täglich viele Hausbesuche bei jungen Eltern im Meißnerland und im angrenzenden Thüringen. Cornelia Zeuch ist hier verwurzelt, wuchs unmittelbar an der früheren Grenze zur DDR, im Bahnhof Großburschla, auf und weiß auch um das Problem der Abwanderung aus ihrer Heimat.
    Sie ist ein großer Fan von Ralph Nowag, der sich als Krimiautor einen Namen nicht nur im Meißnerland gemacht hat. Sein dritter Roman „Mord auf der Rennbahn“ ist gerade erschienen, und er spielt – so wie auch seine beiden ersten Romane – in seiner Heimat Eschwege. Ralph Nowag ist hier bekannt wie ein „bunter Hund“, denn vor seiner Zeit als Krimiautor war er Sänger und Songwriter der Band „Die reifen Herren“. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.10.2015hr-Fernsehen
  • Folge 8
    Früher wollte er einfach nur weg. Biedenkopf, hessisches Hinterland – für den jungen Andreas Steinhöfel, der hier aufgewachsen ist, war das lange Zeit einfach zu eng, zu sehr hessische Provinz. Stationen in Frankfurt, Hamburg, Berlin. Nach 17 Jahren kehrt er – mittlerweile als Kinder- und Jugendbuchautor erfolgreich – der Hauptstadt den Rücken, zieht zurück in die Heimat in die hessische Provinz. 13.000 Einwohner, viel Wald drum herum, Fachwerk, ein Schloss. Jetzt lebt er in einem alten Forsthaus, nahe am Wald seiner Kindheit. Eigentlich habe er immer Heimweh gehabt, all die Jahre, sagt er.
    Seit vier Jahren lebt der vielfach ausgezeichnete Autor wieder in Biedenkopf – und fühlt sich so frei wie nie. Hier wohnen seine zwei Brüder mit Familie, seine Mutter. Im Wald kennt er jeden versteckten Weg, und die meisten Leute im Ort kennen ihn und seine Brüder schon seit Kindheit an. Das Besondere an Biedenkopf? Vielleicht ist es die Lage, die Abgeschiedenheit. Hessisches Hinterland – hier haben sich über die Jahrhunderte spezielle Traditionen und Bräuche entwickelt. Der traditionelle „Brott“, das herbstliche Kartoffelbraten auf Waldplätzen, gehört ebenso dazu wie der alle sieben Jahre stattfindende Grenzgang.
    Eine neue Tradition in Biedenkopf rief die Regisseurin Birgit Simmler ins Leben. Sie bringt jedes Jahr ein Musical mit regionalem Bezug und Geschichte auf die Schlossbühne. Das Ensemble besteht aus professionellen Schauspielern und Laiendarstellern aus Biedenkopf – ein Riesenerfolg, auch jenseits der Stadtgrenze. Die Biedenkopfer bleiben ihrer Stadt treu. Die Arbeitslosenquote in der „Hauptstadt des Hinterlands“ liegt bei unter fünf Prozent, die Firmen vor Ort suchen händeringend Arbeitskräfte. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.10.2015hr-Fernsehen
  • Folge 9
    Weithin sichtbar erhebt es sich über der Altstadt und dem Lahntal: das Landgrafenschloss in Marburg. Seit Jahrhunderten, so scheint es, beinah unverändert. Der Schlossberg hat eine Höhe von 287 Metern – eine gute Ausgangslage für die Errichtung einer mittelalterlichen Burg. Aber so mancher Besucher stöhnt, wenn er heute die vielen steilen Treppen und engen Gässchen der Marburger Oberstadt zu Fuß erlaufen muss, bis er das Landgrafenschloss erreicht. Doch oben angekommen belohnt der Blick auf die romantische Altstadt und die Lahnberge.
    Als „Wiege Hessens“ gilt die Stadt an der Lahn, weil Heinrich, ein Enkel der Heiligen Elisabeth, hier im 13. Jahrhundert nach dem Erbfolgekrieg mit Thüringen als erster hessischer Landgraf seine Residenz nahm. Vom Marburger Schloss aus geht es zu weiteren Schlössern und Adelssitzen im Marburger Land, darunter Rauischholzhausen, dessen großartige Kulisse lange Jahre für das Theater genutzt wurde; Schloss Dörnberg in Neustadt mit dem Junker Hansen Turm oder das Rittergut Elmshausen, wo auch heute noch Pferde gehalten werden. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 10.11.2015hr-Fernsehen
  • Folge 10
    Die Wasserkuppe, Hessens höchster Berg, überragt mit 950 Metern alle andern Berge der Rhön. Meistens steht man auf der Wasserkuppe im Wind. Genau deshalb ist der Berg weit über die Grenzen Hessens hinaus bekannt geworden: als Geburtsstätte des Segelflugs nämlich. Hier haben die Pioniere des Segelflugs ihre ersten „Hüpfer“ gemacht. An die großartige Entwicklung erinnern heute die Mitglieder des Oldtimer Segelclubs Wasserkuppe, wenn sie mit dem alten Schulgleiter abheben. Die Nazis hatten auf dem Berg ihre Reichssegelflugschule. Irmgard Wey machte damals als zwanzigjährige Krankenschwester einen Ausflug zur Wasserkuppe und überlebte dort nur knapp einen schweren Luftangriff, bei dem 13 „Pimpfe“ getötet wurden.
    Nach dem Krieg war der Gipfel der Wasserkuppe jahrzehntelang militärisch gesperrt – ein Spionagenest, von dem aus die NATO den gesamten ostdeutschen Luftraum überwachen konnte. Der Amerikaner Jim Harkins war auf der Wasserkuppe stationiert und musste einen der Luftkorridore nach Berlin überwachen. Dabei erlebte er auch den Besuch von Neil Armstrong. Der begeisterte Segelflieger war 1970, kurz nach seiner Mondlandung, Gast auf der Wasserkuppe.
    Für Jim Harkins war die Wasserkuppe aber nicht nur ein spannender Arbeitsplatz zu Zeiten des Kalten Krieges. Hier hat er seine Frau Christa kennengelernt, beim Tanzen. Obwohl sie sich am Anfang nur mit Händen und Füßen verständigen konnten, hat die Ehe bis heute gehalten. Ein Radom ist auf der Wasserkuppe stehen geblieben, als Erinnerung an die Militärgeschichte des Berges. Heute bestimmen hochmoderne Segelflugzeuge und Kiter das Bild. Auseinandersetzungen gibt es immer noch. Naturschützer beklagen, dass die Luftsportler nicht genug Rücksicht nehmen auf die schützenswerte Vogelwelt rund um die Wasserkuppe. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 17.11.2015hr-Fernsehen
  • Folge 11
    „Ich habe hier das Schlaraffenland vor der Haustür“, sagt Reiner Neidhart aus Karben. Sein Lokal „Neidharts Küche“ gilt als eines der besten der Wetterau. Die Produkte bezieht er aus seiner direkten Umgebung. „Ich will Heimat auf den Teller bringen, und die schmeckt man auch“, behauptet der Küchenchef. Aber stimmt das? Wie schmeckt sie, die „Heimat Wetterau“? Und wie arbeiten hier kleine Betriebe, die ums Überleben kämpfen, aber besondere Qualität liefern wollen? „Erlebnis Hessen“ begleitet Reiner Neidhart und seinen Auszubildenden Jefferson Peter auf ihrer wöchentlichen Einkaufstour und macht noch ganz andere kulinarische Entdeckungen – etwa in einer Nudelmanufaktur in Florstadt, beim Rosenkochkurs in Steinfurth oder beim Rumtasting in Bad Vilbel. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 01.12.2015hr-Fernsehen
  • Folge 12
    Hubertus Dissen treibt 500 Schafe im Berufsverkehr über die Kasseler Hafenbrücke. Die Tiere des Stadtschäfers übernehmen die Landschaftspflege in den Kasseler Parks und Auen. Michael Pillkowsky hat zwei Berufe: Erzieher und Landwirt. Wenn er den Kindergarten verlässt, nimmt er an manchen Tagen sein Pferd und treibt Highlandrinder mit langen Hörnern von einer Wiese zur nächsten. Nur die Hochhauskulisse verrät dann, dass er diese Form der Landwirtschaft mitten in Kassels innerstädtischem Naturschutzgebiet betreibt. Die Kasseler Stadtbauern haben viele Gesichter. Eines gehört dem Unternehmensberater Victor Hernández.
    Seit drei Jahren bringt er Bienen auf Kassels Dächer. Was als Hobbyimkerei mit ein paar Bienenvölkern begann, hat sich zu einer echten Passion für den 38-Jährigen entwickelt. Mehr als dreißig Völker summen mittlerweile in vier verschiedenen Stadtteilen von der Nordstadt bis Wilhelmshöhe – und es werden immer mehr. Die Bienen finden in der Stadt ständig blühende Pflanzen, der Ertrag ist besonders gut. Der wegen seines guten Geschmacks mehrfach prämierte Stadthonig ist nicht nur bei den Kasselern beliebt. Spätestens Ende November ist er so gut wie ausverkauft. Als Vorsitzender des Kasseler Imkervereins berät Victor Hernández nun auch andere in Sachen Stadtbienen.
    2016 will er in der Nordstadt die erste „Bienothek“ eröffnen, einen Laden, in dem man unterschiedlichen Honig probieren und kaufen kann und in dem Workshops zur Imkerei angeboten werden. Landwirtschaft und Gartenbau zurück in die Stadt zu bringen, das ist auch die Idee der „Saisongärten“. In Kassel bepflanzt Katharina Mittelstraß die Parzellen im Frühjahr mit Gemüse. Die Nachfrage, so eine Parzelle zu mieten, ist mittlerweile groß geworden. Das Interesse wächst, auf diese Weise eigenes Gemüse hochzuziehen und zu ernten. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 29.12.2015hr-Fernsehen

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