2014, Folge 197–218

  • Folge 197 (30 Min.)
    Die letzte große Flut ist noch keine acht Monate her. Aber schon wieder gibt es Ängste. Und wer in diesen Wintertagen auf die Deiche in Mitteldeutschland schaut, dem verschlägt es mancherorts wirklich die Sprache. Axel Bobbe gehört zu denen, die Alarm schlagen. Der Experte von der Landestalsperrenverwaltung Sachsen fürchtet unter anderem um die Deichanlagen im Süden von Leipzig. Das Hochwasser vom Juni 2013 war für sie einfach zu viel. Der extreme Hochwasserstand hatte alles total durchweicht. Dann folgte eine Hitzeperiode.
    Gut, denkt der Laie. Doch der Fachmann weiß, dass die schnelle Austrocknung Risse nach sich zieht. An sensiblen Stellen sind sie bis zu 4 km lang. Eine Katastrophe. Was nun? Sven Voss redet mit Wasserbautechnikern vor Ort, die an Lösungen arbeiten. Hoffentlich reicht die Zeit. Außerdem trifft sich „Echt“-Moderator Sven Voss mit Wissenschaftlern der TU Dresden und lässt sich die neuen Forschungsergebnisse zum Thema Hochwasserschutz zeigen. Denn es gibt ihn nämlich, den idealen Deich. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.01.2014MDR
  • Folge 198 (30 Min.)
    Anfänglich wollten sie eigentlich nur ein bisschen schrauben und basteln. Doch dann wurde es der große Wurf: Eine kleine Gruppe von Schülern und ihr Lehrmeister aus der Lausitz entwickelten in den 1970er-Jahren ein Elektroauto mit erstaunlichen Eigenschaften. Schnell, leise und sparsam war ihr „Elsist“. Das DDR-Fernsehen überschlug sich und feierte die neue Autogeneration. Auch auf der Leipziger Messe war er ausgestellt. Aber dann wurde es urplötzlich ganz still und der Elektrowagen verschwand. Warum, fragt „Echt“ und trifft sich mit den Konstrukteuren. Was aber völlig unbekannt ist: Die Geschichte der Stromfahrzeuge begann in Mitteldeutschland schon viel früher: 1901 mit dem „Victoriawagen“.
    Es klingt unglaublich, aber die Wiege der Elektroautos stand in Eisenach. Wie sah dieser Wagen aus? Wie groß war die Batterie? War dieser Wagen geländefähig? Leider gibt es weder ein Original noch einen Nachbau. Deshalb lässt „Echt“ diesen Urtyp am Computer wieder erstehen. Es ist erstaunlich, was da wieder „lebendig“ wird. Außerdem schaut „Echt“ auch auf die neuen E-Modelle und da kommt man an den Leipziger Autobauern natürlich nicht vorbei. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.02.2014MDR
  • Folge 199 (30 Min.)
    Die Kanzlerin wird in einer Panzerlimousine gefahren. Auch die Ministerpräsidenten aus Mitteldeutschland sind in rollenden Panzerschränken unterwegs. Natürlich ist auch jeder Geldtransporter ein Hochsicherheitstrakt. Wer solche Gefährte baut, redet nicht über die Details. Doch „Echt“ ist es gelungen, einen Experten zu finden, der das Schweigen bricht. Wer weiß schon, dass ein Geldtransporter bis zu 2,8 Tonnen wiegen kann. Für das Geld bleiben dann gerade mal 700 Kilogramm übrig. Der große Rest ist vor allem Sicherheitstechnik. Das macht diese Fahrzeuge extrem teuer. Und selbstverständlich müssen solche Sicherheitstransporter einem Angriff standhalten. Deshalb spielen bei der Entwicklung Tests mit Pistolenschüssen und Sprengstoffanschlägen eine große Rolle. „Echt – das Magazin zum Staunen“ mit Technik-Details aus der Security-Welt, die auch von der Wissenschaft begleitet wird. Und Moderator Sven Voss wird so eine Panzerlimousine steuern dürfen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.02.2014MDR
  • Folge 200 (30 Min.)
    Enorme Hitze, heißer Wüstensand, gewaltige Eismassen und unbändige Vulkane. Das sind die Zutaten aus denen der Thüringer Wald erstanden ist. Wirklich? „Echt – Das Magazin zum Staunen“ unternimmt eine ungewöhnliche Zeitreise, 300 Millionen Jahre zurück. Sie beginnt am Äquator, denn zu dieser Zeit liegt der Thüringer Wald dort, wo heute die Sahara ist. Doch dann beginnt eine unglaubliche Wanderung. Bis zum heutigen Platz – im grünen Herzen von Deutschland – ist es ein weiter Weg. Das Mittelgebirge wird dabei von Meerwasser überspült und von mehreren Eiszeiten geformt.
    Angekommen, bekommt der Thüringer Wald dann auch noch Konkurrenz: Die Alpen wachsen und unter diesem Druck brechen die Gesteinsformationen des Mittelgebirges auseinander. Diese spannende Geschichte lässt „Echt“ am Computer lebendig werden. Noch nie war der Thüringer Wald so zu sehen. Moderator Sven Voss ist „live“ dabei, wenn die Erdschollen wandern, Vulkane ausbrechen und Eismassen den Thüringer Wald formen. Eine Premiere. Und der „Echt“-Zuschauer ist dabei – bei der Erschaffung unserer Heimat. Weitere Infos unter www.mdr.de/​echt. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.03.2014MDR
  • Folge 201 (30 Min.)
    Eigentlich halten Museen ihre Sicherheitsvorkehrungen streng geheim. Eigentlich. Doch „Echt – Das Magazin zum Staunen“ darf als erstes TV-Magazin hinter die Sicherheitskulissen des „Grünen Gewölbes“ in Dresden schauen. Unvorstellbar wertvolle Kunstschätze sind dort zu bewundern. Gold, Silber und Edelsteine – Schätze, mit denen August der Starke gern protzte. Das wissen natürlich auch mögliche Kunstdiebe. „Unter Sicherheitsaspekten würden wir die Kunst am liebsten in einem dunklen, perfekt klimatisierten Raum wegschließen“, sagt der Sicherheitschef der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Michael John.
    Doch da das nicht geht, wurde ein hochkompliziertes Sicherheitskonzept aus baulichen, technischen und personellen Maßnahmen entwickelt. Dazu zählen natürlich Kameras, Laserschranken und unsichtbare Wände. Wie wichtig das ist, zeigt ein Blick zurück: So verschwinden in der Nacht zum 14. Dezember 1979 fünf Gemälde aus Schloss Friedenstein in Gotha, der schwerwiegendste Kunstraub in der Geschichte der DDR. Im Mai 2010 werden aus dem Museum der Modernen Kunst in Paris fünf Meisterwerke gestohlen. Darunter ein Picasso – der Wert der Werke wird auf 100 Millionen Euro geschätzt.
    Zwei Jahre später verschwinden Meisterwerke von Picasso, Matisse und Monet aus der Kunsthalle Rotterdam. „Echt“-Moderator Sven Voss geht mit dem Sicherheitschef durch das „Grüne Gewölbe“ sowie die Gemäldegalerie und lässt sich einige Sicherheitsvorkehrungen zeigen, die wenigsten davon sind auf den ersten Blick sichtbar. Und wer denkt, unsere Kunstschätze sind nur von Dieben bedroht, der hat sich getäuscht. Denn auch Naturgewalten, wie Überschwemmungen, sind eine Gefahr. Und es kann noch schlimmer kommen – dann, wenn ein Feuer zuschlägt. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.03.2014MDR
  • Folge 202 (30 Min.)
    Es ist eine Sensation und eine Premiere. 1825 zieht im englischen Darlington die erste Dampflok mehrere Personenwagen. Das wird bestaunt, bejubelt und es ruft Gegner auf den Plan. Das fauchende Ungetüm fahre einfach zu schnell. So ist das auch am 7. April 1839. In Leipzig startet ein Festzug – angezogen von einer englischen Dampflok – zur ersten Fahrt auf der gerade fertiggestellten Eisenbahnlinie nach Dresden. Auch hier wird gejubelt, und wieder erheben Kritiker ihre Stimmen. Einige Mediziner prophezeien wahre menschliche Katastrophen: Die Reisenden könnten auf Dauer einen Geschwindigkeitsrausch oder gar eine Gehirnkrankheit bekommen. Doch der Siegeszug der Eisenbahn ist nicht mehr aufzuhalten. Die Bahn verbindet immer mehr deutsche Städte mit immer höherer Geschwindigkeit.
    Mit dem Tempo wächst auch das Risiko für Unfälle. Überhitzte Heizkessel sind keine Seltenheit. Die daraus folgenden Explosionen reißen viele Menschen in den Tod. Auch Entgleisungen und Kollisionen schocken die Öffentlichkeit. 1895 rast ein Zug ungebremst in den Pariser Bahnhof Montparnass und bleibt in der Fassade stecken. All das bremst die Ingenieure nicht. Die Züge werden immer schneller. 1933 erreicht der „Fliegende Hamburger“ schon 205 Stundenkilometer. Ein ICE bringt es heute auf über 300 Kilometer pro Stunde. Und wie geht es weiter? „Risiko Eisenbahn – Die Jagd nach den Rekorden“ – das Thema bei „Echt – Das Magazin zum Staunen“. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 08.04.2014MDR
  • Folge 203 (30 Min.)
    Anfang Juni 2013. Es sind verstörende Bilder: Eine weiße Gischtwand stürzt die fast 80 Meter hohe Beton-Staumauer der Hohenwarte-Talsperre hinunter. „Wahnsinn, einfach nur Wahnsinn“, brüllen die Amateurfilmer durch den ohrenbetäubenden Lärm. Die Hohenwart-Talsperre ist im Juni-Hochwasser 2013 am Limit. Und nicht nur sie. Auch ihre noch größere Schwester, die Bleiloch-Talsperre saaleaufwärts, muss die Überläufe öffnen. Es ist das erste Mal seit dem Bau der Saale-Kaskade in den 1940ern, dass beide Großtalsperren überlaufen. Die Auswirkungen sind dramatisch. Saalfeld, Jena und schließlich Halle werden Opfer einer Jahrhundertflut. In Jena bangen High-Tech-Unternehmen um ihr millionenschweres Geschäft, in Halle fehlen nur Zentimeter an der Überflutung von Halle-Neustadt.
    Die Saalekaskade, das größte Talsperrensystem Deutschlands, gehörte im 20. Jahrhundert zum Besten, was der Hochwasserschutz zu bieten hat. Aber ist das System gerüstet für das 21. Jahrhundert? Betroffene wie der Jenaer Dezernent Frank Jauch sagen: „Nein, die Reserven der Saalekaskade sind für die neuen Hochwasserkatastrophen zu knapp bemessen.“ „Echt“ rekonstruiert die Ereignisse vom Juni 2013 aus der Sicht der Jenaer Flut-Manager, des Talsperrenbetreibers Vattenfall, der Datschenbesitzer an der Talsperre Hohenwarte und dem Thüringer Landesamt für Geologie. Es wird auch ein Lehrstück in Zeiten des Klimawandels. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 22.04.2014MDR
  • Folge 204 (30 Min.)
    Es ist ein Bild, das erschreckt. Thüringer trauen ihren Augen nicht. Eine bis zu 100 Meter breite Trasse zerschneidet ihren Wald. Im grünen Herzen Deutschlands wurden tausende Bäume gefällt, von Erfurt durch das Ilmtal bis über den Rennsteig. Und das alles für die Energiewende. Muss das wirklich sein? Viele Bewohner des Thüringer Waldes fühlen sich betrogen. Denn der Bau neuer Stromtrassen durch Thüringen ist unnötig, sagen namhafte Experten, wie der renommierte Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Lorenz Jarass von der Universität Rhein-Main in Wiesbaden. Und noch überraschender: Zwei der drei Stromautobahnen haben mit der Energiewende nichts zu tun, sie nutzen nach Berechnungen von Experten allein der Kohleindustrie. Stimmt das wirklich? Und warum können, wenn es dann doch sein muss, die Stromtrassen nicht unterirdisch verlegt werden? Würden Erdkabel die Natur schonen? „Echt – Das Magazin zum Staunen“ berichtet über das umstrittene Mammutprojekt und die Alternativen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.05.2014MDR
  • Folge 205 (30 Min.)
    Es ist ein früher Herbsttag vor 120.000 Jahren. Nebel zieht über das Grasland, im ersten Dämmerlicht sind die schwarzen Silhouetten massiger Tiere zu erkennen. Eine Herde Auerochsen grast hier friedlich, ihr dampfender Atem steigt über ihnen auf. Plötzlich fliegen Speere. Die Tiere geraten in Panik und stampfen wild in alle Richtungen davon. Eines bricht getroffen zusammen. Die erfolgreichen Jäger sind Neandertaler. Was folgt, ist ein Festschmaus am Lagerfeuer. Die Stimmung ist ausgelassen. Das Gebratene schmeckt. Und woher weiß man das heute? Archäologen haben an einem See bei Rabutz (Delitzsch) den Rastplatz gefunden.
    Akribisch haben sie alle Fundstücke untersucht. Ein unscheinbarer Stein, doch mit markanter Form – spitz zulaufend wie eine Klinge. Ganz in der Nähe: Knochen, durcheinander, von Ochsen, Hirschen und selbst Nashörnern. Mit etwas Phantasie haben die Archäologen das Lager vor 120.000 Jahren rekonstruiert. Eine Momentaufnahme, die „Echt“ wieder lebendig werden lässt. Wer solche Geschichten mag, der kann in das vor wenigen Tagen eröffnete Staatliche Museum für Archäologie in Chemnitz gehen. Dort zeigen 6.000 Exponate über 300.000 Jahre Menschheitsgeschichte – und lassen den Besucher nicht nur schauen, sondern auch selbst ausprobieren.
    „Echt“ bietet Alltaggeschichten aus längst vergangenen Zeiten und somit eine ungewöhnliche Mischung von Blicken in die heutige Ausstellung und Blicken zurück. Dabei führen die Exponate im Museum zu Lagern und Siedlungen in der Oberlausitz, in Zwenkau oder dem Dresdner Elbtal, eröffnen den Blick auf die Jagdtechniken sowie die Kunst unserer Vorfahren und bringen viel Licht ins Dunkel unserer Vergangenheit. Weitere Informationen unter www.mdr.de/​echt. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 20.05.2014MDR
  • Folge 206 (30 Min.)
    „Echt“-Moderator Sven Voss ist zu Gast beim Technischen Hilfswerk (THW) in Dessau-Roßlau. Vor genau einem Jahr war hier die Hölle los. Tausende Helfer waren rund um die Uhr im Einsatz. Freiwillige, Bundeswehrsoldaten und natürlich die Experten vom THW. Im Minutentakt fuhren die LKW – voll beladen mit Sandsäcken – an die Deiche. Aber auch Panzer und riesige Sattelschlepper waren ununterbrochen im Einsatz, um vor Ort zu helfen. Die zweite Jahrhundertflut im Juni 2013 hat wieder einmal alle und alles gefordert. Doch solche Hochwasser sind nur eine Bedrohung für Mitteldeutschland.
    In der Geschichte gab es immer wieder verheerende Naturkatastrophen, die die Menschen auf eine harte Probe stellten. Erdbeben in Gera, Tornados über halb Sachsen, Hagelschauer in Magdeburg und Dürren in der Lausitz. „Echt – Das Magazin zum Staunen“ erinnert an vergessene Naturkatastrophen, die teilweise Jahrhunderte zurückliegen und doch jederzeit wieder auftreten können. Moderator Sven Voss erzählt die Geschichten hinter den Katastrophen und er erklärt, wie sich die Rettungskräfte heute darauf vorbereiten, um im Ernstfall das Ausmaß der Verwüstungen einzudämmen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 03.06.2014MDR
  • Folge 207 (30 Min.)
    Ein Autobahnrastplatz irgendwo im Osten Sachsens, umgeben von Wald, in der Morgendämmerung. Bis auf einige LKW ist es noch leer. Doch an einem überquellenden Mülleimer regt sich etwas: Neugierige Nasen stöbern in den Abfällen, das Rauschen der nahen Autobahn stört sie nicht. Einige Wildschweine sind auf der Suche nach Verwertbarem, offensichtlich nicht zum ersten Mal. Eine alltägliche Szene an so mancher Raststätte, doch Experten warnen: Jeden Tag kann es so zu einer Katastrophe kommen. Die Afrikanische Schweinepest ist auf dem Vormarsch. In diesem Jahr wurde der Erreger in Litauen und Polen und damit erstmals in der EU nachgewiesen.
    Vermutlich in infiziertem Fleisch wurde das Virus eingeschleppt. Ein kleiner Rest Salami im Abfall auf dem Rastplatz könnte für tausende Wildschweine das Todesurteil bedeuten. Bis zu sechs Monate kann das infizierte Fleisch ansteckend bleiben – auch in gepökelter Ware, tiefgekühlt noch länger. Und damit wird es auch zur Gefahr für die Fleischindustrie. Für Menschen ist die Krankheit ungefährlich, doch bei einem Ausbruch in einer Schweinemastanlage gäbe es keine Rettung für die Tiere. Ein Impfstoff ist nicht verfügbar.
    „Echt“-Moderator Sven Voss besucht die Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Leipzig und spricht dort mit den Mitarbeitern über die Bedrohungen der wilden Tierwelt in Mitteldeutschland. Wie gefährlich ist die Afrikanische Schweinepest und wie wahrscheinlich ist ein Ausbruch bei uns? Welchen Einfluss hat der Klimawandel auf die Ausbreitung von Seuchen und welche Parasiten können auch uns Menschen gefährlich werden? Neben der wissenschaftlichen Forschung wird in den fakultätseigenen Tierkliniken ganz praktisch geholfen – mit modernster Medizintechnik auch für „wilde Patienten“. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 15.07.2014MDR
  • Folge 208 (30 Min.)
    Nachterstedt am 18. Juli 2009: Ein über 300 Meter breiter Uferstreifen rutscht in den Concordiasee. 4,5 Millionen Kubikmeter Erdreich reißen zwei Häuser und drei Menschen mit in die Tiefe. Wegen der drohenden Gefahr weiterer Abstürze wird in der Folge die gesamte Siedlung oberhalb der Böschung abgerissen und der ganze See zum Sperrgebiet erklärt. Im vergangenen Jahr gab es endlich zwei abschließende Gutachten zur Ursache: Unbemerkt hatte sich in der Böschung ein enormer Grundwasserdruck aufgebaut, dem diese letztendlich nicht mehr standhielt.
    Das Beunruhigende: Niemand konnte die Katastrophe vorhersehen. Die speziellen geologischen Verhältnisse waren vorher völlig unbekannt. Der gesamte See ist bis heute gesperrt. Eine touristische Nutzung ist nicht möglich, das Baden bei Strafe verboten. Beim Bergbausanierer LMBV geht man jetzt davon aus, dass die Tagebaukante gesichert werden könne. Mit enormem Aufwand soll die Böschung saniert werden. Dies wird aber noch Jahre dauern, mindestens bis 2017. Die Anrainer des Concordiasees sind enttäuscht, setzten doch viele nach der Flutung des Tagebaurestlochs, im Jahr 2002, alle Hoffnungen in den Tourismus.
    Von Anfang an berichtete „Echt“ über die Hintergründe zur Katastrophe von Nachterstedt und lenkt auch fünf Jahre nach dem Erdrutsch den Blick erneut zum Concordiasee. Was können die Anwohner vom Sanierungskonzept erwarten? Welcher Aufwand und welche Technik sind nötig? Und kann es im Zuge der Arbeiten einen letzten Versuch geben, die drei Opfer doch noch zu bergen? Weitere Infos unter www.mdr.de/​wissen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 29.07.2014MDR
  • Folge 209 (30 Min.)
    Die A9 bei Dessau ist in diesem Sommer eine Großbaustelle auf acht Kilometern Länge. Der schnurgerade Abschnitt ist bei Freunden der Automobilgeschichte berühmt: Bis 1956 wurden hier Rennen gefahren und Geschwindigkeitsrekorde aufgestellt. Höchstgeschwindigkeit war hier in den vergangenen Jahren nicht mehr möglich. Ein Tempolimit musste her, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, denn die Strecke entwickelte sich zur Buckelpiste. Der „Betonkrebs“ hat die Fahrbahn zerfressen, ließ Risse und Blasen entstehen. Eine Totalsanierung war die Folge. Kosten für den Steuerzahler: acht Millionen Euro.
    Und das, obwohl die A9 erst bis 2006 als „Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nummer 12“ umfassend erneuert wurde. Verantwortlich für die Alkali-Kieselsäure-Reaktion, so die exakte Bezeichnung für den „Betonkrebs“, sind nur bestimmte Kiessorten im Baustoff. Das Tückische: Die Schäden treten erst nach Jahren zu Tage. Materialforscher des Landesstraßenbaus Sachsen-Anhalt sind dem „Betonkrebs“ auf der Spur. Ihr wichtigstes Labor sind die Autobahnen. Hier werden auch Möglichkeiten getestet, um die Alkali-Kieselsäure-Reaktion zumindest zu bremsen.
    „Echt“ spricht mit den Experten und zeigt, dass dieses Problem kein neues ist. Schon Anfang der 1980er-Jahre musste die Deutsche Reichsbahn in der DDR feststellen, dass erst wenige Jahre alte Betonschwellen unter den Schienen zerbröselten. Mehrere tausend Kilometer Strecke waren betroffen und die Sanierung dauerte Jahrzehnte. Ist die Suche nach der richtigen Mischung also ein Glücksspiel? „Echt“ fragt nach, ob die Materialforscher die richtige Formel gegen den „Betonkrebs“ jetzt gefunden haben. Weitere Infos unter www.mdr.de/​wissen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 12.08.2014MDR
  • Folge 210 (30 Min.)
    Ein Wahlkampfauftritt der Kanzlerin vor der Frauenkirche in Dresden im September 2013. Mit auf der Bühne: der damalige Verteidigungsminister de Maiziere und Sachsens Ministerpräsident Tillich – alle mit der höchsten Gefährdungsstufe für den Personenschutz. Plötzlich nähert sich völlig ungehindert ein surrendes Flugobjekt. Es steuert auf die Bühne zu, überwindet die Bodyguards und Absperrgitter problemlos und geht unsanft direkt vor den Politikern nieder. Zum Glück nur eine Protestaktion mit einer Hobby-Drohne.
    Statt einer Kamera hätte sie auch Sprengstoff an Bord haben können. Der professionelle Einsatz der ferngesteuerten Flieger ist heute schon längst Routine. Die Polizei überwacht Fanströme beim Fußballspiel mit fliegenden Videokameras. In den Laboren der Geheimdienste wird an Minidrohnen geforscht, auf den ersten Blick von einer Fliege nicht mehr zu unterscheiden, ausgerüstet mit Mikrofon und Kamera. Ein Albtraum für jeden Überwachungsgegner. EuroHawk, Predator oder Heron – Drohnen für den Kriegseinsatz – können immer genauer ihre Ziele, auch Menschen, finden und automatisiert zuschlagen.
    Doch Drohnen können auch Leben retten. Mit Infrarot-Kameras ausgestattet helfen sie der Feuerwehr, sich in Rauchschwaden zu orientieren. Sie spüren Lawinenopfer oder Verschüttete nach Erdbeben auf. Und sie werden in der Landwirtschaft eingesetzt, um Rehkitze vor dem sicheren Tod durch Mähmaschinen zu bewahren. „Echt“ stellt die Technik vor und zeigt, was heute schon möglich ist. Weitere Infos unter www.mdr.de/​wissen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.08.2014MDR
  • Folge 211 (30 Min.)
    Eine unwirkliche Szenerie an der Werra in Thüringen: eine Flussidylle, Hügel und Wälder. Dazwischen: ein weißer Gigant, eine riesige Salzhalde, mehrere hundert Meter hoch. Im Schatten der Halde fließt die Werra, die stark mit Salzen belastet ist. Das Ökosystem ist beeinträchtigt. Im thüringisch-hessischen Grenzgebiet liegt eines der wichtigsten Kalisalzabbaugebiete der Welt. Hier fördern seit 100 Jahren Bergbauunternehmen Millionen Tonnen Salzgestein. Was nicht vermarktet werden kann wandert auf Halden, wird im Erdboden verpresst oder in die Werra gepumpt. Welche Folgen hat das für die Natur und wie kann die Wasserqualität der Werra verbessert werden? Können High-Tech-Lösungen Schlimmeres verhindern? „Echt“ fragt nach, ist mit Bergbau-Technikern unter Tage, mit Jenaer Biologen und mit Bürgern über Tage unterwegs. Weitere Infos unter www.mdr.de/​wissen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 09.09.2014MDR
  • Folge 212 (30 Min.)
    Fußball ist Emotion pur. Hier geben sich die Massen unkontrolliert ihren Gefühlen hin; vieles kann passieren: 1985 lösten Hooligans im belgischen Heysel-Stadion eine Massenpanik aus. 39 Menschen starben. Nur vier Jahre später wurden im englischen Hillsborough-Stadion 96 Menschen im eigenen Fanblock zu Tode gequetscht. Und im November 2007 brach im brasilianischen Salvador de Bahia unter der Last rhythmisch hüpfender Fans ein Teil der Tribüne zusammen und riss sieben Menschen in den Tod. Was haben die Bauingenieure aus diesen Katastrophen gelernt? Wie wird heute ein modernes Stadion gebaut? Wie werden die unzähligen Vorschriften der nationalen und internationalen Fußballverbände umgesetzt? Sven Voss trifft die Sicherheitsmanager des Leipziger Zentralstadions, einem der modernsten Fußballtempel Deutschlands.
    Wie funktioniert hier das Leitsystem bei einer Massenpanik? Was tun die Stadionbetreiber gegen Fangewalt und illegale Feuerwerke? „Echt“ mit einem einmaligen Blick hinter die Kulissen der Sicherheitszentrale des Leipziger Zentralstadions und einem ganz besonderen Interview: Der Bochumer Bauingenieur Dr. Michael Kasperski betreibt sogenannte „Hüpfforschung“ und geht der Frage nach, wie gefährlich „musikalische“ Fans sind. Denn je mehr Fans im Takt hüpfen, desto höher wird die Last aufs Stadion. In Versuchen stieg sie ums Drei- bis Fünffache. Das muss eine Tribüne erst einmal aushalten. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.09.2014MDR
  • Folge 213 (30 Min.)
    Ende September 2012: Die Gesundheitsbehörde in Brandenburg informiert das Robert Koch-Institut über einen wahrscheinlich bundeslandübergreifenden Ausbruch von akuter Gastroenteritis, umgangssprachlich Magen-Darm-Grippe oder Brechdurchfall genannt. In nur wenigen Tagen explodieren die Fallzahlen. Brandenburg und Sachsen müssen jeweils über 3.500 Erkrankte melden, in Thüringen sind es knapp 1.000 und auch in Sachsen-Anhalt sind Menschen betroffen. Das Auffällige: Fast alle Erkrankten sind Kinder und Jugendliche sowie Betreuungspersonal in Gemeinschaftseinrichtungen. Kindertagesstätten und Schulen müssen geräumt werden, allein in Chemnitz zwei Gymnasien.
    Bei den Patienten werden Noroviren nachgewiesen, einige von ihnen müssen stationär behandelt werden. Als Ursache gerät schnell die Gemeinschaftsverpflegung in Verdacht, die bei fast allen betroffenen Einrichtungen vom selben Catering-Unternehmen geliefert wurde. Insgesamt waren fast 11.000 Menschen an massivem Brechdurchfall erkrankt. Laut Robert Koch-Institut war das der bisher größte bekannte lebensmittelbedingte Ausbruch in Deutschland. „Echt“ rekonstruiert die dramatischen Tage von Mitte September bis Anfang Oktober 2012 – vor allem die detektivische Suche der Experten vom Robert Koch-Institut und dem maßgeblich beteiligten Landesamt für Verbraucherschutz in Sachsen-Anhalt.
    Den Spezialisten gelang es, den Übertragungsweg einzugrenzen und zurückzuverfolgen: Auf tiefgekühlten Erdbeeren aus China gelangte das Norovirus in ein Grießbrei-Gericht. Die Experten geben bei „Echt“ Auskunft: Kann so ein Ausbruch wieder passieren und welche Erreger könnten durch die globale Lebensmittelindustrie noch zu uns gelangen? Wie gefährlich kann es werden und wie sicher sind die Kontrollen heute? Weitere Infos unter www.mdr.de/​wissen (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.10.2014MDR
  • Folge 214 (30 Min.)
    Gefährlich, angriffslustig und immer hungrig. Diese Vorurteile, Angst und Mythen sorgten dafür, dass Wölfe in Deutschland vor mehr als hundert Jahren ausgerottet worden sind. Kein Wildtier in Deutschland spaltet so die Gemüter. 1996 wird erstmals wieder ein Wolf auf einem Truppenübungsplatz in der Oberlausitz gesichtet. Eine Sensation. Vier Jahre später gelingt es einem Paar, eigene Welpen aufzuziehen. Inzwischen ist klar: Wölfe sind dauerhaft nach Deutschland zurückgekehrt und breiten sich immer weiter aus. Jungtiere wandern ab und suchen ein freies Revier, wo sie eine neue Familie gründen. Die meisten Rudel gibt es in Sachsen und Brandenburg.
    Auch in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen haben sich die Raubtiere inzwischen fest etabliert. Ende 2013 tauchten Wölfe im Erzgebirge auf. In Thüringen wurde Anfang des Jahres eine Wolfssichtung bestätigt und das Umweltministerium rechnet damit, dass sie hier dauerhaft heimisch werden. Die einen freuen sich über diese Entwicklung, bei den anderen löst sie Ängste aus. Meist geben Nutztiere die ersten Hinweise auf die Anwesenheit der Raubtiere: Die Zeitungen zeigen Bilder von zerfleischten Schafen und immer wieder flammt die Diskussion um den Wolf auf. Wie viele der grauen Räuber werden es noch? Wird ein Waldspaziergang jetzt ein Risiko? Sind die Kinder in Gefahr? Müssen Maßnahmen ergriffen werden? „Echt“ fragt die Wissenschaftler des LUPUS Instituts für Wolfsforschung in der Lausitz.
    Die Biologen erfassen seit Jahren alle Daten über die Verbreitung der Tiere. Statistiken, genetische Untersuchungen, die Wanderwege von Wölfen, die mit Sendehalsbändern ausgestattet wurden, alles läuft hier zusammen. Wie ist die Prognose für die Zukunft? Wird der Wolf in all unseren Wäldern wieder heimisch werden? Und wird damit das Risiko für Haustiere oder sogar Menschen steigen? Weitere Infos unter www.mdr.de/​wissen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 21.10.2014MDR
  • Folge 215 (30 Min.)
    Im Sommer 1939 startete in Rostock das erste Flugzeug, welches ohne Propeller angetrieben wurde. Seine Schubkraft bekam es durch eine Strahlturbine. Das war der Start ins Jet-Zeitalter. Die moderne Luftfahrt wäre ohne das Düsentriebwerk nicht denkbar. Die Turbine für den erfolgreichen Jungfernflug entwickelte der Physiker Hans von Ohain, der aus Dessau stammte. Er experimentierte schon seit 1934 zusammen mit seinem Automechaniker in dessen Werkstatt an einer neuen Antriebsart für Flugzeuge. Zwei Jahre später war es soweit, von Ohain konnte die Pläne für sein Triebwerk zum Patent anmelden. Es gelang ihm dadurch den Flugzeugbauer Ernst Heinkel von seiner Idee einer propellerlosen Antriebsart zu überzeugen.
    In einem streng abgeschirmten Arbeitsbereich der Heinkel Flugzeugwerke konnte von Ohain sein Triebwerk schließlich bauen. Am 27. August 1939 hob eine mit Düsenantrieb ausgestattete Heinkel He 178 in Rostock-Marienehe ab. Es war der weltweit erste Flug eines düsengetriebenen Flugzeugs. „Echt“ geht dem Strahltriebwerk anlässlich seines 75. Geburtstags auf den Grund. Welche Ideen haben Entwickler heute, um den Antrieb sparsamer und sicherer zu machen? Düsentriebwerke sind für Flugzeuge geeignet, aber wofür noch? Und warum ist solch eine Gasturbine mit ihren über tausend Grad heißen Verbrennungsprozessen die erste Wahl für Spezialisten, wenn es um die Bekämpfung von Großfeuern geht? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.11.2014MDR
  • Folge 216 (30 Min.)
    Bombenalarm mitten im Wohngebiet: Anfang April 2012 erschüttert eine gewaltige Detonation Radeberg. Ein 27-Jähriger hatte an Granaten aus dem Zweiten Weltkrieg herumgebastelt. Ein Wiederholungstäter, denn kurz vor Weihnachten 2011 beschlagnahmte die Polizei bei ihm mehrere Tonnen Altwaffen. Eine lebensgefährliche Sammelleidenschaft. Monatelang wohnten auch sechs Familien mit kleinen Kindern in dem Haus. „Leider kein Einzelfall“, sagt Thomas Lange vom Kampfmittelbeseitigungsdienst in Sachsen, denn „immer mehr Verrückte sammeln Granaten und Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg und bringen sich selbst und ihre Mitmenschen in Gefahr“. Im Januar 2013 explodiert eine Wohnung im thüringischen Beutelsdorf.
    Der Bastler wird schwer verletzt, die Nachbarn kommen mit dem Schrecken davon. „Ein Sammler kann sich nicht vorstellen, dass sich die alten Granaten mit der Zeit in hochexplosive chemische Cocktails umwandeln können“, so Experte Thomas Lange. „Echt“ berichtet von der unsichtbaren Gefahr in unseren Wäldern, Dörfern und Städten. Denn die verrückten Waffennarren sind mitten unter uns. „Echt“ ist auf Spurensuche – nach den Fundorten, den illegalen Lagern und den Sammlern. Außerdem schaut „Echt“-Moderator Sven Voss den Kampfmittelbeseitigern in Zeithain über die Schulter. Ein seltener, weil hochexplosiver Blick, der nur unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen möglich ist. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.11.2014MDR
  • Folge 217 (30 Min.)
    Rund 450 Kilo Müll schmeißt jeder Deutsche jährlich in diverse Tonnen oder gelbe Säcke – der Abfall landet dann in Sortieranlagen, auf Müllhalden oder wird verbrannt. Fast eine halbe Tonne pro Kopf, gerade in der Weihnachtszeit wächst der persönliche Abfallberg. Dabei werfen Stadtmenschen doppelt – einige sogar viermal – soviel weg wie Landbewohner. Nur weniger als die Hälfte davon wird wiederverwertet. „Echt“ geht der Frage nach: Was passiert mit unserem Abfall? Wie kann man Müll sinnvoll nutzen? Wann ist Mülltrennung effektiv und Recycling eine Lösung? Sind Müllhalden eine schlummernde Gefahr für Mensch und Umwelt? Wie sicher sind sie? „Echt“ trifft auf Experten, die kluge Abfallkonzepte entwickeln. Weitere Infos unter www.mdr.de/​wissen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.12.2014MDR
  • Folge 218 (30 Min.)
    „Echt“ taucht ab in die gigantischen Erdgasspeicher im mitteldeutschen Untergrund. Milliarden Kubikmeter des wertvollen Rohstoffes lagern hier unter der Erde: in stillgelegten Bergwerken, in ehemaligen Erdöllagerstätten oder in Salzstöcken, wie dem riesigen Untergrundspeicher bei Bernburg. Den Mega-Speicher gibt es seit 1974, seit der ersten Erdgaslieferungen aus der Sowjetunion in die DDR. 40 Jahre lang wird hier schon Gas gelagert. Gelegen in 500 bis 700 Metern Tiefe, gehört der Bernburger Speicher mit seinen 33 Kavernen inzwischen zu den größten, modernsten und schnellsten seiner Art. Deutschland verfügt mit Abstand über die größten Gasspeicher Westeuropas.
    Derzeit sind insgesamt 43 in Betrieb, mit einer Kapazität von 20 Milliarden Kubikmetern, welche ein Fünftel unseres Jahresverbrauchs decken können. Deren Bedeutung wächst mit jedem Tag, denn wir brauchen immer mehr Gasreserven. Gas ist das Lebenselixier des industriellen Organismus. Ohne Gas keine Energie, keine Wirtschaft, kein Wohlstand und vor allem keine Wärme. „Echt“ zeigt, welche Logistik nötig ist, um das Erdgas in Form von Wärme bis in unsere Wohnzimmer zu transportieren. Rund ein Drittel unseres Bedarfes, 35 Milliarden Kubikmeter, werden jährlich allein aus Russland nach Deutschland gepumpt.
    Derzeit entsteht bei Bernburg bis 2025 ein weiterer Riesenspeicher – der Katharina-Speicher, gemeinsam mit der russischen Gazprom. Sven Voss erkundet für „Echt“: Wie kann Gas in so gigantischen Ausmaßen gespeichert werden, welche Technik ist dafür notwendig? Wieviel Druck herrscht dadurch unter der Erde? Und wie ist er steuerbar? Generell kann das unterirdische Speichervolumen nur zu 30 bis 50 Prozent ausgenutzt werden. Sind wir gewappnet für Erdgas-Engpässe? Ist Flüssiggas möglicherweise eine Alternative? Außerdem: Wie gefährlich ist die Lagerung so riesiger Mengen Gas unter Mitteldeutschland? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.12.2014MDR

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