13 Folgen, Folge 1–13

  • Folge 1
    Er ist Dachdecker, Skilehrer, Musiker und Pilot, und er lebt in Bischofsgrün, einem Dorf ganz im Nordosten Bayerns, das sich gegen die Talfahrt einer ganzen Region wehrt. Berndt Heidenreich hat vor zwei Jahren hat er ein kleines Luftfahrtunternehmen gegründet, etwas, das es in der Region bis dato noch nicht gegeben hat. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.11.2008Bayerisches Fernsehen
  • Folge 2
    Es sind die letzten Ausläufer des Allgäu, unweit von Memmingen: Woringen zählt 2 000 Einwohner, in dem Dorf vollzieht sich fast modellhaft der Wandel der Landwirtschaft. Es ist der an Rindern reichste Landkreis in Deutschland, und ein Dorf, in dessen Straßen sich ein Hof an den anderen reiht. Was hat sich verändert nach dem jahrelangen Preisverfall, der die kleinen Betriebe so hart bedrängt hat? Wer hat sich gehalten und welchen Lebensformen gehört die Zukunft in Woringen? 140 Höfe waren es nach dem Krieg, 30 sind noch geblieben. Was also hat Zukunft in Woringen, dem kleinen Ort im Unterallgäu? (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMi 12.11.2008Bayerisches Fernsehen
  • Folge 3
    Ein Kiosk, zwei Gasthäuser, ein Dampfersteg. Mehr gibt es nicht in Ambach am Starnberger See. Schon vor hundert Jahren erkoren sich reiche Städter das idyllisch gelegene Dorf zu ihrer Wahlheimat. Und nach ihnen kamen die Künstler, die Touristen, die Zuzügler. 450 Einwohner leben in dem Dorf, darunter Schauspieler, Publizisten und Literaten wie Anatol (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 13.11.2008Bayerisches Fernsehen
  • Folge 4
    Ein „Dorf der Frauen“ – mitten in Bayern – manche sehen Bad Höhenstadt so. Vor 30 Jahren verlor der kleine Ort im Niederbayerischen seine gemeindliche Eigenständigkeit. Damals schien die Entwicklung zum Schlafdorf vorgezeichnet. Das Rathaus, die Schule, der Bahnhof wurden dicht gemacht. Das Leben im Dorf drohte zu veröden – bis die Frauen aus dem Dorf aktiv wurden und sich einzumischen begannen. Seither ist vieles in Bad Höhenstadt Frauensache geworden: vom Fußballspielen – die örtliche Damenmannschaft spielt in der Bezirksoberliga – über den Ferkelhandel bis zum Weiberstammtisch, der sich einmal im Monat im Dorfwirtshaus trifft. Und die Männer? Finden das gut. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereFr 14.11.2008Bayerisches Fernsehen
  • Folge 5
    Ein kleiner Ort im Donauries. 4.500 Menschen leben in Asbach-Bäumenhein, sie stammen aus 39 unterschiedlichen Nationen, mehr als 300 Einwohner sind türkischer Abstammung. Viele Frauen tragen Kopftuch, viele Männer der ersten Generation können schlecht deutsch – und doch scheint hier etwas anders, besser zu laufen als in Großstädten mit einem vergleichbar hohen Anteil an Migranten. Mehrere Wochen drehte ein Team des Bayerischen Rundfunks in Asbach-Bäumenheim, beobachtete das Leben der Türken, die zum Teil seit Mitte der 60er-Jahre hier ansässig sind. Der Film von Frieder Käsmann zeigt die Geschichte einer erfolgreichen Integration. Alte und Junge, Deutsche und Türken kommen in dem Film zu Wort, erzählen von früher und heute, von Nähe und Distanz.
    Der Film zeigt vor allem die Gegenwart, in der die meisten der türkischen Einwohner ein eigenes Häuschen besitzen, ganz normal hier leben und arbeiten, beten und feiern. Viele sind nun schon in der dritten Generation hier, sie können sich ein Leben außerhalb von Asbach-Bäumenheim oder gar in der Türkei nicht mehr vorstellen. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.03.2011Bayerisches Fernsehen
  • Folge 6
    Sie dürfen nur annehmen, was ihnen geschenkt wird, sie dürfen kein Geld besitzen, es noch nicht einmal anfassen. Sie dürfen nichts kaufen, nicht kochen, keine Landwirtschaft betreiben und nicht Auto fahren. Mit ihren Almosenschalen gehen sie durch die Dörfer, um etwas zum Essen zu bekommen. Sie leben ehelos und dürfen Frauen nicht berühren. Es sind buddhistische Mönche, die nach diesen strengen Regeln leben, nicht nur in Asien, sondern auch mitten im Frankenwald. Vor wenigen Jahren entstand im kleinen Dorf Gundlitz ein Waldkloster. Der Filmautor Frieder Käsmann begleitet die Mönche des Muttodaya-Klosters einige Wochen lang durch ihren Alltag. Er zeigt sie bei ihren alltäglichen Verrichtungen, beim Wäsche waschen ebenso wie beim Meditieren, beim Rasieren des Kopfes wie beim Feiern traditioneller buddhistischer Feste.
    Der Filmautor ist bei ihren Almosengängen durch fränkische Dörfer dabei – und zeigt die offene Aufnahme durch die Menschen im Frankenwald, ohne deren Hilfe und Großzügigkeit die Mönche nicht existieren könnten. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.04.2012Bayerisches Fernsehen
  • Folge 7
    Die Häuser haben geflochtene Wände, die mit Lehm verkleidet sind, das Dach ist mit Holzschindeln gedeckt und aus dem Giebel dringt dichter Rauch. Über der Feuerstelle im Wohnraum dampft in einem eisernen Kessel Hirse und Lauch. Hungrig sitzen fünf Arbeiter auf dem Lehmboden und warten darauf, dass die Köchin ihre Holzteller füllt. Im Hügelland der Oberpfalz, dicht an der tschechischen Grenze, liegt Bärnau. Wer hierher kommt, kann eine Zeitreise zurück ins Mittelalter unternehmen. Die fünf Arbeiter, unter ihnen Alfred Wolf, haben heute das Dach des Langhauses genauso gedeckt, wie das die Menschen im 10. Jahrhundert getan haben. Beraten hat sie der Archäologe Stefan Wolters: Er ist der wissenschaftliche Leiter des Geschichtsparks Bärnau. Alfred Wolf ist mittlerweile ein gefragter Experte für das Dachdecken mit Lärchenschindeln geworden.
    Nach und nach haben er und seine Mitstreiter alle Kunstgriffe und Raffinessen der mittelalterlichen Baukunst erlernt. Im „richtigen“ Leben ist Aribert Wolf Polizist und Stadtrat der kleinen Gemeinde. Vor sechs Jahren hatte er die Idee, einen Geschichtspark zu entwickeln. Zusammen mit Benjamin Zeitler, dem Geschäftsführer des Projekts, gelang es, die Unterstützung der EU zu gewinnen. Nach und nach wurden zehn Häuser errichtet, eine Herberge, eine Kirche und eine gewaltige Turmhügelburg. Möglich war das nur, weil mittlerweile viele Bärnauer ehrenamtlich und voller Leidenschaft mithelfen. Vor allem aber ist der Geschichtspark zum Symbol für einen neuen Aufbruch geworden. Vor 20 Jahren war die Verzweiflung groß, als die Knopfindustrie in die Krise geriet und zahlreiche Arbeitsplätze verloren gingen.
    Heute setzen viele Bärnauer ihre Hoffnungen auf den Tourismus. Allein im ersten Jahr strömten 30.000 Besucher in das Mittelalterdorf. Mittlerweile ist im benachbarten tschechischen Tachov ein Partnerprojekt entstanden, nachdem man zwischen den beiden Gemeinden Spuren der Goldenen Straße wiederentdeckt hat. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 01.01.2013Bayerisches Fernsehen
  • Folge 8
    Speinshart, das Klosterdorf, schickt sich an, zum neuen Kulturmagneten der Region zu werden, das Resultat von Eigeninitiative, Förderung und viel Passion. Speinshart: Es ist ein Kulturdenkmal von europäischem Rang, das jahrhundertelang dem Verfall preisgegeben war. Ende der 70er-Jahre war von der barocken Pracht der Kirche und dem einzigartigen Klosterdorf nicht mehr viel zu sehen. Abgelegen am Eisernen Vorhang im Norden der Oberpfalz, schien der Weg in den Niedergang vorgezeichnet. Aber Speinsharts Erfolgsgeschichte begann vor 30 Jahren, als sich die Klosterdorfbewohner an den Kraftakt der Dorferneuerung wagten. Zehn Jahre darauf begann, unterstützt von staatlicher Förderung, das Mammutunternehmen der Klostersanierung. Die Resultate der Erfolgsgeschichte lassen sich inzwischen sehen: Die meisten ehemaligen Ökonomiegebäude des historischen Klosterdorfs wurden saniert.
    In der Nordwestecke des barocken Klosterhofs befindet sich zum Beispiel die ehemalige Klosterschlosserei, seit der Säkularisation das Zuhause der Familie von Elisabeth Zeitler. Das einst marode Anwesen wurde mit viel Eigenleistung zum Mehrgenerationenhaus umgebaut. Wie der ehemalige Wehrturm, der Barbara Müllers Familie über Jahrzehnte als Kartoffelkeller diente. Inzwischen hat die junge Frau darin ihren Traum vom individuellen Wohnen verwirklicht, über drei Etagen, in zehnjähriger Arbeit. Frischer Wind weht nicht zuletzt im Kloster selbst. Zwei der drei Renovierungs-Abschnitte sind inzwischen abgeschlossen. Im Herbst 2013 wurde der frisch sanierte Klostergasthof wieder eröffnet.
    Und im ehemaligen Prälatenflügel werden heute Unternehmensseminare und Klassikkonzerte veranstaltet unter der Federführung von Frater Lukas, einer der drei Novizen, die in der ehrwürdigen Abtei einen nachhaltigen Verjüngungsschub ausgelöst haben. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.04.2014Bayerisches Fernsehen
  • Folge 9
    Waldthurn ist ein kleiner Ort in der nördlichen Oberpfalz. Etwas mehr als 2.000 Menschen leben heute hier, doch folgt man den Prognosen des Bayerischen Landesamtes für Statistik, dann werden in den kommenden Jahren viele Menschen das Dorf verlassen. Es ist eine erschreckende Entwicklung, die für den Landkreis, die ganze Region vorhergesagt wird – bis zu zehn Prozent soll die Bevölkerung in den kommenden 15 Jahren schrumpfen. Doch in Waldthurn will man verhindern, dass diese Prognosen Realität werden. Mit aller Macht stemmt sich nicht nur der Bürgermeister Josef Beimler gegen den Abwärtstrend. So ist es gelungen, einen Lebensmittelladen wieder neu zu eröffnen, die Schule zu retten, einen Kindergarten und einen Hort zu schaffen. Nach wie vor gibt es eine Arztpraxis, und am Marktplatz soll ein Seniorenzentrum entstehen.
    Im Ortsteil Albersrieth haben alle Bewohner mitgeholfen ein Dorfzentrum aufzubauen, das anstelle des mittlerweile geschlossenen Wirtshauses zu einem Treffpunkt geworden ist. Auch Asylbewerber versucht der Ort zu integrieren. 40 Vereine stärken den Zusammenhalt in der kleinen Gemeinde. Den Menschen hier ist bewusst, dass Waldthurn nur mit einer intakten Infrastruktur für seine Bewohner attraktiv bleiben und eine Zukunft haben kann. Filmautorin Susanne Roser hat ein halbes Jahr lang beobachtet, wie ein Dorf sich mit seiner ganzen Kraft dafür einsetzt, den drohenden Strukturwandel aufzuhalten. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 21.04.2014Bayerisches Fernsehen
  • Folge 10
    Blaibach, ein kleiner Ort tief im Bayerischen Wald, im Jahr 2010: Öd und leer ruht der Ortskern – bröckelnde Fassaden, leere Schaufenster allenthalben. Auch der alte Dorfbäcker hat längst dichtgemacht. Übrig gebliebene Einwohner: 2.000, Tendenz sinkend, Fremdenverkehr: rückläufig. Zukunftsaussichten: bescheiden. Die Lage scheint desolat. Doch schon bald beginnt ein Revitalisierungsprozess, den die Presse nur vier Jahre später begeistert „das Wunder von Blaibach“ taufen wird. Auslöser: ein Förderprogramm der Staatsregierung namens „Ort schafft Mitte“. Ein ehrgeiziges Ortsentwicklungsprojekt nimmt seinen Anfang. Es wird sich rasch auch als klassisches Lehrstück der Kommunalpolitik erweisen.
    Denn viele ganz unterschiedliche Akteure mit unterschiedlichen Interessen mischen mit: Bürger, Gemeinderäte, Hausbesitzer, der beauftragte Architekt Peter Haimerl sowie diverse Behörden. Schließlich kommt noch ein weiterer Player dazu: der Opernsänger Thomas E. Bauer. Schon lange sucht er für sein „Kulturwald-Festival“ nach einem neuen Spielort. Er verliebt sich in Blaibachs malerische Kirche, sein altes Waldlerhaus und sein barockes Schloss – und entwickelt die kühne Vision, mitten in der brachliegenden Ortsmitte ein Konzerthaus zu errichten. Mit dessen Eröffnung am 12.09.2014 geht sowohl für Architekt Peter Haimerl und seine Mitstreiter als auch für das Team des Bayerischen Fernsehens eine aufregende, fast fünfjährige Produktionszeit zu Ende.
    In der BR-Langzeitdokumentation gelingt es Carina Bauer, das Abenteuer Ortserneuerung mit seinen komplexen Prozessen abzubilden und einen einzigartigen, spannenden Einblick in die nachhaltige Weiterentwicklung unserer Heimat zu bieten. Nicht alles, was geplant war, wird bis September fertig werden. Doch Blaibachs Zentrum ist nicht wiederzuerkennen. Das hypermoderne Konzerthaus: ein absoluter Hingucker. Wie das zeitgemäß sanierte Bürgerhaus und das frisch herausgeputzte Waldlerhaus, die nicht nur die Blicke, sondern künftig hoffentlich auch wieder Besucher anziehen. Das zukunftsweisende Projekt soll künftig auch für andere Ortsentwicklungen in strukturschwachen, ländlichen Regionen in Bayern als Blaupause dienen. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.09.2014Bayerisches Fernsehen
  • Folge 11
    Aschau im Chiemgau – ein Ort wie aus dem Bilderbuch: gelegen mitten in malerischer Berglandschaft, nah am Chiemsee, mit romantischem Schloss, pittoresken Bauernhäusern, malerischer Barockkirche, Seilbahn auf die imposante Kampenwand, 5-Sterne-Hotel mit Spitzenkoch, preisgekröntem Designhotel und vielem mehr.
    Nicht ohne Grund ist das attraktive Tal beliebter Schauplatz vieler Film- und Fernsehproduktionen, die eines allerdings meist nicht zeigen – die Allerweltsbilder, die Aschaus Ortsbild heute auch prägen: Lieblose Plätze, gesichtslose 70er-Jahre-Klötze, hässliche Gewerbebauten und wildwüchsige Neubaugebiete, die das Ortsbild zerfasern, werfen immer drängender die Frage auf: Wohin will sich die Tourismusgemeinde entwickeln? Seit 2008 hat Aschau eine mutige Lösung für dieses Problem: einen Gestaltungsbeirat – der erste in Deutschland für einen Ort dieser Größe, der die Gemeinde bei Fragen der Ortsentwicklung berät. Angesehene Experten, darunter der renommierte Münchner Architekt Prof. Andreas Meck, wollen aus Aschau eine Vorzeigegemeinde machen.
    Denn Aschau steht exemplarisch für viele Fremdenverkehrsorte im Voralpenraum: Innovationsstau und Strukturprobleme treffen auf Finanzengpässe und planerische Inkonsequenz, tümelnde Heimatverklärung kollidiert mit den wachsenden Ansprüchen der Gäste nach zeitgemäßer Tourismusinfrastruktur. Teile des Gemeinderates wollen am liebsten große Hotelketten ansiedeln und ansonsten weiter im bewährten Jodlerstil den Massengeschmack bedienen. Eine andere Fraktion, darunter der erfolgreiche Möbelgestalter Nils Holger Moormann, wünscht sich eine umsichtige, regional geprägte Ortsbildgestaltung mit anspruchsvoller, nachhaltiger Architektur. Drei Jahre lang haben die Filmautorin Carina Bauer und ihr Kamerateam den Aschauer Gestaltungsbeirat bei seiner Arbeit begleitet – denn Ortsentwicklungsprozesse sind langwierig und brauchen extrem viel Zeit.
    Umso wichtiger ist es, die Weichen frühzeitig richtig zu stellen. Schließlich ist die Zukunft des Fremdenverkehrsorts Aschau eng geknüpft an seine Attraktivität als Reiseziel. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.10.2014Bayerisches Fernsehen
  • Folge 12
    Schön ist sie nicht – aber für viele Schopflocher gehört sie zum Dorf wie das Rathaus und die Kirche: ihre Schule, gelegen am Ortsrand. Geburtenrückgang, ländlicher Strukturwandel – in der Schopflocher Schule ist diese Entwicklung deutlich zu sehen. Das riesige Schulhaus, gebaut für 450 Kinder, wird heute gerade noch von knapp 150 Schülern besucht. Von der Schließung bedroht ist vor allem die Mittelschule. Gerade einmal 13 Schüler besuchen zur Zeit die 9.Klasse der Schopflocher Mittelschule. Ein BR-Team begleitet sie zwischen Quali-Vorbereitung und Lehrstellensuche. Immerhin schafft die Not anscheinend Idealbedingungen: kleine Klassen, viel Platz, und Lehrer, die für die einzelnen Schüler Zeit haben.
    Doch dies wird nicht von Dauer sein, wie Direktor Werner Kergl befürchtet – der Unterhalt einer Schule kostet Geld – Geld, das der Freistaat Bayern für die kleinen Schulen nicht mehr aufbringen möchte. Schätzungen gehen davon aus, dass auf dem Land bis 2030 die Hälfte aller Mittelschulen geschlossen werden. Mögliche Folgen für ein Dorf wie Schopfloch, wenn erst die Mittelschule und später möglicherweise die Grundschule aufgelöst werden, könnten sein, dass junge Familien nicht mehr zuziehen. Oder Gewerbebetriebe am Ort finden keine Lehrlinge mehr. „In zwei, drei Jahren wird die Mittelschule Schopfloch wahrscheinlich Vergangenheit sein“, meint Direktor Werner Kergl illusionslos. Doch bis dahin wollen er und seine Lehrerinnen das Beste daraus machen, jedem einzelnen ihrer Schüler zu einer Zukunft verhelfen. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.10.2014Bayerisches Fernsehen
  • Folge 13
    Im kleinen Dorf Zenting ist nichts mehr so wie es war. 24 afrikanische Flüchtlinge haben in der niederbayerischen Gemeinde für großen Wirbel gesorgt. Aber Bürgermeister Leo Ritzinger stellt sich der Herausforderung und will ein gemeinsames Dorfleben gestalten. Auch andere Themen wie Leerstand, Schulschließung, Energiefragen und vor allem die geplante Dorferneuerung will Ritzinger angehen. Gemeinsam mit einer Handvoll engagierter Bürger will er seine Gemeinde in die Zukunft führen. In der 1.200-Seelen-Gemeinde Zenting im Bayerischen Wald ist nichts mehr so, wie es war. Seit einem Jahr hat der „Alte Wirt“ geschlossen, denn im Sommer 2014 – wurden 24 Flüchtlinge aus Afrika im Gasthof einquartiert. Die Ankunft der jungen Männer aus Eritrea, Nigeria und dem Senegal sorgte zunächst für großen Wirbel.
    Aber Bürgermeister Leo Ritzinger hat sich der Herausforderung gestellt und versucht, für die Asylsuchenden und für die Bewohner von Zenting ein gemeinsames Dorfleben zu gestalten. Der Förster gibt einmal wöchentlich Deutschunterricht, 24 Fahrräder wurden gespendet, einige ortsansässige Firmen würden sogar Ausbildungsplätze bereitstellen. Und das Fußball-Team des SV Zenting hat mit den Nigerianern Stefen David und Young Innocent zwei starke, neue Spieler. Aber wie geht es weiter mit der Asylpolitik, wer kann bleiben, wer wird abgeschoben, werden neue Flüchtlinge kommen? Und wie sieht es mit all den anderen Themen aus, die der Ort in Angriff nehmen muss: Leerstand in der Dorfmitte? Schließung von Schule und Geschäften? Windräder ja oder nein? Und vor allem die anstehende Dorferneuerung.
    Gemeinsam mit einer Handvoll engagierter Bürger will Leo Ritzinger seine Gemeinde in die Zukunft führen und dazu gehören dann wahrscheinlich auch Flüchtlinge aus aller Welt, die es zu integrieren gilt. Aber eines wissen mittlerweile alle: Zenting ist kein Einzelfall mit all diesen Problemen, Zenting ist überall. Das Filmteam beobachtet den Ort und seine Protagonisten über mehrere Monate und zeigt, wie sich das niederbayerische Dorf den vielfältigen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit stellt. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 17.12.2015Bayerisches Fernsehen

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