Dokumentation in 3 Teilen, Folge 1–3

    • Alternativtitel: Berlin und Tucholsky
    Folge 1 (52 Min.)
    Aufwendige Spielszenen, kombiniert mit Originalaufnahmen aus der Zeit, machen diese Dokumentation von Christoph Weinert zu einer Zeitreise in das Berlin der 20er Jahre. Aus der Sicht Kurt Tucholskys, mit dem Bündner Schauspieler Bruno Cathomas prominent besetzt, lässt der Film das Lebensgefühl der ?wilden Zwanziger’ lebendig werden. Tucholskys kess erotischen Chansons machten den Journalisten zum Star in der Berliner Kabarett-Szene. Sein oftmals lockerer und heiterer Stil steht jedoch in starkem Kontrast zu seinem rastlosen Leben. Die Sternstunde Kunst zeigt den Film anlässlich Tucholskys 125. Geburtstag am 9. Januar in TV-Premiere. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereMi 22.04.2015arteOriginal-TV-PremiereSo 11.01.2015SRF 1
  • Folge 2
    In den 20er Jahren strömen junge Abenteurer und Inspiration-Suchende aus der ganzen Welt an die Seine. Auf den Spuren ihres Mythos bewegt sich der Film durch die Stadt, begleitet von der Musik der „verrückten Jahre“ und geführt von zweien, die Teil des Spektakels waren. Da ist der französische Surrealist Louis Aragon, Schriftsteller und Dichter. Aragon war ein unermüdlicher Nachtschwärmer, ein Stammgast in Cafés, Bars und Bordellen und Mitbegründer des Surrealismus. Seine Erlebnisse verarbeitete er unter anderem in seinem 1926 veröffentlichten Roman „Der Pariser Bauer“, die Innenansichten eines Parisers. Ihm zur Seite stellt der Film die Perspektive eines Mannes, der von außen kommt, ab 1921 in Frankreich lebt und aus dem Paris der 20er Jahre ein Stück Weltliteratur macht.
    Es ist der junge US-Amerikaner Ernest Hemingway, der „Paris – ein Fest fürs Leben“ schrieb. Selbst heute, fast 100 Jahre später, faszinieren und inspirieren die „années folles“ eine junge Künstlergeneration. Der Pianist Alexandre Tharaud spürte für ein Musikalbum dem Sound jener Jahre nach. So, wie er heute spielt, klang es damals in Clubs wie dem legendären „Le Boeuf sur le Toit“ („Der Ochse auf dem Dach“). Hier trifft sich in den 20er Jahren die Pariser Szene: Georges Simenon, Coco Chanel oder Jean Cocteau, der neben Größen wie Darius Milhaud und Maurice Ravel höchstselbst mit den kongenialen Pianisten Jean Wiener und Clément Doucet swingt. Der Film durchstreift dieses „Swinging Paris“.
    „Wenn du das Glück hattest, als junger Mensch in Paris zu sein, dann trägst du die Stadt für den Rest deines Lebens in dir“, wird Ernest Hemingway später über Paris schreiben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 29.04.2015arteOriginal-TV-PremiereSRF 1
  • Folge 3
    Die 20er Jahre sind heute ein Mythos, denn die explosive Stimmung jener Jahre setzte eine enorme Kreativität frei. So auch in Wien. Die Erschütterungen des Ersten Weltkriegs sind für jedermann sichtbar, die politische Situation ist mehr als unsicher, der Crash an der Wiener Börse 1924 steht exemplarisch für die wirtschaftliche Krise und die Arbeitslosenzahlen steigen. Nichtsdestotrotz sorgt diese Stimmung in der Donaumetropole für eine ganz besondere, bisher wenig beachtete Aufbruchstimmung. Die gegenwärtigen Konflikte lösen vor allem eines bei den Menschen aus: Sie wollen leben und sich amüsieren. Psychoanalyse und intellektueller Pessimismus rücken ebenso ins Zentrum der Stadt wie Musik und soziale Revolutionen. Wien wird europaweit führend in der Architektur kommunaler Wohnungsbauten – die Geburtsstunde des sogenannten Roten Wiens.
    Auch außerordentliche Denker gehen aus dieser Zeit hervor. Der Musiker Arnold Schönberg, einflussreiche Frauen wie die Fotografin Trude Fleischmann und die Journalistenlegende Karl Kraus sind nur einige davon. Kraus’ Blick auf die Stadt war höchst zynisch – für ihn war Wien eine „Versuchsstation des Weltuntergangs“. Während die Metropole also einerseits tanzt, regiert auf der andern Seite der Blues. Anhand von Originalaufnahmen und Experteninterviews erzählt der Dokumentarfilm von jenen aufreibenden Jahren und ergründet, warum die 20er Jahre in Wien gerade wieder eine neue Popularität erleben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 06.05.2015arte

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