Dokumentation in 5 Teilen, Folge 1–5

  • Folge 1
    Mit mehr als 300 Millionen Bäumen ist Andalusien der unangefochtene Weltmeister des Olivenanbaus. Die Region produziert die größte Menge an Olivenöl weltweit. Und die andalusische Küche hat wie kaum eine andere den Einsatz des „flüssigen Goldes“ perfektioniert. Hier gibt es auch den einzigen Universitätslehrstuhl für Olivenkultur. Die Liste der Superlative ist lang im Königreich der Oliven. Filmemacher Albert Knechtel bereist diese olivgrün gefärbte Region und begegnet Menschen, deren Leben durch die Olive geprägt wird. Periko Ortega ist ein Sternekoch aus Córdoba, dessen Kochkunst ganz im Zeichen des Öls steht – eine seiner Spezialitäten: Zum Orangen-Sorbet kredenzt er einen Olivenschaum, der in der Tat aussieht wie flüssiges Gold.
    Seine Kreation wurde zur besten Tapa Córdobas gewählt. José Gomez ist Wissenschaftler von internationalem Renommee , der sich intensiv mit der Gefahr der Oliven-Monokultur in seinem Heimatland beschäftigt. Die damit einhergehende zunehmende Bodenerosion zeigt, welch hohen Preis die Region für ihren Olivenreichtum zahlt. Bilder von jährlichen Überschwemmungen belegen das auf eindrückliche Weise. In Baena leben die Brüder Nuñez de Prado, seit sieben Generationen Öl-Bauern, und Antonio Romero, ein kommunistischer Ex-Politiker, für den die andalusischen Olivenhaine schlicht das Paradies sind.
    In Andalusien stehen darüber hinaus die weltgrößte Olivenmühle sowie die europäische Zentrale für die Gewinnung von Biomasse, die aus den vielen Tonnen Bioabfall aus dem Olivenanbau Elektrizität gewinnt. Der Oliven-Hype treibt auch amüsante Blüten: So begleitet der Filmemacher den derzeitigen Weltmeister im Olivenkern-Weitspucken bei seinem nächsten Contest. Wird er es schaffen, seinen eigenen Rekord zu brechen? Eine bildstarke Reise durch die Region Europas, deren DNA aus Olivenöl besteht, wie es scheint. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.05.2013arte
  • Folge 2
    Als Mustafa Kemal Atatürk die neue Republik der Türkei gründete, regelte der Vertrag von Lausanne im Jahr 1923 den „Austausch“ von Muslimen türkischer Herkunft, die sich in Griechenland niedergelassen hatten, und von christlich-orthodoxen Griechen, die in Kleinasien lebten. Dieser Austausch betraf beinahe zwei Millionen Menschen, und er hat in beiden Ländern tiefe Spuren hinterlassen. Was beide „Seiten“ von Anfang an vereinte: Sowohl in Griechenland als auch in der Türkei wurden und werden seit Jahrhunderten Olivenbäume kultiviert.
    Die Dokumentation spürt diesem historischen Ereignis nach und trifft zwei Familien, die durch den „Austausch“ betroffen waren: die Kiniklis’ auf griechischer Seite und die Familie Kursat auf der türkischen. Um sie zu treffen, führt die Olivenstraße in der heutigen Folge an das Ägäische Meer, auf die griechische Insel Lesbos und gegenüber in die Region von Ayvalik, einem heute bedeutenden Standort türkischer Olivenkultur. Beide Familien sind dem Olivenanbau verbunden und erzählen, welche Rolle der Olivenbaum in ihrer bewegten Familien- und Landesgeschichte spielt.
    In Griechenland trifft der Filmemacher einen Arzt, der passionierter Verfechter des Konsums von Olivenöl ist: Für den Mediziner steht außer Zweifel, dass es nichts Wirksameres für die Gesundheit gibt. Und in der Türkei beweist uns die Tochter der Familie Kursat, wie umtriebig sie als Vertreterin der jungen Generation der Türkei auf die Bedürfnisse des Marktes reagieren – ihr Olivenbetrieb läuft wie am Schnürchen. Ein Film über alte Wunden und neue Freundschaften und über die Bedeutung, die der Olivenbaum in diesem Teil der Ägäis spielt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 14.05.2013arte
  • Folge 3
    Sizilien ist seit jeher von einem starken Unabhängigkeitswillen geprägt. Auf Italiens größter Insel spielt der Olivenbaum für die Bewohner eine identitätsstiftende Rolle, nicht zuletzt weil er ein Grundstein ihrer wirtschaftlichen Versorgung war. Anfang des 20. Jahrhunderts noch fest im Griff der Mafia und ihrer Schutzgelderpressungen, zeichnete sich seit dem Jahr 1992 ein Wandel ab. Nach den heimtückischen Morden an den Richtern Falcone und Borselino, den charismatischen Kämpfern gegen die Mafia, wuchs der Widerstand gegen die „ehrenwerte Gesellschaft“.
    Der Ruf nach Wandel – „Basta!“ – erscholl auf der Insel und im gesamten Land immer lauter. Diesen frischen Wind im heutigen Sizilien verkörpern auch einige der Protagonisten der Dokumentation, die das Geschäft mit den Oliven dem Einfluss der Mafia zu entziehen versuchen. Da ist zum Beispiel Salvatore Gibiino. Er ist Mitglied der NGO-Kooperative „Libera Terra“, die große Ländereien bewirtschaftet und mit neuen Olivenbäumen bepflanzt, die dem Zugriff der Mafia-Bosse entzogen worden sind.
    Natürlich darf ein Abstecher nach Corleone nicht fehlen, der weltberühmt gewordenen Hauptstadt der Mafia. Außerdem besuchen die Filmemacher einen Olivenbauer, der den frischen Wind, der auf der Insel herrscht, nutzt, um immer mehr Touristen auf sein Landgut zu locken. Bei ihm dürfen „Honey-Mooners“ bei der Olivenernte helfen, um anschließend den Blick auf einen spektakulären Sonnenuntergang über dem Mittelmeer zu genießen . Arbeit im Olivenhain kombiniert mit dem „dolce farniente“ – ein touristisches Erfolgsrezept? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.05.2013arte
  • Folge 4
    Auf dem Weltmarkt gibt es einen gnadenlosen Wettkampf zwischen den beiden größten und wichtigsten Herstellerländern von Olivenöl: Italien und Spanien. Und dieser Wettstreit hat eine jahrtausendealte Tradition. Heute – in Zeiten von Business-Plänen, Verkaufszahlen und Marketingstrategien – sieht diese Auseinandersetzung natürlich anders aus als zur Zeit des alten Roms. Die spannungsreiche und interessante Historie des Kampfes um die Vorherrschaft auf dem Markt für Olivenöl erklärt der Historiker José Remesal. Heute kontrollieren Italien und Spanien zusammen etwa 70 Prozent des weltweiten Olivenöl-Marktes.
    Vertreter zweier Konzerne haben den Filmemachern die Fabriktüren geöffnet und geben dem Zuschauer Einblick in die Marketingstrategien des 21. Jahrhunderts und in die Bemühungen ihrer jeweiligen Firma, Tradition und Moderne zu vereinen. Sie zeigen, wie in einer Fabrik in Montesarchio nahe Neapel sowie in einer Fabrik in Córdoba in wenigen Stunden mehrere Tonnen Olivenöl in Flaschen gefüllt, etikettiert und verpackt werden, um dann in Supermärkte rund um den Globus geliefert zu werden.
    Außerdem erklären zwei Ölliebhaber, die sich bestens mit Werbung und Marketing auskennen, ihre ganz persönliche, immer auch national geprägte Sicht der Dinge: der spanische Banker Pedro Gómez de Baeza sowie der italienische Fotograf Oliviero Toscani. Die Dokumentation macht deutlich, dass der Wettstreit zwischen Italien und Spanien um das vermeintlich beste Öl wohl auch die nächsten Jahrhunderte noch andauern wird und dass es weiterhin eine große Auswahl hervorragender Olivenöle aus beiden Ländern geben wird. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 16.05.2013arte
  • Folge 5
    In den heiligen Schriften der drei großen monotheistischen Religionen – in der Bibel, dem Koran und der Thora – finden sich Belege für die große Bedeutung des Olivenbaums. An keinem Ort wird die Begegnung dieser drei Religionen so manifest wie in Jerusalem und seiner Umgebung. Aus diesem Grund führt die fünfteilige Dokumentationsreihe „Die Welt der Oliven“ zum Abschluss ins Heilige Land. Dort treffen die Filmemacher Menschen, die den drei genannten Glaubensrichtungen angehören. Sie zeigen dem Zuschauer, welchen Platz der Olivenbaum in ihrem Leben, in ihrer Religion und in ihrer Kultur hat.
    Die Reise beginnt an der Klagemauer, führt zum Felsendom und dem Garten Gethsemane. Weiter geht es ins nur acht Kilometer entfernte al-Walaja. Dort hat sich Salah, ein palästinensischer Muslim und Olivenbauer, zum Hüter eines ganz besonderen Olivenbaums erklärt. Dieser bereits 5.000 Jahre alte Olivenbaum ist in ernster Gefahr, denn er soll der „separation wall“, der Trennmauer zwischen israelischen und palästinensischen Wohngebieten, weichen. In Bethlehem lebt der christliche Araber und Zimmermann Johnny Handel, der für Touristen Andenken aus Olivenholz herstellt.
    Doch zurzeit bekommt er zunehmend die Konkurrenz billiger Waren aus Fernost zu spüren. Im Norden von Jerusalem öffnet Chezky Betzalel, ein israelischer Siedler in Talmon, die Tür zu seinem Haus und seinem Olivenhain. Und schließlich besuchen die Filmemacher den Olivenhain des christlichen Palästinensers Daoud und dessen Projekt „Tent of Nations“. Bei allen Unterschieden ist den Menschen, die die Filmemacher in der krisengeschüttelten Region besucht haben, die Liebe zum Olivenbaum gemeinsam. Im Heiligen Land kommt dem Olivenzweig als Symbol des Friedens eine besonders eindringliche Bedeutung zu. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 17.05.2013arte

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