Staffel 1, Folge 1–4

Staffel 1 von „Die Welt der Düfte“ startete am 05.12.2016 bei arte.
  • Staffel 1, Folge 1 (43 Min.)
    Seit dem Altertum wird Lavendel für seine vielen guten Eigenschaften geschätzt. Die Höhenlagen der Drôme im Südwesten Frankreichs bieten einen idealen Standort für den Anbau der Duft- und Heilpflanze. Das ätherische Öl des „echten Lavendels“ findet auch in der Luxusparfümerie Anwendung. Trotz des hohen Preises ziehen ihn die großen Parfümeure robusteren Alternativen vor. Doch die Lavendelfelder sind bedroht. Immer häufiger verlieren die leuchtenden Blüten ihre tiefblaue Farbe, färben sich grau und verdorren. Der Grund dafür ist eine Krankheit, die von einem kleinen Insekt auf die Pflanze übertragen wird.
    Seit fast einem Jahrhundert leiden die Lavendelbestände darunter. Die Anbauflächen in der Provence sind bereits auf die Hälfte geschrumpft. Staatliche Stellen und Parfümhersteller stellten Gelder zur Verfügung, um das Problem zu erforschen und eine wirksame und zugleich umweltverträgliche Lösung zu finden. Doch auch nach zwei Jahrzehnten intensiver Bemühungen ist noch keine Rettung in Sicht. Das einzig Machbare scheint eine Radikalkur zu sein, bei der die infizierten Pflanzen entfernt und durch neue ersetzt werden müssen.
    Dadurch sinkt die ohnehin dramatisch eingebrochene Lavendelölproduktion weiter. Für nur einen Liter des kostbaren Lavendelöls benötigt man mehr als 100 Kilogramm Lavendelblüten. Die Dokumentation zeigt die verschiedenen Etappen der Lavendelölherstellung von der Ernte der Rispen bis zur Extraktion des wertvollen Konzentrats. Nathalie Gracia-Cetto, Parfümeurin bei Givaudan, nimmt den Zuschauer zur ersten Duftprobe des Jahres mit. Sie will sich durch die kostbare Essenz wieder zu einer neuen Kreation inspirieren lassen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 05.12.2016arte
  • Staffel 1, Folge 2 (43 Min.)
    Erneuerbar heißt nicht gleichzeitig unerschöpflich: In Indien und auf den Pazifikinseln gab es einst das heiß begehrte Sandelholz in riesigen Mengen. Doch durch Raubbau sind die Sandelholzreserven fast völlig erschöpft. Das treibt den Preis des auch wegen seines warmwürzigen Duftes bei Parfümeuren begehrten Öls in die Höhe. Indien war Ende des 20. Jahrhunderts der wichtigste Exporteur von Sandelholz. Heute ist der Duft des weißen Holzes fast nur noch in der Erinnerung lebendig, und es wird noch 50 Jahre dauern, bis sich der neukaledonische Sandelholzbaumbestand erholt hat.
    Parfümkreateure wie Christopher Sheldrake von Chanel setzen auf die Initiative von Jean Waikédré. In einem nachhaltigen Wiederaufforstungsprojekt pflanzt der Agraringenieur gemeinsam mit der einheimischen Bevölkerung den Sandelholzbaum wieder an, der im letzten Jahrhundert fast vollständig aus Neukaledonien verschwunden war. Das Unternehmen Chanel unterstützt die Initiative von Jean Waikédré mit der Ausstellung von Fair-Trade-Protokollen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.12.2016arte
  • Staffel 1, Folge 3 (43 Min.)
    Das vanilleähnliche, warmwürzige Aroma der Tonkabohne macht sie zu einem begehrten Duftbaustein edler Parfüms. Die Tonkafrucht mit dem mandelförmigen Samen wächst auf dem Kumaru, einem im Amazonasgebiet beheimateten Tropenbaum. Da der Kumaru in schlecht zugänglichem Gebiet wächst, müssen die herabgefallenen Früchte von Einheimischen per Hand aufgelesen werden. In Venezuela erledigen diese Arbeit die Aripaenos, Nachkommen aufständischer Sklaven. Die erschwerten Erntebedingungen und der geringe Ertrag sind Gründe für den hohen Preis des begehrten Gewürzes. Hinzu kommt, dass das Ökosystem Venezuelas in Gefahr ist. Trotz zahlreicher Schutzmaßnahmen ist der Regenwald akut bedroht.
    Illegale Abholzung, Brandrodung, Wilderei und illegale Goldschürfer setzen ihm immer mehr zu. Die Region ist zu riesig, als dass sie lückenlos überwacht werden könnte. Vor etwa einem Jahrzehnt gaben die Aripaenos die traditionelle Tonka-Ernte auf. Ihr jahrhundertealtes Wissen drohte in Vergessenheit zu geraten. Die Nachfrage der Hersteller edler Duftwässer nach dem Gewürz konnte das Schlimmste verhindern. Sie versprachen den einheimischen Arbeitern einen auskömmlichen Lohn und sorgten so für die Wiederaufnahme der traditionellen Handernte, die keine Gefahr für den Bestand des Regenwaldes bedeutet. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 07.12.2016arte
  • Staffel 1, Folge 4 (42 Min.)
    Die Ernte der gelbweißen Ylang-Ylang-Blüten auf den Komoren ist eine schweißtreibende Arbeit, die zumeist schlecht bezahlt wird. In einem aufwendigen Destillationsverfahren wird aus unzähligen Blüten, für die riesige Waldflächen abgeholzt werden, das kostbare Konzentrat extrahiert. Es ist ein bittersüßer Duft, der sich über die Ylang-Ylang-Plantagen der Inselgruppe im Indischen Ozean legt. Die intensiv duftende Blume mit den sechs sternförmig angeordneten Blütenblättern ist der Stolz der Tropeninseln Grande Comore und Anjouan in der Straße von Mosambik. Der Inselstaat ist Hauptlieferant der gelben Blüten weltweit.
    Die Ylang-Ylang-Produktion ist sein wichtigster Wirtschaftsfaktor und sichert der Bevölkerung das Überleben. Das hatte einen jahrelangen Raubbau an der Natur zur Folge. Doch nun wirken Akteure der Branche diesem Trend entgegen und nutzen ihr weltweit anerkanntes Know-how, um die malerischen Tropenlandschaften des Inselstaates zu retten. Eine neue Generation von Unternehmern und Wissenschaftlern setzt sich gemeinsam mit Duftherstellern wie Thierry Wasser, Parfümeur bei Guerlain, dafür ein, dass die Ylang-Ylang-Blüte wieder den Duft des Paradieses verströmt und Nachhaltigkeit Produktion und Ernte bestimmt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 08.12.2016arte

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