4 Folgen, Folge 1–4

  • Folge 1
    Andreas Pahler aus Mittenwald durchwandert die Wälder auf der Suche nach dem richtigen Ton: Aus dem Holz der Bäume, die er auswählt und verarbeitet, werden die weltweit besten Geigen gebaut. Sein Beruf hätte sich ihn ausgesucht, nicht umgekehrt, meint der gelernte Geigenbauer und Forstwissenschaftler. Der Tonholzsäger aus Leidenschaft nimmt das BR-Team mit in seine Werkstatt und zeigt, auf was es ankommt beim richtigen Ton. Das Holz, das Andreas Pahler auswählt und zu Tonhölzern verarbeitet, wird anschließend an die weltweit besten Geigenbauer verkauft.
    Seine Kunden reisen aus Australien, Nordamerika und Asien an, um von ihm persönlich das passende Resonanzholz in die Hände gelegt zu bekommen. Andreas Pahler weiß, was eine Geige braucht, um gut zu klingen. Aufgewachsen ist der gelernte Geigenbauer und Forstwissenschaftler in Westerholzhausen, einem kleinen Dorf im Hinterland Dachaus. Früh schon lernt er Geige und später Bratsche spielen. Doch seine Berufung entdeckt der heute 39-Jährige erst nach seinen beiden Ausbildungen: das Gefühl und den Blick für gutes Tonholz. Im Sommer wählt Andreas Pahler die Bäume aus, die er in den Wintermonaten fällen wird.
    Nach der Schneeschmelze werden dann die Stämme aus den Hochlagen herunter transportiert und in einem angrenzenden Weiher, seinem Nassholzlager, gelagert. Mit Kindergartenfreund Johann wird im Frühjahr die „Ernte“ aus dem Wasser gezogen und zur Säge gebracht. Getrocknet wird das Holz ausschließlich durch Sonne und Wind, ohne technische Hilfsmittel. Der Alpentonholzsäger steht beispielhaft für einen innovativen und umweltbewussten Umgang mit dem Rohstoff Holz und dem Ökosystem Wald. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 12.09.2011Bayerisches Fernsehen
  • Folge 2
    Georg Wecker ist der Kopf eines kleinen Familienimperiums: Mit seiner Frau Hildegard und den vier gemeinsamen Söhnen, allesamt Landwirte, betreibt er einen Brennholzhandel in dem kleinen Dorf Eresried in der Nähe von Augsburg. Dass seit 2003 auch ein Energiewald zu dem Familienbetrieb gehört, dafür hat der 58-Jährige hart gekämpft. Seit 2003 betreibt nämlich Familienoberhaupt Georg Wecker in der Nähe von Augsburg Energiewälder und gehört damit zu den Pionieren auf diesem Gebiet; denn: das „grüne Öl“ zählt zu den bedeutendsten erneuerbaren Energieträgern Bayerns. Damit kehrt Bayern langsam zu einem Brennstoff zurück, den es lange zugunsten von Kohle und Öl verschmähte.
    Was seit Jahrzehnten bereits in einigen Nachbarländern Deutschlands erfolgreich funktioniert, musste sich der 58-Jährige in Bayern erst erkämpfen. Im Radius von fünf Kilometern rund um ihren Hof pflegen die Weckers fünf kleine Energiewäldchen nach der Devise „Holz statt Öl“. Auf rund viereinhalb Hektar stehen 4000 Pappeln pro Hektar. In den Wintermonaten werden dreißig Prozent des Bestandes gefällt und zum Trocknen gestapelt. Im Frühling zerkleinert ein Häcksler die Stämme zu Spänen. Die übrig gebliebenen Baumstümpfe treiben von allein aus und wachsen schnell wieder in die Höhe. Sogar der Forstabfall wird noch genutzt: Er wird als Hackschnitzel in Holzverbrennungsanlagen verfeuert.
    Der Brennwert ist ähnlich hoch wie der von Braunkohle. Und pro Kilowattstunde ist die Biomasse halb so teuer wie Heizöl. Großabnehmer für die Weckerschen Hackschnitzel ist die Gemeinde Adelshofen-Fürstenfeldbruck. Der Gemeindeneubau ist mit einer der modernsten Hackschnitzelkraftwerke ausgestattet worden, die Georg Wecker nicht nur beliefert, sondern auch wartet. Bezahlt wird nicht nach der Holzmenge, sondern nach produzierter Wärme. Für Familie Wecker eine Idee, die funktioniert, denn je effizienter verbrannt wird, desto sauberer arbeitet die Heizung und desto weniger Abgase gelangen in die Umwelt. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.09.2011Bayerisches Fernsehen
  • Folge 3
    Damit Wildschwein, Reh und Fuchs noch lange im Wald zu finden sind, spielt die Waldpädagogik eine immer größere Rolle: Mit Waldkindergärten, -schulen oder -freizeiten werden Stadtkinder wieder an ihre natürliche Umwelt herangeführt. Die Waldpädagogin Melanie Schwarzmeier tastet sich täglich gemeinsam mit den Kindern horchend und schmeckend durch den Naturpark Frankenwald. Ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter – jeden Montag reist eine neue Schulklasse zum Jugendwaldheim Lauenstein im Naturpark Frankenwald, um in die geheimnisvolle Welt des Waldes einzutauchen.
    Hier lebt und arbeitet Melanie Schwarzmeier mit ihrem Mann Peter. Die beiden ausgebildeten Förster sind Waldpädagogen. Mittlerweile wandert Melanie Schwarzmeier täglich mit den Schülern vom Jugendwaldheim im Ort zu einer drei Kilometer entfernten Blockhütte im Wald. Dort wird den Schülern anhand vielerlei Aktivitäten das Zusammenspiel von Mensch, Wald und Umwelt nahe gebracht. Ob Bäume fällen, klettern oder das Herstellen von Steinzeit-Klebstoff, so ganz nebenbei erfahren die Schüler, warum es wichtig ist, den Wald zu pflegen anstatt ihn „nur“ zu schützen.
    Verständlich und einfach werden die Kinder so zum vernetzten Denken angeleitet. Und auch privat bleibt sie ganz Waldpädagogin. Denn auch ihren eigenen Kindern Ben und Noah möchte Melanie Schwarzmeier die Natur so gut wie möglich näherbringen. Wissensvermittlung ohne erhobenen Zeigefinger, soziales Verhalten in der Gruppe schulen, die Natur „be-greifen“ lernen – das alles ist der leidenschaftlichen Waldpädagogin ganz wichtig. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMi 14.09.2011Bayerisches Fernsehen
  • Folge 4
    Heli-Logging gilt als der halsbrecherischste aller Waldberufe: Mit höchster Konzentration werden hier tonnenschwere Baumstämme millimetergenau durch die Lüfte navigiert. Der Mann, der vom Boden aus den Helikopter steuert, ist Bernd Schulze. Er hat den in Deutschland noch sehr jungen Beruf in Chile und Kanada gelernt und zeigt, auf was es bei diesem Präzisionsjob ankommt. Die Holzernte mit dem Helikopter, kurz Heli-Logging genannt, zählt zu den gefährlichsten Waldeinsätzen, die es gibt. Doch in schwer zugänglichen Hochgebirgsgegenden ist die Kombination aus Waldarbeit und Flugeinsatz die einzige Chance Baumstämme abzutransportieren.
    Bei den riskanten und spektakulären Missionen dreht es sich meistens um schädlingsbefallene Bäume, die entsorgt werden müssen, weil sie angrenzende Waldbestände gefährden. Flugleiter Bernd Schulze ist Profi in der Navigation tonnenschwerer Hölzer durch die Luft. Er plant und koordiniert Flugeinsätze im gesamten Alpenraum. Seine Aufträge bekommt er von den Bayrischen Staatsforstbetrieben. Grund dafür ist meistens der Borkenkäfer, der vor allem Fichtenbestände gefährdet. Denn werden die Borkenkäferbefallenen Bäume nicht innerhalb von sechs Wochen beseitigt, droht Gefahr, dass ganze Baumbestände absterben können.
    Während des Flugeinsatzes koordiniert Bernd Schulze die Rigging-Crew – Lasten-Hubschrauber, Piloten, Mechaniker und Waldarbeiter – via Funkgerät. Bis zu 2,7 Tonnen schwer und etwa fünfzig Meter lang sind die Stämme, die der Hubschrauber pro Flug hebt. Und nur dreißig bis vierzig Sekunden haben Bernd Schulze und seinen Kollegen Zeit, um sich vor dem eingehängten Stamm in Sicherheit zu bringen. Das ist der riskanteste Moment der Aktion, denn nicht selten fällt ein Stamm aus halber Höhe herunter und kann jeden, der nicht weit genug weg ist, erschlagen. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 15.09.2011Bayerisches Fernsehen

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