2009-2015, Seite 1

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  • Die Reportage zeigt an Beispielen Betroffener, mit welchen dreisten Methoden Arbeitnehmer ihre Chefs oder Firmen betrügen, beklauen oder austricksen. Der Besitzer von Seppls Zuckerbäckerei z.B. ließ den dramatisch sinkenden Umsatz von einem Detektiv untersuchen, der schließlich zwei Mitarbeitern falsche Abrechnungen nachwies. In anderen Fällen geht es um Millionen, die veruntreut wurden. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMo 31.08.2015WDR
  • Die Reportage deckt auf, mit welchen Methoden Arbeitgeber unliebsame Mitarbeiter zu freiwilligen Kündigungen nötigen und vor Gericht dank Nischen im Arbeitsrecht auch noch damit durchkommen. Da werden Angestellte „degradiert“ und müssen acht Stunden lang sinnlose Aufgaben erledigen, Thema sind auch die Sub-Sub-Sub-Unternehmer aus Osteuropa, deren Beschäftigte rechtlos sind und ausgebeutet werden. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMo 24.08.2015WDR
  • Frank D. und Ute Z. ahnen nichts, als sie in ihr Einfamilienhaus bei Aachen zurückkehren. Die Terrassentür steht offen, Wohnzimmer und Büro sind durchwühlt, Bargeld, Schmuck, der Ehering – alles weg. ‚Ich mag hier gar nicht mehr schlafen, weil Fremde im Haus waren‘, sagt die Bestohlene.60.000 Mal im Jahr wird allein in Nordrhein Westfalen eingebrochen. Die Aufklärungsquote ist erschreckend gering. Im Raum Aachen wird nur jeder zehnte Fall aufgeklärt, in Köln und Wuppertal sieht es nicht viel besser aus. Rüdiger Thust vom Bund deutscher Kriminalbeamter gibt der Personalpolitik seiner Behörde die Schuld: ‚Kriminalbeamter, das war einmal ein Ausbildungsgang.
    Das ist abgeschafft. Jetzt müssen ungelernte Kollegen gleich Profi-Einbrecher jagen.‘Thomas Kirsch, 38 Jahre, ist seit dreieinhalb Jahren bei der Aachener Kripo. Mehrmals pro Schicht wird er zu Wohnungseinbrüchen gerufen. Und meist kann er nur feststellen, dass Türen und Fenster mal wieder mangelhaft gesichert und Geld und Schmuck nicht besonders originell versteckt waren.
    Die Nachbarn haben nichts Brauchbares gesehen, und der oder die Täter sind ohnehin längst über alle Berge. ‚Das beginnt mit der Umstellung auf die Winterzeit, dann geht die Saison los‘, sagt er. ‚Da sind viele Profis dabei, reisende Intensivtäter. Die brauchen für einen Einbruch 15 Minuten, dann sind sie weg.‘Die Rumänen Ion und Petre, 23 und 26 Jahre alt, sind reisende Intensivtäter. Sie wohnen im ärmsten Stadtteil von Bukarest. Beide berichten, wie einfach sie ihre Touren organisieren. Busse fahren nach Deutschland, in Köln oder Düsseldorf trifft man Kontaktleute in Kneipen, die verkaufen für ein paar Euro Tipps, welche Adressen lohnend aussehen.
    Ion und Petre fahren hin, brechen ein, verkaufen die Beute zur Hälfte des Marktpreises und sind nach ein paar Tagen wieder zu Hause.story-Autor Christian Bock begleitet Kriminalbeamte bei ihrer täglichen Arbeit. Er spricht mit Einbrechern in Deutschland und Rumänien. ‚Wir wollen auf keinen Fall jemandem begegnen. Wenn wir merken, da sind Leute, hauen wir so schnell es geht ab‘, sagt Einbrecher Petre. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMo 16.03.2015WDR
  • Vier Milliarden User „googeln“ sich täglich weltweit durch das Internet. Längst ist Google zum Navigator durch den Alltag geworden. Allein in Europa laufen 90 Prozent der Suchanfragen über Google. Google sortiert uns die Welt, sucht für uns und findet. Google dominiert das Internet – eine ungeheure Macht. Ist die Suchmaschine tatsächlich so objektiv und verbraucherfreundlich, wie sie scheint? Oder verfolgt Google Absichten, die die Interessen der Verbraucher in Wahrheit verletzen? „Die geheime Macht von Google“ – Einblicke in einen Milliarden-Konzern, der wie kein anderer unseren Alltag unter Kontrolle hat. (Text: EinsPlus)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.01.2015WDR
  • Glyphosat ist weltweit der meistverwendete Unkrautvernichter auf unseren Äckern, aber auch in unseren Gärten. Sechs Millionen Kilogramm wurden alleine 2012 in Deutschland auf die Böden gebracht. Glyphosat ist billig und in jedem Gartengroßhandel zu kaufen. Angeblich völlig gefahrlos, sagen die einen, mit großen Gesundheitsgefahren für Mensch und Tier, sagen die anderen. Großflächige Studien dazu gibt es nur von der Industrie selbst. Sie wären für die einzelnen Ämter viel zu teuer. Aber Glyphosat hat bislang nur eine begrenzte Genehmigung in Europa, und in diesem Jahr ist das Bundesamt für Risikobewertung in Deutschland zuständig für die Verlängerung.
    Da platzte die WHO Meldung, ein generelles Verbot für Glyphosat zu fordern, mitten in die Entscheidungsfindung. Eine Arbeitsgruppe für Krebsforschung der WHO hält das Unkrautvernichtungsmittel von Monsanto, Syngenta und BASF für absolut toxisch und wahrscheinlich krebserregend. Immer mehr Menschen und Tiere, die der Substanz ausgesetzt sind, erkranken – und es gibt eine große Zahl ungeklärter Fehlgeburten und Missbildungen, vor allem in Südamerika auch an Menschen, dort wo Glyphosat auf großen Monokulturen eingesetzt wird.
    Kritische Wissenschaftler warnen seit vielen Jahren vor Langzeitschäden. Ihre Untersuchungen wurden aber von den Behörden nicht anerkannt. „die story“ fragt nach, wie es sein kann, dass dieses Mittel seit 1974 ohne eine geprüfte Zulassung in Deutschland im Testbetrieb verlängert wird, obwohl es seit 10 Jahren Hinweise auf die Gefährlichkeit gibt? Sie begibt sich auf die Suche nach kranken Tieren und Menschen und fragt, wie die WHO nun zu den neuen Erkenntnissen kommt und wie das Bundesamt für Risikobewertung damit umgeht. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 02.11.2015WDR
  • Es ist noch nicht lange her, da bekam man Ärger mit der Polizei, wenn man im beschaulichen US-Staat Colorado mit Marihuana in der Tasche erwischt wurde. Doch das war einmal: Seit das Volk beschloss, Marihuana solle legal angebaut, verkauft und konsumiert werden dürfen, herrscht Goldgräber-Stimmung im Cowboy-Staat. Marihuana-Touristen bevölkern seit einem Jahr die Hauptstadt Denver, in zahllosen Ausgabestellen gibt es alles, vom Joint bis zum Hasch-Cookie. Vor allem aber: Der Geldsegen, mit dem Produzenten, Händler und etablierte Finanzindustrie Stadt und Staat überschwemmen, möchte die Politik nicht mehr missen.Und die Cannabis-Produzenten rüsten weiter auf.
    Eine davon ist die Großdealerin Toni Fox, 43 Jahre alt, Firmenchefin des Unternehmens ‚Denver‘s Discreet Dispensary’. Schon im ersten Monat nach der Legalisierung setzte sie fast 300.000 Dollar um, nach drei Monaten erhöhte sie die Belegschaft von sechs auf dreißig Leute – eine kleine Ironie des Schicksals angesichts der Familiengeschichte von Toni Fox: Ihr jüngerer Bruder saß 10 Jahre im Gefängnis, weil er als Kleindealer erwischt worden war.
    Doch längst toben in Colorado die ersten Verteilungskämpfe. Groß-Unternehmen drücken die Preise, um Konkurrenten zu unterbieten.Der gesamte Staat Colorado profitiert von den neuen Industrien, nicht nur durch hohe Steuereinnahmen. Es wurden Tausende von neuen Arbeitsplätzen geschaffen, der Tourismus boomt, die Immobilienpreise sind sprunghaft gestiegen. Wenn das Modell sich bewährt und auch andere US-Staaten die Prohibition abschaffen, lockt eine zukünftige Milliardenindustrie. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMo 02.02.2015WDR
  • Flüchtlinge sollen nicht fliehen, sondern ihre Lebensbedingungen vor Ort verbessern – wir helfen dann auch gern. So war es über Jahre immer wieder von führenden deutschen Politikern zu vernehmen. Doch was tut die deutsche Entwicklungshilfe wirklich, um die Lebensbedingungen von Menschen in deren Heimat zu verbessern? story-Autor Christian Jentzsch sah sich auf zwei Kontinenten beispielhafte Projekte an und fragte: Wie helfen wir der armen Landbevölkerung? Was tut Deutschland, um Landflucht einzudämmen, Kleinbauern unabhängig zu beraten oder Kleinbetriebe vor der Übernahme durch Agrokonzerne zu schützen? Die Antwort fällt ernüchternd aus: Entwicklungshilfe-NGO kritisieren, der deutsche Staat sitze inzwischen mit Konzernen, wie Bayer, BASF und Co.
    in einem Boot und laufe Gefahr zum Handlanger von Geschäftemachern zu werden. Statt Entwicklung fördere man so vor allem die Interessen großer Unternehmen und Anleger. Über fragwürdige „Entwicklungs“-Fonds verteile man großzügig Kredite an Investoren. Doch statt dadurch Hunger und Armut zu bekämpfen, seien die Folgen oft das genaue Gegenteil: Kleinbauern würden von ihrem Land vertrieben, von Bildung und medizinischer Versorgung ausgeschlossen.
    So würden am Ende diejenigen zu Opfern, denen eigentlich geholfen werden sollte. „die story“ hakt nach: Bei den Verantwortlichen, aber auch bei NGOs und einem Fachmann aus dem EU-Entwicklungshilfesystem, der seinen Job nach vielen Jahren frustriert hingeschmissen hat. Und „die story“ lässt nicht zuletzt die zu Wort kommen, um die es geht: die Kleinbauern. Was bräuchten sie wirklich, wie müsste die Hilfe aussehen, die sie sich wirklich wünschen? (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 07.09.2015WDR
  • Er ist der wohl erfolgreichste Fernsehkoch, wenn es ums Geschäft geht. Gemeinsam mit Uli Hoeneß machte er Werbung für McDonald’s: Alfons Schuhbeck. Vor allem wirbt er aber für seine eigenen Produkte. Seine besonderen Gewürzmischungen bestehen zwar aus Fuchs Gewürzen, die der Kunde in jedem Supermarkt kaufen kann, aber die Mischung macht’s, sagt Schuhbeck, und dass da besondere Hände mischen, zeigt der Preis. Gerade ist Schuhbeck für ein anderes seiner Produkte abgemahnt worden, die Online-Gewürz-Apotheke. Das Verfahren endete mit einem Vergleich.
    Bis Ende des Jahres darf Schuhbeck seine Produkte noch unter diesem Titel verkaufen. Dann ist Schluss. Das Wort „Apotheke“ muss raus. Ab 2016 heißt es „mit der Kraft der Gewürze“. All das tut seinem Erfolg keinen Abbruch, und er ist der Einzige, der darüber spricht. Die anderen Erfolgsköche schweigen da lieber oder lassen ihre Anwälte antworten. Schuhbeck steht zu seiner Werbung und zu seinen Geschäften. „die story“ fragt nach den Nebengeschäften der Fernsehköche. Sie zeigt die Küchenglitzerwelt und das, was daraus entsteht.
    Welcher Koch steht für Qualität? Was ist mit den Fertiggerichten von Lafer, Schuhbeck und anderen? Und wie kommen die Sterneköche mit ihrem Erfolg und dem Stress zurecht? Schuhbeck ist wegen Anlagenbetrugs verurteilt worden, Witzigmann, der Alfons Schuhbeck das Kochen beibrachte, wurde wegen Kokain-Missbrauch zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, die aber auf Bewährung und Johann Lafer machte im März dieses Jahres eine Selbstanzeige wegen Steuerhinterziehung. Wir zeigen auch die andere Seite der Stars der Koch-Szene. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 14.09.2015WDR
  • Vor allem wenn es um lebensbedrohliche Krankheiten wie Krebs geht, spielen Quacksalber und Scharlatane mit den Ängsten und Hoffnungen der Kranken – und machen Kasse mit falschen Heilversprechen. Was kaum ein Patient weiß: Behandlungen mit alternativen Methoden finden fast immer in einem rechtsfreien Raum statt. Vor allem wenn die Behandlung privat bezahlt wird, darf der Arzt tun, was er für richtig – oder profitträchtig – hält. Während klassische Medikamente mehrjährige Zulassungsverfahren durchlaufen müssen, gilt das für die Verfahren der Alternativ- und Naturheilkunde nicht.
    Auch die an Brustkrebs erkrankte Irit Lauven legt ihre ganze Hoffnung in die sogenannte Galvanotherapie. Mit Hilfe von Strom will ein Heilpraktiker ihre Tumore zum Schrumpfen bringen. Doch Irit Lauven geht es immer schlechter. Kurz vor ihrem Tod merkt sie, dass sie auf einen Scharlatan hereingefallen ist und erstattet Anzeige. „Für mich ist das ganz klar Körperverletzung“, sagt ihre Anwältin. Doch lässt sich das auch vor Gericht beweisen? Filmautorin Claudia Ruby besuchte mehrere „alternative“ Praxen und Kliniken und präsentierte dort den Fall eines Krebspatienten, der mit klassischer Chemo- und Strahlentherapie gut heilbar wäre.
    Aus den medizinischen Unterlagen ging das eindeutig hervor, doch die „Heiler“ setzten stattdessen auf Heilmusik, bittere Aprikosenkerne, Kaffee-Einläufe und Krebs-Diäten. Ratschläge, die für einen echten Betroffenen den sicheren Tod bedeuten würden. Gibt es Wundermittel gegen den Krebs? Weshalb wenden sich so viele Patienten von der klassischen Medizin ab? Und warum ist die Justiz oft machtlos gegen geschäftstüchtige Scharlatane? Der Film gibt wissenschaftlich fundierte Antworten und liefert schockierende Einblicke in das Geschäft der angeblich sanften Medizin. (Text: WDR)
  • Die Soko Tierschutz ist Tag und Nacht unterwegs. 15 Aktivisten arbeiten als Undercover-Ermittler und decken Skandale in der Massentierhaltung auf. Es sind keine Polizisten oder Kontrolleure, sondern ehrenamtliche Tierschützer. Kopf der Soko Tierschutz ist Friedrich Mülln. Gemeinsam mit den Frauen und Männern seiner Gruppe verfolgt er Tiertransporte und zeigt, wie die Hühner eingepfercht 14 Stunden ohne Pause quer durch Deutschland gefahren werden. Erlaubt sind maximal 8 Stunden, aber es gibt Tricks, um das Gesetz zu umgehen. Friedrich Mülln konfrontiert die Zulieferbetriebe und sie bestätigen sogar die katastrophalen Transporte.
    Die Soko Tierschutz filmte außerdem über Jahre, wie Rinder in einem Schlachthof in Österreich an der Grenze zu Bayern am lebendigen Leib zerlegt werden. Dieses Fleisch landet vermutlich in deutschen Metzgereien. Antibiotika-Fleisch im Supermarkt Mit versteckter Kamera deckten die Tierschützer den massiven Antibiotikaeinsatz eines Schweine-Mastbetriebes in Süddeutschland auf. Verbraucher kaufen das Fleisch später in einem bekannten deutschen Supermarkt – ausgezeichnet mit einem Gütesiegel. Das ganze Leben ein Kampf Friedrich Mülln lebt für den Tierschutz, auch wenn er manchmal nächtelang wartet und nichts passiert.
    Der 35-Jährige hat nicht immer Erfolg und trotzdem schon viel erreicht. Mehrmals wurden auch durch Aktionen der Soko Tierschutz Betriebe geschlossen, 2013 auch ein Betrieb von Wiesenhof. Friedrich Mülln steht aber hin und wieder auch selbst vor Gericht wegen seiner Undercover-Aktionen. Verurteilt wurde er nie. „die story“ begleitet Friedrich Mülln und die Soko Tierschutz bei verschiedenen Undercover-Ermittlungen und konfrontiert die Betreiber der Mastbetriebe und Schlachthöfe mit den Recherchen. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMo 17.08.2015WDR
  • Deutsche Bearbeitung: Christina Zühlke Das russische Gesetz zur Homosexuellenpropaganda verschärft die Verfolgung von Lesben und Schwulen. „die story – Nackte Angst“ folgt einer Gruppe von Russen, die per Zeitungsanzeige schwule Männer ködert, sie an geheime Orte lockt und foltert. Alles zum Schutz der Kinder, sagen die Folterer, denn eine Mehrheit im russischen Volk glaubt noch immer, dass Homosexualität eine Krankheit sei, die durch Gewalt geheilt werden könne. Auch die russisch-orthodoxe Kirche ruft zur Schwulenjagd auf.
    So machen Vermummte in den Straßen von Moskau und St. Petersburg Jagd auf Männer, schlagen und vergewaltigen sie und veranstalten Scheinerschießungen, die sie filmen und ins Netz stellen – zur Abschreckung. Und die Polizei sieht in den meisten Fällen weg und verhaftet eher die, die für die Freiheit von Homosexuellen demonstrieren. Der Film dokumentiert auch sehr brutale Szenen. Sie zeigen, welche Auswirkungen das Gesetz inzwischen in Russland hat und wie ein Gesetz zum Freibrief auf die Jagd auf Homosexuelle wird. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.05.2014WDR
  • Was früher der Rohrstock war, ist heute die Psychopille. Viele Kinder, die als verhaltensauffällig gelten, bekommen jeden Tag Tabletten. Denn ein großer Teil der Ärzte hält die Medikation in diesen Fällen für die effektivste Methode. So kommen auch schwierige Kinder in der Gesellschaft zurecht, können in der Schule lernen und funktionieren. Müssen die Kleinsten in unserer Gesellschaft schlucken, um dem Leistungsanspruch ihres Umfelds zu genügen? Die Entwicklung ist dramatisch: Die Anzahl der Rezepte für Psychopharmaka für Kinder und Jugendliche ist innerhalb der letzten 15 Jahre von 5.000 auf 380.000 pro Jahr angestiegen.
    Und immer mehr Eltern glauben, dass ihr Kind psychische Probleme hat. Im Kindergarten und in der Schule fallen die Kinder auf und die Eltern geraten unter Druck. Der Film „Pillen für den Störenfried? Psychopharmaka im Kinderzimmer“ begleitet drei Familien und erlebt mit ihnen, wie sie auf unterschiedliche Weise mit der Verhaltensauffälligkeit ihrer Kinder umgehen. Die persönlichen Geschichten von Luis, Tim und Philipp führen durch den Film.
    Die Dokumentation geht auch auf die Ansprüche von Eltern und Schule an die Kinder ein und dokumentiert, wie die einzelnen Familien damit umgehen. Der Film zeigt außerdem, welche alternativen Behandlungsmethoden es neben Tabletten gibt. Der Filmemacherin Sylvia Nagel ist es gelungen, einen sehr persönlichen Einblick in die Familien zu bekommen. Ihr Film urteilt nicht, sondern erzählt aus der Sicht der Kinder und ihrer Eltern, die – oft verzweifelt – nach einer Lösung für ihre Situation suchen. (Text: ARD-alpha)
  • Vor dem Essen für jeden eine kleine Gelenkkapsel, dann eine Tablette gegen den Herzklappenfehler und eine gegen die Ausfälle wegen der angeborenen Kleinhirnquetschung. So ergeht es Ovid und Amy jeden Tag. Die beiden sind Cavalier King Charles Spaniels, ein neuer Mode-Hund, und: eine von Erbkrankheiten besonders heimgesuchte Hunde-Rasse.Züchter wie Alexander Däuber halten die Reinzucht für das Ende vieler Rassehunde – und fordern Einkreuzungsprojekte, um so die kranken Gene auszudünnen. „story“-Autor Philipp Hampl besuchte 2013 zusammen mit dem Tierarzt und Tierschützer Ralf Unna die ‚Crufts‘ in Birmingham, die weltgrößte Hundemesse. Denn in England bewegt sich etwas in der Rassehundezucht: Dort haben Tierärzte seit letztem Jahr die Möglichkeit, Siegerhunde vom Wettbewerb auszuschließen. Warum weigert sich der Verband für das deutsche Hundewesen,Ähnliches auf seinen Hundeshows zu erlauben? (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.08.2013WDR
  • Das blutdurchtränkte T-Shirt eines gefallenen Soldaten, eine Nonne, die einen Priester küsst, ein ausgemergelter junger Mann – gezeichnet von der tödlichen Immunschwächekrankheit Aids. Mit Bildern wie diesen hat die Modefirma Benetton in den 1990er-Jahren für ihre Produkte geworben. Der Italiener Oliviero Toscani hat die Kampagnen konzipiert und fotografiert. Der Film porträtiert den 1942 in Mailand geborenen Fotografen. Das blutdurchtränkte T-Shirt eines gefallenen Soldaten, eine Nonne, die einen Priester küsst, ein ausgemergelter junger Mann – gezeichnet von der tödlichen Immunschwächekrankheit Aids.
    Mit Bildern wie diesen hat die Modefirma Benetton in den 1990er-Jahren für ihre Produkte geworben. Der Italiener Oliviero Toscani hat die Kampagnen konzipiert und fotografiert. Er hat Themen wie Aids, Flüchtlingselend oder Rassismus in die Werbung geholt. Die Anzeigen und Plakate haben weltweit heftigste Proteste ausgelöst, viele sind verboten worden. Der Film porträtiert den 1942 in Mailand geborenen Fotografen. (Text: ARD-alpha)
  • Ob Laktose, Gluten oder Eiweiß, nichts scheint gefährlicher als unser Essen. Die Allergien gegen Lebensmittelzusatzstoffe sprießen nur so aus dem Boden, und für alles hat die Industrie schnell einen Ersatz, und der befriedigt, ohne dass gefragt wird, was da eigentlich ersetzt wird. „die story“ macht sich auf die Suche nach den Zutaten für veganen Käse und Wurst. Sie fragt, was ist drin im Brot, wenn es kein Weizenmehl sein darf? Und was in aller Welt ist Ei-Ersatz? Viel Synthetik ersetzt hier Natur.
    Die Beipackzettel lesen sich wie frisch aus dem Chemielabor. Wie kommt es, dass so viele Menschen meinen, das sei gesünder? Wir zeigen, wie schnell heute jemand zum Allergiker wird. Eine ganze Industrie von Tests im Internet profitiert davon, und auch die Hersteller dieser Produkte werden der Nachfrage gar nicht mehr Herr und staunen zum Teil selbst über das, was ihren Produkten nachgesagt wird. Übrigens, die Ersatzstoffe sind oft ganz billig und die Lebensmittel ziemlich teuer. Es lohnt sich also. (Text: Tagesschau24)
  • Deutsche TV-PremiereMo 12.04.2010WDR
  • Ob Waschmaschine oder Handy, ob Windrad oder Auto, für unsere Wohlstandprodukte brauchen wir seltene Rohstoffe wie Zinn, Wolfram, Tantal oder auch Gold. Und weil die Nachfrage boomt, strömen in Asien, Afrika und Südamerika Millionen Menschen in den Bergbau und graben die Rohstoffe für die Hightech-Produkte aus der Erde. Oft illegal, unkontrolliert – unter unsäglichen Bedingungen. Archaisch, wie zu biblischen Zeiten. Clement im Kongo holt mit bloßen Händen Gold aus dem Berg. Militär, Polizei und Behörden kassieren ihn ab.
    Und dann wird das Gold noch aus dem ehemaligen Kriegsgebiet Ostkongo geschmuggelt.Clements Familie ist hoffnungslos verschuldet, obwohl Clement oft Tag und Nacht schuftet. Christina in Bolivien gräbt nach Wolfram. Das Metall ist extrem hart, zwölf Stunden täglich Steine zertrümmern, bei Kälte und Nässe auf 4300 Metern Höhe. Sie hat keine Wahl. Sie muss sich und die Kinder durchbringen. Ihr Mann ist tot. Krankheit und Unfälle in der Wolframmine gehören zum Alltag.
    Wir sind die Nutznießer. Billige Rohstoffe gleich billige Computer oder Handys. Doch wollen wir als Verbraucher diese Bedingungen akzeptieren? Und was macht die Industrie? Weiß sie, woher ihre Rohstoffe kommen? Hat sie überhaupt ein Interesse an „sauberen“ Rohstoffen für unseren Wohlstand? Diese Dokumentation macht sich auf die Suche nach der Herkunft seltener Rohstoffe in den Minen Afrikas und Südamerikas, erzählt die Geschichten der Minenarbeiter. Welche Rolle spielt unsere Industrie? Gibt es Auswege? (Text: ARD-alpha)
  • Sylt ist in: Wer auf sich hält, macht hier Urlaub. Oder – noch mondäner – er kauft sich eine Immobilie. Immer teurer werden die Objekte, so teuer, dass die Einheimischen längst auf der Strecke geblieben sind. Neubauten gibt es fast nur noch durch Investoren, die in der Nähe der letzten halbwegs ruhigen Strandabschnitte Luxusherbergen errichten. Ganz normale Häuser werden zu Preisen verkauft, die den Bestlagen Münchens oder Düsseldorfs entsprechen.Immer mehr Sylter finden keine bezahlbare Wohnung mehr und müssen die Insel verlassen. Das hat dramatische soziale Folgen: Die Sylter werden zu Dienstleistern von reichen Zweitwohnungsbesitzern in den Dörfern, die früher ihre Heimat waren.
    Die Kirche, die Kneipe und das Vereinsleben gibt es nicht mehr. Sogar Bildung wird zum Luxusgut: Während staatliche Schulen auf der Insel geschlossen werden und die Kinder der wenigen noch auf der Insel lebenden Sylter weite Schulwege in Kauf nehmen müssen, wird ein neues Luxusinternat für Wohlhabende gebaut. Diese Bildung werden sich die Sylter nicht leisten können.“die story“ zeigt die Situation aus der Perspektive von Sylter Bürgern. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMo 23.04.2012WDR
  • Fritz Kohl, 93, sitzt im Wohnzimmer seines großen Hauses in Bad Laasphe im Siegerland. Im Fenster steht noch immer die Weihnachtsdekoration aus dem vergangenen Jahr. Damals lebte Kohls Frau noch. Jetzt ist er allein in dem Haus, das er mal für die Familie baute und an die nächste Generation weiterreichen wollte. Aber die Kinder haben die Stadt längst verlassen. Sie wollen und brauchen das Haus nicht. Torsten Spillmann, Bürgermeister von Bad Laasphe, markiert Häuser wie das von Fritz Kohl auf seinem Stadtplan mit einem roten Punkt. Nur noch ein Bewohner und der ist schon über 75 Jahre alt, bedeutet die Markierung: Leerstandsrisiko.
    Neben den roten Punkten häufen sich inzwischen auch die schwarzen: leerstehende Häuser und Wohnungen. 700 sind es bereits in der Region. Darüber reden will kaum jemand. Spillmann aber lässt sich mit der Kamera begleiten. „Noch kann man handeln“, sagt er. Der Makler Giacomo Petrovic würde gern handeln. Seit Monaten versucht er, ein Einfamilienhaus im Kreis Höxter zu verkaufen. Innen sind die Spuren der Familie, die hier einmal wohnte, noch zu erkennen: Spielzeug, ein Kinderfahrrad, ein CD-Player. Die des Leerstandes aber auch: feuchte Wände, marode Terrasse, überall Schutt.
    20.000 Euro soll das Haus kosten, mit großem Grundstück. „Zu viel“, sagt Petrovic, „noch zu viel.“ Der Immobilienmarkt in Deutschland ist zwei geteilt: Boomende Städte stehen schrumpfenden Landstrichen gegenüber. Je nach Rechenmodell wird es bis 2025 in Nordrhein-Westfalen zwischen 500.000 und 700.000 Wohnungen zu viel geben. Raumplaner der Universität Stuttgart glauben, dass man in den kommenden Jahren in vielen Regionen eine „flächendeckende Entwertung“ erleben wird. Das Haus, das mal Generationen absichern sollte, kann nur noch verramscht werden. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMo 10.02.2014WDR
  • Die jüngsten Attentate von Paris sind im Nachbarland geplant worden – beteiligt waren aber auch wieder junge Franzosen. Wie schon zuvor bei den Anschlägen auf Charlie Hebdo sind die Radikalen oft in den tristen Vorstädten der Glitzermetropole zu suchen. Hier sitzen jedenfalls viele, die kurz nach den Anschlägen auf die Satire-Zeitschrift noch klammheimliche Freude zeigten. story-Autorin Susanna Dörhage hatte junge Muslime in den Banlieues, den Vorstädten von Paris, besucht und erschreckende Beobachtungen gemacht. Groß war die Bereitschaft damals, die Taten der Mörder zu rechtfertigen, oft gingen die Jugendlichen gar von einer westlichen Verschwörung aus.
    Nach dem Massaker im Konzertsaal, den Morden vor den Cafés und den Stadion-Anschlägen – wie sehen die jungen Muslime heute die Taten der Terroristen? Haben sich die Jungen weiterentwickelt, zum Guten? Oder suchen sie weiter nach Rechtfertigungen von Taten, für die es nur Abscheu geben kann? „die story“ versucht noch einmal in Kontakt zu kommen zu den Menschen, deren „Generation Banlieue“ Frankreich schon so sehr geprägt hat – und es vielleicht noch stärker tun wird. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 23.11.2015WDR
  • Der Rentner Günter Friedrich hatte gerade knapp 1.000 Euro von der Bank abgehoben. Ein Mann spricht ihn an, seine Lederjacke sei schmutzig und hilft ihm beim Säubern. Erst später bemerkt Günter Friedrich, dass der Umschlag mit dem Bargeld weg ist. Er ist auf Betrüger reingefallen, die ihn schon in der Bank ausgespäht hatten. Die Gauner benutzen immer neue Maschen: Ob Beschmutzertrick, Haustürbetrug oder Halskettchentausch – Die Story zeigt die Methoden. Die Opfer schämen sich oft, weil sie sich reinlegen ließen. „Dafür muss man sich nicht schämen“, sagt Thomas Habermehl vom „Weißen Ring“, „jeder kann Opfer werden.“ Trickbetrüger klauen, während sie Aufmerksamkeit ablenken. Wie das geht, demonstriert ein Profi-Zauberer und Taschendieb in der Mannheimer Fußgängerzone. Er beweist: Nicht nur ältere Menschen fallen auf die Trickbetrüger herein. (Text: WDR)
  • Kein Lebensmittel hat einen derart schlechten Ruf wie das Fett: Es macht dick, verstopft die Blutbahnen, verursacht lebensgefährliche Herz-Kreislaufkrankheiten. Die Lebensmittelindustrie nutzt längst die Angst der Verbraucher vor ungesunder Ernährung und macht Milliardenumsätze mit Produkten, die „fettarm“ und deshalb „gesund“ sein sollen. Doch bedeutet „fettarm“ automatisch gesund und schlank? Sonja ist 43 Jahre alt, Büroangestellte und beim Versuch abzunehmen im Dschungel der vielen „guten“ und „bösen“ Fette völlig überfordert. Sie sucht sich Hilfe bei einer Ernährungsberaterin und lernt dabei, mit welchen Tricks und Kniffen die Lebensmittelindustrie Verbraucher umgarnt und verwirrt.
    Margarine und Joghurt aus den Laboren der Lebensmittelindustrie senken den Cholesterinspiegel, kosten aber ein Vielfaches. Und die Margarine könnte gesunden Menschen sogar gefährlich werden. Zu den „bösen“ Fetten gehören industriell gehärtete Fettsäuren, die sogenannten Transfette, die vor allem in so beliebten Lebensmitteln wie Pommes Frites und Chips sowie in Keksen und Berlinern vorkommen. Für die Transfette gibt es in Dänemark längst Grenzwerte, in den USA sind sie zum Teil ganz verboten. In Deutschland dagegen ist das kein Thema – doch die Verbraucher erfahren davon nichts. „die story“ entlarvt Vorurteile, falsche Ängste und die Versprechungen der Lebensmittelindustrie. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.08.2013WDR
  • Das Krankenhaus ist ein Ort, von dem wir uns Heilung und Pflege versprechen. Selten sind wir dem Wohlwollen anderer Menschen so ausgeliefert. Doch immer wieder machen Pflegekräfte Schlagzeilen, die Patienten nicht helfen, sondern töten, so wie Niels Högel auf der Intensivstation des Krankenhauses Delmenhorst. Unbemerkt von Kollegen und Vorgesetzten? Nicht ganz – erst hat niemand etwas geahnt, später hat niemand etwas ahnen wollen. Für drei Morde und zwei Mordversuche wurde Högel im Februar dieses Jahres zu lebenslanger Haft verurteilt. Doch das war erst der Anfang. Im Laufe des Prozesses gestand der Pfleger mindestens 30 Morde und insgesamt 90 Übergriffe auf Patienten.
    Die Staatsanwaltschaft Oldenburg untersucht inzwischen mehr als 200 Todesfälle. Einen Teil davon auch bei Högels vorherigem Arbeitgeber, dem Klinikum Oldenburg. Dass erst jetzt umfassend ermittelt wird, ist nur ein Beispiel für das Versagen sämtlicher Beteiligter. Nicht nur, dass sein Arbeitsumfeld nichts mitbekommen haben will. Die Justiz war jahrelang so untätig, dass auch dem ehemals zuständigen Staatsanwalt jetzt ein Verfahren wegen Strafvereitelung im Amt droht.
    Denn die Ereignisse, wegen derer Niels Högel nun verurteilt wurde, liegen über 10 Jahre zurück. In den Totenscheinen der Verstorbenen steht als Todesursache Herzversagen. Sicher keine Seltenheit auf einer Intensivstation. Doch in diesem Fall führte der Pfleger das Herzversagen mit dem Medikament Gilurytmal herbei, um die Betroffenen im Anschluss wiederbeleben zu können. Dass er die von ihm gefährdeten Leben oft nicht retten konnte, stoppte ihn nicht. Erst als eine Kollegin ihn 2005 in flagranti erwischte, war es vorbei Die Medien bezeichnen Niels Högel als größten Massenmörder seit dem zweiten Weltkrieg.
    Dabei ist Högel keine Ausnahme. Immer wieder töten Krankenschwestern und Pfleger Patienten. Und immer fällt es den Kollegen erst anschließend wie Schuppen von den Augen. Berichten sie vom mulmigen Gefühl, das sie schon immer gehabt hätten. „die story“ fragt: Was bringt eine Pflegekraft dazu, ihre Patienten zu ermorden? Inwieweit ist das System Krankenhaus, also steigender Kostendruck und Arbeitsverdichtung, für das Wegsehen und somit für die Taten mitverantwortlich und wie könnten Kliniken und Pflegekräfte sich vor Mördern in ihren Reihen schützen? (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.06.2015WDR

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