Dokumentation in 4 Teilen, Folge 1–4

  • Folge 1 (26 Min.)
    In der vierteiligen Reihe über die neue Architektur im asiatischen Raum geht es um die Konzepte einer neuen Stadt, die notwendig, unabweisbar und existenziell zwingend als Folge der millionenfachen Migration in die Städte Asiens sind. Es geht um Antworten auf die Frage: Wie wollen wir im 21. Jahrhundert wohnen? Die Entdeckungsreise durch asiatische Städte nimmt den Zuschauer mit nach Japan und China – auf der Suche nach Antworten auf die existenziellen Fragen für die Zivilisation im 21. Jahrhundert. Die erste Folge führt nach Japan.
    Tokio ist die Global City Number One. Eine Metropole mit den meisten Einwohnern, den höchsten Immobilienpreisen und eine der am dichtesten bebauten Städte weltweit. Diese Stadt ist wie ein Makrokosmos, eine eigene Welt mit einem eigenen System aus Regeln und Bewegung: schnell, unvorstellbar effizient, bewunderungswürdig diszipliniert. Darum wurde auch die Architektur des kleinsten Raumes hier erfunden: Mit wie wenig Fläche kommt ein Mensch aus? Es gibt eine ganze Architekturschule, die sich mit kleinen und kleinsten Wohneinheiten auseinandersetzt.
    In Europa kann man sich nur schwer vorstellen, dass man Jahre seines Lebens in Wohnungen von weniger als 20 Quadratmeter verbringen kann. Die sogenannten Small-scale apartments sind also nicht nur eine Form der Kunst, sie sind auch eine Kulturerscheinung. Die Architekten Osamu Nishida, Hitoshi Wakamatsu, Sou Fujimoto, Mitsuhiko Sato und Satoko Shinohara sind die Stars dieser neuen Form von Architektur, die funktional und ästhetisch zugleich ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.06.2015arte
  • Folge 2 (26 Min.)
    Tokio ist zusammengedrängt wie ein Flickenteppich, ein Patchwork von Gebäuden, Verkehrswegen und Menschen. Um Ruhe und Natur zu finden, muss man der Stadt entkommen und meist eine Stunde mit dem Zug fahren. In letzter Zeit aber entwickelt sich in Japan und China eine Architektur, die die Landschaft achtet und sie wieder in die Stadt integrieren will. Die Dokumentation beginnt in Japan mit dem Yokosuka Museum of Art des weltweit bekannten japanischen Architekten Riken Yamamoto, dessen unaufdringlicher Bau volles Augenmerk auf die ihn umgebende Landschaft legt.
    Weiter geht es nach Chongqing in China: Als einer der einflussreichsten jungen Architekten in China errichtet der Gründer von MAD Architects, Ma Yansong, am Südchinesischen Meer einen riesigen Wohnkomplex. Das Appartementensemble Fake Hills wirkt vom Meer aus gesehen wie eine Ansammlung von Hügeln. Ein anderes Beispiel für landwirtschaftliche Architektur befindet sich in der Provinz Anhui: Hier errichten MAD Architects das Huangshan Mountain Village, eine Art vertikales Dorf, das sich in die Landschaft einzuschmiegen versucht.
    Die Ausnahme in der Megacity Peking bilden die Hutongs, traditionelle Hofhäuser, und das einzige städtische Ensemble, das die Stadt hervorbringt, bevor die Verstädterung begann. „Die Stadt von morgen – Experimentierfeld Asien“ zeigt, wie die modernsten Architekten versuchen, eine neue Hochhaus-Architektur zu entwerfen, die wie Landschaft wirkt. Die Architekten Riken Yamamoto, Ma Yansong, Pei Zhu und Kengo Kuma geben uns Einblicke in ihre Lösungen für die asiatische Architektur des 21. Jahrhunderts. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.06.2015arte
  • Folge 3 (26 Min.)
    Hongkong ist die Mutter aller asiatischen Groß- und Megastädte. Es ist die Blaupause einer Verstädterung, die ab den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts hier und in Tokio ihren Ausgang nahm: Millionen Menschen verließen das Land, die Städte wurden in die Höhe gepresst. Hier begann die extreme Verdichtung, seither stellt sich die Frage nach der Ordnung und der Balance. Auch verlangt die Ausdehnung der Städte nach neuen Plätzen, auf denen sich die Menschen treffen können. Kulturbauten sollen diese Funktion für die Metropolen der Zukunft, die keine Zeit für organisches Wachstum haben, übernehmen. Darum entstehen in China gegenwärtig so viele Museen und Kulturzentren. Die oft spektakulären Gebäude sollen den neuen Städten ein Gesicht geben.
    Diese Aufgabe übernimmt nun in Shenzhen das OCT Design Museum, das viel mehr ist als nur ein Museum: Es ist der Dorfanger, auf dem sich die Bewohner der umliegenden Wohnhochhäuser versammeln können. Das Kulturzentrum Dalian International Conference Center von Wolf D. Prix und seinem Wiener Büro Coop Himmel(b)lau kann 8.000 Menschen beherbergen. Das Gebäude präsentiert also wahrhaft eine Stadt in der Stadt. Eine architektonische Sensation ist das Ningbo History Museum des Architekten Wang Shu. Das 2008 errichtete Gebäude weist Wang Shus markantes Markenzeichen der Übertragung traditioneller Technik in moderne Gebäude auf. Sein 2005 errichtetes Ningbo Art Museum ist ein einfacher Museumsbau, eine leise Architektur, die für die Zukunft steht. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.06.2015arte
  • Folge 4 (26 Min.)
    Im Norden Chinas trägt die in der Wüste erbaute Stadt Ordos auch den Beinamen Geisterstadt. Sie veranschaulicht, wie ganze Siedlungen als Trabantenstädte für Menschen entstanden sind, die bisher noch nicht gekommen sind. Wo das neue Ordos Art Museum der Architektin Xu Tiantian entstanden ist, soll einmal das pulsierende Herz von Ordos schlagen. Der Bau soll veranschaulichen, wie ein einzelnes Gebäude als Miniaturmodell der Stadtplanung dienen kann. Wie ein Magnet soll das Museum zukünftige Gebäude aneinander anpassen und zusammenhalten.
    In dem neuen Wirtschaftszentrum Ningbo entstehen Stadtteile ohne Planungsvorgaben. Somit müssen sich die entwerfenden Architekten nicht in ein gewachsenes Umfeld einfügen, sondern haben gestalterischen Freiraum. Das Architekturbüro MADA hat dort vereinzelt wirkende, stark verdichtete Viertel ohne wirklichen Bezug zueinander zu entworfen – Ergebnis eines speziellen Planungsprozesses, der innerhalb schon bestehender Städte neue Siedlungen entwickelt. Ebenfalls in Ningbo stehen die vom Stararchitekten Wang Shu entworfenen Vertical Courtyard Apartments.
    Hunderte übereinandergeschichtete Einfamilienhäuser sollen dem Stadtteil Identität und Nachbarschaft zurückgeben. Eine neue Trabantenstadt baut das deutsche Büro Gerkan, Marg und Partner (gmp) in Lingang. Auch hier wird wieder ein Museum, das Maritim Museum, als Stadtmittelpunkt eingesetzt. Der Versuch einer gewagten Synthese zwischen chinesischer Zukunft und europäischer Stadtplanung des frühen 20. Jahrhunderts. Oder ein weiteres Experiment auf der Suche nach der Stadtkultur des 21. Jahrhunderts. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.06.2015arte

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