2012, Folge 1–12

  • Folge 1 (30 Min.)
    Angesichts seines nahenden Todes wollte Herzog Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg sie an seinem Lebensende vernichten – die Spuren des Illuminatenordens. Seit ihrer Enttarnung und Verfolgung in Bayern 1784 hatte er ihnen Unterschlupf gewährt. Der Gründer des Illuminatenordens, Adam Weishaupt selbst, hatte Asyl beim Gothaer Herzog gefunden, 46 Jahre lang, bis zu Weishaupts Tod 1830. Und der Orden lebte neu auf in dieser Zeit. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 11.04.2012MDR
  • Folge 2 (30 Min.)
    Rund tausend Jahre lag der großartige Schatz nahezu unangetastet in der Stiftskirche zu Quedlinburg. Im Frühjahr des Jahres 1945 aber wurde er auf abenteuerliche Weise geraubt. Einst wurde der Kirchschatz zusammengetragen, um Macht und Glanz der Kirche zu symbolisieren. Schon Otto der Große, der Begründer des deutschen Kaiserreichs, stiftete prunkvolle Stücke. Die Pfalz Quedlinburg sammelte über Jahrhunderte eine Fülle mittelalterlicher Kostbarkeiten aus Gold, Elfenbein, Edelstein und Bergkristall von allerhöchstem Rang.
    Sie überstanden den Bilderstrum der Reformation und alle Kriege. Dann kommt Hitler an die Macht. Der zweite Weltkrieg beginnt. 1943, als die Bomber immer näher kommen, beginnen Geistliche in einer Nacht- und Nebelaktion ihre Kirche auszuräumen. Sie verstecken den Schatz in einer nahe gelegenen Höhle. Am 19. April 1945 besetzen amerikanische Truppen Quedlinburg. Sie erfahren zufällig von der Höhle und übernehmen die Bewachung der wertvollen Heiligtümer. Unter ihnen der US-Leutnant Joe Tom Meador.
    Als Soldat taugt er nicht viel, wohl aber ist er kunsthistorisch bewandert und besitzt jede Menge krimineller Energie. Es gelingt ihm, heimlich zwölf besonders wertvolle Stücke zu stehlen und diese per Feldpost zu seiner Mutter ins tiefe texanische Hinterland zu schicken. Es ist ein Jahrhundertraub! Und keiner ahnt, dass der Schatz in einem kleinen Provinzstädtchen in Texas liegt. Erst 40 Jahre nach dem Raub findet der junge Kunstdetektiv Willi Korte die entscheidende Spur zum verschwundenen Schatz. Zehn der zwölf gestohlenen sakralen Stücke liegen in alten Pappkisten in einer kleinen Bank in Denison/​Texas.
    Es beginnt ein unerbittlicher Kampf um die Weltkunstwerke. Die habgierigen Erben und deren Anwälte wollen die Kriegsbeute nicht herausgeben. Doch sie verlieren. Anfang der 90er-Jahre kehrt der Domschatz nach seiner langen Odyssee fast vollständig nach Hause zurück. Lediglich zwei Stücke bleiben verschollen. Der Film „Der Raub des Quedlinburger Domschatzes“ erzählt eine der spannendsten Kunstraubgeschichten des 20. Jahrhunderts. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 18.04.2012MDR
  • Folge 3 (30 Min.)
    Das Führermuseum im österreichischen Linz sollte das größte und bedeutendste Museum der Welt werden. Es wurde nie gebaut, bis zum Ende des 2. Weltkrieges wurden aber in ganz Europa dafür Kunstwerke gekauft oder einfach nur beschlagnahmt. Es war der wohl größte Kunstraub aller Zeiten. Adolf Hitler, der zweimal an der Wiener Kunstakademie abgelehnt wurde, war bis 1945 von diesem Projekt besessen. Von Hitler bereits 1938 nach dem Einmarsch in Österreich verfügt, blieb der Sonderauftrag Linz noch bis 1942 eine Geheimsache. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 25.04.2012MDR
  • Folge 4 (30 Min.)
    Die Geschichte der schönsten Frau der Welt ist ein Krimi. Ein Gefeilsche, ein Bild, ein Machtkampf, ein Pokerspiel um Ruhm und Ehre. Es geht um viel Geld. Um 36.000 Scudi Romani. Soviel wie heute auf dem internationalen Kunstmarkt ein Gemälde von Andy Warhol oder Gerhard Richter kostet. Dieses Bild ist nicht irgendeins. Es ist ein Bild von Raffael da Urbino, dem Malerfürsten der Renaissance. Und nicht nur das: Der Auftrag zur Sixtinischen Madonna kommt von höchster Stelle. Julius II. bestellt das Gemälde persönlich bei Raffael. Die Sixtinische Madonna aber hat er nie vollendet gesehen, er stirbt 1513. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 09.05.2012MDR
  • Folge 5 (30 Min.)
    Es ist ein echter Krimi. Es geht dabei um ein Kunstwerk, dessen Wert von Experten auf eine Million Dollar geschätzt wird, es geht um eine berühmte sächsische Adelsfamilie und um einen Diebstahl am Ende des 2. Weltkrieges. Und um die Frage: Gehört eine von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in den USA entdeckte Porzellanfigur zurück an die Elbe? MDR-Moderator Peter Escher macht sich auf die Suche nach dem berühmtesten, wertvollsten und umfangreichsten Porzellangeschirr der Welt – dem Schwanenservice. In Auftrag gegeben wurde es vor 250 Jahren von Graf Heinrich von Brühl, dem wichtigsten Minister am sächsischen Königshof und damals auch Chef der Meissner Manufaktur.
    Für die Porzellanmanufaktur in Meißen ist das Schwanenservice eines der absoluten Glanzstücke der Kollektion. Aufbewahrt wurde das Service 200 Jahre lang auf Schloss Pförten, dem Stammsitz der Familie von Brühl. Anfang 1945 flohen Brühls Erben vor der näherrückenden Roten Armee. Das Schwanenservice mussten sie zurücklassen – es wurde im Keller eingemauert, weiß das heutige Oberhaupt der Familie, Friedrich Leopold von Brühl.
    Das glaube sie nicht, entgegnet seine 1928 geborene Tante Bertha von Brühl. Was wirklich passierte, kann niemand genau sagen. Wurde das Gros des Schwanenservice Opfer einer Sprengung? Peter Escher folgt der Spur der wenigen Teile, die das Kriegsende überstanden haben, setzt die Scherben der zerstörten Legende wieder zusammen. Bei seiner abenteuerlichen Reise in die Geschichte und in die Gegenwart des berühmtesten Geschirrs der Welt stehen ihm viele fachkundige Experten zur Seite – in der Meissner Manufaktur und in der Dresdner Porzellansammlung, die Nachfahren Heinrich von Brühls und die Kenner des internationalen Kunstmarktes.
    Und schließlich bekommt er einen sensationellen Tipp aus den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Seit dem Ende des 2. Weltkriegs ist eine Konfektschale aus dem Schwanenservice verschwunden. Vermutet wurde schon seit einer Weile, dass dieses Stück auf abenteuerlichen Wegen in die Vereinigten Staaten gelangt ist. Der Direktor der Dresdner Porzellansammlung, Dr. Ulrich Pietsch, hatte in einer SACHSENSPIEGEL REPORTAGE die Figur „Nereide mit Konfektschale“ mit 80- bis 90-prozentiger Sicherheit als ein 1945 gestohlenes Original aus dem berühmten Schwanenservice der Meißner Porzellanmanufaktur identifiziert.
    Peter Escher machte sich mit einem Reporterteam des MDR LANDESFUNKHAUS SACHSEN auf den Weg in die USA, um in Toledo/​Ohio, in Washington und New York Spuren der Odyssee der berühmten Porzellanfigur zu finden. Aber auch die zuständigen Zoll- und Justizbehörden in den USA und in Deutschland hatten sich in der Zwischenzeit des Falls angenommen und festgestellt, dass die Nymphe aus dem Tafelservice des Grafen von Brühl aus dem 18. Jahrhundert stammt.
    Die „Nereide“ gehört zu einer Leihgabe der Familie von Brühl an das frühere Dresdner Kunstgewerbemuseum zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Vermutlich wurde sie in den Wirren der letzten Kriegstage aus Schloss Reichstädt bei Dresden gestohlen und in die USA geschmuggelt. Aber wie? 1956 kaufte das Museum in Toledo die „Nereide“ bei dem renommierten New Yorker Kunsthändler Rosenberg & Stiebel. So reiht sich Indiz an Indiz, bis endlich die alles entscheidende Frage beantwortet werden kann: Kehrt die Perle des Schwanenservices nach Dresden zurück? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 16.05.2012MDR
  • Folge 6 (30 Min.)
    Im Herbst 2010 bekamen etliche Archäologen in Thüringen plötzlich Herzklopfen. Sie machten in einem Baustellenbereich der A71 einen unglaublichen Fund: Reitergräber aus der Zeit des Thüringer Königreiches im 5./​6. Jahrhundert. Eine geheimnisvolle Zeit, über die sehr wenig bekannt ist. Aber sie waren ein mächtiges Geschlecht in dieser Zeit, die Thüringer. Von ihnen geblieben ist bisher fast nur die Nachricht vom Untergang des Thüringer Königreiches. 531 wurden sie an der Unstrut von Franken und Sachsen vernichtend geschlagen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 23.05.2012MDR
  • Folge 7 (30 Min.)
    Hollywood hätte diesen Kunstkrimi nicht besser inszenieren können. Im Mai 1980 wird aus der kleinen Dorfkirche von Klieken bei Coswig in Sachsen-Anhalt große Kunst gestohlen. Der oder die Täter brechen die Flügel aus einem Altar. Seltene Frühwerke aus der Werkstatt von Lucas Cranach dem Älteren. Die Polizei ermittelt fieberhaft. 20 Kriminalisten quartieren sich monatelang in der Nachbarschaft ein. Hunderte Spuren werden in Klieken und den umliegenden Dörfern aufgenommen. Doch die Ermittlungen verlaufen im Sande. Die Diebe werden nie gefasst. 27 Jahre später entdeckt ein Kunstexperte die Altarflügel zufällig in einem Bayerischen Antiquitätengeschäft.
    Erneut wird die Polizei tätig. Aber die Händler haben die Cranach-Werke rechtmäßig ersteigert. Die Mariengeschichte war Teil eines Schrankes geworden. Was folgte war ein juristisches Tauziehen. Die Altarflügel sind schließlich mindestens eine Million Euro wert. Für die Kliekener Kirche freilich sind sie ein noch wertvollerer Schatz. Mit Hilfe von Landeskirche, Landesregierung und der Kulturstiftung der Länder kann nach jahrelangen Verhandlungen schließlich eine gütliche Einigung erzielt werden.
    Zu welchem Preis, wird nicht verraten. In Halle wurde der Altar liebevoll restauriert. Bevor er jedoch Ende des Jahres in Klieken wieder hergerichtet werden kann, muss die kleine Kirche umfassend saniert und gesichert werden. Einen Tag lang aber, im März 2009, waren Cranachs Meisterwerke im Dorf schon mal zu sehen. Das Interesse war gewaltig. Dr. Carl Ludwig Fuchs verbindet eine lange Familiengeschichte mit dem Altar. In Klieken, Wittenberg und Halle folgt er den Spuren des Kunstwerks, trifft sich mit Pfarrern, Denkmalpflegern und den einstigen Ermittlern im Kunst-Krimi von Klieken. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 30.05.2012MDR
  • Folge 8 (30 Min.)
    Pelarien und Dyonien sind zwei wundersame Königreiche. Sie wurden nur zu einem Zweck erschaffen – zum Spiel. Unangefochtene Götter im eigenen Königreich sind der Sonneberger Restaurator Gerhard Bätz und der Berliner Grafiker Manfred Kiedorf. Ihre Schöpfungsgeschichte begann in den 50er-Jahren. Zunächst be“kriegten“ sich beide mit Halmasteinen unter der Schulbank. Dann formten sie Soldaten, bauten aus Blei und Gips funktionstüchtige Miniatur-Kanonen. Die künstlerische „Fehde“ sollte über ein halbes Jahrhundert anhalten und sich ins Meisterhafte ausweiten. Daraus wuchs ein vollständiges filigranes Universum im Maßstab 1:50. Rokoko en miniature. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 14.11.2012MDR
  • Folge 9 (30 Min.)
    Sie kommen unangemeldet. Am 2. August 1972 verschaffen sich ein Gerichtsvollzieher und seine Helfer Zutritt in das Haus von Dr. Hermann Klumpp in Quedlinburg. Sie überraschen die Familie beim Mittagessen. Rücksichtslos durchforsten sie die Wohnung. Ihr Auftrag lautet: Beschlagnahmung! Die Wohnung birgt einen unermesslichen Schatz, der hier jahrzehntelang von Hermann Klumpp und seiner Familie gehütet wurde. 67 Ölgemälde des berühmten deutsch-amerikanischen Malers Lyonel Feininger. Klumpp verwahrte sie für seinen Freund Feininger, seit der zur Nazi-Zeit in großer Not war. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 21.11.2012MDR
  • Folge 10 (30 Min.)
    „Am 21., vielleicht auch am 23. Dezember 2012 geht die Welt unter“, behaupten Apokalyptiker und Esoterik-Anhänger auf der ganzen Welt. Den Beweis dafür liefert vermeintlich eine 800 Jahre alte Handschrift der Mayas- der „Codex Dresdensis“, der Dresdner Kodex. Seinen Namen verdankt er dem Platz, an dem er sich seit 1740 befindet: Dresden. MDR-Moderator Peter Escher befasst sich in der neuen Folge von „Die Spur der Schätze“ mit der Geschichte des Dresdner Maya-Codex. August III., der Sohn Augusts des Starken, ließ das „unschätzbare Mexicanische Buch mit Hieroglyphischen Figuren“ in Wien erwerben. Doch wie ist es von Mexiko nach Europa gelangt? Weltweit gibt es nur noch drei Maya-Codices, der Dresdner ist der am besten erhaltene und der einzige, der öffentlich gezeigt wird.
    Heute hat das Kunstwerk, das Weissagungen, Kalender, astronomische Aufzeichnungen und Göttergeschichten enthält, einen würdigen Platz gefunden – die Schatzkammer der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek in Dresden. Peter Escher befragt ausgewiesene Maya-Experten, was von den Beweisen für die anstehende Katastrophe im „Dresdner Kodex“ zu halten ist. Was haben die Maya-Priester für den 21. Dezember vorausgesagt? Der Dresdner Kodex – ein grandioses Dokument einer Hochkultur, die vor 800 Jahren aus bis heute ungeklärten Gründen untergegangen ist.
    Und er steckt voller spannender Geschichten. „Die Spur der Schätze“ liefert Einblicke in die Gedankenwelt der Maya, in ihre enormen Errungenschaften in der Mathematik, Astronomie, Architektur und Kunst, die bis heute staunen lassen. Gleichermaßen interessant: die Entzifferung ihrer Hieroglyphen-Sprache. Einer der Übersetzer, der Hofbibliothekar Ernst Förstemann, ist sogar im berühmten Dresdner Fürstenzug verewigt worden. Und obwohl schon 200 Jahre geforscht wird, sind noch längst nicht alle Zeichen entschlüsselt, wartet noch manches Rätsel und manche Überraschung auf die Wissenschaftler. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 28.11.2012MDR
  • Folge 11 (30 Min.)
    Sie ist ein Schatz aus Papier – diese Bibel eines ganz besonderen Seidenstickers. Sie ist verbunden mit ganz großen Namen und gleichzeitig mit abenteuerlichen Schicksalen seiner Besitzer. Martin Luther hat ihren Druck in Wittenberg noch selbst überwacht. Cranach, Dürer, Grünwald: Die ganz großen Künstler der Zeit halfen, ihn zu schmücken. Seine Besitzer in Halle und Berlin brachte er hingegen auch an den Rand des Abgrunds. Die Rede ist von einer besonderen Ausgabe des Buchs der Bücher – von einem Werk, das als Zeugnis der Renaissance Kunstgeschichte schrieb. Es geht um die Bibel des berühmten Seidenstickers Hans Plock aus Halle.
    Über 450 Jahre nach der Entstehung des Kunstwerks begibt sich Albrecht Henkys auf Spurensuche. Der Kurator der Städtischen Museen in Berlin folgt dem Weg der Bibel. In Wittenberg sucht er nach dem Mann, der zur Lutherzeit die Worte des Reformators druckte. In Halle fahndet er nach Spuren von Hans Plock, der als Hofkünstler Kardinal Albrechts von Brandenburg Mitte des 16. Jahrhunderts in dessen Moritzburg ein- und ausging. Und der in der Saalestadt seine Bibel zu etwas Besonderem machte, durch Bilder, die ihm die großen Künstler der Zeit schenkten: Kupferstiche, Holzschnitte und zum Teil ganzseitige Zeichnungen.
    In Berlin schließlich, der heutigen Heimstatt der Bibel, erfährt Albrecht Henkys viel von der legendenbehafteten Wiederentdeckung des Kunstwerks 1952, erfährt vom Eingreifen der Volkspolizei und der Angst der DDR-Staatsmacht. Historiker, Kunstexperten, Juristen – sie alle helfen Albrecht Henkys, die Rätsel um das kostbare Buch mit den Werken Cranachs, Dürers und Grünwalds zu lösen. Die Sendereihe „Spur der Schätze“ gewährt Einblicke in die Spurensuche. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 12.12.2012MDR
  • Folge 12 (30 Min.)
    „Oh, du fröhliche, oh, du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit …“. Diesen Text kennt jeder. Aber kennt er auch die Geschichte hinter diesem Lied? 1817 verfasste es der Weimarer Erzieher Johann Daniel Falk für seine Waisenkinder und hatte doch gerade Frau und Kinder an den Tod verloren. Die Weihnachtslieder sind wahrhaftig ein kultureller Schatz für das Sendegebiet des MDR. Denn die schönsten und bekanntesten Weihnachtslieder des deutschsprachigen Raums entstanden in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt.
    Sie haben Vorläufer, die verschwunden sind, und vielfältige Varianten bis in die Gegenwart. „Vom Himmel hoch“ stammt aus dem Magdeburger Gesangbuch von 1540, der Text geht um 1535 auf Luther zurück. „Es ist ein Ros’ entsprungen“ – um 1604 datiert die mehrstimmige Fassung von Jacob Praetorius, der aus Creuzburg an der Werra stammte. Der Musikwissenschaftler von Winterfeldt bescheinigt eben diesem Praetorius: „Das Ganze atmet eine unbeschreibliche Frische und Reinheit, ja Reichtum der Empfindungen durch … trefflichen Tonsatz.“ „Süßer die Glocken nie klingen …“ war ursprünglich um 1850 ein volkstümliches Kunstlied („Dort sinket die Sonne im Westen …“) aus Thüringen.
    Die Worte schrieb der Theologe und Pädagoge Friedrich Wilhelm Kritzinger, damals Direktor der Lehrerinnen-Bildungsanstalt in Droyßig. „Maria durch ein Dornwald ging“ ist ein Wallfahrtslied aus dem Eichsfeld, das um 1910 durch ein Jugend-Liederblatt populär wurde. „Alle Jahre wieder“ stammt musikalisch von Silcher, textlich von Wilhelm Hey, einem Hofprediger in Gotha.
    Und „Oh Tannenbaum“, eine Volksweise nach alten Studentenliedern, hat ihren zweiten „Vater“ in Ernst Gebhard Salomon Anschütz aus Goldlauter, seinerzeit Lehrer und Organist in Leipzig. Die Liste ist noch viel länger – Weihnachtsoratorium, Quempassingen, Adjuvanten-Musik der Reformation, Christgesang aus Thüringen aus dem Mainzer Cantoral von 1604. Die „Spur der Schätze“ auf der Suche nach dem Ursprung und den Veränderungen unserer Weihnachtslieder durch die Jahrhunderte. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 19.12.2012MDR

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