2014, Folge 51–56

  • Folge 51 (30 Min.)
    Die Weihnachtsvorbereitungen sind in vollem Gange im Hause Fleischer im sächsischen Freiberg, als es am 22. Dezember 1952 an der Tür klingelt. Die Staatssicherheit verhaftet den hochangesehenen Ordinarius des Instituts für Bergbaukunde, Professor Otto Fleischer, in seiner Wohnung, vor den Augen seiner Frau und seiner Kinder. Der Vorwurf: Sabotage. Otto Fleischer wird in Chemnitz ins Stasi-Gefängnis gesperrt. Er soll verantwortlich sein für ein Grubenunglück in Zwickau, bei dem im April 1952 48 Bergleute starben. Ursachen waren technische Mängel und menschliches Versagen. Doch eine Untersuchungskommission unter Walter Ulbricht kommt zu dem Ergebnis: Reaktionäre Kräfte wollen das Volkseigentum schädigen. Ein Bauernopfer muss her.
    Fleischer bot sich an als ehemaliges SPD-Mitglied, als bürgerlicher Wissenschaftler, der vor seinen Studenten kritisierte, dass in den Gruben in Zwickau ungelernte Kräfte arbeiteten. Als Mitglied des Sächsischen Landtages hatte er gegen den Aufbau der Nationalen Volksarmee gestimmt. Die Familie bleibt monatelang im Ungewissen, während Otto Fleischer durch Schlafentzug und Verhöre zermürbt wird. Im September 1953 wird er in einem stalinistischen Schauprozess zu 15 Jahren Zuchthaus wegen Kriegs- und Boykotthetze verurteilt. Überraschenderweise jedoch kommt der Vater nicht ins Zuchthaus, sondern in ein Speziallager der Staatssicherheit in Gumnitz im heutigen Mecklenburg-Vorpommern. Dort forscht der Vater mit anderen Wissenschaftlern und Spezialisten in dem streng abgeschirmten Geheimlager. Nur woran? Das wissen die Söhne bis heute nicht.
    Waren es geheime militärische Forschungen? Wie erging es ihm während seiner Haft? Warum durfte Otto Fleischer sein Leben lang nie über seine Forschung sprechen? Otto Fleischers Kinder Jürgen, Klaus und Margret gehen über 60 Jahre nach der Verhaftung ihres Vaters auf „Die Spur der Ahnen“ – um endlich die Frage zu beantworten, die sie bis zum heutigen Tage umtreibt: Wie erging es ihrem Vater in der Haft wirklich? Und vor allem: Woran hat er im Geheimlager der Stasi geforscht? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 08.01.2014MDR
  • Folge 52 (30 Min.)
    Akiba Zwick wuchs in einer glücklichen Familie auf. Aus dieser Zeit besitzt er nur noch wenige Fotos: von seiner Schwester Leni, von sich und seinem Bruder Moritz, von seinen Eltern Fanny und Jakob. Der Rest ist Erinnerung. Von einem auf den andern Tag wurde die Familie auseinandergerissen. Vater, Mutter und Schwester Leni wurden von den Nationalsozialisten ermordet. Akiba und seine anderen Geschwister hat das Schicksal über ganz Europa verstreut. Akiba Zwick war damals zehn Jahre alt – ein Kind, das nicht verstand, was um ihn herum geschah.
    Nun kehrt Akiba Zwick mit seiner Familie zurück ins Leipziger Waldstraßenviertel. Hier hatte seine Mutter ihn und drei seiner Geschwister vor den Nazis retten können. Heute will Akiba wissen, warum er überlebte. Und er möchte seine Kinder mitnehmen an die Orte seiner Kindheit, möchte ihnen zeigen, woher sie kommen. Er hat viele Fragen: Warum ist Vater alleine geflohen, ohne die Familie? Was genau geschah mit ihm? Was mit der Mutter? Was mit der Schwester? Es wird eine äußerst emotionale Reise in die Vergangenheit … (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.01.2014MDR
  • Folge 53 (30 Min.)
    Seit Jahren fragen sich die Geschwister Karin und Wolfgang Feist, ob sie in einem verwandtschaftlichen Verhältnis zu der ehemaligen First Lady der DDR stehen. Denn auch Margot Honecker ist eine geborene Feist. Zu Lebzeiten erwähnte der Vater von Karin und Wolfgang hin und wieder die gleiche Abstammung. Jetzt wollen die beiden endlich eine Antwort. Die Geschwister durchkämmen sämtliche Archive, verfolgen die Lebensstationen ihrer Vorfahren und stoßen schließlich auf eine heiße Spur. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 22.01.2014MDR
  • Folge 54 (30 Min.)
    Die Tragödie beginnt am frühen Morgen des 8. März 1977. Familie Sender will zurück, zurück aus der DDR in die Bundesrepublik. 16 Jahre zuvor sind Ulla und Hans-Georg Sender den umgekehrten Weg gegangen, haben die Bundesrepublik fluchtartig verlassen und sind in die DDR gezogen. Nun also wollen sie wieder in den Westen – zusammen mit ihren drei Kindern Susanne, Beate und Christoph. Über die Ostsee wollen sie fliehen, mit zwei Paddelbooten. Doch die Flucht geht auf dramatische Weise schief. Eines der beiden Boote kentert – Vater Hans-Georg und die beiden Töchter ertrinken vor den Augen von Mutter Ulla und Sohn Christoph. Wenig später werden Ulla und Christoph von einer dänischen Schiffsbesatzung gerettet. Mutter Ulla hat die dramatischen Ereignisse nie ganz verarbeiten können – bis heute spricht sie nicht mit ihrem Sohn Christoph darüber.
    Dabei hat der sehr viele Fragen. Warum nur haben die Senders im Januar 1961 überhaupt die Bundesrepublik verlassen? In der DDR wurde die Familie von der Propaganda gefeiert – weil sie sich für das angeblich bessere der beiden deutschen Systeme entschieden haben. Aber warum wollten sie nach 16 Jahren wieder zurück in die Bundesrepublik? In der neuen Folge der Dokumentationsreihe „Die Spur der Ahnen“ begibt sich Christoph Sender auf Spurensuche. Er trifft alte Freunde und beantragt Einsicht in die Akten, die die Stasi damals über Familie Sender angelegt hat. Es ist eine emotionale Reise in die Vergangenheit – eine Reise, die Christoph Sender die Möglichkeit gibt, die dramatischen Ereignisse der Flucht endlich zu verarbeiten. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 03.09.2014MDR
  • Folge 55
    Ende Januar 2014: Die Kanadierin Fern Smiley reist ins thüringische Weimar – im Gepäck die Memoiren ihres Vaters, gleich einem Reiseführer in die eigene Vergangenheit. Fern möchte wissen, wie ihr Vater Sam das unbeschreibliche Grauen als Jugendlicher in deutschen KZs überlebt hat, wer ihm half und was mit ihrem Großvater geschah. „Spur der Ahnen“ begleitet Fern nach Weimar, ins 90 Kilometer entfernte Zeitz, wo Ferns Ahnen Sklavenarbeit leisten mussten und bis ins ferne Ostrava, wo sie den Retter ihres Vaters sucht. Zuhause in Toronto wird sie ihrem Vater von ihrer emotionalen Spurensuche und vom Schicksal des Großvater erzählen, ihm helfen, seinen Memoiren die fehlenden Puzzlestücke hinzuzufügen, um die Erinnerung an Buchenwald für die Zukunft zu bewahren: als Mahnmal für künftige Generationen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 17.09.2014MDR
  • Folge 56
    Manfred Lersen hat vor einem Jahr einen Anruf bekommen. Ein italienischer Historiker hat über seinen Vater Alfred Lersen ein Buch geschrieben. In Italien feiert man den Mann wie einen Helden. Für Manfred Lersen eine seltsame Vorstellung, kannte er doch seinen Vater als einen verschlossenen Menschen, der nie etwas von Italien erzählt hatte. Und nun wird er dort gefeiert wie ein Held? Lersen erinnert sich, dass sein Vater sehr wenig über sich und sein Leben gesprochen hat. Er war streng, militärisch und wenig liebevoll. Der 1894 in Leipzig geborene Alfred Lersen war für die Kinder bis zu seinem Tod ein Mann ohne Geschichte. Sie kannten lediglich einige wenige Fotos aus der Zeit vor 1945. Und sie wussten, dass der Vater Chemie studiert hatte.
    Nun hat sich nach dem Anruf des italienischen Historikers der jüngste Sohn von Alfred Lersen, Manfred, auf die Suche nach der Geschichte seines Vaters begeben. „Die Spur der Ahnen“ begleitet diese Suche, die bis nach Orvieto in Italien führt. Dort will er sich mit dem Historiker Sandro Bassetti treffen, der behauptet, Alfred Lersen habe im 2. Weltkrieg die Stadt Orvieto von der Zerstörung gerettet, weil er sich den britischen Truppen kampflos ergeben habe. Eine Entscheidung, die vielen Menschen das Leben gerettet hat. Ihn aber hätte sie vor ein Militärgericht bringen können. War dieser Mann ganz anders als seine Kinder dachten? Menschlicher und weniger despotisch? Es ist die Suche nach der unbekannten Seite eines Vaters. Und es ist für Manfred Lersen auch die Entdeckung einer aufregenden Familiengeschichte, die ihm sein Vater nie erzählte. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 24.09.2014MDR

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