Dokumentation in 4 Teilen, Folge 1–4

  • Folge 1 (52 Min.)
    Die Morgartenschlacht vom 15. November 1315 ist im Zeichen der Entstehung der urschweizerischen Eidgenossenschaft und der Auseinandersetzung zwischen grossen Adelshäusern, vorab dem Hause Habsburg- Österreich und verschiedenen Grundherren, auf dem Gebiet der späteren Schweiz zu sehen. Der Überfall der Schwyzer auf das unter habsburgischen Schutz stehende Kloster Einsiedeln in der Dreikönigsnacht 1314 und ihre Parteinahme für König Ludwig den Bayern und gegen König Friedrich den Schönen von Österreich nach der Doppelwahl vom Herbst 1314 haben zum Ausbruch der kriegerischen Auseinandersetzung beigetragen. Das Land Schwyz wurde im Raum Arth, in Brunnen und auf der Altmatt durch Letzinen (Befestigungen) geschützt. Die Anstrengungen der Schwyzer waren bedeutend genug, um eine unsichere Lage und lokale Kämpfe im Vorfeld der Morgartenschlacht anzunehmen. Das Gelände am Morgarten selbst war stark und brauchte vorerst nicht befestigt zu werden. Der Letziturm wurde nach 1315 errichtet. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereMo 10.03.20143satOriginal-TV-PremiereDo 07.11.2013SRF 1
  • Folge 2 (51 Min.)
    In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts gehören die Eidgenossen zu den europäischen Grossmächten. Nach ihren Siegen über das Burgunderheer von Karl dem Kühnen sind sie als Bündnispartner gefragt und ihre Soldaten als Söldner begehrt. Doch im Innern der acht alten Orte tobt ein heftiger Streit. Man streitet um die Verteilung der Burgunderbeute, um den Einfluss der Städte und um die Frage, ob Freiburg und Solothurn in den Bund aufgenommen werden sollen oder nicht. Eine tonangebende Figur dieser Zeit ist der Feldherr und Zürcher Politiker Hans Waldmann. In jungen Jahren ein rauflustiger Haudegen arbeitet er sich zu einem der mächtigsten und reichsten Männer der damaligen Eidgenossenschaft empor.
    Als Vertreter der Zünfte gelingt es ihm, die Macht der Stadtzürcher Aristokratie zurückzudrängen; als eidgenössischer Gesandter verhandelt er mit dem französischen König und wird schliesslich zum Bürgermeister der Stadt gewählt. Auch der Nidwalder Bauer Niklaus von Flüe kämpft als junger Mann im eidgenössischen Heer; doch mit 50 Jahren verlässt er Frau und Familie, um bis zu seinem Tod betend und fastend in heiliger Einsamkeit zu leben. Der fromme Eremit wird bald im ganzen Land bekannt, Pilger und Politiker reisen zu ihm, um seinen Rat zu holen, und im grossen Konflikt der Eidgenossen kann er als Vermittler Frieden stiften.
    Obwohl sich Bruder Klaus und Hans Waldmann persönlich nie begegnet sind, verkörpern sie den Gegensatz ihrer Zeit wie keine anderen. Der ehrgeizige und skrupellose Politiker Waldmann scheitert schliesslich daran, dass er mit ausländischen Fürsten paktiert und die Bauern vor seiner Stadt unterdrückt. Bruder Klaus hingegen mahnt zu seinen Lebzeiten vergeblich, „den Zaun nicht zu weit zu stecken und sich nicht in fremde Händel einzumischen“. Die Eidgenossen haben erst nach der grossen Niederlage in der Schlacht von Marignano angefangen, den Rat des heiligen Einsiedlers zu beherzigen. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereMo 10.03.20143satOriginal-TV-PremiereDo 14.11.2013SRF 1
  • Folge 3 (51 Min.)
    In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts droht die Schweiz auseinanderzubrechen. Radikale Demokraten fordern mehr Rechte für das Volk. Konservative Kantone wollen sich nicht dem Diktat der liberalen Mehrheit beugen. Radikale Heisssporne ziehen bewaffnet gegen die Innerschweiz – und werden blutig zurückgeschlagen. Die Konservativen holen Jesuiten aus dem Ausland und nehmen heimlich Kontakt auf mit monarchistischen Mächten. Das ist der Funke, der zum offenen Krieg führt. Die Tagsatzung in Bern beschliesst eine Militäraktion gegen die konservativen Kantone.
    1847 kommt es zum Sonderbundskrieg. Die Truppen der Tagsatzung stehen unter dem Kommando von General Dufour. Der Genfer Guillaume-Henri Dufour ist bei seiner Wahl bereits 60jährig und hat eine beeindruckende Karriere hinter sich. Offizier unter Napoleon, Leiter einer Militärschule in Thun, Kantonsingenieur in Genf, Kartograf und Begründer der ersten topographischen Landeskarte der Schweiz. Als General ist er auch in den eigenen Reihen keineswegs unumstritten. Vielen gilt der konservative Herr aus Genf als zu weich und zu unentschlossen, um einen Krieg zu gewinnen.
    Und dann stellt er auch noch Bedingungen, die man im damaligen Parlament, der Tagsatzung, unverschämt findet. Er will diesen Krieg zurückhaltend führen und möglichst unblutig. Er legt Wert darauf, dass die Soldaten des gegnerischen Sonderbunds nicht als Feinde behandelt werden, sondern als „Brüder des gleichen Landes“. Einer seiner härtesten Kritiker ist der Berner Politiker und Offizier Ulrich Ochsenbein. Ochsenbein hat als Anführer an einem Freischarenzug gegen Luzern teilgenommen und müsste nach heutigen Massstäben als „Terrorist“ gelten.
    Doch er entwickelt sich zu einem der einflussreichsten Politiker des jungen Bundesstaates und gehört 1848 zum ersten Bundesrat der Schweiz. Er sieht ein, dass Dufour mit seiner sanften Kriegsführung genau der richtige Mann für dieses Kommando war. Später bedankt er sich bei Dufour, indem er seinem neuen Freund zu einem Sitz im Nationalrat verhilft, nachdem dieser in seiner Heimatstadt Genf in Ungnade gefallen ist. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereMi 12.03.20143satOriginal-TV-PremiereDo 21.11.2013SRF 1
  • Folge 4 (52 Min.)
    Nach der Gründung des Bundesstaates 1848 gehört die Schweiz zu den ersten Demokratien Europas. Doch ihre Wirtschaft ist im Vergleich mit dem Ausland rückständig, die industrielle Entwicklung erst in den Anfängen und vor allem: Es fehlt ein effizientes Transportsystem. Die europäischen Eisenbahnen drohen die Schweiz zu umfahren. Zwei Hindernisse stehen einer raschen Lösung des Problems im Weg: das Alpenmassiv mit seinen steilen Pässen und der Föderalismus; jeder Kanton hat andere Vorstellungen von der „richtigen“ Streckenführung. Die junge Regierung in Bern, der 1848 erstmals gewählte Bundesrat, ist zu schwach, um sich durchzusetzen.
    Es braucht einen starken Mann. Der Zürcher Unternehmer und Politiker Alfred Escher nimmt die Herausforderung an und kämpft an allen Fronten für eine Schweiz, die den Anschluss an Europa findet. Schon zu Lebzeiten wird Alfred Escher im Volksmund „König der Schweiz“ genannt. Und das ist nicht nur Ausdruck von Bewunderung. Kaum 30jährig wird der Jurist in höchste Ämter gewählt: Staatsschreiber, Nationalrat und später Zürcher Regierungsrat. Und bald ist er auch als Unternehmer erfolgreich. Er gründet eine private Eisenbahngesellschaft, die erste Grossbank der Schweiz, die spätere Crédit Suisse, sowie Versicherungen.
    Und er ist massgeblich an der Errichtung der Eidgenössisch Technischen Hochschule beteiligt. Im Nationalrat ist sein Einfluss so gross, dass er darauf verzichten kann, einen Sitz im Bundesrat anzustreben. Ganz anders sein zeitweiliger politischer Weggefährte, der erste Tessiner Bundesrat Stefano Franscini. Im Gegensatz zu Escher entstammt er einfachsten Verhältnissen. Als Regierungsrat fördert er in seinem Heimatkanton die Volksschule, setzt sich mit Escher für die Gründung der ETH ein und führt die erste Volkszählung in der Schweiz durch.
    Doch den Kampf um den Gotthard kann er nicht mehr miterleben. Er stirbt noch vor Ende seiner zweiten Amtszeit. Escher hingegen setzt seine ganze Energie für die Verwirklichung seines Lebenswerks ein – und nimmt dafür grosse Opfer in Kauf. Mit seinem Arbeitseifer ruiniert er seine Gesundheit, Freundschaften zerbrechen, und auch sein Familienleben wird von Schicksalsschlägen heimgesucht. Am Ende steht die Vollendung des längsten Tunnels der Welt. Doch der Mann, der dieses Jahrhundertbauwerk vorangetrieben hat, wird nicht einmal zur Feier nach dem Durchstich eingeladen. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereMi 12.03.20143satOriginal-TV-PremiereDo 28.11.2013SRF 1

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