Die Schiller-Gang

Sie sind zickig – und sind stolz darauf. Denn 10- bis 15-jährige Mädchen sind nun mal zickig, ob sie nun in der Kölner Schillerstraße wohnen oder sonstwo im Land. Da bilden die „Hauptdarstellerinnen“ der neuen sechsteiligen Doku-Soap keine Ausnahme.
Linda (11), Nora (10), Steffi (19) und Dini (15) sind Freundinnen. Sie wohnen in nebeneinander liegenden Reihenhäusern in der Kölner Schillerstraße. Sie verbringen ihre Freizeit meist miteinander und nennen sich stolz die „Schillerstraßen-Zicken“. Ob Musik, Hobbys und Aktionen, ob vorpubertäres Verhalten, Einstellung zur Schule, zu Jungs und zu den Eltern, ob Spaß an allem, was gerade „in“ ist wie Boy Groups, Tamagochis, Tattoos, Schlaghosen, Hennabemalung, Handys oder Computerspiele – in all diesen Punkten unterscheiden sie sich nicht von Gleichaltrigen. Sie stehen nicht stellvertretend für alle 10- bis 15-jährigen Mädchen, und die Doku-Soap kann und will auch keine ultimative Aussage über Kindheit in Deutschland machen. Und doch sind die Freundinnen in ihrem Denken und Handeln ganz typisch für ihre Generation.
In der ersten Folge gründen Linda, Nora, Dini und Steffi eine Band. Es ist zwar noch nicht klar, wer welches Instrument spielen soll, aber dass es eine reine Mädchenband werden soll, finden alle gut – nur Dini nicht. Die 15-Jährige überlegt schwärmerisch, dass ein süßer Junge doch nicht schaden könne. Die vier Freundinnen führen tiefschürfende Gespräche über Jungs und Mädchen, Eltern und Kinder, Freundschaft und Geschwisterstreit. Über allem steht die Frage: „Wer ist kindisch und wann beginnt die Pubertät?“
Zwischendurch gibt es immer wieder Proben, Nachhilfeunterricht am Schlagzeug, erste Gesangsversuche, Herumexperimentieren mit dem Keyboard und jede Menge Krach. (Text: NDR)

Während Steffi endlich eine Lösung für ihr Kaninchenproblem gefunden hat, gibt Dini Nora Nachhilfe im Fach „Pubertät“: Als Fachfrau erzählt sie von verrücktspielenden Hormonen, entwickeltem Selbstbewusstsein, veränderten Körperformen und sonstigem „krassen Verhalten“. Es wird klar: Nora ist noch in der Vorpubertät. Das unterschiedliche Alter spielt allerdings keine Rolle, als die vier Mädchen im Garten eine tote Maus finden, sie standesgemäß beerdigen und anschließend ein philosophisches Gespräch über Leben und Tod führen.
Ausgelassene Stimmung an Noras Geburtstag: eine Schokoladentorte mit elf Kerzen, junge Frösche als Geschenk, viel Gekicher und eine Polonäse durch die Wohnung – eine richtige Mädchen-Party. Einen Tag später hat sich das Thema Mädchenband erledigt, der Traum von der großen Musikerinnen-Karriere ist ausgeträumt. Nora allerdings will nicht aufgeben – und es gibt einen richtigen „Zickenstreit“.
Eitel Sonnenschein beim Stadtausflug: Die vier Freundinnen wollen Noras Geburtstags-Gutschein für H & M einlösen. Der Einkaufsbummel wird zur Klamottenschlacht zwischen Umkleidekabine und Spiegel – inklusive Fachberatung durch zwei „süße Jungs“, mit denen es anschließend zu McDonald’s geht. (Text: NDR)

Sommerferien in der Schillerstraße. Nora fährt wie jedes Jahr nach Italien – und wie immer mit Laura. Dini und Steffi starten mit Kaninchenställen im VW-Bus mal wieder nach Holland. Linda und ihre Familie zieht es wie immer nach Spanien. (Text: NDR)

Die Schiller-Gang ist wieder daheim. Beim ersten Treffen werden Urlaubserlebnisse ausgetauscht. Doch der Alltag holt die Mädchen schnell wieder ein. Und dann kracht es so richtig bei den „Schillerstraßen-Zicken“. Nora ist beleidigt und zieht sich zurück. Linda versucht zu vermitteln, doch Dini ist uneinsichtig. Sie hält die anderen für kindisch, die „Kleinen“ halten Dini für arrogant und eingebildet. Doch so richtig böse können sich die vier Freundinnen nie lange sein.
Linda hat ein Geheimnis: In einem Kulturbeutel auf dem Regal wohnt eine kleine Maus, die sie heimlich gekauft hat. Steffi hat auch eine. Wenn das die Mütter wüssten. Großes Mäuseglück – bis Noras Maus krank wird.
Aber da gibt es ja noch die Kaninchen. Und die werden jetzt dressiert, denn nachmittags haben sich Pascal und Manuel angesagt. Im Garten werden die beiden schüchternen Brüder stumme Zeugen der Zirkusdressur: Die Mädchen dirigieren die Kaninchen – und die Jungs. Und wie immer gibt es Pizza. (Text: NDR)

Pascal und Manuel, die Freunde von Nora und Linda, kommen zu Besuch. Auf der Bettkante sitzend, träumen sie von ihren zukünftigen Ehepartnern. Die Mädchen wünschen sich einen Millionär, der einen Hund hat, kochen kann und tanzen wie Michael Jackson. Die Jungen sind schon zufrieden, wenn die Freundin aussieht wie Britney Spears.
Ein Ausflug über’n Zaun in ein leerstehendes Haus. Hier hat die „Schiller-Gang“ ihr Geheimversteck: Gruseliges, Spannung, Unbekanntes …Genau wie beim chatten, wo sie Rollenspiele ausprobieren, eine neue Identität annehmen und hemmungslos flirten können.
Stammtischgespräche über Politik. Die vier Freundinnen sind sich einig: Die Politiker interessieren sich zu wenig für die Interessen der Kleinen. Von wegen! Wir sind die Generation von morgen! Als Bundeskanzler würden sie erstmal die Stadt aufräumen, die Jugendlichen von der Straße holen und ihnen, wie Didi vorschlägt, ein Jugendzentrum bauen.
Steffi möchte so sein wie Elisabeth von Thüringen, die das Schloss des Gatten verließ, um den Armen zu helfen. Später nehmen die Mädchen ihre Millionärs-Diskussion noch einmal auf und stellen fest, dass es kein Fehler sein kann, wenn der zukünftige Ehemann reich ist. (Text: NDR)

Die „PopKomm“ legt Köln lahm; die Freundinnen planen einen gemeinsamen Ausflug zum Ringfest. Aber die Stimmung ist – wieder einmal – auf dem Tiefpunkt, denn jedes der vier Mädchen will woanders hin. Der Ausflug wird aber trotzdem Klasse und am Abend steigt bei Nora eine Pyjama-Party. Die Freundinnen sprechen über ihre Zukunft: Dini will Modedesignerin werden, Nora FBI-Agentin. Linda plant, erst einmal nur das Leben zu genießen und dann irgendwann erwachsen zu werden. Aber bis dahin haben die Vier von der Schiller-Gang ja noch viel Zeit …. (Text: NDR)