Staffel 9, Folge 1–2

Staffel 9 von „Die großen Kriminalfälle“ startete am 14.05.2012 in Das Erste.
  • Staffel 9, Folge 1
    Es war einer der spektakulärsten Kriminalfälle des vergangenen Jahrzehnts mit allen Zutaten, die Medien und Öffentlichkeit faszinieren: ein dubioser Mord, ein prominenter Verdächtiger in Geldnöten, Liebe, Hass und Eifersucht – und ein falsches Geständnis, das zu einem großen Justizirrtum führte. Mehr als zwei Jahre lang saß der Schauspieler Günther Kaufmann unschuldig in Haft. An seiner Verurteilung hatte er jedoch selbst mitgewirkt. Er hatte ein falsches Geständnis abgelegt. „Ich kam mir vor wie ein Schauspieler, der vor der Kamera steht und eine Rolle spielt“, erinnert er sich im Film.
    Es war die schlechteste Rolle seines Lebens, aber verdammt gut gespielt. Heute sagt er, sein Widersacher, der ermittelnde Kommissar und spätere Leiter der Münchner Mordkommission Josef Wilfling, habe ihn so unter Druck gesetzt, dass er schließlich einen Mord gestanden habe, den er nicht begangen hat. Der Kommissar ist ein ruhiger, bedächtiger Mensch. Aber Kaufmanns Spiel wühlt den Mann heute noch auf: „Ich habe keinen Menschen in meiner Laufbahn erlebt, der so stur ist wie der Herr Kaufmann.
    Das ehrt mich zwar, wenn er mir unterstellt, dass ich das geschafft habe, ihn zu einem Geständnis zu bewegen. Aber das stimmt einfach nicht.“ Der Fall Günther Kaufmann ist von Anfang an ein Kräftemessen zwischen dem berühmten Filmschauspieler und dem erfolgsverwöhnten Kriminalkommissar. Der Film rekonstruiert dieses Duell aus der Sicht beider Beteiligter und erzählt die Hintergründe eines rätselhaften Mordes. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 14.05.2012Das Erste
  • Staffel 9, Folge 2
    Der 23. Juli 1984 ist ein heißer Sommertag. An diesem Sonntag gerät hinter der weißen Fassade einer Villa im schicken Berliner Westend die Welt zweier Menschen aus den Fugen. In den Abendstunden fällt ein Schuss. Und am nächsten Morgen wird Bubi Scholz verhaftet, das frühere Box-Idol, der einstige Liebling der Berliner Gesellschaft. Seine Frau Helga liegt tot in der kleinen Gästetoilette. Bubi Scholz soll sie in der Nacht erschossen haben.
    Die Menschen sind fassungslos. Die zwei galten immer als Traumpaar, haben sich jung kennengelernt, sie hat ihn immer unterstützt, war bei jedem Karriereschritt an seiner Seite. Undenkbar, dass er seine geliebte Helga erschossen haben soll. Anfang der 50er Jahre hatte er, der Arbeiterjunge, sich von Sieg zu Sieg geboxt, war zum Inbegriff des Wiederaufstiegs nach dem Krieg geworden. Hatte sich nach einer schweren Tuberkulose mit eisernem Willen wieder hochgekämpft – immer unterstützt von seiner Helga: klug, schlagfertig, aus gutem Hause, die Frau seines Lebens. Er wurde Deutscher Meister, dann Europameister. Man fuhr schicke Autos, Helga trug Pelz, ein Glamourpaar. 1962 wollte er Weltmeister im Halbschwergewicht werden, die gesamte Berliner Prominenz verfolgte den Kampf – und erlebte Bubis Niederlage. Drei Jahre später gab er das Boxen auf – aber der „Scholz-Effekt“, wie er es nannte, wirkte noch ein paar Jahre weiter.
    Doch hinter der Fassade sah es anders aus. An diesem Sonntag hatten beide, wie so oft, getrunken, gegammelt, gestritten – bis Helga sich in der Toilette einriegelt. Er will sie da rausholen, holt ein Gewehr, das er mal geschenkt bekommen hat, setzt es zusammen, schießt durch die Tür. Dann trinkt er weiter, legt sich schlafen, wacht früh um vier Uhr auf, sucht seine Frau. Beim Versuch, die Toilettentür aufzubrechen, zertrümmert er das Gewehr. So finden ihn die Mieterinnen im Hause, die, vom Lärm geweckt, hinunter gehen. Als sie die Tür endlich aufgebrochen haben, liegt Helga tot am Boden. Bubi schaut nicht hin – „Ich wollte Helga da doch nur rausholen!“, sagt er immer wieder, als er verhaftet wird. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 02.07.2012Das Erste

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