Die große Schatzkiste für die Kinder der Zukunft

In Mexiko-City steht ein mächtiges Schloss aus blauen Kacheln. Das Innere steckt voller Überraschungen. Denn es ist ein Museum nur für Kinder. In diesem Museum wird auch die große, reich verzierte Schatzkiste für die Kinder der Zukunft aufbewahrt. Erst im Jahr 2050 darf sie wieder geöffnet werden. Und die Kinder der Zukunft werden die Botschaften der mexikanischen Kinder von heute herausnehmen und staunen. Denn sie werden 6.000 Botschaften vorfinden, hineingelegt von Kindern, die um die Jahrtausendwende so alt waren, wie die Kinder der Zukunft im Jahre 2050 sind. (Text: rbb)

„Kinder der Zukunft, macht unseren Planeten zu einem blühenden, duftenden Garten!“ Das ist die Botschaft von Artyom, einem Jungen aus Weißrussland. Und damit spricht er allen weißrussischen Kindern, die sich an der Aktion „Die große Schatzkiste für die Kinder der Zukunft“ beteiligen, aus der Seele. Ein Drittel der Fläche von Weißrussland wurde 1986 durch den schrecklichen Unfall im Atomkraftwerk von Tschernobyl radioaktiv verseucht. Noch sehr, sehr lange wird es gefährlich sein, in diesen Gebieten zu leben. In die Botschaften für die Kinder im Jahr 2050 legen die Kinder Weißrusslands all ihre Liebe und Hoffnung. Die guten Wünsche, die in den Gaben für die Schatzkiste stecken, sollen den Kindern der Zukunft Glück bringen. (Text: rbb)

An der weltweiten Aktion beteiligen sich viele Kinder aus zwölf Ländern. In jedem dieser Länder gibt es eine Schatzkiste, die mit Schätzen ganz besonderer Art gefüllt wird: mit Botschaften an die Kinder der Zukunft, die die Schatzkiste ihres Heimatlandes im Jahre 2050 öffnen werden. Im afrikanischen Staat Tanzania beteiligen sich Kinder eines Massai-Stammes, der in der heißen, trockenen Steppe lebt. Die jungen Massai fahren sogar in die Hauptstadt Dar es Salaam, um ihre Botschaften in die Schatzkiste zu legen, so etwa selbst gemachten Kopfschmuck, Sandalen und eine Zahnbürste, wie nur die Massai sie haben. (Text: rbb)

Auf den Philippinen, einem Staat, der aus vielen im Südchinesischen Meer liegenden Inseln besteht, bewahren die Menschen ihre Schätze in Körben auf. So besteht die große philippinische Schatzkiste aus vielen Körben, gefüllt mit Botschaften an die Kinder der Zukunft. Alle Körbe werden in der Hauptstadt Manila aufbewahrt. Und erst im Jahr 2050 dürfen die Kinder der Zukunft die Botschaften, die die Kinder von heute für sie hineingelegt haben, auspacken. Sie werden staunen! In jeder Botschaft steckt eine spannende Geschichte, wie die von Bayany, einem Jungen, der am Fuß des Vulkans Pinatubo in einer Wüste aus Lava und Asche lebt. Lina, Tochter eines Fischers, schickt den Zukunftskindern ein Geschenk, in dem das Lied des Meeres und ihre Träume aufbewahrt sind. Oder die Geschichte von Raol, der in einem Steinbruch arbeitet und nichts Eigenes besitzt. Er legt eine ganz besondere Botschaft in die Schatzkiste. (Text: rbb)

Die deutsche Schatzkiste reist von Berlin nach München, und unterwegs werden alle Botschaften an die Kinder der Zukunft eingesammelt. Viele Kinder von heute beteiligen sich und alle haben Super-Einfälle: Foto-Collagen Modellbauten, Körnersammlungen, Tiere aus Ton, Rap-Songs und Hip Hop auf Videos, und jede Menge Menge Briefe und Gedichte für die Kinder der Zukunft. (Text: rbb)

In Dharamsala, einer Stadt in den Bergen im Nordosten Indiens, leben viele Menschen aus Tibet. Sie sind Flüchtlinge. Es gibt dort auch ein Kinderdorf. Das ist ein Internat, in dem 2000 Mädchen und Jungen, die alle aus Tibet stammen, auf Wunsch ihrer Eltern dort die tibetische Schule besuchen. Die meisten jungen Tibeter im Kinderdorf sind ohne ihre Familien nach Indien gekommen. Verständlich, dass sie oft Heimweh haben und sich um die Zukunft viele Gedanken machen. Sie zeigen, wie sie zusammen leben und welche Hobbys sie haben. Aus ihren Zukunftswünschen entstehen fantasievolle Botschaften, die sie in die tibetische Schatzkiste legen. (Text: rbb)

Walodja hat den guten Einfall gehabt, die russische Schatzkiste aus Ton zu modellieren. Herausgekommen ist dabei ein Gefäß, das aussieht wie eine Datscha, ein mit Blumen und Tieren geschmücktes russisches Landhäuschen. Anvertraut wird die Schatzkiste Nika und Andrej, die sich in ihrer Heimatstadt Moskau bestens auskennen. Sie tragen die zerbrechliche Schatzkiste vorsichtig durch die Hauptstadt und sammeln die Botschaften für die Kinder der Zukunft ein. (Text: rbb)

In dem kleinen türkischen Dorf Akdere wird eine leere, vergessene Aussteuertruhe zur Schatzkiste für die Kinder der Zukunft. Jedes Kind in Akdere legt seine Botschaft hinein. Danach schicken sie die ehemalige Aussteuertruhe nach Ankara zu einem Haus für Straßenkinder. (Text: rbb)

Die Aufhebung der Rassentrennung unter dem Präsidenten Nelson Mandela machte es möglich, dass jetzt alle Kinder des Landes gleichberechtigt miteinander aufwachsen können. „Daran soll man sich immer erinnern“, sagt die elfjährige Lisa. Sie zeigt ihre Collage, auf der sie alle Stars, die es heute in Südafrika gibt, vereinigt hat – mit Nelson Mandela groß in der Mitte. Marvin aus Johannesburg findet es wichtig, dass das Wildern aufhört. „Elefanten, Löwen und Geparden sind in großer Gefahr. Da müssen die Kinder der Zukunft sehr aufpassen“. (Text: rbb)

Die Idee zum Bau der griechischen Schatzkiste ntstammt einer weltberühmten Geschichte, die sich vor Jahrtausenden abspielte. Ein großes Pferd aus Holz, in dessen Bauch schwerbewaffnete Krieger waren, half damals den Griechen, die von ihnen lange belagerte Stadt Troja zu erobern. Für die Aktion „Die große Schatzkiste“ rollt jetzt ein modernes Trojanisches Pferd aus Metall und Plexiglas auf Fahrradreifen durch die Straßen von Athen, Pyrgos und Olympia und sammelt die Botschaften der Kinder von heute für die Kinder der Zukunft ein. (Text: rbb)

Die Eskimo-Kinder auf Baffin Island im hohen Norden von Kanada wohnen zwar heute in geheizten Häusern und ihre Väter fahren mit Motorschlitten zur Jagd. Aber sie wissen von ihren Großeltern, wie die Eskimos in ihren Iglus Schutz vor den eisigen Polarstürmen suchten. Das ist nicht lange her, und solche Zeiten können wiederkehren, meinen die Kinder. Deshalb ist für sie klar, was sie in die große Schatzkiste für die Kinder der Zukunft hineinlegen wollen: Alles, was man braucht, um in der Arktik zu überleben. (Text: rbb)

Die polnischen Kinder von heute sind sehr umweltbewusst. Sie schenken ihren Altersgenossen in der Mitte des 21. Jahrhunderts nur Gegenstände, die sie aus natürlichen Materialien gemacht haben: zum Beispiel aus Seide, Holz, Metall und Glas. Chris, ein Junge aus Poznan, sagt dazu: „Wir wollen den Kindern der Zukunft auf diese Weise mitteilen, dass sie sich um die Erde kümmern müssen. Sie darf nicht zur Schrotthalde verkommen. Alles soll wiederverwertet werden.“ (Text: rbb)