2014, Folge 138–149

  • Folge 138
    Die Reiselust der Bundesbürger ist trotz Wirtschaftskrise ungebrochen. Ganz oben im Ranking der Traumurlaube der Deutschen: die Kreuzfahrt auf einem Luxusliner, noch vor dem Faulenzen auf einer Südseeinsel. Kein Wunder, dass der Markt für Schiffsreisen seit Jahren boomt. Mehr als eineinhalb Millionen Deutsche gingen im vergangenen Jahr an Bord und bescherten der Kreuzfahrtbranche ein Umsatzplus von vier Prozent auf insgesamt 2,6 Milliarden Euro. Und der Trend hält weiter an. Die Auftragsbücher der Schiffbauer sind voll – allein in diesem Jahr gehen mehr als 20 Kreuzfahrtschiffe auf Jungfernfahrt.
    Das verstaubte Image früherer Zeiten scheint der Vergangenheit anzugehören. Mit den steigenden Passagierzahlen sinkt auch das Durchschnittsalter der Kreuzfahrer, das mittlerweile bei unter 50 Jahren liegt. Im Wettbewerb um die Passagiere überbieten sich die Reedereien mit immer neuen Attraktionen und spektakulären Unterhaltungsangeboten. Urlaub nach Maß lautet die Devise, ob im Luxus-Segment oder im Low-Budget-Bereich, jeder soll an Bord sein Glück finden. Besonders beliebt sind Themenkreuzfahrten wie die Full Metal Cruise. Die einwöchige Heavy-Metal-Reise auf der Nordsee feierte Europa-Premiere.
    Mit an Bord: 20 Bands, eine 170.000 wattstarke Musikanlage und 30.000 Liter Bier. Die Studenten Marvin Heuduck und Florian Kruse wollten sich dieses feucht-fröhliche Ereignis nicht entgehen lassen. Beide sind zum ersten Mal an Bord eines Kreuzfahrtschiffes, aber ihre Ziele sind klar definiert: Saufen, Musik hören und Spaß haben. Das Programm von Nicole und Rico Schlobeit auf der Mittelmeerreise der „Europa 2“ sieht da etwas gediegener aus. Das Ehepaar hat sich auf dem neuen Luxusschiff eine 42 Quadratmeter große SPA-Suite gegönnt.
    Während Nicole sich kosmetisch verwöhnen lässt, will Rico sein Handicap beim Golf verbessern. Damit auf See keine Langeweile aufkommt, hat das Ehepaar noch einen Kochkurs belegt. Keine leichte Herausforderung, denn die Ansprüche der Küche an Bord des Fünf-Sterne-Schiffes sind hoch. Den Gästen an Bord der „MSC Divina“ geht es vor allem um ein stimmungsvolles Unterhaltungsprogramm. Die Schlagerkreuzfahrt im östlichen Mittelmeer wartet mit zahlreichen Entertainern und Künstlern auf. Neben Ingo Appelt und Tim Toupet ist auch der Sänger Norman Langen mit von der Partie.
    Der 28-jährige Jungstar des Schlagers ist zum ersten Mal an Bord eines Kreuzfahrtschiffes. 4000 Passagiere verteilen sich hier auf 14 Decks, da heißt es die Übersicht zu behalten. Gut, dass seine Familie mit dabei ist. Die ‚Norwegian Breakaway‘ ist eines der bisher größten in Deutschland gebauten Kreuzfahrtschiffe. Das 324 Meter lange und 40 Meter breite Schiff wurde in einer Rekordzeit von 17 Monaten gebaut. Nun steht die erste Bewährungsprobe an – die Einführungsfahrt in die Nordsee. Doch bevor die ersten Gäste an Bord gehen können, gibt es für Hoteldirektor Klaus Lugmaier und seine Besatzung noch viel zu tun, denn überall wird noch geputzt und gehämmert.
    Der Österreicher ist Herr aller schwimmenden Hotels der Reederei und hat schon ein Dutzend Neubauten in Dienst gestellt. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. SPIEGEL TV geht den Gründen der Faszination von Seereisen nach und begleitet die Menschen vor und hinter den Kulissen des Kreuzfahrtgeschäftes. Ausgewiesene Kreuzfahrtkenner, wie der bekannte Hotel- und Gastrokritiker Heinz Horrmann und der Urlaus-Experte Mikka Bender, ordnen das Geschehen rund um die Kreuzfahrten ein. (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSa 01.03.2014VOX
  • Folge 139
    Berlin, Hamburg, Köln und an der Spitze München: In Deutschlands Metropolen steigen die Mieten auf Rekordniveau. Mittlerweile sorgt sich selbst die Mittelschicht, denn auch für Besserverdiener ist Wohnraum zum Luxusgut geworden. Wer heute eine neue Bleibe sucht, muss damit rechnen, mindestens 20 bis 30 Prozent mehr zu zahlen als jemand, der schon seit ein paar Jahren in seiner Wohnung wohnt. In den Städten scheint kein Ende der Preisspirale in Sicht, auch nicht beim Hauskauf. Aus Angst vor der Euro-Krise und dank Niedrigzinsen flüchten viele Anleger in Immobilien.
    Der Traum vom Eigenheim kann mitunter zu einem nie enden wollenden Alptraum werden, vor allem dann, wenn es bei der Finanzierung zu Komplikationen kommt. Die vierstündige SPIEGEL TV-Dokumentation „Immobilienwahnsinn – Wird Wohnen zum Luxus?“ zeigt, dass betuchte Investoren sogar noch weiter gehen: Sie kaufen Häuser, kündigen Sanierungen an, bieten ‚Abfindungen‘ für den freiwilligen Auszug oder drohen gleich mit Klage, um die neu renovierten Wohnungen entsprechend teurer auf dem Markt anbieten zu können. Die alten Mieter müssen raus und sehen sich gezwungen, etwas Neues zu suchen.
    Und das wird immer schwieriger. Jetzt endlich hat sogar die Politik das Problem erkannt. Bis dahin helfen sich die Menschen selbst. Die Not macht erfinderisch: Ob als Hauswächter in einem leer stehenden Krankenhaus oder alternative Dorfgenossenschaft, im innovativen Mehrgenerationen-Haus, einem gläsernen Gewächshaus oder im Wohnwagen auf dem Campingplatz – immer mehr Menschen suchen mit unkonventionellen Ideen nach Alternativen für ein neues, günstiges Zuhause. SPIEGEL TV hinterfragt den aktuellen ‚Immobilienwahnsinn‘, stellt außergewöhnliche Wohn-Projekte vor, besucht kreative Mieter, berichtet vom Schicksal zweier Familien, die beim Hausbau einen Alptraum erlebt haben – und begleitet in den Metropolen München und Berlin die führenden Makler der Stadt.
    Aktuelles Highlight: ein Haus am See, für 2 Millionen Euro … Als Experten kommentieren die Wohnsoziologin Prof. Christine Hannemann, Reiner Wild, Geschäftsführer des Berliner Mietervereins, Yvonne Willicks, Hauswirtschaftsmeisterin und Moderatorin und Jürgen Michael Schick, Investmentmakler und 2. Vorsitzender des Immobilienverbands Deutschland (IVD). (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSa 22.03.2014VOX
  • Folge 140
    Über zwei Millionen Zuschauer verfolgten am 2. Juni 2012 das VOX-Doku-Event ’’Thank You For The Music’ – 40 Jahre ABBA’. Zwei Jahre später können sich alle Fans auf eine weitere vierstündige Dokumentation über die schwedische Erfolgsband freuen: Anlässlich des Jubiläums ihres Sieges beim Grand Prix Eurovision De La Chanson im Jahr 1974 zeigt VOX das Doku-Event „ABBA – 40 Jahre Waterloo“ – erzählt von ABBA-Komponist Björn Ulvaeus in seinem weltweit einzigen, umfangreichen Exklusivinterview auf Deutsch. Im ABBA-Museum in Stockholm berichtet er über den Abend ihres großen Triumphes und ihren Aufstieg zu Weltstars. Gezeigt werden auch zahlreiche Ausschnitte und Interviews mit den weiteren Bandmitgliedern aus den 1970er Jahren, die bisher in Deutschland noch nicht zu sehen waren.
    Zu Wort kommen außerdem Zeitzeugen, wie die damalige Grand Prix – Favoritin Maggie MacNeal aus den Niederlanden, und die deutschen Teilnehmer Cindy und Bert. Über ihre Erinnerungen sprechen auch Ireen Sheer, die damals für Luxemburg an den Start ging, und ihr Produzent Ralph Siegel, der in diesem Jahr zum ersten Mal mit einem seiner Songs das Finale des Gesangswettbewerbs erreichte. Darüber hinaus blickt die Dokumentation zurück auf ein noch völlig unerzähltes Kapitel der Band-Geschichte: Die ABBA-Fans in der DDR. (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSa 12.04.2014VOX
  • Folge 141
    ‚Grammy‘, „Goldene Kamera“ und ein Stern auf dem berühmten „Walk of Fame“ sowie Kassen- und Zuschauerrekorde auf ihren Tourneen – die Karriere von Rockröhre Tina Turner ist bis heute einzigartig: ‚Ich habe es geschafft, weil ich nie aufgegeben und mich nie hängengelassen habe. Wenn ich ein Gefühl im Bauch hatte, bin ich dem gefolgt. Es ist ein bisschen wie Schach: Den richtigen Zug zur richtigen Zeit‘, verrät Tina Turner über das Geheimnis ihres Erfolges, den sie sich hart und über lange Zeit erkämpfen musste: Nach einer schwierigen Kindheit lernt die als Anna Mae Bullock geborene Amerikanerin aus Brownsville, Tennessee im Alter von 16 Jahren Ike Turner und seine Band ‚Kings of Rhythm‘ kennen und steigt dort als Background-Sängerin ein.
    1960 folgte ihr Schallplattendebüt, zu dem es eher zufällig kam, weil der vorgesehene Lead-Sänger ausfiel. Der Song ‚A Fool in Love‘ landet auf Platz zwei der R&B-Charts. Nach diesem Erfolg benennt Ike Turner Anna Mae in Tina Turner und die Band in die ‚Ike & Tina Turner Revue‘ um. Doch auch das ändert nichts daran, dass sich die Live-Popularität der Band, die zahlreiche Konzerte spielt, nicht in den Plattenverkäufen widerspiegelt.
    Und obwohl sie 1966 mit ihrem Hit ‚River Deep Mountain High‘ in England auf Platz 2 landen und dort sogar im Vorprogramm der Rolling Stones spielen, müssen sie auf den großen Erfolg in den USA noch bis 1969 warten. Damals verpflichtete Tinas Bewunderer Mick Jagger die Band für die USA-Tour der Rolling Stones und verhalf ihr damit auch im eigenen Land zum Aufstieg. Trotz des Erfolges bleibt die private Beziehung der Turners ein Desaster. Seit 1962 ist das Paar verheiratet und hat ein gemeinsames Kind.
    Doch die Ehe ist nicht glücklich: Jahrelang wird Tina von Ike gedemütigt und geschlagen, bleibt aber trotzdem bei ihm. Erst der zunehmende Erfolg und ihre Zuwendung zum Buddhismus geben ihr genug Selbstbewusstsein und die Kraft, im Jahr 1976 mitten in einer Tour aus dem gemeinsamen Hotel zu fliehen und Ike zu verlassen. Zwei Jahre später wird die Ehe geschieden. Tina ist jetzt frei, aber steht mit ihrer Karriere wieder am Anfang. Teilweise mussten sie und ihre vier Kinder sogar von staatlicher Unterstützung leben. 1979 kommt mit ihrem neuen Manager Roger Davies das Glück zurück: Sie hat u.a. Gastauftritte bei Rod Stewart und David Bowie.
    Einen neuen Plattenvertrag bekommt sie aber erst 1982, nachdem David Bowie die Präsentation seiner neuen Platte ‚Let‘s Dance’ vorzeitig verließ, um seine Lieblingssängerin im Ritz zu hören und dabei von zahlreichen EMI-Bossen begleitet wurde. Die erste Single ‚Let‘s Stay Together’ landete gleich auf Platz 6 in England und auf Platz 26 in den USA. Die erste Single-Auskopplung aus ihren neuen Album ‚What‘s Love Got To Do With It’ schoss 1984 an die Spitze beider Charts – 24 Jahre nach ihrem ersten Billboard-Eintrag! Von nun an läuft die Karriere scheinbar wie von selbst und bringt jedes Jahr neue Superlative.
    Trotz des Erfolgs kündigte sie ab 1989 aber immer wieder ihren Rückzug an, bleibt den Bühnen dieser Welt aber noch ganze 20 Jahre erhalten. Erst nach ihrer letzten Welttournee 2008/​2009 zieht sie sich tatsächlich zurück und macht zuletzt nur noch mit ihrer Hochzeit 2013 Schlagzeilen. VOX lässt die Queen of Rock’n’Roll nun aber noch einmal für einen Abend auf die Showbühne zurückkehren – am 7.6. um 20:15 Uhr im vierstündigen Doku-Event ‚Simply The Best! – 40 Jahre Tina Turner‘. (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSa 07.06.2014VOX
  • Folge 142
    Dr. Frauke del Bello ist Ärztin für Ästhetische Chirurgie in Berlin. Hier bekommen Kunden im Schlaf ihr Fett weg oder del Bello friert es gleich ganz ein – Coolsculpting nennt sich der neue Trend, bei dem die ungewünschten Pölsterchen schockgefrostet werden und damit dauerhaft verschwinden sollen. Del Bello freut sich über die sprunghaft gestiegene Nachfrage nach ihren Anwendungen auch bei Männern, ist zum Teil aber entsetzt über die mitunter unrealistischen Wünsche einiger Patienten. In der heutigen Zeit der ständigen Selbst-Bespiegelung via Internet machen immer mehr Menschen über Body-Modifications auf sich aufmerksam.
    Darunter versteht man eine Vielzahl dauerhafter Veränderungen am menschlichen Körper, zumeist durch schmerzhafte Prozeduren entstanden. Jeder Vierte ist hierzulande tätowiert, Implantate unter der Haut gehören zum guten Ton dieser vermeintlichen Subkultur und vor allem Intim-Piercings erfreuen sich nicht nur unter jüngeren Semestern wachsender Beliebtheit. Was Worte verschweigen, verrät der Körper – SPIEGEL TV dokumentiert, dass Body-Modifications so alt sind wie die Menschheit selbst und spürt die heutigen Motivationen für diese schmerzhaften Prozeduren auf.
    Die Wiesbadenerin Angela Vollrath ist besser bekannt als ‚Miss Barbie‘. In den Neunziger Jahren wurde sie vom Boulevard hofiert und unterzog sich knapp 100 Operationen, um der Barbie ähnlich zu sehen. Während die Puppe ewig jung bleibt, kämpft Angela Vollrath vergeblich gegen das Altern an. Zahlreiche Pfuscher und Billig-Anbieter haben Teile ihres Körpers komplett ruiniert.
    Wegen minderwertiger Silikon-Implantate wäre „Angie“ fast an einer bakteriellen Entzündung gestorben. Trotz allem kann sie nicht mit den künstlichen Eingriffen in ihren Körper aufhören, obwohl sie die Rolle der Barbie eigentlich schon längst nicht mehr spielen mag. In Amerika findet sich die extremere Variante – das Phänomen der ‚Living Dolls‘. Es orientiert sich an Puppen aus der Spielzeugindustrie. Der Chicagoer Justin Jedlica hat sich geschätzten 140 Operationen unterzogen, um so auszusehen wie sein Idol: Die Barbiepuppe ‚Ken‘.
    Silikonkissen und Implantate waren gestern – heute steigt die Nachfrage nach natürlicher Körperoptimierung aus sich selbst heraus: So werden in Madrid mittels einer stundenlangen Operation Haare aus dem eigenen Hinterkopf an die kahlen Stellen der Stirn verpflanzt. In Prag wird der Traum vom ‚Brazilian Butt‘, einem ausladenden Hinterteil in Anlehnung an das brasilianische Schönheitsideal, per Unterspritzung durch eigenes Bauchfett in die Tat umgesetzt. Operation Schönheit – bei den Frauen ist eine Brustvergrößerung noch immer die mit Abstand häufigste Körperoptimierung.
    Es folgen Augenlidstraffung, Fettabsaugung und Injektionsbehandlungen wie Botox. „Wer schön sein will, muss leiden“ – das gilt mehr denn je auch für Männer: Ihr Anteil an den Schönheits-Operationen beträgt mittlerweile schon stolze 17 Prozent, Tendenz stark steigend. Die Herren der Schöpfung setzen bei ihrem künstlichen Körper-Management vor allem auf Fettabsaugung, Augenlidstraffung sowie Schweißdrüsenverödung. Die Ästhetisch-Plastische Chirurgie ist längst kein Privileg der „Reichen und Schönen“ mehr, sondern, quer durch alle Gesellschafts-Schichten, endgültig zum stets verfügbaren Konsumgut mutiert.
    Wer etwas auf sich hält, pflegt und optimiert seinen Körper wie eine Luxus-Karosse – Ersatzteile inklusive. Jeder zehnte Patient nimmt eigens dafür sogar einen Kredit auf. Rund ein Drittel der Body-Tuner ist unter 30 Jahre alt und auch die „Best Ager“ über 60 Jahre legen sich verstärkt freiwillig unters Messer. Daniel Krause ist erfahrener Star-Tätowierer aus Berlin.
    Auf der Zwickauer Tattoo-Konvention mischt er sich unters junge Volk und spürt neue Trends auf. Zudem ist er in Australien unterwegs und lässt sich dort neue schmerzhafte Formen der Body-Modifications, wie dauerhaft tätowierte Augäpfel und mit dem Skalpell gestaltete Ziernarben, besser bekannt als Cuttings, zeigen. Krause ist auf einer Mission: Er möchte Tätowieren als Ausbildungsberuf etablieren und mahnt zu mehr Vorsicht bei Hygiene und Pflege in den Studios. Und: Was mache ich, wenn mir ein solches Tattoo nicht mehr gefällt und inwiefern können Tattoos wie Piercings auch ein Gesundheitsrisiko darstellen? Melanie Weber aus Hamburg gilt als Künstlerin der BodyMod-Szene.
    In ihrem Studio gehören Play-Piercings, direkt durch die Haut gestochene und mit Ketten verzierte Ringe, sowie blutige Cuttings zu ihrem Spezialgebiet. ‚Ich liebe es, Wunden zu machen anstatt Wunden zu heilen‘, beschreibt die gelernte Krankenschwester ihr Selbstverständnis. Die Vermessung des eigenen Ichs via Schrittzählern, Gehirnaktivitäts-Messern und digitalen Schlaf-Überwachern liegt voll im Trend.
    Mit Hilfe dieser Geräte nehmen Self-Tracker wie Philipps Kalwies ihr Körper-Management rund um die Uhr selbst in die Hand – manch einer ist überzeugt, dass diese kleinen Messgeräte schon bald den Arzt ersetzen könnten. Die Cyborgs in Berlin implantieren sich Magnete und Frequenz-Chips unter die Haut. Mit diesen öffnen sie Haustüren, steuern Computer und schreiben eigene Programme. Schon bald werden wir, so prognostizieren Experten, über Brain-Chips reden wie heute über künstliche Hüftgelenke.
    „Brutal schön“ – SPIEGEL TV analysiert die gestiegene Sucht nach Körperoptimierungen und lässt diese von kompetenten Experten wie z.B. Ärzten und Psychologen kommentieren. So verrät unter anderem Bestseller-Autorin Ildikó von Kürthy, warum sie nie besser aussah als nach einer Botox-Behandlung, der Kriminalbiologe und begeisterte BodyModder Mark Benecke erzählt, welche Tätowierungen und Magnete er selbst vorzuweisen und welche Arten der Körperverzierungen er schon an Jahrtausende alten Mumien entdeckt hat. VOX-Moderatorin Ruth Moschner gibt zu, mit welchem ihrer Körperteile sie lange Zeit schwer zu kämpfen hatte. (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.07.2014VOX
  • Folge 143
    „One Direction“ ist zurzeit die wohl angesagteste Boygroup der Welt – eine Erfolgsgeschichte, die Tradition hat, wie VOX im Doku-Event ausführlich erzählt. Über vier Stunden zeigt der Kölner Sender zahlreiche Ausschnitte aus TV-Auftritten, Musikvideos und von Konzerten – darunter exklusive Aufnahmen von den aktuellen Tourneen der „Backstreet Boys“ und von ‚New Kids On The Block‘. Darüber hinaus lässt das Doku-Event in exklusiven Interviews auch aktuelle und ehemalige Boygroup-Stars zu Wort kommen.
    So sprechen beispielsweise Bandmitglieder der „Backstreet Boys“ und von ‚New Kids On The Block‘, Marc Terenzi (‚Natural‘) und Jay Khan (‚US5‘) über ihre ganz persönlichen Boygroup-Karrieren, ihre weltweiten Erfolge und die Hysterie um sie herum. Thematisiert wird aber auch die Kehrseite des Ruhms: Drogen, Alkohol und ganz klare Verhaltensregeln, vor allem in Bezug auf Freundinnen. Ex-’Caught In The Act’-Star Eloy de Jong erinnert sich zudem, wie es als homosexuelles Bandmitglied war, sich in der Boygroup-Welt zurechtzufinden.
    Mehr über die Maschinerie hinter den Boygroups verraten außerdem u.a. Tourneeveranstalter Werner Lindinger, der ehemalige MTV-Moderator Steve Blame und der ehemalige Geschäftsführer bei Sony BMG Music Ent. Europe Thomas Stein. Auch die Fans melden sich im Doku-Event zu Wort. Sie erzählen ihre ganz persönlichen Geschichten: Wie sie Fans geworden sind, wie sich innerhalb der Fangruppen tiefe Freundschaften entwickelten und wie heftig sie das Ende der Boygroups traf und teilweise sogar in Depressionen stürzte. (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSa 09.08.2014VOX
    ursprünglich für den 26.07. angekündigt
  • Folge 144
    „Niemals Spießer werden“ lautete das Lebensmotto von Doro Pesch, als sie bereits im Teenageralter ihre erste eigene Bude bezog. Als sie dann vor der Wahl stand, eine Ausbildung als Grafikerin zu machen oder mit Judas Priest auf Welttournee zu gehen, zögerte sie keinen Augenblick, ihren Traum von einer Karriere als Rockstar zu verwirklichen. Im Juni wurde die Musikerin 50 Jahre alt. Schriftsteller Feridun Zaimoglu hat seinen 50. Geburtstag noch vor sich, er wurde im Dezember 1964 geboren. Seine Eltern kamen als türkische „Gastarbeiter“ ins Wirtschaftswunderland Deutschland, um ihrem Sohn eine bessere Zukunft zu bieten.
    Doch Zaimoglu glaubt, er habe seine Jugend verschwendet, indem er den Eltern zuliebe zehn Semester Medizin studierte, bevor er das Skalpell hinwarf und zur Feder griff. Heike Henkel, geboren im Mai 1964, trauert den großen Erfolgen als Hochspringerin nicht nach und freut sich auf einen neuen Lebensabschnitt, während der ehemalige Schwimmweltmeister Michael Gross noch nicht weiß, was er mit 60 machen wird, denn mehr als zwei Jahre plant er nicht voraus. Haben die Babyboomer ein gemeinsames Lebensgefühl? Sind sie nur die Generation, die die ideologischen Kämpfe der 68er hinter sich ließ und verschiedene Lebensmodelle zwischen Pragmatismus und Selbstverwirklichung ausprobieren konnte? Die vierstündige Dokumentation geht den Spuren nach, die historische Ereignisse wie Mondlandung, Ölkrise, Ost-West-Konflikt oder Mauerfall in ihrem Leben hinterlassen haben.
    Welche biographischen Entwicklungen und Brüche mussten sie meistern? Der Soziologe Prof. Dr. Armin Nassehi spricht von einer ‚überforderten und infrage gestellten Generation‘, deren politische, religiöse und kulturelle Ordnungen spätestens durch die Anschläge am 11. September nachhaltig durcheinander geraten seien.
    Die 64er sind im Wohlstand des wirtschaftlichen Aufschwungs aufgewachsen, das bestimmte auch ihr Konsumverhalten und ihren Lebensstil, der lange vor der Erfindung von Facebook vor allem von Mode und Musik geprägt war. In Reportagesträngen begleitet die Dokumentation u.a. Natascha Ochsenknecht in einen Secondhand-Laden, wo sie das Outfit der 80er Jahre mit seinen Schulterpolstern auferstehen lässt, Heike Henkel schwelgt in Erinnerungen an ihr Kinderzimmer, Doro Pesch stöbert in einem Plattenladen im Soundtrack ihrer Jugend und Maxi Biewer begibt sich auf dem Flohmarkt auf Spurensuche nach den Überresten der ehemaligen DDR. (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSa 16.08.2014VOX
  • Folge 145
    Eigentlich hatten die Frauen nur eine Aufgabe: Deutschland möglichst viele Kinder zu gebären. Die brave Ehegattin und Mutter, die allein in der Familie aufgeht und fanatisch Volk und Vaterland dient. So sah das Idealbild der Frau im Dritten Reich aus. Und doch beteiligten sie sich auch aktiv am Genozid, agierten dabei nicht weniger brutal als die Nazi-Männer. Was hat diese „normalen“ Frauen motiviert? Die Riege der mächtigsten Nazi-Frauen hingegen wahrte nur nach außen den Schein. Hitlers geheime Geliebte Eva Braun, Quasi-First-Lady Magda Goebbels, Film-Diva Leni Riefenstahl, Schauspielerin Emmy Göring – sie alle führten ein glamouröses Leben.
    Sie liebten Luxus und Partys, waren bereits geschieden, pflegten Affären und gaben allenfalls nach außen hin die makellosen Vorzeigedamen der NS-Schickeria. Wer waren die „ersten Damen“ des Dritten Reiches? Wie lebten sie? Was faszinierte sie am Nationalsozialismus? Und was bedeutete der Untergang des Hitler-Reiches für ihr Leben? Die Braut des Bösen: Eva Anna Paula Braun, Hitlers geheime Geliebte und noch kurz vor dem gemeinsamen Selbstmord angetraute Ehefrau.
    Für die Historiker war Eva Braun jahrzehntelang nicht mehr als ein unwichtiges Anhängsel: Der Diktator und das blonde ‚Dummchen‘. Doch stimmt das? Wer war diese Frau wirklich? Wie lernte sie den Mann, der Deutschland ins Verderben stürzen sollte, kennen und lieben? Wie hielt sie es über Jahre hinweg aus, dass er sich nie offen zu ihr bekannte? War es wirklich eine Liebesbeziehung, mit allem, was dazugehört? Der asketisch lebende „Führer“ und ein 23 Jahre jüngeres blondes ‚Partygirl‘, das so gar nicht dem Nazi-Ideal einer deutschen Frau entspricht.
    Eva Braun raucht und trinkt, liebt Mode und Luxus, hat eine Schwäche für mondäne Reisen und ist nach heutigem Verständnis fitnesssüchtig. Auf Hitlers Berghof am Obersalzberg ist sie die erste Dame des Deutschen Reiches. Zwischen seinem Schlafzimmer und ihrem existiert ein geheimer Verbindungsgang. Das Gerücht, die Hitler-Geliebte habe ein gemeinsames Kind abgetrieben, hält sich bis heute hartnäckig.
    Magda Goebbels hatte Hitler zur offiziellen First Lady des Dritten Reiches auserkoren. Die Ex-Industriellengattin heiratet in zweiter Ehe Propagandachef Joseph Goebbels. Mit sechs Kindern gilt die kühle Blondine als deutsche Vorzeigemutter. Doch hinter den Kulissen überlässt Magda Goebbels die Erziehung ihrer Kinder meist anderen – sie selbst ist oft wochenlang nicht zu Hause. Ihre Ehe mit Goebbels scheitert. Vor allem dessen außerehelichen Eskapaden sorgen immer wieder für Konflikte.
    Aber auch Magda Goebbels flüchtet sich in Affären. Während sich die „Promis“ unter den Nazi-Frauen einige Freiheiten erlauben konnten, mussten viele andere „normale“ Frauen auf eine berufliche Karriere verzichten. Erst als die Männer in den Waffenschmieden an der Heimatfront mit Kriegsbeginn knapp wurden, stimmt Hitler auch der Rekrutierung weiblicher Arbeitskräfte zu. Wieder andere Frauen dienen sich dem Nazi-Staat an und begehen im Namen eines vermeintlichen Rassekriegs schreckliche Verbrechen.
    Als die Männer in den Krieg ziehen, übernehmen Frauen deren Jobs, bauen Bomben und halten das zivile Leben in Gang. Doch nicht nur a n der Heimatfront warten wichtige Aufgaben. Rund eine halbe Million Frauen dienen als Wehrmachthelferinnen in Hitlers Armeen. Acht Frauen erzählen, warum sie die dunkle Vergangenheit bis heute nicht loslässt. Ingeburg Hölzer ist zehn, als die Nazis an die Macht kommen, sie schreibt „Heil Hitler“ in ihr Tagebuch.
    Später verliert sie ihren Mann und ihr erstes Kind. Marianne Clemens, behütete Tochter einer wohlhabenden Künstlerin, verachtet die Nazis. Doch aus Angst schweigt sie. Annette Schückings Vater wird im Dritten Reich verfolgt. Was ihr selbst damals widerfährt, bewegt sie und ihre Familie bis heute. Lieselotte Raasch aus Hamburg: Ihr Vater steht damals stramm hinter Reich und Führer. Am Ende ist für die Familie nichts mehr so, wie es einmal war. Erna de Vries ist Jüdin und Holocaustüberlebende, ihre Mutter hat sie das letzte Mal in Auschwitz gesehen.
    Heute kämpft sie gegen das Vergessen. Inge Deutschkron, auch sie ist Jüdin, verdankt ihr Leben mutigen Deutschen, die sie und ihre Mutter versteckten. Jennifer Teege entdeckt mit 38, dass ihr Großvater, Amon Göth, ein sadistischer KZ-Kommandant war. Ihre Großmutter hielt bis zum Schluss zu ihm, verhinderte nichts. Wie konnte es so weit kommen? In der vierstündigen Dokumentation beleuchtet SPIEGEL TV die unterschiedlichen Lebenswege „normaler“ Frauen im Dritten Reich und hinterfragt deren Motive für ihr Handeln. (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSa 30.08.2014VOX
  • Folge 146
    Sind die Ost- und die West-Deutschen tatsächlich ein Volk? Was trennt sie noch heute? Was sind die Gemeinsamkeiten? Wie unterschiedlich haben sie den Alltag in Ost und West erlebt? „Broiler oder Burger“ zeigt ein sehr persönliches, privates Bild der beiden deutschen Staaten. Bürger und Bonzen, Handwerker und Malocher, Sänger und Künstler aus beiden deutschen Staaten berichten, wie ihr Alltag wirklich war. Zu Wort kommen u.a. der letzte Innenminister der DDR Peter-Michael Diestel, der erste demokratisch gewählte Ministerpräsident der DDR Lothar de Maizière, die Moderatoren Wolfgang Lippert, Karsten Speck und Birgit Schrowange, Schauspielerinnen Ingrid Steeger und Natascha Ochsenknecht, die Sportler Hans-Jürgen Bäumler, Tanja Szewzcenko, Carlo Thränhardt und Jens Weißflog sowie die Musiker und Bands Chris Doerk, Katja Ebstein, „Puhdys“ und ‚Scorpions‘.
    Für die emotionale Zeitreise stellen Schmalfilmamateure ihre Privataufnahmen zur Verfügung und erinnern sich an ihre persönliche Geschichte. Ost-Erinnerung trifft auf West-Erinnerung. „Broiler oder Burger“ macht die unterschiedlichsten Aspekte des Lebens der Menschen im geteilten Deutschland wieder lebendig.
    Zeitzeugen berichten von ihrer Jugend und Schulzeit als Pionier oder Pfadfinder, von ihren Berufen, Urlaub und Hobbys. Rügen oder Rimini? Trabi oder Käfer? Ikea oder MDW-Schrankwand? Korn oder Cognac? War das Leben der Promis in Ost und West tatsächlich so anders als das Leben der normalen Bürger? Wir sind ein VOLK! Wunsch oder Wirklichkeit in den beiden deutschen Staaten vom Mauerbau 1961 bis zum Mauerfall – 25 Jahre danach zieht VOX Bilanz. (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSa 04.10.2014VOX
  • Folge 147
    Mick Jagger, Keith Richards, Ron Wood, Charlie Watts: Das sind die Rolling Stones. Songs wie „Angie“ oder ‚(I Can‘t Get No) Satisfaction’ machten sie zu gefeierten Superstars. Die britische Band gehört zu den erfolgreichsten Rockbands aller Zeiten. Im Jahr 1964 startet ihre Weltkarriere: Sie veröffentlichen ihr erstes Album, touren durch die USA und landen ihren ersten Nummer-1-Hit in Großbritannien: ‚It‘s all over now’ – ein Titel, der das Gegenteil von dem aussagt, was für die Band noch kommen wird! Heute sind die Rolling Stones Weltstars. Sie sichern sich bereits 1989 einen Platz in der „Rock and Roll Hall of Fame“ und mit Tour-Einnahmen von über einer halben Milliarde US-Dollar für nur eine einzige Tour einen Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde.
    Anlässlich ihres 50-jährigen Jubiläums feiert VOX mit dem vierstündigen Doku-Event „Die größte Band der Welt – 50 Jahre Rolling Stones“ ihre unglaublichen Erfolge und die globale Rolling-Stones-Hysterie. VOX zeigt exklusives Videomaterial der Band, gibt einen Einblick rund um das Stones-Deutschland-Konzert in der Berliner Waldbühne im Juni 2014 und lässt Musik-Experten, Wegbegleiter und prominente Fans zu Wort kommen. (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSa 25.10.2014VOX
  • Folge 148
    Für ihre Bürger bedeutet das Ende der DDR einen Aufbruch in ein nahezu unbekanntes Land. Was haben sie im vereinten Deutschland erlebt? Welche Hoffnungen und Wünsche haben sie mit dem Fall der Mauer verbunden? Welche Sorgen, welche Sehnsüchte? Welche Ziele haben sie erreicht oder auch nicht? Im Rahmen der vierstündigen Dokumentation will VOX herausfinden, wie sich das Lebensgefühl in beiden Teilen Deutschlands manifestiert hat. Welche Vor-, welche Nachteile brachte das Leben in den unterschiedlichen Systemen mit sich? Was hat die Menschen am intensivsten geprägt? Welche Vorurteile halten sich hartnäckig bis heute? Es sind die persönlichen, emotionalen Geschichten von ganz unterschiedlichen Menschen, über die in der Dokumentation berichtet wird.
    Geschichten von Helden und von Opfern, von Menschen, die etwas bewegt haben und von Menschen, die nach der Wende einen Neuanfang geschafft haben. Ehemalige DDR-Bürger erzählen in der Dokumentation ihre ganz persönliche Geschichte. Welche menschlichen Schicksale verbergen sich hinter den Bildern aus dem Sommer 1989 an der ungarischen Grenze zu Österreich? Was haben sie seitdem erlebt? Sind sie im Osten geblieben oder haben sie im Westen einen Neuanfang gestartet? Mit Hilfe von Bildern, die im Fernsehen vor 25 Jahren um die Welt gingen, wurden bei „einestages“ auf SPIEGEL ONLINE Menschen gefunden, die sich auf den Aufnahmen wiedererkannten – so wie Familie Sobel.
    Im August 1989 planen Simone und Walter Sobel mit ihren zwei kleinen Töchtern Indra und Sabrina die Flucht aus der DDR über Ungarn.
    Niemanden weihen sie in ihr Vorhaben ein, aus Angst verraten zu werden. Das Ehepaar, seine Töchter und deren Großmutter, die ahnungslos zurück im Osten blieb, erzählen von ihrer abenteuerlichen Flucht. Auch Ines Faller flieht im Sommer 1989 über die ungarische Grenze und wird dabei gefilmt. Ihr sehnlichster Wunsch: Endlich in Freiheit leben und die Welt entdecken. Die Flucht gelingt, alles scheint ihr offen zu stehen. SPIEGEL TV trifft Ines Faller 2014 wieder. Sie ist Mutter einer 24-jährigen Tochter.
    Beide erzählen, ob sich ihre Hoffnungen erfüllt haben. Am 9.11.89 steht Bärbel Reinke vor dem Brandenburger Tor und fleht die Grenzer voller Inbrunst und mit Tränen in den Augen an, sie „rüber“ in den Westteil zu lassen. Ein Team von SPIEGEL TV dreht damals die ergreifende Szene. Und tatsächlich erfüllt sich auch ihr Wunsch. Im Interview, 25 Jahre danach, überwältigen die Gefühle sie immer noch anlässlich der Erinnerung an diesen denkwürdigen Tag. Als Gregor Gysi am 23. August 1990 ans Rednerpult der Volkskammer tritt, war auch er den Tränen nahe: ‚Das Parlament hat soeben nicht mehr und nicht weniger als den Untergang der Deutschen Demokratischen Republik beschlossen‘, sagte Gysi, damals Vorsitzender der zur PDS gewandelten SED.
    Die Trauer über den Untergang des Arbeiter- und Bauernstaates währte nicht lange, denn im wiedervereinigten Deutschland lief der Jurist zu Hochform auf, entwickelte sich zum charismatischen Politiker und zum Dauergast in den Talkshows. Höhepunkt seiner Karriere: Heute ist er Fraktionsvorsitzender der Linken und Oppositionsführer im aktuellen Bundestag.
    Die Musiker Stefanie Hertel und Achim Mentzel, die Schauspieler Kai Schumann, Thomas Kretschmann und Tobias Schenke, sowie Boxweltmeister Henry Maske und Moderatorin Maxi Biewer erzählen von ihrer Kindheit und Jugend, vom Alltagsleben zwischen Krippe, FDJ und FKK, von ihren Idolen, Vorbildern und Feindbildern und ihrem Neustart im vereinten Deutschland. Wie fühlte es sich an, das Leben im Unrechtsstaat mit Stasi, Mauerbau und Partei-Propaganda? Was bedeutete es für die Generation, die bereits den Krieg erlebt und sich nach dem Bau der Mauer ein Leben aufgebaut hatte, jetzt ihr Lebensumfeld zu verlieren? Und wie ging es weiter nach der Stunde Null? Klappte der Start im neuen System? Wie erlebten sie die ersten Stunden der neuen Freiheit? Zu Wort kommen neben dem Fraktionsvorsitzenden der Linken, Gregor Gysi, auch der damalige Außenminister und Vizekanzler Hans-Dietrich Genscher, der damalige Innenminister Wolfgang Schäuble, sowie die Politiker Rainer Eppelmann und Markus Meckel.
    Die vierstündige Samstags-Dokumentation „Wie wir wurden, was wir sind! 25 Jahre Mauerfall“ ist eine sehr emotionale Zeitreise durch die deutsch-deutsche Geschichte. SPIEGEL TV portraitiert den Werdegang prominenter und nicht prominenter ehemaliger DDR-Bürger: deutsch-deutsche Schicksalsgeschichten und Karrieren. Ein Vierteljahrhundert nach dem Zusammenbruch der DDR zieht die Dokumentation mit Hilfe prominenter Persönlichkeiten und Politikern ein sehr persönliches und unterhaltsames Resümee. (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.11.2014VOX
  • Folge 149
    Die vierstündige Dokumentation versucht das Rätsel Russland zu entschlüsseln und fragt: Wie hat sich das Leben für die Bewohner des Riesenreichs über die Jahrzehnte verändert? Welche Beziehung haben die Russen zu Europa, zu Deutschland? Wie steht die Bevölkerung zu ihrem Präsidenten und seiner Regierung? Wer ist Wladimir Putin? Wie viel Angst muss der Westen haben vor einer möglichen Bedrohung? Fakt ist, wer sich mit ihm anlegt, hat es schwer. Das weiß auch Nadeschda Tolokonnikowa. Als Sängerin der Band „Pussy Riot“ wurde sie weltberühmt und in Russland zur Staatsfeindin.
    Zwei Jahre saß sie im Frauenknast von Krasnojarsk, wurde dann aber, im Vorfeld der olympischen Winterspiele, von Präsident Putin begnadigt: Ein PR-Akt, wie sie selbst sagt. SPIEGEL TV traf sie Ende August 2014 auf einem Spielplatz in Moskau, zuhause erschienen ihr Dreharbeiten zu gefährlich. Sie erklärt ihre Sicht auf Russland und die Person Putin. In dem exklusiven Interview erzählt die 24-Jährige auch von ihrer Zeit im sibirischen Strafgefangenenlager.
    Die vierstündige Dokumentation zeigt eine investigative und unterhaltsame Zeitreise – vom Zarenreich bis heute, blickt hinter die Kulissen des schönen Scheins und zeigt Gegensätze auf, zwischen Arm und Reich, Landschaften und Metropolen des Riesenreiches: Moskau – das kulturelle und politische Herz Russlands. Mehr als elf Millionen Menschen leben hier. SPIEGEL TV wirft einen Blick hinter die Kulissen der Metropole, besucht Oligarchen zuhause, trifft die Schönen und Reichen.
    Darunter: drei erfolgreiche Geschäftsfrauen Russlands, die SPIEGEL TV in einer Langzeitdokumentation seit 1998 begleitet. Die zweite Metropole ist St. Petersburg – von Ende Juni bis Mitte Juli wird es in der nördlichsten Millionenstadt der Welt nicht vollständig dunkel. Die weißen Nächte werden so genannt, weil sie die Stadt in ein silbriges Licht tauchen, bevor die Sonne wieder aufgeht. SPIEGEL TV hat Anfang Juli 2014 gedreht, wie das „Venedig des Nordens“ diese Wochen feiert und begleitet den deutschen Direktor im edelsten Hotel der Stadt, dem Grandhotel Europe, junge Russinnen auf Partytour, zwei Reisegruppen, sowie einen deutschen Unternehmer.
    Auch Wladimir Putin wuchs in Sankt Petersburg auf, in der Stadt, die zu Sowjetzeiten Leningrad hieß. Ein Judolehrer des russischen Präsidenten und der populäre Filmemacher Igor Schadchan erzählen, wie sie den Kreml-Chef kennenlernten, bevor er mächtig wurde. Wie steht es heute wirklich um Russland? Wie lebt es sich im größten Land der Welt? Wie tickt sie wirklich, die „russische Seele?“ Und: Müssen wir uns wieder fürchten vor ‚dem Russen‘? SPIEGEL TV präsentiert Innen- und Außenansichten – von Menschen vor Ort und durch Kommentatoren aus Deutschland.
    ‚Früher waren wir verschlossener, doch jetzt können wir reisen und sind viel weltoffener‘, erzählt Yelena, die eine Gruppe junger Studenten zur Zeit der weißen Nächte durch Sankt Petersburg begleitet. In Partystimmung sind auch Valeria und Karina.
    Die hübschen Studentinnen träumen von einem Leben als erfolgreiche Geschäftsfrauen und sind dennoch auf der Suche nach dem perfekten Mann. Der soll gutmütig und gutaussehend sein, aber vor allem reich. Und gerne darf es auch ein Deutscher sein, am liebsten jemand, der in Berlin wohnt. In der Hauptstadt sollen mehr als 200.000 Russen leben. All jene, die auch in der Fremde nicht auf die vertrauten Genüsse aus Sowjetzeiten verzichten möchten, pilgern in den rund um die Uhr geöffneten Laden im S-Bahnhof Charlottenburg.
    Im Angebot Produkte, die jeder Russe kennt: Birkensaft aus Sibirien und Honigmelonen aus Usbekistan, russischer Quark und baltisches Bier, Räucherlachs und Kaviar. Und natürlich Wodka – über 30 Sorten vom billigen Fusel bis zur noblen Premiummarke. Das russisch-deutsche Verhältnis war stets ein Besonderes. Katharina die Große, sowie viele Angehörige der Zaren-Dynastien waren Deutsche. Auch der Urenkel Otto von Bismarcks, Alexander von Bismarck, blieb der Tradition treu: Vor 14 Jahren heiratete er die russische Bratschistin Irina: ‚Eine russische Frau fordert von dir zwanzig Komplimente am Tag ein‘, erzählt der Adelige im Interview auf Schloss Döbbelin.
    SPIEGEL TV dreht mit dem Paar und seinen Kindern auf dem Anwesen, das seit 19 Generationen Sitz der Familie in der Altmark ist. Eine ganz besondere Beziehung haben viele Russen zu Baden-Baden. Zarin Elisabeth sagte Mitte des 19. Jh. über die Stadt: „Ich bin hier an einem der schönsten Orte der Welt.“ Seitdem kuren und konsumieren wohlhabende Adelige und Unternehmer in der baden-württembergischen Bäderstadt.
    Viele der Prachtvillen sind mittlerweile in russischem Besitz, Restaurants, Boutiquen und Juweliere preisen ihre Waren auf Deutsch und Russisch an. Einblicke in eine mondäne, russische Welt mitten in Deutschland. Doch in jüngster Zeit ist es ruhiger geworden, viele Russen haben sich zurückgezogen. Die Krise in der Ukraine zeigt auch hier ihre Auswirkungen.
    Aber nicht nur Baden-Baden lockt die Klientel aus dem Osten: Nach dem Zerfall der UdSSR eroberten viele Russen Europa, als zahlungskräftige Touristen zog es sie mit ihren hübschen Frauen an die Cote d’Azur und in die Wintersportorte Österreichs und der Schweiz. Und auch die zu Wohlstand gekommene Mittelschicht erkundete deutsche Urlaubsziele wie Mallorca, Italien oder die Türkei, präsentierte sich mit Krimsekt und Kaviar, Pelzen und Juwelen. Jedes Jahr zieht es tausende Russen in den österreichischen Skiort Ischgl und jeder dort hat sich den neuen Gästen schon angepasst: Wirte und Boutiquenbesitzer setzen auf die reichen Gäste aus dem Osten.
    Ihr protziges Gehabe, wodkaselige Gesänge und leergeräumte Buffets stoßen dabei besonders den Deutschen auf und prägten das negative Image der Russen: Laut, ungehobelt, keine Manieren. Die positive Seite: Gefühlvoll, gemütlich und gastfreundlich, voller Herzlichkeit. SPIEGEL TV arbeitet die Historie und die aktuellen politischen Ereignisse auf, erzählt aber vor allem Geschichten von Menschen aus Russland.
    Von ihrem Alltag, ihren Träumen und Wünschen und von der russischen Sicht auf die Welt und die Deutschen. Oligarchen und Models, Studenten und Punks, Prominente und Experten, darunter der Schriftsteller Wladimir Kaminer, die Musikerin Julia Neigel, Boxerin Ina Menzer, die in Kasachstan geboren wurde und die langjährige ARD-Studioleiterin in Moskau Ina Ruck, sowie die Korrespondentin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Kerstin Holm berichten, wie sie Russland erleben und wie es sich gewandelt hat – von der Perestroika bis heute. (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSa 22.11.2014VOX

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