2009, Folge 1–9

  • Folge 1
    28 Jahre lang hat die Berliner Mauer den DDR-Bürgern jeden Tag ihre Grenzen aufgezeigt – bis zum 9. November 1989. Es war ein Tag, der Geschichte machte: Eine friedliche Revolution beendete die Zeit des „Kalten Krieges“. Als sich am Grenzübergang Bornholmer Straße der Schlagbaum öffnete und die Menschen fassungslos jubelnd in den Westen strömten, glaubte jedoch noch niemand, dass schon ein Jahr später erneut gefeiert würde: die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten. Dazwischen lag ein Jahr der Diplomatie, des Pokerns und des Zerrens – vor allem auf Seiten der Bevölkerung.
    Reporter und Kamerateams von SPIEGEL TV haben das letzte Jahr der DDR intensiv beobachtet. Ihnen ist es gelungen in Bereiche vorzudringen, die bis dahin für die Öffentlichkeit nicht zugänglich waren – und sie stießen dabei auf Geschichten und Schicksale, die selbst die erfahrensten Reporter erschütterten. Zum ersten Mal konnten sich die Bürger beider deutscher Staaten wirklich „ein Bild“ des tatsächlichen Lebens in der DDR machen. Für diese vierstündige Dokumentation hat Autor Thomas Schaefer das damalige Filmmaterial noch einmal gesichtet und aus hunderten Kassetten eine einzigartige Chronologie erstellt – mit zum Teil bisher unveröffentlichtem Bildmaterial.
    Die außergewöhnliche Sendelänge erlaubt einen tiefgehenden Einblick, gibt Menschen und Geschichten Raum, die sonst zu kurz kommen. Kommentiert werden die Ereignisse von prominenten Zeitzeugen wie Katrin Saß, Lothar de Maizière, Wolfgang Schäuble, Christiane Paul, Matthias Platzeck, Sebastian Krummbiegel, Thomas Brussig, Joachim Gauck, Jens Weissflog, Anja Kling und Bärbel Bohley. (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSa 03.10.2009VOX
  • Folge 2
    Hurricanes – Die Jahrhundertstürme: Sie haben verschiedene Namen: Man nennt sie Taifun, Hurrikan oder Zyklon. Aber eines haben alle Wirbelstürme dieser Welt gemeinsam: Sie sind eine tödliche Naturgewalt. Ein Wirbel aus rotierender Luft mit Windgeschwindigkeiten bis zu 350 Stundenkilometern. Ihre ständigen Begleiter sind Regenstürme und heftige Gewitter, und sie verwüsten ganze Landstriche. „Hurricanes – Die Jahrundertstürme“ eröffnet die vierstündige Dokumentation „Naturgewalt Wetter“. Anhand von nie gezeigten Archivaufnahmen und aufwendigen 3-D-Animationen werden die katastrophalsten Stürme der letzten hundert Jahre rekonstruiert und analysiert – und es wird nach Wegen gesucht, wie man sich in Zukunft vielleicht besser davor schützen kann.
    Im August 2005 verwüstete Hurricane „Katrina“ die südlichen Bundesstaaten der USA. Rund 1.800 Menschen kamen ums Leben, der Sachschaden betrug über 80 Milliarden Dollar – und der Wirbelsturm wurde zu einem Synonym der Zerstörungsgewalt. Er gilt als eine der verheerendsten Naturkatastrophen der USA.
    Doch „Katrina“ ist nur der bislang letzte, bei weitem aber nicht der schlimmste tropische Wirbelsturm der vergangenen Jahre. Im August 1992 raste Hurricane „Andrew“ mit unglaublicher Gewalt über die Bahamas, Florida und den Golf von Mexiko hinweg. Der erst harmlos erscheinende Sturm wird in der fünfstufigen Saffir-Simpson-Hurricane-Skala als F4-F5-Wirbelsturm klassifiziert. In Florida machte er 250.000 Menschen obdachlos und zerstörte 200 Ölplattformen im Golf von Mexiko.
    Tropische Wirbelstürme im Gebiet des Indischen Ozeans bezeichnet man als Zyklone. 2008 wütete der Zyklon „Nargis“ über Myanmar, dem früheren Burma. Das Land wird von einer Militärjunta regiert und ließ Hilfskräfte erst nach langem Zögern ins Land. „Nargis“ zerstörte Häuser, Strom- und Wasserleitungen und machte Straßen unpassierbar. Er gilt als einer der schlimmsten Stürme in der Geschichte der Wetteraufzeichnung. Die Zahl der Opfer wird mit mindestens 84.500 angegeben, in anderen Quellen spricht man von 100.000 Todesopfern.
    Auch Tornados zählen zu den Wirbelstürmen. Die kleinräumigen Luftwirbel erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 500 Stundenkilometern und reißen alles mit sich, was sich in ihrem Weg befindet. Autos, Bäume, sogar Häuser werden durch die Luft gewirbelt. Die höchste je registrierte Windgeschwindigkeit innerhalb eines Tornados wurde im Jahr 1999 im US-Bundesstaat Oklahoma gemessen: 511 Stundenkilometer. In den USA gibt es bereits Adrenalin-Junkies, die Tornados beobachten und versuchen, möglichst nah an sie heranzukommen.
    Die so genannten Storm Chaser machen die aufsehenerregendsten Aufnahmen von Tornados, die man in den USA auch Twister nennt. Letztlich sind sowohl Hurricanes, Tornados, sowie auch andere verheerende Wetterkatastrophen ein Indiz für das Fortschreiten des Klimawandels, mit dessen Folgen sich die anschließende BBC-Dokumentation „Zeitbombe Klima – Wie retten wir die Erde?“ befasst. Zeitbombe Klima – Wie retten wir die Erde?: Die Meldungen sind alarmierend: Der weltweite Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid ist auch im Jahr 2008 weiter angestiegen.
    Damit hat sich der CO2-Ausstoß seit dem Jahr 2000 bereits viermal schneller erhöht als im vorausgegangenen Jahrzehnt. Mittelmeerfische wandern gen Nordsee, und Nordseefische suchen neue Lebensräume in kälteren Gewässern. In der kanadischen Provinz British Columbia hat der Befall durch Borkenkäfer eine Waldfläche so groß wie Griechenland vernichtet. An der Küste gelegene Städte wie Rostock, Hamburg und Kiel werden nach Ansicht von Klimaexperten auf lange Sicht unbewohnbar.
    Grund: das Abschmelzen der Polkappen. Die Folgen der Erderwärmung verändern unseren Planeten für immer. Aber gibt es auch Wege, die Auswirkungen zu stoppen? Können Erneuerbare Energien oder Geo-Engineering uns dabei helfen? Die Erwärmung der Erde hat zwei gegensätzliche klimatische Veränderungen zur Folge. Auf der Nordhalbkugel war das Jahr 2007 das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1850. Die weltweite Erwärmung zeigt Folgen: Im Sommer schmolz die Eisfläche rund um den Nordpol auf rund 4,83 Millionen Quadratkilometer.
    Das ist weniger als die Hälfte der noch vor zehn Jahren erreichten Sommerwerte. Erstmals in der Geschichte war die legendäre Nordwestpassage vor der Küste Kanadas eisfrei. Doch der daraus resultierende Anstieg der Meeresspiegel betrifft die Ozeane nicht weltweit gleichermaßen. Im Nordosten der USA wird ein größerer und schnellerer Anstieg prognostiziert.
    Boston gilt dabei als besonders betroffene Stadt. Einige Inselgruppen müssen sogar um ihre Existenz fürchten. Wie etwa das zwischen Australien und Haiwaii gelegene Tuvalu. Die Inselgruppe im Pazifischen Ozean droht innerhalb eines Zeitraums von 25 Jahren gänzlich im Meer zu versinken. Afrika hingegen wird von einer verheerenden Wasserknappheit bedroht. Dort werden bis zum Jahr 2020 voraussichtliche 75 bis 250 Millionen Menschen unter mangelnder Wasserversorgung leiden. In einigen Ländern Afrikas erwartet man eine Beeinträchtigung der landwirtschaftlichen Produktion, bei der die Erträge bis zum Jahr 2020 um bis zu 50 Prozent zurückgehen.
    Gebiete wie Australien, Kalifornien oder Teile Südeuropas sehen sich mit einer zunehmenden Anzahl von Waldbränden oder Buschfeuern konfrontiert. Doch es gibt auch eine Gegenbewegung in Form diverser Projekte, deren Ziel es ist, sparsamer mit Rohstoffen umzugehen. Island etwa gewinnt bereits 99 Prozent seiner Energie aus regenerativen Quellen. Wasserkraft und Erdwärme versorgen schon jetzt alle isländischen Haushalte.
    Außerdem soll Wasserstoff Benzin als Treibstoff schrittweise ersetzen. Im Jahr 2050 will die Insel im Nordatlantik jedenfalls ohne fossile Brennstoffe auskommen. In der spanischen Provinz Granada arbeitet man mit Sonnenenergie. Dort entsteht ein Komplex aus drei solarthermischen Kraftwerken – Andasol 1–3, deren Höchstleistung zusammen etwa 150 Megawatt betragen wird. Allein das erste der Kraftwerke, Andasol 1, versorgt 200.000 Menschen mit umweltfreundlichem Strom.
    Im Rahmen des Geo-Engineering denkt etwa John Holdren, wissenschaftlicher Berater von Barack Obama, bereits darüber nach, Sonnenlicht zurück in den Weltraum zu reflektieren, bevor es absorbiert werden kann. Hierzu gibt es die Idee, reflektierende Objekte im Weltraum zu platzieren oder große Teile der Erdoberfläche heller zu machen. Was dunkel ist (z.B.: Bäume) würde durch helle Bepflanzung (Gräser) ersetzt und damit die Reflektion des Sonnenlichts erhöht. Auch die Idee künstlicher Bäume, die Kohlendioxid binden, wird im Rahmen des Geo-Engineering erforscht.
    „Naturgewalt Wetter“ gibt einen Überblick über die schwerwiegenden Folgen der Erderwärmung sowie weitere klimatische Auswirkungen, mit denen wir in Zukunft zu rechnen haben. Aber sie stellt auch Projekte vor, die sich mit einer Reduktion des Treibhauseffekts beschäftigen und nach Lösungsmöglichkeiten suchen. Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgen-Forschung nennt die meisten Ideen zwar „exotisch“. „Doch wir befinden uns in einer verzweifelten Situation, deshalb sollten wir auch unkonventionelle Gedanken verfolgen.“ (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSa 10.10.2009VOX
  • Folge 3
    SPIEGEL TV erzählt im ersten Teil der Dokumentation die Geschichte der bekanntesten Rotlichtmeile Deutschlands, der Reeperbahn. Porträtiert werden außergewöhnliche Menschen, die in Hamburg St. Pauli von dem Geschäft mit der Erotik leben. Hier fühlen sich bei weitem nicht nur Zuhälter und Prostituierte wohl, sondern auch Künstler und Intellektuelle. Prominente Kiezfans wie der Schauspieler Claude-Oliver Rudolph und der Sänger Sasha berichten von ihren persönlichen Begegnungen mit dem Milieu, in dem eines der ältesten Gewerbe der Welt zur Normalität gehört. Sex und Leidenschaft sind Urtriebe des Homo Sapiens, und von Anfang an ging es um mehr als die reine Fortpflanzung. Im Unterschied zur Tierwelt verfügte schon der Frühmensch über ausreichend Fantasie, um sein Liebesleben abwechslungsreich zu gestalten.
    Fantasien sind auch heute noch ein wesentlicher Bestandteil der menschlichen Sexualität. Wie wir lieben und welche sexuellen Vorlieben wir ausleben, hat erheblichen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Denn das wichtigste Sexualorgan sitzt im Kopf. Es ist das Gehirn. Lust, Erotik und sexuelle Begierde werden hier wahrgenommen. In seinen geheimen Träumen darf jeder das tun, was er sich in der Realität nicht traut. Der zweite Teil der SPIEGEL TV Dokumentation beschäftigt sich mit der Welt der Fantasien und nennt wissenschaftliche Gründe, warum erotische Traumvorstellungen für ein erfülltes Liebesleben unverzichtbar sind. (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSa 17.10.2009VOX
  • Folge 4
    Ob der gerade verstorbene „King of Pop“ Michael Jackson, Sissi-Darstellerin Romy Schneider oder Lady Diana, die von der märchenhaften „Princess of Wales“ zur tragischen Prinzessin der Herzen wurde – die Geschichte ist voll von gescheiterten Märchen. Sie sind reich, erfolgreich und führen ein Leben, wie es sich der Normalbürger nur erträumen kann: Prinzessinnen, Prominente, Lotto-Millionäre, Top-Unternehmer. Doch Glück und Unglück liegen oft dicht beieinander, und nicht immer ist es die Schuld von falschen Freunden.
    Falsche Entscheidungen, falscher Lebenswandel oder einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort: auch auf der Sonnenseite des Lebens schlägt das Schicksal mitunter brutal zu. Doch auch weniger bekannte Erfolgsmenschen erleben allzu oft, wie das Glück jäh enden kann. Von einem Tag auf den anderen wird der Lebenstraum zum Albtraum, und im Extremfall aus schier unerschöpflichem Reichtum ein sagenhafter Schuldenberg. Die vierstündige SPIEGEL TV Dokumentation erzählt die Geschichten von Menschen, die alles hatten und alles verloren.
    So unterschiedlich die Gründe für die persönlichen Tragödien auch sind – die Erkenntnis, eine falsche Entscheidung getroffen zu haben, kommt immer zu spät. Schauspielerin Katy Karrenbauer, die Mädchenband „Tic Tac Toe“, Top-Unternehmer Gerhard Schmid oder Lottomillionär Michael Broers – sie alle genossen einst ein Leben in finanzieller Unabhängigkeit. Doch die Millionen auf dem Konto sind längst verschwunden oder zum Teil beträchtlichen Schulden gewichen.
    SPIEGEL TV stellt die persönliche Dimension des Scheiterns dar, erklärt die Hintergründe des jeweiligen Absturzes und zeigt, wie die einstigen Erfolgsmenschen mit ihrer heutigen Situation zurecht kommen. Prominente Experten wie Patricia Riekel, Michael Graeter, Constanze Rick und Alexander von Schönburg sowie Kulturjournalist Matthias Matussek, Wirtschaftsjournalist Christoph Keese und Psychologe Borwin Bandelow analysieren und kommentieren die Schicksale und Karrieren der einst gefeierten Stars und Unternehmergrößen. (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSa 24.10.2009VOX
  • Folge 5
    Russlands Frauen: Goldglitzernde Anhängsel der schwerreichen Oligarchen, schwer schuftende Arbeiterinnen, Nachschub für den Heiratsmarkt zu kurz gekommener Westeuropäer, erfolgreiche Unternehmerinnen. Das alles sind sie, doch sie sind noch sehr viel mehr. Der Film begleitet Karrierefrauen, Supermodels und die weiblichen Paradiesvögel der Reichenstraße „Rubljovka“. „Europäerinnen haben keinen Geschmack. Höchstens Italienerinnen. Und Araberinnen.“ Tatjana, Mitte 40, ist nicht nur von Haus aus reich. Sie ist auch eine scharfzüngige Schriftstellerin und genaue Beobachterin des Überlebenskampfes ihrer Geschlechtsgenossinnen.
    In mehreren Büchern hat sie die Jagd auf reiche Männer beschrieben. „Wie angele ich mir einen Oligarchen und lasse mich reich scheiden, darum geht es den jungen Mädchen doch“ sagt sie. „Aber der Markt ist eng geworden und die Männer haben dazugelernt.“ Tatjana verkörpert das Sinnbild der modernen, reichen, selbstbewussten Frau. Gertenschlank, Aston-Martin-Fahrerin, verliebt in Pelze und teure Mode, dabei klug und gebildet. „Die Krise betrifft nur die Neureichen.“ Helen ist gelernte Mathematikerin. Doch kurz nach dem Ende der UdSSR machte sie sich als Pelzdesignerin selbstständig und verkauft nun wahr gewordene Träume fast jeder Russin in ihrem exklusiven Atelier an der Maskwa.
    „Krise? Meine Kunden doch nicht. Die Krise betrifft nur die Neureichen.“ Von Opernstars bis zur ersten Garde Hollywoods: Ihre maßgeschneiderten Pelze finden sich in allen Schränken des Jet-Sets. Ihre Modenschau im Moskauer Yachtclub gehört zu den Pflichtterminen der Society. Helen ist eine Erscheinung wie aus der Zeit der Zaren und lebt standesgemäß in einem opulent eingerichteten Appartement in der Innenstadt.
    „Pelze für eine Viertelmillion Dollar gefallen mir natürlich auch.“ Irina ist eines der Mädchen, die den Traum von Luxus, Nachtleben und einer Heirat mit einem reichen Mann verwirklichen konnten. 2004 war sie ein „hot shot“, begehrt als Laufstegmodel, gebucht als Playmate für den russischen „Playboy“. Fünf Jahre später, lange nach dem „Verfallsdatum“ für junge Frauen auf dem Markt der Mädchen, lebt sie mit ihrem zweiten Mann und zwei Kindern in einem Haus vor den Toren der Stadt. Als Promimodel bei Helens Modenschau tritt sie gerne auf, aber wenn sie arbeitet, dann nur weil sie Lust dazu hat.
    Reichtum und Luxusleben bleiben für die meisten Mädchen, die aus der Provinz nach Moskau kommen, dennoch ein unerreichbarer Traum – der letzte Ausweg ist oft eine Agentur, die Männer aus dem Westen vermittelt. Besonders Deutsche sind gefragt. Die Politik, namentlich Ministerpräsident Putin, hat sich schon echauffiert über dieses „Ausbluten des Landes“. Doch Frauen wie Natalia, die eine der größten Partneragenturen Russlands in Sankt Petersburg betreibt, wissen genau: So lange die Männer Alkoholprobleme und Arbeitslosigkeit nicht überwunden haben, suchen immer mehr Frauen ihr Glück außer Landes. (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSa 31.10.2009VOX
  • Folge 6
    Als die Alliierten am Ende des Zweiten Weltkrieges die ganze Dimension der Verbrechen des Dritten Reichs erkannten, war klar, dass sie sich mit einer einfachen Kapitulation nicht begnügen würden. Die Verantwortlichen sollten nicht ungeschoren davon kommen. Ergebnis der Überlegungen war das Internationale Militärtribunal, dessen Verhandlungen nach dem Tagungsort als „Nürnberger Prozesse“ in die Geschichte eingegangen sind. Keine siegreiche Nation und kein Bündnis hat je etwas so Kühnes und Kompliziertes gewagt, wie es die Alliierten vor der Weltöffentlichkeit mit den überlebenden Repräsentanten des Dritten Reiches tun: Sie machen ihnen den Prozess.
    Der Gerichtshof tritt im November 1945 im Saal 600 des Justizpalastes zum ersten Mal zusammen , um über die „Hauptkriegsverbrecher“ zu urteilen. Zu den Angeklagten zählen Reichsmarschall Hermann Göring, Hitlers Außenminister Joachim von Ribbentrop, Rüstungsminister Albert Speer, Großadmiral Karl Dönitz und Feldmarschall Wilhelm Keitel, der Judenhetzer Julius Streicher und SS-Sicherheitschef Ernst Kaltenbrunner.
    Der Justizpalast von Nürnberg ist 218 Verhandlungstage lang Schauplatz des historischen Ereignisses. Im Oktober 1946 endet der Hauptprozeß mit der Verkündung von 12 Todesurteilen. SPIEGEL TV Autor Michael Kloft hat mit den letzten noch lebenden Zeitzeugen und mit Experten gesprochen. Mit Hilfe einer umfangreichen Sammlung von einzigartigen Originalfilmen und Fotos rekonstruiert er nicht nur das Verfahren im Gerichtssaal, sondern auch die Vorgänge hinter den Kulissen.
    So erzählt die vierstündige Dokumentation von der Drogensucht und dem Selbstmord Hermann Görings, vom Gedächtnisverlust des Führerstellvertreters Rudolf Heß, von sensationellen Aussagen über die Verbrechen der Nazis und den Auseinandersetzungen der Siegermächte über den Verlauf des Verfahrens. In zwölf weiteren Prozessen standen Wehrmachtsgeneräle, SS-Schergen, Industrielle wie Alfried Krupp und Beamte wie Ernst von Weizsäcker vor Gericht und wurden verurteilt. (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSa 07.11.2009VOX
  • Folge 7
    Unter dem Titel „Unter Verschluss – Die geheimen Schicksale der DDR-Frauen“ zeigen Spiegel TV und Süddeutsche Zeitung TV drei spannende und dramatische Reportagen. Den Auftakt macht die Spiegel TV-Reportage „Eingesperrt, um frei zu sei – Das geheime Frauengefängnis der DDR“. Das Frauengefängnis Hoheneck im Erzgebirge ist eines der dunkelsten Geheimnisse der DDR – hinter sieben Meter hohen Mauern und in eiskalten Zellen verbüßten kriminelle Straftäterinnen, aber auch politische Gefangene langjährige Haftstrafen. Unter ihnen Eva-Maria Neumann, die 1977 als „Republikflüchtling“ festgenommen wird und vier Jahre in Hoheneck verbringt – der Willkür der Stasi ausgesetzt.
    In Exklusiv-Interviews und mit teilweise bisher unveröffentlichtem Archivmaterial erzählen die Spiegel TV-Autoren Susanne Gerecke und Kay Siering die Wahrheit über das Gefängnis Hoheneck. Im Anschluss beleuchtet die zweiteilige Reportage „Schwestern im Herzen“ von Süddeutsche Zeitung TV Frauenschicksale, die durch die DDR und ihr Ende geprägt wurden. Der erste Teil, „Die NVA-Frauen“, begleitet drei Frauen, die für die politische Idee der DDR gelebt und als Soldatinnen dafür gekämpft haben.
    Katrin, Elvira und Rita spielten einst die „Hauptrollen“ in einem Propagandafilm der Nationalen Volksarmee, Jahre später, 1993 und 2009, trafen sie sich wieder. Wie hat sich ihre Einstellung verändert und wie leben sie mit ihrer Vergangenheit? Mit diesen Fragen beschäftigen sich auch die Schlagersängerinnen Dagmar Frederic und Regina Thoss im 2. Teil der Süddeutsche Zeitung TV Reportage „Einmal Schlager, immer Schlager – Gesangskarrieren im Osten Deutschlands“.
    Die Schlagerstars des Ostens sangen wie ihre West-Kollegen von Herz und Schmerz, nur den Kommerz gab es nicht. Sie waren unpolitisch und doch ein Teil des Systems und werden bis heute von ihren Fans geliebt. Die Sogwirkung der „Ostalgie“ ist bis heute so stark, dass Nachwuchssängerinnen wie die 16-jährige Franziska Katzmarek, die aus einem kleinen Dorf in Halle/​ Salle stammt, ihr ganz eigenes DDR-Bild haben – obwohl sie die DDR gar nicht mehr kannten … Vier Stunden lang zeigen VOX, Spiegel TV und Süddeutsche Zeitung TV packende Schicksale mit teilweise bisher unveröffentlichtem Bildmaterial. (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSa 14.11.2009VOX
  • Folge 8
    Viele Rätsel, unbeantwortete Fragen und faszinierende Theorien ranken um die Herkunft unserer Spezies. Erst Anfang Oktober dieses Jahres enthüllten Wissenschaftler neue, spektakuläre Entdeckungen: Urzeitdame „Ardi“. Ein Fund, der Experten aktuell in Atem hält. In der großen Samstags-Dokumentation „Abenteuer Mensch – Wo kommen wir her?“ widmen sich auch SPIEGEL TV und BBC Exklusiv dem faszinierenden Thema der menschlichen Evolutionsgeschichte und ermöglichen einen Blick, in unsere eigene Vergangenheit. (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSa 21.11.2009VOX
  • Folge 9
    Am Tag vor dem 26.12.2004 scheint die Sonne im paradiesischen Khao Lak, wolkenloser Himmel, das Meer ist ruhig, angenehm temperiert. Magdalena Franek verabschiedet sich von ihrer Mutter und bricht mit ihrem Freund Thomas zu einem zweitägigen Tauchausflug auf. Doch der Tauchgang wird am nächsten Tag abgebrochen, aus unerklärlichen Gründen ist die Strömung außergewöhnlich stark. Dann folgt ein Funkspruch, der die Besatzung vor einer großen Welle warnt. Der Kapitän bringt das Schiff hinter einem Felsen in Sicherheit.
    Als sie am 27. aufs Festland zurückkehren, ist nichts mehr wie vorher, die Landschaft zerstört, wie nach einem Bombenangriff, überall Tote. Für Magdalena Franek beginnt die verzweifelte Suche nach ihrer Mutter. Die Stewardess Andrea Leger macht zur gleichen Zeit mit ihrem Sohn Tim Urlaub auf Khao Lak. Am zweiten Weihnachtstag ist der Fünfjährige mit seiner kleinen Freundin Sophia zum Spielen verabredet. Seine Mutter lässt ihn in der Obhut von deren Eltern, während sie zum Einkaufen auf den Markt fährt.
    Dort erlebt sie die furchtbare Welle, kann sich im letzten Moment retten. Ihren Sohn Tim sieht sie nie mehr wieder. Der österreichische Schriftsteller Josef Haslinger, Autor des Politthrillers „Opernball“ verbringt mit seiner Frau Edith und den damals 18-jährigen Zwillingen Sophie und Elias die Festtage auf Koh Phi Phi. Was als erholsamer Weihnachtsurlaub geplant war, gerät für die Familie zum Alptraum. Nur durch Glück kommen sie mit dem Leben davon. Nur drei Schicksale von so vielen, drei Schicksale, bei denen an einem einzigen Tag Glück und Unglück so nah beieinander liegen.
    Die einen haben überlebt, die anderen trauern über den Verlust eines geliebten Menschen. Am zweiten Weihnachtstag 2004 verschoben sich 40 Kilometer unter dem indischen Ozean zwei Kontinentalplatten. Durch dieses „Natur-Ereignis“ wurde das schwerste Seebeben seit Menschengedenken ausgelöst und eine Flutwelle biblischen Ausmaßes ergoss sich über das Land. Zahlreiche Amateuraufnahmen haben die unvorstellbare Katastrophe dokumentiert: Bilder von Menschen, die inmitten der Fluten verzweifelt Halt suchten, gingen um die Welt und gruben sich ins öffentliche Bewusstsein.
    Vermutlich verloren mehr als 230.000 Menschen ihr Leben. Fünf Jahre danach hat sich das Urlaubsparadies augenscheinlich wieder erholt. Die Touristen sind zurückgekommen. Doch die Ruhe trügt, denn die Erinnerung an die schrecklichen Ereignisse sitzt tief – genauso wie die Angst vor erneuten Beben, die ja nicht unbegründet ist, wie das Beispiel in der Südsee vor Samoa zeigt. Wissenschaftler auf der ganzen Welt sind alarmiert, eine solche Katastrophe darf sich nicht wiederholen.
    Doch wie können die Menschen rechtzeitig gewarnt werden? Dr. Jörn Lauterjung vom Geoforschungszentrum Potsdam erklärt, welche Frühwarnsysteme nach dem Tsunami entwickelt worden sind und wie sie eingesetzt werden. Im großen Wellenkanal am Forschungszentrum Küste in Hannover erklärt Küsteningenieur Prof. Torsten Schlurrmann die Dynamik eines Tsunamis, demonstriert, unter welchen Umständen eine solche Welle ihre vernichtende Kraft aufbauen kann.
    In der vierstündigen SPIEGEL TV Dokumentation kommen neben den Wissenschaftlern Überlebende zu Wort, Angehörige der Opfer, Menschen, die alles verloren haben. Einige von ihnen, darunter auch Magda Franek, hat das SPIEGEL TV-Team unmittelbar nach dem Tsunami vor Ort begleitet, bei der verzweifelten Suche nach ihren Angehörigen. Fünf Jahre nach der Katastrophe erzählen sie, ob und wie sie das furchtbare Geschehen verarbeitet haben. In den Gesprächen wird vor allem eines klar: Keiner der Betroffenen kann diesen Tag jemals vergessen. (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSa 28.11.2009VOX

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