Die Direktorin

Madruns, ein kleiner Alpenkurort in den Bündner Bergen, sucht einen Verkehrsdirektor. Aus dem verschlafenen Bergdorf soll ein modernes Touristenzentrum werden. Dies ist jedenfalls die Absicht von Ernst Hug, der als Gemeindepräsident und einziger Bauunternehmer das Dorf fest im Griff hält. Nichts deutet darauf hin, dass sich die junge Tourismusexpertin Alice Winter für diesen Job interessieren könnte. Sie ist in Montreux mit einem Arzt verheiratet und steht kurz vor ihrer Wahl zur Direktorin der Verkehrszentrale dieses Nobelkurorts. Ein ungeplanter Besuch in Sankt Moritz und in Madruns, wo Alice als Kind häufig in den Ferien weilte, enthüllt ihr mit einem Schlag Dinge, die ihr Leben völlig verändern.

Monika Caduff, die Dorflehrerin von Madruns, setzt alle Hebel in Bewegung, um ihre Jugendfreundin Alice Winter als Verkehrsdirektorin zu gewinnen. Doch wie kann sie Alice dazu bringen, vom mondänen Montreux ins verschlafene Madruns zu ziehen? Gemeindepräsident Ernst Hug wiederum hat für dieses Amt seinen Sohn Bruno vorgesehen, der sich als Modehändler eher schlecht als recht durchs Leben schlägt.

Nach ihrer Wahl zur Verkehrsdirektorin hat Alice Winter in Madruns kein leichtes Spiel. Anni Maissen, die bis anhin als Sekretärin das Verkehrsbüro allein verwaltet hat, ist bockig und tut alles, um ihrer neuen Vorgesetzten den Einstieg in die Arbeit zu erschweren. Thomas Hug, der Architekt und Präsident des Verkehrsvereins, sucht Ausreden, als Alice ihn um eine bessere Unterkunft bittet.

Flavia Caduff und Mick Hug treffen sich heimlich zu verbotener Liebe. Onkel Linus und Grossvater Ernst Hug unternehmen alles, um dieses Verhältnis zu beenden. Denn seit Jahrzehnten sind sie erbitterte Feinde und haben ihre ganzen Familien in diesen Streit hineingezogen. Auch für Alice Winter wird es bald ungemütlich: Ernst Hug versucht sie mit einer alten unangenehmen Geschichte zu erpressen, die er über Alice in Erfahrung gebracht hat.

Im Kampf um Josis Land gewinnt der Bauer Linus Caduff Oberwasser. Um das nötige Geld zu beschaffen, greift er auf seine letzten Geldreserven zurück. Elisabeth Caduff ängstigt sich um das Erbe ihres Mannes Remo, des Neffen von Linus. Sie sucht nach Mitteln, den alten Onkel an seinem Tun zu hindern. Denn wenn der alte Onkel Linus sein letztes Geld ausgibt für das Land von Josi, bleibt vom langersehnten Erbe nichts mehr übrig. Um diese Rechnung zu machen, ist Elisabeth nicht zu dumm – und so setzt sie ihren ganzen Charme ein, den alten Onkel umzustimmen.

Alice Winter bekommt Besuch von ihrer Mutter Liselotte, die sich immer noch nicht damit abfinden will, dass ihre Tochter in Madruns als Verkehrsdirektorin arbeitet. Sie drängt Alice, sich mit Pascal zu versöhnen. Pascal ist Arzt und könnte mit ihr zusammen die Praxis des Schwiegervaters übernehmen, der gesundheitliche Probleme hat. Liselotte scheint für ihren Vorstoss den richtigen Moment gewählt zu haben. Denn seit sich Alice weigert, nach Ernsts Pfeife zu tanzen, hat sie sich seine offene Feindschaft eingehandelt. Und Ernst schreckt vor keiner Gemeinheit zurück, wenn es um seine Interessen geht. Das bekommt auch der Schreiner Josi zu spüren. Sowohl Ernst als auch sein Gegenspieler Linus sind hinter seinem Land her. Da versucht Josi den Preis seines Grundstücks hochzutreiben, indem er Ernst gegen Linus ausspielt.

Alice Winter hat herausgefunden, dass ihre Freundin Helga, die Schwiegertochter des Gemeindepräsidenten Ernst Hug, eine talentierte Malerin ist, und organisiert eine Ausstellung. Zu den Gästen gehört auch der renommierte Kunstprofessor Benno Meier, der vor langer Zeit Helgas Lehrer und vermutlich auch ihr Liebhaber gewesen ist. Helgas Ehemann scheint sich nicht daran zu stören, dass seine Frau nächtelang mit dem Gast diskutiert. Er lässt sich auch von seinem Vater Ernst nicht provozieren, der noch Salz in die Wunden streuen will. Beim Fest nach der Vernissage macht Roberta, die Mutter von Thomas, eine schockierende Entdeckung. Wenn bekannt wird, was sie gesehen hat, droht ein Riesenskandal. Aber auch so hat die Familie Hug einen Schaden erlitten, der kaum mehr gutzumachen ist.

Monika Caduff hat herausgefunden, dass Ernst Hug Mitglieder des Gemeinderates bestochen hat, damit sie für sein Projekt stimmen. Mit einer Briefkampagne versucht sie, eine Mehrheit gegen das landschaftszerstörende Bauvorhaben zu gewinnen. Ein anderer Brief, der aus Berlin kommt, enthüllt Thomas eine schockierende Wahrheit über seinen Vater Ernst. Er sucht Rat und Hilfe bei Alice, die im Moment jedoch andere Sorgen hat. Eine Meditationslehrerin will im leerstehenden und verlotterten Kurhotel ihre Kurse abhalten. Und dann bekommt Alice auch noch Besuch von Pascal, von dem sie sich nach seinem Ehebruch getrennt hat. Pascal hat sich mit der Trennung immer noch nicht abgefunden. Um in der Nähe von Alice zu sein, will er in Madruns eine Arztpraxis eröffnen. Als Ernst und Thomas sich bei der Jagd begegnen, entlädt sich bei Thomas ein lange angestauter Hass gegen seinen Vater.

Alice bekommt Besuch von ihren Eltern, die früher ihren Urlaub oft in Madruns verbracht haben. Vater Frédéric praktiziert immer noch als Arzt, obwohl er Anzeichen geistiger Verwirrung zeigt. Mutter Liselotte ist sicher, dass er an der Alzheimerschen Krankheit leidet. Gian, der jüngste Sohn von Thomas und Helga, verunfallt beim grossen Schlittenrennen. Die Verletzung scheint zunächst harmlos, doch in der Nacht verschlimmert sich sein Zustand. Frédéric verabreicht ihm ein Medikament, das nach der Operation verhängnisvolle Wirkung zeigt. Seine Mutter Helga reist aus Berlin an und bekommt mit, dass ihr Mann Thomas bei einer anderen Frau Trost gefunden hat. Gians älterer Bruder Mick Hug, der in Lausanne die Hotelfachschule besucht, hat sich in letzter Zeit immer seltener bei seiner Freundin Flavia blicken lassen. Sie lässt es sich darum gerne gefallen, als ein junger deutscher Tourist nach dem Schlittenrennen ungeniert mit ihr zu flirten beginnt.

Vor der Abstimmung über das grosse Bauprojekt warnt der Bauer Linus Caduff, der Widersacher von Ernst Hug, vor Lawinen, die früher auf das Grundstück am Kirchenboden niedergegangen sind. Trotzdem entscheidet die Gemeindeversammlung so, wie Ernst es will, und bewilligt das Grossprojekt. Nach langem Lavieren findet Thomas endlich den Mut, sich klar gegen seinen Vater und dessen Pläne zu stellen. Angespornt und unterstützt wird er dabei von Alice Winter, der Verkehrsdirektorin. Ernst sucht nach Mitteln, um das gute Verhältnis zwischen Alice und Thomas zu stören, und konfrontiert seinen Sohn mit Tatsachen, die diesen völlig aus der Bahn werfen. Thomas schreibt Alice einen folgenschweren Brief. Alice geht damit zu ihrer Mutter Liselotte, die Ernst seit über 30 Jahren kennt, und will von ihr die Wahrheit wissen. Kurz darauf erleidet Alices Vater Frédéric eine Herzschwäche und muss mit dem Helikopter ins Spital geflogen werden.

Alice Winter, die Verkehrsdirektorin von Madruns, belebt mit dem «Hexenfest» einen alten Dorfbrauch. Ohne es zu wissen verschafft sie damit gewissen Leuten die Möglichkeit, ihre finsteren Pläne hinter schauerlichen Hexenmasken zu verfolgen. Denn seit dem Niedergang einer Lawine auf das Land, auf dem Ernst Hug sein grosses Projekt bauen will, ist in Madruns nichts mehr wie vorher. Ernst muss dringend neues Bauland finden.
Sein Sohn Thomas stellt sich gegen ihn und favorisiert ein Grundstück, das sich im Besitz der Familie Caduff befindet. Er möchte darauf ein kleineres und umweltfreundliches Projekt verwirklichen. Dazu braucht er das Einverständnis von Linus Caduff, dem Erzfeind seines Vaters. Linus’ Nichte Monika unterstützt Thomas dabei, ihren Plänen steht aber ein Schuppen im Weg, den Onkel Linus unter keinen Umständen abreissen will. Auch Elisabeth Caduff, die Schwägerin von Monika, versucht die neue Lage auszunutzen. Schon lange leidet sie darunter, dass sie als Putzfrau dazu verdienen muss.

Verkehrsdirektorin Alice Winter muss sich in Madruns mit aufgebrachten Touristen herumärgern, weil Elisabeth Caduff ihre Arbeit als Putzfrau vernachlässigt. Elisabeth wittert die grosse Gelegenheit, dass Ernst Hugs Riesenprojekt auf dem Grundstück der Familie Caduff gebaut wird. Allerdings gehört es nicht ihr, sondern ihrem Mann Remo, und ihm sind die Hände gebunden, solange sein Onkel Linus Caduff den Bauernhof nicht aufgibt. Auch nach dem grossen Lawinenniedergang will Ernst Hug den Kampf für sein Bauvorhaben nicht aufgeben. Er sucht jetzt einen Weg, sich an den Plänen der Familie Caduff zu beteiligen. Doch sein Erzfeind Linus wird niemals einem Projekt zustimmen, in dem Ernst Hug seine Finger hat. Ernst lässt sich diesmal einen besonders raffinierten Dreh einfallen, um die Caduffs von sich abhängig zu machen.

Auf Drängen seiner Nichte Monika gibt Linus Caduff den Widerstand gegen ein umweltfreundliches Touristenzentrum auf. Um bei dem Geschäft mit von der Partie zu sein, bietet Ernst Hug seinem Erzfeind Linus die Versöhnung an. Auch Alice redet Linus zu, diesen Streit, der Madruns seit Jahrzehnten vergiftet, endlich zu begraben. In letzter Minute findet sie heraus, dass Ernst mit seiner Versöhnung ein ganz anderes Ziel im Auge hat. Ein deutsches Fernsehteam erscheint in Madruns, um über die bevorstehende Landsgemeinde zu berichten. Die Wiederwahl von Ernst Hug zum Gemeindepräsidenten scheint sicher zu sein, denn ein Gegenkandidat ist nicht in Sicht. Doch dann geht Monika ans Rednerpult und hält eine Ansprache.