2015, Folge 52–53

  • Folge 52
    Die Schrecken des Bürgerkrieges in Syrien nehmen seit Ende 2013 immer größere Ausmaße an. Millionen Syrer sind auf der Flucht. Die Hälfte der Flüchtlinge ist minderjährig. Die meisten von ihnen unter 12 Jahre alt, wie eine Untersuchung des UN-Flüchtlingskommissariats UNHCR ergab. Viele Kinder sind traumatisiert oder durch die Folgen des Krieges körperlich geschädigt. Mohammed ist 13 Jahre alt und mit seiner Familie in die Türkei geflohen. Dort leben sie in einem wilden Flüchtlingscamp an der türkisch-syrischen Grenze in einem kleinen Zelt aus Plastikplanen. Sie leiden unter der Kälte und fehlenden Medikamenten.
    Viele Verwandte von Mohammed sind bei der Bombardierung ihres Dorfes umgekommen. Jede Nacht sieht Mohammed in seinen Träumen die schrecklichen Raketenangriffe und durchlebt immer wieder, wie sein Cousin getötet wurde. Um die Erlebnisse zu verarbeiten, greift Mohammed zum Stift. Er malt auf, was er erlebt und durchlitten hat. Wie Panzer seine Schule sprengten und die Familie in einen kleinen Keller flüchtete. Mohammed will unbedingt wieder in sein Land zurück, doch wann das sein wird, weiß er nicht. Der Film zeigt auf eindrucksvolle und berührende Weise das Schicksal von Mohammed und seiner Familie. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.11.2015Das Erste
    ursprünglich für den 14.11.2015 angekündigt
  • Folge 53
    „In Deutschland gibt es nur gute Menschen“, sagt Liiban, „hier beschützt die Polizei alle Menschen und vor allem die Kinder. Bei mir zu Hause in Somalia ist das nicht so. Wenn dich Soldaten oder die Polizei erwischen, dann geht es dir schlecht. Hier in Deutschland ist es toll. Es ist das tollste Land der Welt.“ Liiban ist 13 Jahre alt und kommt aus Somalia, einem Land im Westen Afrikas. Jetzt lebt er in Deutschland. Allein, ohne seine Familie, in einem Kinderheim. Mit zwölf Jahren hatte er sich aus seinem Dorf in der Nähe der somalischen Hauptstadt Mogadischu auf den Weg nach Deutschland gemacht.
    Er kannte Deutschland nur aus Erzählungen und aus dem Fernsehen. Denn er ist Fussballfan, und Bayern München ist einer seiner Lieblingsvereine. In Somalia wollte er nicht bleiben, denn dort wollten ihn die Soldaten in die Armee stecken, als Kindersoldat. Auf der Flucht vor den Soldaten verletzte er sich schwer am Bein. Da war für Liiban und seine Mutter klar: Er muss weg. In ein Land, in dem er etwas lernen und sein Bein behandelt werden kann. Nach Deutschland. Liiban hat es geschafft. Jetzt geht er in die Schule. Erst in eine Eingewöhnungsklasse, denn er muss Deutsch lernen und sich an das deutsche Schulsystem gewöhnen.
    Später darf er auf die Mittelschule. Zu Hause in Somalia hat er in der Schule nur Lesen, Schreiben und die Grundrechenarten gelernt. Aber Liiban ist ein cleverer Junge. Er kommt super in Mathe zurecht und will später einmal Bauingenieur werden. Brücken bauen und Straßen. „Das braucht mein Land. Ich will helfen. Ich will den Menschen helfen und vor allem den Kindern. Meine Mutter sagt mir immer am Telefon, ich solle nicht faul sein und viel lernen. Das mache ich. Manchmal muss ich weinen, wenn ich mit ihr telefoniere. Aber ich weiß, ich werde es schaffen!“ (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.11.2015Das Erste
    ursprünglich für den 14.11.2015 angekündigt

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