Dokumentation in 7 Teilen, Folge 1–7

  • Folge 1
    „Die Brandenburger? Wer sind die überhaupt?“ fragt Kurt Böwe, der Erzähler, schelmisch und weiß, dass er damit ins Schwarze trifft. Denn streng genommen gibt es die Brandenburger ja erst wieder seit 1990. Vierzig Jahre lang war Brandenburg von der Landkarte verschwunden. Nun ist es wieder aufgetaucht, als ein neues Bundesland wiedergewonnen aus einer bewegten Geschichte, deren Spuren auf Schritt und Tritt zu finden sind. „Brandenburg. Ein schwieriges Land“, sagt der beliebte Schauspieler nachdenklich und lädt die Zuschauer ein zu einer Entdeckungsreise in die Vergangenheit. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.11.1998RBB Brandenburg
  • Folge 2
    Der zweite Teil der großen ORB-Reihe „Die Brandenburger“ führt in die Zeit des späten Mittelalters. Im Jahr 1411 ernennt der deutsche Kaiser den Nürnberger Burggrafen Friedrich von Hohenzollern zum Markgrafen von Brandenburg. Die brandenburgischen Adligen sind darüber gar nicht glücklich, sie hätten gern selbst den Lan-desfürsten gestellt. Dem kaiserlichen Günstling aus Süddeutschland gelingt es, seinen Machtanspruch mit Gewalt durchzusetzen. Die „faule Grete“, die größte Kanone jener Zeit, hilft dem neuen Markgrafen, die mächtigen Adelsfamilien zu unterwerfen. Friedrich von Hohenzollern begründet eine Herrschaft, die mehr als 500 Jahre andauern wird. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereMi 02.12.1998RBB Brandenburg
  • Folge 3
    Der dritte Teil der ORB-Reihe „Die Brandenburger“ beschreibt die Zeit jener Herrscher, die später als die „großen“ bezeichnet werden: Kurfürst Friedrich Wilhelm (1620 – 1688) und König Friedrich II. von Preußen (1712 – 1786). Innerhalb von gut 100 Jahren wird aus einem kränkelnden Kurfürstentum am Rande des Deutschen Reiches eine europäische Großmacht. Die Brandenburger sind fast über Nacht zu Preußen geworden. Der Film schildert, wie sich die Mark Brandenburg unter Kurfürst Friedrich Wilhelm nach den Wirren des Dreißigjährigen Krieges erholt, wie Glaubensflüchtlinge aus Frankreich, die Hugenotten, beim Aufbau des Fürstentums helfen, wie sich der luxusliebende Friedrich III.
    zum König in Preußen krönen lässt, wie der strenge Soldatenkönig die Armee ausbaut und den Staat organisiert und wie der aufgeklärte Herrscher Friedrich II. in Krieg und Frieden zum ersten Diener seines Staates wird und dabei den preußischen Untertanengeist fördert. Brandenburg ist zum Kernland Preußens geworden und an dessen Schicksal zwangsläufig gebunden. Ein Staat von Königen, Soldaten und Beamten. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.12.1998RBB Brandenburg
  • Folge 4
    Im Herbst 1806 überrollen die französischen Truppen Brandenburg. Napoleon, der scheinbar unbesiegbare Feldherr, zieht mit seinen Soldaten durch das Brandenburger Tor in Berlin ein, lässt die Quadriga in Kisten verpacken und nach Paris schicken – eine Demütigung für die Brandenburger und die Berliner. Doch die Bauernbefreiung, Reformen von Staat, Militär und Gesellschaft, neue Anbaumethoden in der Landwirtschaft und vor allem die Dampfmaschine bringen die Brandenburger auf Trab. Es qualmt aus den Schornsteinen der märkischen Manufakturen.
    Ein brandenburgischer Gutsbesitzer erfindet ein Verfahren, mit dem man aus Kartoffeln Schnaps brennen kann – in der Prignitz und im Oderbruch arbeiten die ersten Zuckerfabriken, industrielle Revolution! Das erstarkte Bürgertum will mehr Macht und Einfluss. In Berlin fallen Schüsse – doch die Revolution von 1848 scheitert. Der industrielle Aufschwung geht weiter und mit ihm der politische Machtzuwachs Preußens. Der konservative Ministerpräsident Otto von Bismarck will ein Deutsches Reich unter Vorherrschaft Preußens schmieden. Die Mark liegt mittendrin. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereMi 09.12.1998RBB Brandenburg
  • Folge 5
    „Heil dir im Siegerkranz!“ Am 16. Juni 1871 reitet Kaiser Wilhelm I. an der Spitze seiner Garde durch das Brandenburger Tor in Berlin ein. Einen Sieg über Frankreich und die Gründung des Deutschen Reiches gilt es für die Märker zu feiern. Ereignisse mit Folgen für die preußische Provinz Brandenburg. Berlin wird Hauptstadt des Deutschen Reiches und wächst innerhalb weniger Jahrzehnte zu einer Millionenmetropole. Gründerzeit, industrielle Revolution, technischer Fortschritt! Die Mark gerät in den Sog der Metropole. Brandenburg entwickelt sich von einem reinen Agrarland zu einer Region voller Widersprüche: rückständige, ländliche Randbereiche und pulsierende kleine Industriestädte. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.12.1998RBB Brandenburg
  • Folge 6
    9. November 1918. Revolution! Der Kaiser hat abgedankt! In vielen märkischen Städten bilden sich Arbeiter- und Soldatenräte, für kurze Zeit übernehmen sie die Macht. Doch die Sozialisten sind zerstritten. Räterepublik oder parlamentarische Demokratie? Diese Frage spaltet die Arbeiterschaft. Der große Umbruch verläuft im Sande. Der neue Staat, die Republik von Weimar, ist ein ungeliebter. Es gelingt ihm nicht, die soziale Not der Menschen zu beseitigen. Auch im Märkischen schlägt die Demokratie keine Wurzeln. Die zwanziger Jahre: Im Lichte der Großstadt vielleicht goldene Jahre, aber in der Mark und der Lausitz für viele Menschen Hungerjahre.
    Notgeld in Neuruppin, Hungerunruhen in Oranienburg, Armenküchen in Frankfurt (Oder). Und dann geht es für ein paar Jahre aufwärts, Berlin boomt und die Mark profitiert davon: Briketts aus der Lausitz, Hüte aus Guben, Fahrräder Marke „Brennabor“ aus Brandenburg und Filme aus der Ufa-Traumfabrik Babelsberg. Die Weltwirtschaftskrise macht dem Aufschwung ein Ende und ein Mann kommt an die Macht, der Brandenburg, der Deutschland und die halbe Welt in den Abgrund führen wird – Adolf Hitler. In der Nazizeit wird Brandenburg zum Exerzierplatz, zum Ort unbeschreiblicher Leiden für die Opfer des NS-Regimes und am Ende zum letzten großen Kriegsschauplatz. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereMi 16.12.1998RBB Brandenburg
  • Folge 7
    1945. Sie kommen als Befreier und als Besatzer – die Soldaten der Roten Armee. Mehr als vierzig Jahre werden die Sowjets die Geschicke Brandenburgs bestimmen. Bei der Potsdamer Konferenz ziehen die Siegermächte die Grenzen in Europa neu. Die brandenburgischen Gebiete östlich der Oder fallen an Polen. Hunderttausende Menschen fliehen aus der Neumark in die Westteile Brandenburgs. Sie alle brauchen Nahrung, Land und ein Dach über dem Kopf. Die von den Sowjets verordnete Bodenreform soll die alten Herrschaftsverhältnisse beseitigen und Kleinbauern, Landlosen und Füchtlingen das Überleben sichern.
    „Junkerland in Bauernhand!“, heißt es. Das hat neues Leid zur Folge, denn die alten Besitzer, die märkischen Grundbesitzer, werden vertrieben. Und mit der alten Kultur von Fontanes Helden geht auch der preußische Staat unter, dessen Keimzelle Brandenburg gebildet hatte. Die Sowjetunion steht auch Pate bei der Gründung des „Arbeiter- und Bauernstaates“ DDR. Ein „roter Markgraf“ von Stalins Gnaden steht nun an der Spitze: Walter Ulbricht, ein Sachse. 1952 verschwindet das Land Brandenburg, wird aufgeteilt in die Bezirke Potsdam, Cottbus und Frankfurt/​Oder.
    Aufbau und Sozialismus gehen voran, so scheint es: Großkombinate in Schwedt, Guben, Premnitz und Hoyerswerda. An der Oder wird eine ganze Stadt neu gebaut: Stalinstadt, das später Eisenhüttenstadt heißt. In der Landwirtschaft werden die Bauern in Kollektive gezwungen, bäuerliche Betriebe in Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften zusammengefasst. Aber bald schwindet die Zuversicht. Hunderttausende gehen in den Westen, wollen dem Zwang und der Mangelwirtschaft entfliehen. Die Mauer, die die SED-Führung bauen lässt, durchschneidet das Herz der Mark. Es dauert fast drei Jahrzehnte, bis sie wieder fällt. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.12.1998RBB Brandenburg

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Die Brandenburger – Chronik eines Landes online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…