16 Folgen, Folge 1–16

  • Folge 1 (45 Min.)
    Böhmen, über Jahrhunderte ein Kernland des „Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation“, blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Deutsche spielten dabei immer eine wichtige Rolle im Guten wie im weniger Guten. Mannigfaltige politische, kulturelle und historische Verbindungen verliefen durch diese Mitte Europas. Nach den schrecklichen Ereignissen des Zweiten Weltkriegs und der anschlie-ßenden Flucht und Vertreibung wurden viele davon unterbrochen.
    Peter Prestel geht in seiner 45-minütigen TV-Dokumentation den Spuren nach, die die deutsche Vergangenheit in Böhmen hinterlassen hat, aber auch erkunden, wie heute Deutsche und Tschechen miteinander leben. Dazu werden Beispiele aus der Vergangenheit der Vergessenheit entrissen, wie das Schicksal des Benediktinerklosters Braunau/​Broumov an der böhmisch-polnischen Grenze, das jahrhundertelang die Entwicklung eines ganzen Landstrichs prägte und nach 1945 geschlossen wurde. Gezeigt wird auch die Arbeit einer Kulturinitiative in demselben Braunau, die junge Künstler aus verschiedenen Ländern zusammenbringt. Im Sommer 2001 besuchte Bundeskanzler Schröder Reichenberg/​Liberec, einst eine Hochburg der Sudetendeutschen.
    Er besichtigte den „Bau der Versöhnung“. Wo einst die von den Nazis niedergebrannte Synagoge von Reichenberg stand, ist heute eine moderne Bibliothek mit inte¬griertem jüdischen Gebetshaus. Deutsche Bücher kann man dort auch wieder ausleihen. Deutscher Unternehmer- und Erfindungsgeist prägte Böhmen in der Vergangenheit. Ein Friedrich Egermann er¬fand das Rubinglas und verhalf damit der böhmischen Glasindustrie zu Weltruhm. Die Textilindustriel¬len prägten das wirtschaftliche Leben Reichenbergs über ein Jahrhundert. Ferdinand Porsche, der Er¬finder des Volkswagens, ist in einem Vorort der Stadt geboren. Deutsche Spuren in Böhmen sind eben mehr als Hitler und Holocaust, Flucht und Vertreibung. (Text: BR)
    Deutsche TV-PremiereMo 04.03.2002Bayerisches Fernsehen
  • Folge 2 (45 Min.)
    Tschechische, deutsche, österreichische Geschichte in Mähren hat sich immer vermischt. Die verschiedensten Volksgruppen haben die Jahrhunderte hindurch friedlich und zum gegenseitigen Nutzen dort zusammengelebt. Erst der Nationalismus des 20. Jahrhunderts, der im Zweiten Weltkrieg gipfelte und unendliches Leid brachte, hat diese Lebensgemeinschaft zerstört.
    Lebensläufe wie der von Dora Müller, deren Vater sudetendeutscher Sozialdemokrat in Brünn war und in den 30er-Jahren vielen deutschen Emigranten half, sind typisch. Sie erinnert sich an ihre Begegnungen mit Oskar Maria Graf, an den Brünner Todesmarsch und an die Zeit, als die meisten Deutschen vertrieben waren. Der Film porträtiert auch die großen Geister, die die deutsche Gemeinde in Brünn/​Brno hervorbrachte: Gregor Johann Mendel, der Begründer der Gentechnik, war Abt des Augustinerklosters St. Thomas. Ernst Mach, der Entdecker der Schallgeschwindigkeit war ein Nachbar. Der berühmte Mathematiker Kurt Gödel wurde nur ein paar Straßen weiter geboren. Außerdem stellen die Filmautoren auch in die Zukunft gerichtete Projekte vor: Die tschechisch-deutsche Jugendgruppe MIP restauriert alte jüdische und deutsche Friedhöfe im südmährischen Jiritce und arbeitet auf diese Weise Geschichte auf. (Text: BR)
    Deutsche TV-PremiereMo 11.03.2002Bayerisches Fernsehen
  • Folge 3 (45 Min.)
    Die Slowakische Republik, seit 1993 unabhängig von der damaligen Tschechoslowakei, ist die Heimat der Karpaten-Deutschen. In fünf Verbänden – Pressburg, Hauerland, Ober- und Unterzips und dem Bodwatal – versucht der Rest dieser deutschstämmigen Volksgruppe seine Identität zu bewahren. Der Bericht zeigt Beispiele aus der Geschichte der Karpaten-Deutschen, die vor über 800 Jahren in das Gebiet der heutigen Slowakei einwanderten. (Text: BR)
    Deutsche TV-PremiereMo 18.03.2002Bayerisches Fernsehen
  • Folge 4 (45 Min.)
    Die ersten deutschen Spuren im Baltikum wurden von Hansekaufleuten und Ordensrittern hinterlassen. Deutsch-Balten waren im Auftrag des russischen Zaren in die Weiten Sibiriens, der Antarktis und der Weltmeere vorgedrungen. Adam Johann von Krusenstern, Fabian Gottlieb von Bellingshausen, Karl Ernst von Baer, Alexander Theodor von Middendorff sind nur einige dieser Entdecker und Forscher von Weltrang.
    Dass auch heute Deutsche im Baltikum etwas voranbringen können, zeigt eine Behinderteneinrichtung auf einem ehemaligen Gutshof. Dort leben und arbeiten Nichtbehinderte mit Behinderten zusammen, deutsche Zivildienstleistende haben dort ihren Einsatz und sammeln einzigartige Auslandserfahrungen. (Text: BR)
    Deutsche TV-PremiereMo 10.02.2003Bayerisches Fernsehen
  • Folge 5 (45 Min.)
    Aus Kolberg, Danzig, der masurischen Seenplatte, Memel und der kurischen Nehrung – Bilder und Porträts großer Persönlichkeiten der deutschen Geschichte und Zeitgeschichte. (Text: BR)
    Deutsche TV-PremiereMo 17.02.2003Bayerisches Fernsehen
  • Folge 6 (45 Min.)
    Der Nobelpreisträger Gerhard Hauptmann ist seiner Heimat immer treu geblieben. Mit dem noblen Preisgeld hat er sich eine Villa mitten in den Wäldern des Riesengebirges errichten lassen. Doch seine Auseinandersetzung mit der deutschen Herrschaft in Schlesien ist nicht unkritisch. In den „Webern“ beschreibt er die unmenschlichen Zustände, in denen deutsche Fabrikherren ihre Arbeiter hielten, was schließlich zum Aufstand führte. (Text: BR)
    Deutsche TV-PremiereMo 24.02.2003Bayerisches Fernsehen
  • Folge 7 (45 Min.)
    Die deutsche Spurensuche durch verschiedene Zeiträume der Geschichte bis in die Gegenwart lässt ein lebendiges Bild deutschen Wirkens in Ungarn entstehen.
    Schon vor mehr als 1000 Jahren zog es die ersten deutschen Siedler nach Ungarn, zumeist Auswanderer aus Süddeutschland, dem Rheinland oder von der Mosel. Ihre Kenntnisse in der Landwirtschaft und im Handwerk sorgten für einen bescheidenen Wohlstand in den Dörfern der Batschka und des Banat. Man nannte sie einfach pauschal „Schwaben“ und diese Bezeichnung gilt bis heute. (Text: BR)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.04.2004Bayerisches Fernsehen
  • Folge 8 (45 Min.)
    Kontakte zwischen Kroaten und Deutschen begannen noch in der Zeit, als unsere Vorfahren in ethnisch nicht exakt differenzierten Gemeinschaften von Slawen und Germanen lebten. Sie sind über die Jahrhunderte hinweg nie abgerissen – bis in die neueste Zeit, als sich Kroatien von Jugoslawien lossagte und von der Bundesrepublik als einer der ersten Staaten anerkannt wurde. Die deutsche Sprache wurde bis Ende des 19. Jahrhunderts als Hauptsprache verwendet; Schriftsteller wie Roda-Roda oder Theodor Körner bereichern die deutsche Literatur. Als Teil der k. u. k. Monarchie im 1. Weltkrieg, sowie als Hitlers Verbündete im 2. Weltkrieg entstand viel Leid auf beiden Seiten. Heute leben wieder ausgewanderte Deutsche in Kroatien und hoffen mit den Einheimischen auf eine baldige Aufnahme des Landes in die Europäische Union. (Text: BR)
    Deutsche TV-PremiereMo 30.08.2004Bayerisches Fernsehen
  • Folge 9 (45 Min.)
    In Rumänien bildeten jahrhundertelang die Deutschen neben den Ungarn eine bedeutende Minderheit mit über fünf Prozent der Gesamtbevölkerung. Am bekanntesten sind wohl die Siebenbürger-Sachsen, Kolonisten, die um 1150 vom ungarischen König Geza auf dem „Königsboden“, der Gegend um Hermannstadt (heute rumänisch Sibiu), angesiedelt wurden. Die Rumäniendeutschen brachten eine Anzahl herausragender Persönlichkeiten hervor, wie z. B. den Reformator Johannes Honterus, den Raketenpionier Herman Oberth oder die Schriftsteller Paul Celan und Herta Müller. Nach dem großen Dichter Nikolaus Lenau wurde sogar eine Stadt benannt: Lenauheim. (Text: BR)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.09.2004Bayerisches Fernsehen
  • Folge 10 (45 Min.)
    1805. Nach den verheerenden Zerstörungen der napoleonischen Feldzüge in Süddeutschland entscheiden sich viele Bauern, Händler und Handwerker zur Emigration. In einfach zusammengezimmerten Ruderbooten fahren sie die Donau abwärts bis zum Schwarzen Meer. Viele lassen sich in der Gegend des neu gegründeten Hafens Odessas nieder. Es entstehen die Kolonien Großliebenthal, Glückstal, Beresan und Kutschurgan. Die „Schwarzmeer-Deutschen“ erleiden in der Sowjetzeit und besonders im Zweiten Weltkrieg ein hartes Schicksal. Deportation dezimiert die Kolonie bis auf wenige Familien.
    Heute kümmert sich das 1993 gegründete „Bayerische Haus, Odessa“ um die deutsche Minderheit in der Ukraine. Als Zentrum für Kultur und Begegnung leistet es Sozialarbeit, Sprachkurse, Ausbildungs¬programme und wohltätige Hilfe. Getragen wird das Haus vom bayerischen Sozialministerium und der Diakonie der Evangelischen Landeskirche Bayern.
    Rudolf Sporrer erkundet „Deutsche Spuren“ in Odessa, Lemberg, Cernowitz und Kiew und besucht auch neu angesiedelte Deutschstämmige in der Ukraine. (Text: BR)
    Deutsche TV-PremiereMo 14.02.2005Bayerisches Fernsehen
  • Folge 11 (45 Min.)
    Auf den Spuren Immanuel Kants in der Hauptstadt Ostpreußens Königsberg. Ein Filmteam begleitet einen gebürtigen Ostpreußen aus Tilsit durch den Bezirk, besucht die alte Seefestung Pillau, Trakehnen sowie ehemalige Ordensburgen am Frischen Haft. Schon seit dem 12. Jahrhundert siedeln Deutsche in der Ukraine. (Text: BR)
    Deutsche TV-PremiereMo 21.02.2005Bayerisches Fernsehen
  • Folge 12 (45 Min.)
    In dem kleinen Land Slowenien, das vom 15. Jahrhundert bis Ende des 1. Weltkriegs zu Österreich-Ungarn gehörte und etwa die Fläche Hessens aufweist, gibt es viele deutsche Spuren. Schon rein sprachlich lassen sich Verbindungen feststellen: Laibach und Marburg – so lauteten beispielsweise die deutschen Namen für Ljublijana und Maribor. Zahlreiche Deutsche siedelten im Lande, wobei vor allem eine deutsche Exklave besonders ins Auge fällt: die deutsche Sprachinsel Gottsche, in der etwa 180 deutsche Siedlungen liegen. (Text: BR)
    Deutsche TV-PremiereMo 17.10.2005Bayerisches Fernsehen
  • Folge 13 (45 Min.)
    2007 wurde Bulgarien Mitglied der Europäischen Union. Was verbindet die „Preußen des Balkans“ mit Deutschland?
    1879 wird ein deutscher Prinz von der verfassungsgebenden Versammlung in Tarmovo zum ersten Fürsten Bulgariens gewählt: Prinz Alexander von Battenberg, ein Neffe des russischen Zaren. Acht Jahre später besteigt der junge Prinz Ferdinand zu Sachsen-Coburg-Gotha den Thron und nimmt den Titel „Zar von Bulgarien“ an. Nach der Niederlage an Deutschlands Seite im Ersten Weltkrieg muss Ferdinand zu Gunsten seines Sohnes Boris abdanken. Die Bulgaren bleiben ihrem Bundesgenossen treu. Zar Boris III. tritt 1941 auf Deutschlands Seite in den 2. Weltkrieg ein. Der Verbündete erhält dafür von Hitler Mazedonien und Thrakien. Doch der Zar hält immer eine gewisse Distanz zu den Nazis. So weigert sich Boris 1943 unter Druck öffentlicher Proteste 50.000 bulgarische Juden der NS-Vernichtungsmaschinerie auszuliefern. Kurz darauf stirbt der Monarch unter nicht geklärten Umständen. (Text: BR)
    Deutsche TV-PremiereMo 24.10.2005Bayerisches Fernsehen
  • Folge 14 (45 Min.)
    Anfang des 18. Jahrhunderts hatte die deutschstämmige Zarin Katharina die Große entlang der Flüsse und auf der Halbinsel Krim Siedlungsräume für deutsche Kolonisten freigegeben. Speziell auf der Krim sollten die Deutschen ein Gegengewicht zu den dort ansässigen Krimtataren bilden.
    Nachdem im Sommer 2004 der Filmautor im Westteil der Ukraine zwischen Odessa und Kiew nach deutschen Spuren gesucht hatte, bot es sich an, auch im Osten des großen Landes nach ihnen zu forschen.
    Obwohl durch Deportation nach den beiden Weltkriegen und durch Rückwanderung fast alle deutschstämmigen Siedler das Land verließen, gibt es noch einige wie z. B. den 70-jährigen Harry Ruf, der heute allein unter Tataren in der Nähe von Simferopol lebt. Als Kind wurde er nach Sibirien verschleppt, später heiratete er eine Russin und kehrte als Rentner schließlich auf die Krim zurück.
    Außerdem ist da u. a. die junge deutschstämmige „singende Zahnärztin“ Anna Schut aus Poltawa. Der Zuschauer erfährt etwas von Bischof Dr. Edmund Ratz über die Probleme der evangelischen Kirche in diesem Land. (Text: BR)
    Deutsche TV-PremiereMo 10.04.2006Bayerisches Fernsehen
  • Folge 15 (45 Min.)
    Georgien hat schon früh Deutsche angezogen. Bereits die Germanen im 3. Jahrhundert hatten Kontakt zu dem Land. Wild und zerklüftet, fremd und anders erschien dem deutschen Reiseschriftsteller Paul Rohrbach das Land am Fuße des Kaukasus, als er es 1896 durchquerte. Schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatten sich die Schwaben dorthin aufgemacht und noch heute existieren Orte wie beispielsweise Katharinenfeld. Der deutsche Botaniker und Gartenarchitekt Heinrich Scharrer gestaltete in Tiflis u. a. den Botanischen Garten, was ihm den Stanislaw-Orden und einen Adelstitel einbrachte. Auch der deutsche Maler Richard Karl Sommer wird in Georgien hochverehrt.
    Der georgische Politiker Eduard Schewardnadse setzte sich maßgeblich für die Wiedervereinigung Deutschlands ein. (Text: BR)
    Deutsche TV-PremiereMo 16.10.2006Bayerisches Fernsehen
  • Folge 16 (45 Min.)
    Kurz vor dem 2. Weltkrieg lebten rund 540 000 Deutsche im Gebiet des ehemaligen Jugoslawien. Heute sind es weniger als 6000 in Serbien und Montenegro. Ihren Spuren in der Batschka Banat, Baranja und Montenegro folgt die Dokumentation.
    Der Filmautor Rudolf Sporrer begibt sich auf Spurensuche in der Vojwodina, der serbischen Batschka und ins Banat. Er besucht den Radiosender der Donauschwaben in Sobotica und erfährt dort die Geschichte eines ehemaligen DDR-Flüchtlings.
    In Novi Sad, dem ehemaligen Neusatz, schildern Mitglieder der deutschen Minderheit ihre Erlebnisse während und nach dem 2. Weltkrieg. Speziell die schreckliche Zeit der Internierungslager ist bis heute nicht überwunden.
    Um das Überleben der Alten und Rentner kümmert sich ein ehemaliger Donauschwabe aus Niederbayern, der mit seinen Helfern Lebensmittel und Güter des täglichen Bedarfs an einkommensschwache Landsleute verteilt.
    In Montenegro befindet sich der fränkisch-montenegrinische Verein, dessen Ehrenmitglied Ministerpräsident Günther Beckstein ist. Das TV-Team trifft Kinder eines ehemaligen deutschen Kriegsgefangenen, die heute als Musikprofessoren in der Hauptstadt Podgorica tätig sind und berichtet über die Schutzmaßnahmen für Zugvögel, welche die deutsche Stiftung EURO Natur in der Saline von Ulcinj und im Bojana-Delta eingerichtet hat. (Text: BR)
    Deutsche TV-PremiereMo 28.07.2008Bayerisches Fernsehen

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