Staffel 9, Folge 1–5

Staffel 9 von „Design“ startete am 02.03.2014 bei arte.
  • Staffel 9, Folge 1 (26 Min.)
    Sie gehört zu den wichtigsten Designerinnen des frühen 20. Jahrhunderts: Eileen Gray (1878–1976), irische Innenarchitektin und Designerin, die nach dem Ersten Weltkrieg ins Paris der Goldenen Zwanziger Jahre kam. Eines ihrer berühmten Möbelstücke ist der Beistelltisch E1027, den sie zwischen 1926 und 1929 entwarf. Sie benannte ihn nach ihrem Ferienhaus am Meer namens E1027, das sie zusammen mit ihrem Lebensgefährten Jean Badovici in Roquebrune-Cap-Martin an der Côte d’Azur eingerichtet hatte und für das sie auch den gleichnamigen Tisch gestaltete. Es handelt sich dabei um einen kleinen, höhenverstellbaren Tisch, der sich mit dem Standfuß unter jedes beliebige Sitzmöbel schieben lässt und dadurch zum „Diener“ in jeder Lebenslage wird, zum Beispiel als Frühstückstisch am Bett oder als Zeitungsablage am Lesesessel.
    Ein Ring aus gebogenem und verchromtem Stahlrohr trägt die Glasplatte. Das schlanke, rechteckige Gestell ist nur an einer Stelle mit der runden Platte verbunden, unter der sich ein zweiter, offener Stahlring befindet. Zusammen mit den verschiebbaren Standrohren entsteht aus diesen beiden Ringen ein Tisch. Er ist praktisch und flexibel, beliebig kombinierbar und optisch sehr schlicht gehalten. Mit seiner modernen Eleganz zeugt das Designerstück bis heute von Grays visionärem Talent. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.03.2014arte
  • Staffel 9, Folge 2 (26 Min.)
    Die kantige, ausdrucksvolle Silhouette ähnelt einem Tier, einer Pflanze, einem Zweig oder auch einem grazilen dreiköpfigen Insekt. Bei dem 1952 entworfenen, ungewöhnlichen und einzigartigen Objekt handelt es sich um die dreiarmige Stehlampe von Serge Mouille. Von diesem Modell ausgehend entwickelte der Designer eine ganze Kollektion von Metallleuchten, die er seine „Schwarzen Formen“ nannte: Ihre organisch runden, beweglichen, auf dünnen Stelzen angebrachten Reflektorschirme stellte er kunsthandwerklich her. Serge Mouille forderte strenges Schwarz für die Eleganz, die er seinen Leuchtobjekten verlieh. Damit unterstrich er ihre markante Form, ließ sie noch nüchterner wirken und machte sie absolut zeitlos. Die schwarzen Lampen unterlagen eindeutig einem organischen Einfluss, der an die „freien Formen“ anknüpfte.
    Der Leuchtenkorpus strotzt nur so von Sinnlichkeit, denn seine Kurven und metallischen Formen sind natürlichen, körperlichen Ursprungs – sie erinnern an einen weiblichen Körper mit zarten Rundungen und sind von fließender Schlichtheit. Mouilles Arbeitsweise gleicht dabei der eines Bildhauers. Im Jahr 1952 entwickelte Serge Mouille einen Metallkorpus, mit dessen Hilfe er die schwarzen Lampen ein Jahrzehnt lang beliebig abwandeln konnte: Wandlampen, Deckenlampen, Tischlampen, Nachttischlampen, Arbeits- und Bodenleuchten. Über 50 verblüffende und für die damalige französische Ästhetik stilprägende Modelle wurden patentiert. Sie stehen bis heute für das Design der 50er Jahre, dem optimistischen Jahrzehnt, in dem ein Inneneinrichtungsboom begann und das nach neuen, originellen Ideen verlangte. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.03.2014arte
  • Staffel 9, Folge 3 (26 Min.)
    Revolution auf vier Rädern, ein Cabrio für den Sprössling: Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in England der erste Kinderwagen zum Schieben patentiert. Hundert Jahre später beobachtet der pensionierte Luftfahrtingenieur und junge Großvater Owen Maclaren seine Tochter mit einem damals handelsüblichen, unpraktischen Kinderwagen. In seinem Haus in der englischen Provinz entwickelt er ein völlig neues Modell für moderne, anspruchsvolle und mobile Eltern: Strapazierfähig sollte es sein, sicher, aber auch leicht. 1967 kommt der legendäre Buggy B-01 auf den Markt. Das Alu-Gestell war ein echtes Leichtgewicht, und gleichzeitig robust. Mit nur einem Handgriff ließ sich der Buggy zusammenklappen – und nahm so kaum mehr Platz weg als ein Regenschirm.
    Dem innovativen Klappmechanismus wird sogar nachgesagt, die Frauen „befreit“ und ihnen die Eroberung der Welt ermöglicht zu haben. Der Maclaren Buggy wurde schnell zu einem Verkaufsschlager und ging jährlich tausendfach über die Ladentheke. Noch heute dient der damalige Design-Hit neuen Generationen kompakter Kinderwagen als Vorbild. Wie hat sich der Urtyp im Lauf der Zeit verändert? Welche Auswirkungen hatte der innovative Buggy auf die Gesellschaft der 60er und 70er Jahre? Und wie ist eigentlich der Stand der Forschung – sind Buggys überhaupt gut für unsere Kinder? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.03.2014arte
  • Staffel 9, Folge 4 (26 Min.)
    „Es ist fast einfacher einen Wolkenkratzer zu bauen als einen Stuhl“, sagte einst der deutsch-amerikanische Architekt Ludwig Mies van der Rohe. 1929 entwarf er den berühmten Barcelona-Sessel, der dem spanischen Königspaar bei der feierlichen Eröffnung des Deutschen Pavillons auf der Weltausstellung in Barcelona als Sitzgelegenheit dienen sollte. Leicht sollte er sein, robust, aber komfortabel. Dazu elegant und teuer, ja monumental. Schließlich könne man nicht einfach einen beliebigen Küchenstuhl nehmen, so der Architekt. Kein Wunder, dass bei diesem Anspruch Wolkenkratzer wie die leichtere Kür erscheinen. Letztendlich mündeten seine Ambitionen in großem Erfolg: Die elegante X-Form der Beine und die komfortable Lederpolsterung ließen den Barcelona-Sessel zu einem Design-Klassiker werden.
    Mit seiner breiten, einladenden Sitzfläche und seinem aufwendig verchromten Edelstahlgestell ähnelt der Barcelona-Sessel einem modernen Thron, der im Raum zu schweben scheint und zum Entspannen einlädt. Eine überaus einfache Struktur, gleichzeitig luxuriös und schick, die Mies van der Rohes revolutionären Kuben entsprach. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.03.2014arte
  • Staffel 9, Folge 5 (26 Min.)
    Was wird von Entdeckern, Hausfrauen, Campern und Astronauten verwendet? Was passt in eine Hand, wird in Museen für Moderne Kunst gezeigt und täglich in einer Stückzahl von 34.000 hergestellt? Das Schweizer Taschenmesser! Mit sechs Klingen und zwölf Funktionen steht es für Vielseitigkeit, Anpassungsfähigkeit und Robustheit. Das neun Zentimeter lange große Zauberwerkzeug kann von jedermann für jeden Zweck eingesetzt werden. Erfunden wurde es gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Die konkurrierenden Schweizer Unternehmen Victorinox und Wenger stellten Klappmesser für die Schweizer Armee her, die bald in alle Welt exportiert wurden. Das erste Messer der Firma Victorinox setzt bis heute Maßstäbe: das Modell Spartan.
    Es wurde entwickelt, damit die Soldaten ihre täglichen Verrichtungen und das Nachziehen ihrer Gewehrschrauben mit ein und demselben Werkzeug bewältigen konnten, und wird daher auch „Offiziersmesser“ genannt. Neben der Schweizer Armee versorgt Victorinox heute viele weitere nationale Armeen mit dem praktischen Werkzeugkasten im Taschenformat. Bald ist dieser in aller Welt auch bei Zivilisten beliebt, denn mit dem Messer kann man Flaschen öffnen, Butterbrote schneiden oder schmieren … ganz nach Bedarf. Mit der Zeit kamen immer neue Verwendungsmöglichkeiten hinzu, um allen Zielgruppen gerecht zu werden.
    „Design“ begibt sich auf eine Reise durch die Geschichte des praktischen Alleskönners: von den ersten Metallklingen vor 5.000 Jahren bis zur Erfindung des Schweizer „Sackmessers“ in der Belle Époque und seinen zahlreichen Weiterentwicklungen im Laufe der Zeit. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.04.2014arte

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