7 Folgen, Folge 1–7

  • Folge 1 (15 Min.)
    Der Schwarzwald – ein sagenumwobenes Mittelgebirge im Südwesten Deutschlands und Heimat für eine Vielzahl bemerkenswerter Bewohner: Der Luchs war im Schwarzwald komplett ausgerottet. Seit ein paar Jahren werden die Raubkatzen hin und wieder gesichtet. In Hochmoorregionen kämpfen Auerhähne um die Gunst der Weibchen. Das Landschaftsbild des Schwarzwalds wurde vom Menschen nachhaltig geprägt. Schon seit dem 15. Jahrhundert ist das Holz des Schwarzwalds ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Heute dominieren Fichten die Wälder, da sie in der Holzproduktion als besonders profitabel gelten. Tannen sind inzwischen weitaus seltener. 60 Jahre dauert es, bis aus einem winzigen Samen ein stattlicher Baum geworden ist. Und da die Samen bei Mäusen, Eichhörnchen und anderen Tieren als Nahrung sehr begehrt sind, wird längst nicht jeder Samen zum Baum. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 02.05.2012SWR Fernsehen
  • Folge 2 (15 Min.)
    Panorama landschaft blick über Schwarzwald, Deutschland
    Vor circa 1.100 Jahren war der Schwarzwald ein Urwald, undurchdringlich und fast menschenleer. Die ersten Siedler waren christliche Missionare, die im Auftrag adliger Grundherren das Land urbar machen sollten. Die Knechte, die sie mitgebracht hatten, mussten erst einmal den Wald roden. Der Wald lieferte den wichtigsten Rohstoff: Holz. Den brauchte man für den Häuserbau, in den Bergwerken, als Energielieferant in Form von Holzkohle oder zur Glasherstellung. Viele Menschen zogen in den Schwarzwald, um ihren Lebensunterhalt durch Waldarbeit zu verdienen. Sie fällten Bäume, entrindeten die Stämme, transportierten das Holz mit Pferden oder in sogenannten Riesen, einer Art Holzrutsche, den Berg hinunter.
    August Pfefferle aus dem Münstertal hat 50 Jahre im Wald gearbeitet. Er kennt noch die harte, teilweise gefährliche Handarbeit mit der Säge und der Axt. Der Reichtum des Schwarzwalds waren die mächtigen Weißtannen, 50 Meter hohe Riesen. Sie bekamen den Spitznamen „Holländertannen“, da sie bis nach Amsterdam und Rotterdam verkauft wurden. Dort machte man daraus Masten für Segelschiffe oder sie dienten als Gründungspfähle beim Städtebau.
    Diese schweren Stämme konnten nur auf dem Wasser transportiert werden. Schiltach und Wolfach waren Zentren der Flößerei. Die Männer um Thomas Kipp halten die Jahrhunderte alte Tradition der Flößerei auf der Kinzig am Leben. Sie bauen ein sogenanntes Gestör, also einen Teil eines Floßes nach. Die Zuschauer begleiten die Flößer auf einer Fahrt die Nagold hinunter. Auch die Murg und die Enz waren wichtige Transportwege für das Holz aus dem Schwarzwald. Ein unvorhergesehener Zwischenfall bei einer Wehrdurchfahrt zeigt eindrücklich die Gefahren dieses Berufes. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 09.10.2013SWR Fernsehen
  • Folge 3 (15 Min.)
    Mit der Besiedlung des Schwarzwalds und dem Abbau der Bodenschätze wie Eisen, Silber und Kupfer kommen auch die Köhler in den Wald. Denn für die Verarbeitung von Eisenerz und die Verhüttung von Edelmetallen werden hohe Temperaturen benötigt. Mit der Verbrennung von Holz sind diese Temperaturen nicht zu erreichen: Das Holz muss zuerst verkohlt werden. Diese Arbeit erledigten die Köhler mit ihren Familien tief in den Wäldern, dort wo der Abtransport der gefällten Bäume zu aufwändig war. Sie führen ein einsames und karges Leben und sind im Mittelalter bei der Bevölkerung schlecht angesehen. Davon erzählt zum Beispiel auch „Kohlenmunk-Peter“ in Hauffs Märchen „Das kalte Herz“.
    Heute ist der Beruf des Köhlers fast ausgestorben. Förster Philipp Schell aus Freiburg/​Horben beschäftigt sich seit Jahren mit der Köhlerei. Im Film baut er einen Kohlemeiler auf. Eindrucksvoll wird deutlich, wie aufwändig es war und ist, in dem zwei- bis drei Wochen dauernden Prozess Holzkohle herzustellen. Tag und Nacht muss er Wache halten und kontrollieren, ob das Holz langsam verschwelt und nicht auf einmal abbrennt. Ein nervenzehrender und dreckiger Job, begleitet von ständigem Schlafmangel. Doch die gute Ausbeute an Holzkohle entschädigt Förster Schell am Ende. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 09.10.2013SWR Fernsehen
  • Folge 4 (15 Min.)
    Schon im Mittelalter entdeckten Menschen die Schätze des Schwarzwaldes, die unter der Erde schlummerten: Eisenerz und Silbervorkommen. Angezogen von der Hoffnung auf Siedlungsraum und Arbeit, kamen mehr und mehr Menschen in den Schwarzwald. Viele von ihnen arbeiteten unter Tage in den engen Stollen der Bergwerke und behauten den Stein mit Eisen und Schlägel auf der Suche nach silberhaltigem Bleiglanz. Dr. Markus Herbener und seine Freunde sind im Münstertal aufgewachsen. Das Bergwerk Teufelsgrund mit seinen unzähligen Schächten und Stollen war quasi ihr Spielplatz.
    Heute gehen sie professionell und mit offizieller Genehmigung auf die Suche nach mittelalterlichen Spuren des Bergbaus. Silber war als Zahlungsmittel sehr begehrt und machte das Kloster, die Vögte und die Kaufleute im Münstertal reich. Doch der Schwarzwald sorgte mit Holz aus den Wäldern und Quarzsand aus den Bächen für eine weitere lohnende Einnahmequelle: die Herstellung von Glas. Viele Glasbläser ließen sich im Schwarzwald nieder und sogenannte Glasträger trugen dann in Traggestellen auf dem Rücken das berühmte „Waldglas“ in die Welt. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 16.10.2013SWR Fernsehen
  • Folge 5 (15 Min.)
    Nachdem im Mittelalter mit den ersten Klostergründungen christliche Missionare und ihre Helfer begonnen hatten, im Schwarzwald Land urbar zu machen, siedelten dort nach und nach auch Bauern. In harter Arbeit trotzten sie dem Land unter schwierigen klimatischen Bedingungen einen zum Leben auskömmlichen Ertrag ab. Und sie entwickelten den typischen Schwarzwaldhof, der ideal an Hanglange und Wetter angepasst ist. Ein solcher Schwarzwaldhof ist auch der Ebenemooshof. Auf 1.100 Metern Höhe gelegen, wurde er vor etwa 600 Jahren gebaut und befindet sich seitdem im Besitz der Familie Tritschler. Martin Tritschlers Haupteinnahmequelle ist heute der Wald. Ein weiteres Standbein ist die Mutterkuhhaltung.
    Die Jungrinder des ökologisch geführten Hofs werden mit einem Jahr verkauft, ihr Fleisch in der Region vermarktet. Für den Ackerbau eignet sich der Ebenemooshof weniger – er liegt zu hoch, das Klima ist zu rau. Früher gehörten zu jedem Hof ein Getreidefeld und ein Bauerngarten. Damals brauchte man Weizen oder Roggen, Gemüse, Obst und Wildkräuter für die Selbstversorgung. Nicht nur die oft bescheidenen finanziellen Möglichkeiten, sondern auch die abgelegene Lage der Höfe zwangen zu dieser Unabhängigkeit. Der Film zeigt den Alltag der Familie Tritschler, die Arbeit auf einem Schwarzwaldhof früher und heute sowie den Aufbau eines typischen Schwarzwaldhauses in einer aufwändigen 3D-Animation. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 16.10.2013SWR Fernsehen
  • Folge 6 (15 Min.)
    Kuckucksuhren sind nach wie vor ein beliebtes touristisches Mitbringsel aus dem Schwarzwald. In aller Welt sind die Häuschen mit Uhr und Vogel bekannt. Doch Uhren aus dem Schwarzwald gab es schon fast hundert Jahre bevor die Kuckucksuhr ihren Siegeszug antrat: An langen Winterabenden bauten die Bauern, ihre Söhne und Knechte die hölzernen Uhren, bei denen ein Feldstein als Gewicht diente. Die Söhne, die keine Chance hatten, den väterlichen Hof zu erben, versuchten häufig im Uhrenbau oder -handel ihr Glück. Ottmar Fehrenbach aus Hinterzarten ist Feinmechaniker. Seine große Leidenschaft sind diese ersten Holzräderuhren, die er in seiner Uhrenwerkstatt originalgetreu nachbaut.
    Der Exportschlager des Schwarzwaldes wurde jedoch die Kuckucksuhr. Ihr Siegeszug begann um 1800. Mitte des 19. Jahrhunderts kam der kleine Vogel in die Schwarzwälder Uhren. Wer die Idee dazu hatte, lässt sich nicht mehr eindeutig klären. Die Blüte der Uhrenindustrie im Schwarzwald begann dann Ende des 19. Jahrhunderts mit der Einführung von Akkord- und Fließbandarbeit. Die Firma Junghans in Schramberg beispielsweise hatte zeitweise 3.000 Mitarbeiter, die an einem Tag bis zu 9.000 Uhren produzierten – ein Weltrekord bis heute. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 23.10.2013SWR Fernsehen
  • Folge 7 (15 Min.)
    Touristen aus aller Welt suchen Erholung und Vergnügen im Schwarzwald. Ob im Sommer am Titisee beim Baden, im Herbst in den Wäldern beim Wandern oder im Winter auf dem Feldberg beim Wintersport. Seit mehr als 150 Jahren ist der Schwarzwald ein beliebtes Reiseziel. Anfangs war die Fahrt in den Schwarzwald mit der Postkutsche noch sehr beschwerlich. Aber echte Naturliebhaber ließen sich davon nicht abschrecken – wie der Medizinstudent Franz-Otto Eigler, der in Titisee eine Restauration eröffnete und damit dort den Tourismus begründete. Auch die Heimatmaler entdeckten den Schwarzwald und verherrlichten Brauchtum, Landschaften und Menschen in ihren Bildern. Die Eröffnung der Höllentalbahn von Freiburg nach Neustadt im Jahr 1882 war ein erster großer Schub für den Tourismus.
    Die Erfindung der Ski als Freizeit- und Sportgerät brachte nun auch im Winter immer mehr Gäste. Auch für die Einheimischen waren sie ein Segen: Kinder rasten auf Skiern über Wiesen und durch Wälder querfeldein zur Schule. Briefträger, Arzt oder Hebamme haben die oft weit auseinanderliegenden Höfe im Winter schneller erreichen können. Was heute kaum noch einer weiß: Der erste Skilift der Welt wurde 1906 im Schwarzwald gebaut – der Schlepplift im Schollachtal zwischen Titisee-Neustadt und Furtwangen. Heute ist Ski fahren ein Massensport und das Skigebiet am höchsten Berg des Schwarzwaldes, dem Feldberg, ist jedes Wochenende im Winter gut besucht. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 23.10.2013SWR Fernsehen

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