Dokumentation in 4 Teilen, Folge 1–4

  • Folge 1 (45 Min.)
    Der Inn fließt durch Landschaften, die zu den schönsten Europas zählen. Er kommt aus dem Bergell – als kleiner Wiesenbach entspringt er dem Lunghiner See hoch über dem Malojapass und erreicht erst bei Sils Maria das Engadin. Nach 500 Kilometern mündet der Fluss in Passau in die Donau und besitzt dabei noch immer die grünlich-trübe Farbe, die ihm die Engadiner Gletscher mit ihrer Gletschermilch verliehen haben. Es war der Inn, der das Engadin einst in Europa bekannt gemacht hat: An seinem Lauf entspringen zahlreiche Mineralquellen, die im 19. Jahrhundert den europäischen Adel und das reiche Bürgertum zur Kur lockten.
    Seitdem erlebt das Tal einen unaufhörlichen Zustrom an Touristen und an Menschen, die sich dauerhaft hier niederlassen wollen. Dennoch hat das Tal sein Gesicht bewahrt, behaupten sich Bauern auf den letzten freien Talgründen, mühen sich Dörfer darum, ihr Ortsbild mit den wuchtigen Engadiner Häusern zu bewahren und ihren Bewohnern eine Perspektive zu geben – was ihnen erstaunlich oft auch gelingt. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.05.2006Bayerisches Fernsehen
  • Folge 2 (45 Min.)
    Dort, wo der Inn von der Schweiz nach Österreich fließt, stehen noch immer die Ruinen von Altfinstermünz. Zur Römerzeit war das die wichtigste Alpenroute, hier überbrückte die Straße, die von Italien über den Reschenpass nach Norden führte, den Inn. Erst später wurde der Brenner bedeutsamer und mit ihm Innsbruck, von wo aus sich der Fluss und das Tal beherrschen ließ. Jahrhundertelang war der Inn die Haupthandelsroute durch das Tal. Bis Hall wurde Holz aus dem Oberland geflößt, bis Hall zogen die Innschiffe flussaufwärts mit Getreide, um die vielen Menschen zu versorgen, die in den Tiroler Bergwerken arbeiteten.
    Mittlerweile gibt es kein aktives Bergwerk mehr im Inntal, das zu den am dichtesten besiedelten Gebieten in Mitteleuropa zählt. Wer noch Ruhe und Erholung sucht, muss in die Seitentäler ausweichen. Heute leidet das Tal unter dem Durchgangsverkehr, früher lebte es davon. Kaiser Maximilian leistete sich im 16. Jahrhundert das goldene Dachl von Innsbruck vor allem deshalb, um den vielen Reisenden von seiner Macht und seinem Reichtum zu künden. Er war es auch, der den Städten am Inn, von Innsbruck bis Passau, die berühmte Inn-Salzach-Bauweise vorschrieb, mit geraden Blendgiebeln, nach innen geneigten Dächern und Laubengängen. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.05.2006Bayerisches Fernsehen
  • Folge 3 (45 Min.)
    300 Kilometer hat der Inn bereits hinter sich, wenn er nach Kufstein Bayern erreicht, 200 Kilometer bis zur Donau liegen noch vor ihm. Für die Städte und Siedlungen im Voralpenland, für Neubeuern oder Rosenheim, Wasserburg oder Mühldorf war er einst die wichtigste Verbindung. Flussabwärts fuhren die bayerischen Innschiffer bis Wien und Belgrad, die Neubeurer erinnern sich bis heute dieser Vergangenheit. Der Inn brachte Reichtum, aber er konnte auch das Tal mit seinen Wassermengen verwüsten. Kein anderer Fluss auf der Nordseite der Alpen schießt mit mehr Wasser und mit mehr Wucht nach Bayern hinaus wie der Inn. 12 bis 13 Stunden braucht er von Innsbruck nach Passau und entsprechend verheerend wütete er bei Hochwasser, bis er mit Stauwerken und Dämmen gebändigt wurde. 1924 wurde in Töging das erste Innkraftwerk in Betrieb genommen, seitdem sind insgesamt 16 Kraftwerke am bayerischen Inn entstanden. Kein anderer Fluss in Deutschland liefert so viel Strom aus Wasserkraft wie der Inn. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.05.2006Bayerisches Fernsehen
  • Folge 4 (45 Min.)
    Eigentlich waren sie nicht geplant, die Naturreservate am unteren Inn in Niederbayern, unterhalb der Salzachmündung. Aber beim Bau der Kraftwerke vor über 50 Jahren wäre es zu aufwendig gewesen, den Inn in einen Kanal zu zwängen. So durfte er sich ausbreiten: bei Simbach und Braunau, bei Obernberg und oberhalb von Schärding. Durch die verlangsamte Strömung lagert der Inn den Sand, den er aus den Alpen bringt, im Staubereich ab, wodurch ausgedehnte Flachwasserzonen, Sandbänke und Inseln entstehen – ein Paradies für Vögel. Über 290 Arten wurden dort bereits gezählt.
    Aber selbst auf seinem letzten Abschnitt durch Niederbayern bleibt der Inn ein Gebirgsfluss, seine Hochwasser verändern die Inselwelt in den Reservaten immer wieder. Doch anders als früher kann er sein eingedeichtes Bett nicht mehr verlassen und die Siedlungen an seinen Ufern bedrohen. Wie noch 1954, als der Fluss den Ort Neuhaus so zerstörte, dass er fast vollständig abgerissen und umgesiedelt wurde. Es war die letzte große Katastrophe am Inn, der in Passau seinen Namen verliert, obwohl er doppelt so viel Wasser führt wie die Donau, obwohl er der längere Fluss ist. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.05.2006Bayerisches Fernsehen

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